No. 1 Ancient Street in China!?

Das Blaue China, 19.10. bis 10.11.2013

Suzhou. Besichtigungsprogramm bei perfekten Bedingungen (schon wieder!).

Was gestern verpasst wurde stand also heute auf dem Programm. Nach einer kurzen Zwischenstation an der Zwillingspagode ging es dann zum Garten des Bescheidenen Beamten. Ironie ist in China wohl doch kein Fremdwort, denn dies ist eines der größten Privat-Gartenanlagen Chinas. Allerdings war der Sohn des bescheidenen Beamten auch bescheiden genug um seinen frisch geerbten Garten als Einsatz bei einem Glückspiel herzunehmen und natürlich zu verlieren. So läuft’s halt manchmal im Leben. Da wird man schon als Glückspilz geboren und meint, dass einen das Pech nie einholen wird…

Nach einer kleinen Stärkung in einem wuseligen Nudel- und Teigtaschenrestaurant ging es weiter zur Shantang Jie. Angeblich die „No. 1 Ancient Street in China“… Was auch immer das heißen soll. Die erste Straße in China wird es wohl nicht gewesen sein. Dabei führte der Weg uns durch kleine Gässchen, bis wir vor einer Brücke einen perfekten Parkplatz fanden. Ist ja nicht immer so einfach mit 15 Fahrrädern. Da braucht man schon so viel Platz wie ein PKW. Das Anfangsstück der „No. 1 Ancient Street“ ist ganz nett aufgemacht für Touristen mit Souvenirläden und Cafés. Unterquert man aber die 1. Brücke, findet man sich auf einen Schlag im authentischen Teil der No. 1 wieder. Hier erstreckt sich ein wundervoller Markt entlang der Straße und scheint kaum ein Ende zu nehmen. Märkte sind ja eigentlich immer toll. Aber mit der Kulisse hatte das natürlich etwas Besonderes.

Nachdem wir uns satt gesehen hatten an den Schnapps-läden, Fischständen, Obsthaufen, etc. usw. entspannten wir uns auf einer motorisierten Barke und ließen uns den Kanal entlang schippern. Viele der Eingänge der Häuser zum Wasser wurden mittlerweile zu gemauert. Denn ein Elektroroller ist heutzutage doch schneller und flexibler als ein Bötchen. Vielleicht entdecken sie ja eines Tages die Kanalromantik selber wieder und sehen dann ihren Fehler ein. Klar nerven die Touri-Kahne, die hier täglich vorbei gondeln. Aber man würde doch auch nicht seine Balkontür mit Blick auf die Spree zumauern lassen, nur weil einem zu viele spanische Touristen auf den Straßen unterwegs sind. Naja jedem das seine…

Abends sollte eigentlich eine kleine Kostprobe der Kantonküche erfolgen. Die Kochplatte des Lokals wollte allerdings nicht mitmachen und wir wurden gleich wieder rausgeschmissen. Also sahen wir uns gezwungen wieder zum gestrigen Lokal zu gehen. Der große Festtagstisch war aber leider schon ausgebucht. Dann sollten es eben nur 7 verschieden Gerichte pro Tisch sein, statt 15. Da sieht man mal wieder wie schnell man im Luxus verkommt. Auch an das Frühstück hier im Hotel darf man sich eigentlich bloß nicht gewöhnen.

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