Auf nach Nepal

Auf dem Dach der Welt, 06. bis 31.05.2012

26.-27.Mai

24 km, 1.049 m Abstieg, von Zhangmu nach Nepal

Es ist immer wieder erstaunlich, wie der Grenzübertritt von Tibet nach Nepal funktioniert. Wenn die Station um 10:00 Uhr chinesischer Zeit öffnet, drängen sich bereits Touristengruppen, Träger und Verkäufer um den kleinen Zugang zur Brücke. Wir haben uns mit dem Frühstück Zeit gelassen und sind nicht die ersten vor Ort. „Das ganze Gepäck dort drüben ist aus dem Basecamp zurückgekommen, die Saison ist vorbei.“ erzählt unser Grenzguide und deutet auf unzählige blaue Tonnen, Gasflaschen und andere Ausrüstungsgegenstände. Unglaublich, welcher Aufwand hier betrieben wird. Unser Gepäck wird von Trägern nach Nepal gebracht, und nach einer guten Stunde finden wir alles hübsch aufgestapelt in unserem nepalesischen Bus wieder. Vom vorherigen Chaos keine Spur.

Wir haben an der Grenze 2h 15 min gewonnen und viel Zeit, im Last Resort, unserem „Djungelcamp“ den Tag zu genießen, in Zelten liegend die Fahrt Revue passieren zu lassen und uns an die Fülle Leben, das Grün und die hübsch angestiegenen Temperaturen zu gewöhnen. Der Kontrast zum kühlen, weiten Tibet muss erstmal verdaut werden.

67 km, 1.039 m Aufstieg, vom Last Restort nach Dhulikhel

Linksverkehr, LKW und Busse, die nicht mehr viel Abstand halten und gern kurzfristig vor Radfahrern einscheren, um Passanten aufzunehmen – das alles steht heute auf dem Programm. Grüne Hänge mit Terrassenfeldern bis hoch hinauf, die Kinder in Schuluniformen (in Nepal ist nur der Samstag komplett schulfrei) rufen Namaste statt Tashidelek, hinter jeder Kurve steht ein Dorf, oder zumindest ein Straßenkiosk, die Gegend ist dicht besiedelt. Der Asphalt strahlt eine unglaubliche Hitze ab, und irgendwann muss ich anhalten, um meinen Kreislauf zu sortieren. Natürlich, ein Liter Wasser reicht bei 34 Grad im hügeligen Gelände einfach nicht aus. So machen wir Pause und beobachten das Dorfleben, die vielen Busse und einige Westler auf zwei Rädern, die sich ebenfalls in der Mittagshitze den Berg hochquälen. Die letzen kurvigen Bergkilometer fordern höchste Konzentration und einiges an Kraftreserven, dann nur noch die Treppen hinauf und wir kommen wieder in den Genuss einer sehr ruhigen, gepflegten Resortanlage. Heute sind wir unsere letzte „Bergetappe“ geradelt, die uns wegen der Hitze viel anstrengender vorkam als sämtliche 5.000er Pässe in Tibets dünner Luft. Mal sehen, wie es sich morgen in Kathmandu fährt.

26.05.2012
[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2012/05/2012-05-26_XIZANG121.gpx“]

27.05.2012
[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2012/05/2012-05-27_XIZANG121.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Kommentare sind geschlossen.