Endlich ein Drecksloch

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.09. bis 05.10.2014

Zwei Etappen von Manchuan nach Shuhe und Shuhe nach Ankang, 96 und 107 km, meist Sonne und ideales Radwetter!

Schon mehrmals habe ich der Gruppe eine „Drecksloch“ versprochen und wurde jedes Mal von der chinesischen Modernisierungsgeschwindigkeit Lügen gestraft.
Shuhe ist und bleibt ein Drecksloch, Grau in Grau, laut, staubig und chaotisch. Aber selbst hier wird hinter unserem Hotel, eine siebenstöckige familiegeführte Pension ohne Aufzug, wird eine historische Straßenzeile aufpoliert und aufgehübscht. Wer ein richtiges chinesisches Dreckslioch erleben möchte, muss sich folglich beeilen, und die Frühjahrstour 2015 buchen, danach könnte es schon zu spät sein und Shuhe wie Luonan und Shanyang auch, schon zur Vorzeigestadt mutiert sein!

Die Radtouren stehen im direkten Kontrast mit den doch ein wenig angefuddelten Städten der Region. Weitgehend verkehrsfreies Radeln durch wunderschöne Mittelgebirgslandschaft erleben wir zwischen Manchuan und Ankang, mit dem auf dieser Tour schon fast obligatorischen Pass gegen Mitte der Tour. Auf dem Weg besichtigen wir die historische Stadt Shangjin, deren Stadtmauer mir in den letzten sieben Jahren auch gewachsen zu sein scheint! Vom Pass geht es dann „Schwupp!“ zum Han-Fluss, dem längsten Nebenfluß des Yangzi.

Der Han begleitet uns auch am nächsten Tag, wir gleiten 70 Höhenmeter hoch und 70 Höhenmeter runter in der Endlosschleife die Uferstraße entlang. Der Wind kommt wieder von hinten und so genießen wir unser Schmutzbier schon kurz vor 17:00 Uhr, trotz der langen Etappe.

Abendessen gibt es in einer Fressgasse unweit des Hotels. Wir sitzen draußen, lassen uns Gegrilltes und Flußkrebse schmecken. Dann kommen ein paar Chinesen vom Nebentisch und wollen ein Foto von uns machen. Irgendwer in der Gruppe muss dann „Ganbei“, Prost auf Chinesisch; gesagt haben und das sollte man eigentlich nie machen (ich hatte am ersten Abend gewarnt!).

Ein Prost gibt das andere.

An den Rest des Abends kann ich mich nicht mehr erinnern…

Strecke 22.09.2014
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Anmerkung zum Höhenprofil:
Der Weltmarktführer Garmin vertreibt inzwischen nicht nur China-Karten, die aufgrund eines eingebauten unregelmäßigen Versatzes von 500 Metern komplett unbrauchbar sind; GPS-Halterungen, die man getrost als Zumutung bezeichnen kann und leistet sich einen Kundendienst, der in der Regel alle Anfragen ignoriert. Nein, Garmin stellt auch Navigations-Software her, die bei jedem An- und Ausschalten 20 Kilometer zur Route hinzuzählt und – das ist neu aber noch ärgerlicher – gerne auch mal ein paar Hundert Höhenmeter addiert. Komplett unbrauchbar und nur durch eine unbeschreibliche Arroganz von Seiten Garmins zu erklären!

Strecke 23.09.2014
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