Der Alte an der Grenze verliert sein Pferd

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Erneute Gipfelbesichtigung bei strahlender Sonne und anschließende Fahrt mit dem Begleitbus zurück nach Chengdu.

塞翁失马 (Sai Weng Shi Ma)“ (Der Alte an der Grenze verliert sein Pferd) ist ein altes chinesisches Chengyu (Sprichwort) und bedeutet sinngemäß übersetzt „Wer weiß, wozu es gut ist„. Dazu gibt es natürlich eine Geschichte, die von einem alten Bauern handelt, der nahe der Grenze im Norden wohnte. Eines Tages lief ihm sein einziges Pferd weg. Die Leute aus dem Nachbardorf kamen alle herbei und bemitleideten ihn. Er sagte aber nur: „Wer weiß wozu das gut ist?“. Einige Tage später kam das Pferd mit einem zweiten zurück. Der Sohn des Bauern machte sich sofort daran es einzureiten. Dabei fiel er vom Pferd und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Leute herbei und bemitleideten ihn. Und wieder sagte er nur: „Wer weiß wozu es gut ist?“. Eine Woche später kam ein Herold in die Gegend und verkündete, dass Krieg ausgebrochen sei und alle wehrfähigen jungen Männer sich melden müssten. Der Sohn mit dem gebrochenen Bein war natürlich aus dem Schneider.

Das passte heute hervorragend zu unserem Vormittag. Eigentlich wollten wir nach dem Auschecken gleich mit der Gondel und dem Bus wieder hinunter fahren, wo wir abgeholt werden sollten. Die Rezeptionistin sagte aber, dass die Seilbahn direkt neben dem Hotel heute nicht fährt, sondern nur die oben auf dem Gipfel. Also kämpften wir uns die Treppen hinauf, nur um festzustellen, dass die obere Seilbahn defekt war und nun doch die untere fuhr. Erst wollte ich mich darüber aufregen, doch dann meinten die anderen, es sei nach dem Regen heute Nacht so schönes Wetter, dass man doch noch etwas hier oben bleiben könne um die Fotos zu machen, die gestern nicht gemacht werden konnten. So war es dann tatsächlich Glück im Unglück, dass man uns falsch geschickt hatte.

Die Fahrt nach Chengdu am Nachmittag verlief fast reibungslos. Das einzig nervige war, dass wir für die Stadteinfahrt wegen des Feierabendverkehrs und eigentlich permanentem Staus über zwei Stunden brauchten.

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