Wenn es Bindfäden regnet

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Im Zug nach Shanghai

Um 5:15 Uhr morgens (!) treffen wir uns in der Lobby wieder. Wir müssen zum Bahnhof und im Zug nach Shanghai. Gestern haben wir uns noch bei einem gebührenden Abendessen offiziell von Xiao Yang verabschiedet, der uns allen während der Tour sehr ans Herz gewachsen ist.

Übrigens: Mit uns ist der Regen gekommen. Nicht lange nach unserer Ankunft im Hotel in Yichang beginnt es zu tröpfeln. Und dieses Tröpfeln entwickelt sich alsbald zu einem handfesten Landregen, so dass wir unseren ursprünglichen Plan aufgeben, uns einfach treiben zu lassen und „Street-Food“ zu essen. Stattdessen steuern wir das Lokal direkt gegenüber an. Unter Zeltplanen stehen Tische und man kann allerlei gegrilltes Meeresgetier verspeisen. Es ist wirklich einen gelungene Wahl und eines Abschiedsessens für Xiao Yang würdig.

Wir haben uns also in der Hotelhalle versammelt und beobachten besorgt das Wetter. Der Regen ist über Nacht noch stärker geworden und wir befürchten, dass wir es nicht trocken zum Bahnhof schaffen. Aber Xiao Yang fährt seinen Wagen bis vor den Hinterausgang und so steigen wir hauptsächlich trocken an Bord.

Im Zug wird hauptsächlich geschlafen. Acht Stunden Fahrt in einem Zug, der gefühlt an jeder Mülltonne hält, stehen uns bevor. Draußen ist es dunstig und trübe. Kaum sind wir in Shanghai angekommen, beginnt es zu nieseln und als wir uns dann auf den Weg Richtung Bund machen, ist der Regen so stark geworden, dass wir das nächste Restaurant ansteuern und ein frühes Abendessen zu uns nehmen. Danach regnet es zwar immer noch, aber wir fühlen uns nach der ewigen Sitzerei nach Laufen und bewegen uns in Richtung Altstadt. Dort kommt uns, wegen unserer Bummelei, Eckart abhanden. Dann marschiert der klägliche Rest von uns tapfer durch regennasse Straßen in Richtung Bund, wo uns die im steten Wandel begriffene Skyline Pudongs erwartet. Die höchsten Türme verschwinden in dichten Nebelschwaden. Einigermaßen durchnässt und verfroren machen wir uns auf den Rückweg.

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