Apfeltarte

Mythos Mekong, 15.09. bis 13.12.2015

05./06.11. Fahrt nach Savannakhet mit Bus und Rad

Mit dem Erreichen Vientianes ändert sich die Topographie grundlegend. Nach der tollen Bergkulisse im Norden wird die Landschaft schlagartig topfeben. Der Mekong hat jetzt gleichfalls seinen Weg durch die Berge hinter sich und fliesst träge dahin. Seine Flussmitte bildet die Grenze zu Thailand, dessen Armenhaus Issan er in einem großen Bogen umfasst.

Wir folgen zwar dem Mekong, bleiben aber in Laos und cheesen per Bustransfer nach Thaket. Wir passieren häufiger größeren Reisfelder, da und dort auch mal Bauerndörfern, bei denen uns allen auffällt, dass sie – deutscher Blickwinkel! – um einiges sauberer zu sein scheinen als die im Norden. Den Leuten geht’s offensichtlich besser, neben den traditionellen Holzhäusern finden sich zunehmend auch Steinhäuser.

Später dürfen wir dann stramme Jungs bei Wettkämpfen bestaunen, wie sie sich auf einem Zufluss des Mekong mit anderen Rennbooten messen und dabei im Gleichklang mit einer Affengeschwindigkeit paddeln. Wie es scheint, handelt es sich um Wettkämpfe Dorf gegen Dorf.

Gen Osten erheben sich die Ausläufer der vietnamesischen Berge, die zu betreten man aber tunlichst lassen sollte. 80 Millionen Bomben haben die Amerikaner während des Vietnamkrieges abgeworfen und ein Gutteil davon liegt noch heute hier entlang des ehemaligen Ho Chi Minh-Pfades und sind jederzeit bereit, zu detonieren. Teile des laotischen Staatsgebietes sind damit praktisch unbenutzbar.

Früher als erwartet erreichen wir Savannakhet am nächsten Tag. Unseren Zählern zufolge waren wir mit einem Schnitt von 20kmh die gut 120 kmh unterwegs. Donnerknispel. Alle sind von sich angetan. Mal gucken, wann die Anmeldefrist für die „Tour de Frangs“ (Jan Ullrich) abläuft.

Savannakhet wird seiner Bedeutung als zweitgrößte Stadt inzwischen gerechter. Gab es vor 2 Jahren selbst in der Innenstadt noch viele staubige Lateritstrassen, so ist zwischenzeitlich alles pickobello asphaltiert. Und an manch ehemaligem französischen Kolonialhaus wird ebenfalls Hand angelegt und es so vor dem Zerfall gerettet. Schade, dass dies so selten erfolgt, denn vieles wäre durchaus erhaltenswert. Dennoch: Die Stadt macht sich. Zwar ohne auch nur im Ansatz an Vientiane heran zu reichen, aber abends am Mekong entlang zu flanieren, sich eine kleine Ferkelei bei den zahlreichen Strassenküchen einzuverleiben oder in einem der Restaurants scharf zuzulangen – das hat schon was. Und sollen andere erst einmal Savannakhet nachmachen.

(Außer der Reihe i.ü. unser Essen: das „Cafė chez Boune“ verführt uns mit Apfeltartes der Spitzenklasse und abends – wir gestehen – auch noch mit prima Pizzen. Pardon.)

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