„Frühstück mit Flussblick“ oder „Warten auf Frau Li“

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Auf dem Mekong nach Huay Xai

Heute mal Frühstück aus einer anderen Perspektive, nicht der Blick auf den Fluss ist es, sondern der vom Fluss. In aller Frühe sitzen wir schon auf dem Boot. Unser Kapitän versorgt gerade den Hausaltar an der Bugspitze, dann geht es auch schon zügig los. Wir entfernen uns aus der Schar von Barkassen auf denen auch der Tag beginnt. Kleine Kinder schauen verschlafen aus den Luken, Frauen verrichten ihre Morgentoilette, kämmen ihr langes pechschwarzes Haar über dem Fluss.

In den grünen Felsen, durch die sich der Fluss schlängelt, hängt noch tief der Nebel und der Himmel hat eine kühle eisblaue Färbung. Wir packen unsere Frühstückspakete aus, gießen Kaffee auf und geniessen unser Frühstück auf dem Fluss. Gut gesättigt bleiben wir noch ein Weilchen so zusammen sitzen. Tine, Udo und Iris berichten von ihrem Ausflug zur Happy Bar gestern Abend. Mohito und Pina Colada haben sich die drei gegönnt. Svenja führt eine kleine „Diashow“ vor – eine Auswahl ihrer Reisebilder – Erinnerungen kommen auf, an den zurückliegenden Teil unserer gemeinsamen Reise, der uns schon so fern erscheint. Wochentage haben für uns ihr Bedeutung verloren. Der Rhytmus der Zeit hat sich irgendwie aufgeweicht: Es kommt uns vor, als wären wir schon Ewigkeiten miteinander unterwegs, dabei sind es gerade erst zwei Wochen.

Wir dösen, lesen, essen und fotografieren uns durch den Tag. Je näher wir der thailändischen Grenze kommen, desto flacher werden die Hügel. Die letzten zehn Kilometer bis zur Grenze legen wir mit dem Fahrrad zurück. Und jeder von uns genießt die Bewegung nach den beiden faulen Tagen. An der Grenze schleifen wir unsere Fährräder und unser ganzes Gerassel, samt diverser Luftpumpen durch die laotische Grenzkontrolle. Dann bugsieren wir die Räder in den Shuttlebus, fahren die paar Meter zur thailändischen Grenze, wo erstmal unser Fieber gemessen wird und wo sich die Grenzkontrolle offensichtlich freut so ein paar verrückte Radler aus Deutschland zu treffen. Dann sind wir durch und in Thailand angekommen und freuen uns sehr unseren neuen Guide Frau Li kennenzulernen. Allerdings werden wir von zwei Herren in Empfang genommen: dem Fahrer Top und dem Guide Chris. Wie sich herausstellt, hat Frau Li technische Probleme und diese Tour an Chris abgegeben. Dieser entfaltet mit einer schnellen Bewegung sein kleines Klapprad und geleitet uns durch den Linksverkehr ins Hotel. Unsere erste Nacht in Thailand ist angebrochen.


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