Indochaina

Auf den Spuren der Khmer, 29.01. bis 27.02.2011

Da haben sich die Touristiker von Phiboonmungsaharn, siehe erstes Foto, einen großen Claim gesteckt, eigentlich wird Indochina (falls das gemeint war) mit Laos, Kambodscha und Vietnam assoziiert, noch nicht mit dieser Gegend hier. Thailand ist ja offiziell das einzige Land Südostasiens, welches nie kolonialisiert wurde. Andererseits waren die Grenzen und Kulturen der Region immer fließend und der Nordosten Thailands schon immer laotisch geprägt: der Isaan war lange Zeit Teil des glorreichen Lan Xang Hom Khao, des „Königreichs der Millionen Elefanten und des Weißen Schirms“, welches sein Kerngebiet im heutigen Laos hatte. Dann wurde Siam (wie Thailand bis 1939 hieß) immer mächtiger, unterwarf Lane Xang, und dessen gesamte Oberschicht wurde in den heutigen Isaan zwangsumgesiedelt. Wenn wir morgen also in Indochina einfallen, wird uns dort kein Kulturschock erwarten.

Seit der Kolonialherrschaft der Franzosen war der Mekong, zumindest für einen Großteil seines Verlaufs, der Grenzfluss zwischen Siam und Indochina. Gestern haben wir ihn zum ersten Mal gesehen: Mae Nam Khong, die glorreiche Mutter aller Wasser. Wir sind von Ubon an die laotische Grenze bei Khong Chiam gefahren, wo Mekong und Mun zusammenfließen. Die Strecke war fantastisch, wir sind meistens parallel zum Mun-Fluss geradelt. Dessen Wasser sorgt dafür, dass die staubige Ebene immer wieder von leuchtend grünen Reisfeldern durchbrochen wird. Es gab kaum Verkehr, die Straßen waren klein und fein, und aufgelockert wurde das Ganze durch herzige Ortschaften. Und dann ging es noch mal in Richtung Süden, am Sirinthon-Stausee entlang bis in den Grenzort Chong Mek.

Heute ein heißer, träger Tag: Am späten Morgen waren wir Baden am Stausee und hatten dabei Gesellschaft von einer ganzen Herde Wasserbüffel. Und jetzt ein paar Besorgungen bevor wir morgen Thailand verlassen werden. Ich glaube dass es alle sehr gemocht haben, das Land des Lächelns. Und auch der Abschied von Tommy und Toto wird uns schwer fallen – die Energie und die Einstellung von den beiden ist sehr besonders. Für mich ist es wieder ein großes Privileg gewesen, sie dabeizuhaben.

Wo ich schon dabei bin und wo wir doch bei der kulturellen Durchmischung des Isaan waren: auch unsere Truppe ist eine feine Melange aus Kulturen und Temperamenten. Berliner. Rheinländer. Hessen. Badenser. Hannoveraner. Heute feiern wir Bergfest und es könnte nicht besser laufen, wir verstehen uns blendend. Denn Multikulti ist für uns kein leeres Wort.

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Ein Kommentar:

  1. lotte : die wasserbüffel sehen ja gefährlich aus ! haben die euch nicht angegriffen ?

    viele liebe grüße von lotte und laurenz und dem rest!

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