Spice Girls

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Die laotische Küche ist extrem vielfältig. Es gibt vier Hauptgeschmacksrichtungen: Zitronengras, Kokosnuss, Ingwer und Koriander. Und es gibt vier Nebengeschmacksrichtungen: Zitronengras, Kokosnuss, Ingwer und Koriander. Geschickt untereinander kombiniert kommt man also auf eine schier unendliche Vielfalt an geschmacklich unterschiedlichen Gerichten.

Nun verhält es sich jedoch so, dass es das Wort „Kombinieren“ im Laotischen nicht gibt. Worte wie „Zitronennuss“, „Kokosgrass“, „Koriwer“ oder „Ingiander“ sind somit schon allein sprachlich nicht möglich, wie sollen sie dann Einzug in die Kochtöpfe halten? Eine laotische Hauptspeise enthält folglich entweder Zitronengras, Kokosnuss, Ingwer ODER Koriander. Und zwar in solchen Mengen, die ein Gericht entweder nach Zitronengras, Kokosnuss, Ingwer ODER Koriander schmecken lässt. „Huhn in Ingwer“ zum Beispiel degradiert die enthaltenen Anteile Hühnchenfleisch zu einer Wurzel. Rein geschmacklich, versteht sich. Die Rinderstreifen in zartem Koriander gewendet schmecken plötzlich nicht mehr nach Kuh, sondern nach Kaugummi aus dem 10-Cent-Automaten. Tomyum-Pork entspricht dem, was man sich am Morgen aus der Tube auf die Zahnbürste gedrückt hat.

Haben Sie also keine Angst vor der laotischen Küche! Sie ist zwar vierfältig, birgt aber kaum Überraschungen. Höchstens Kindheitserinnerungen werden geweckt (der rote Kaugummiautomat um die Ecke) bzw. Erinnerungen an die Morgentoilette.

Wie bin ich nur auf dieses Thema gekommen? Ach ja, das heutige Abendessen. Das war nämlich laotisch. Das Frühstück nicht, das haben wir heute wieder am Ufer des Mekongs zu uns genommen. Das Hotel stellte Baguette, Butter, Marmelade, Früchte, Joghurt, Ei („Omelette, fried or scrambled, Sir/Madam?“) und Müsli bereit. Müsli war mal eine Abwechslung, alles andere kennen wir bereits von fast allen Morgenmahlzeiten seit unserer Ankunft in Laos.

Ein weiterer freier Tag für die Fahrräder. Um acht Uhr steigen wir in ein Boot, welches uns nach Muang Ngoi bringen soll. Den ersten 30 Kilometer folgen wir dem Mekong in Richtung Quelle, dann biegen wir rechts ab in den Nam Ou. Zum Glück liegt die letzte Regenzeit noch nicht arg lang zurück und der Fluss führt gut Wasser. Wenn man die Fahrt im Februar macht kann es durchaus vorkommen, dass man an bestimmten Passagen aus dem Boot steigen muss, um den Tiefgang zu heben und den Kahn ein wenig zu schieben.

Flussimpressionen:

In Nong Khiao wechseln wir das Boot. Sehr zur Erleichterung aller, denn zuvor hatten wir harte Holzstühle, nun bequeme Sessel aus einem ausgeschlachteten Reisebus. Um 16:30 kommen wir in Muang Ngoi an. Noch ein Gang durch das Dorf und ein weiter oben beschriebenes Abendessen. Dann ruft das Bett.


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