Halt auf halber Strecke

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Zum Wat Phra Doi Suthep

Die große Tour ist beendet, aber eine letzte, knackige Etappe steht noch an: ca. 10 km Anstieg zum Wat Phar That Doi Suthep, alles mit dem Rad, und die Aussicht auf eine großartige Abfahrt. Tine, Udo und Frank haben allerdings schon gestern Veto eingelegt. Sie wollen einfach nicht mehr Radfahren und mieten ein TukTuk. Svenja und ich opfern uns und radeln im Schweiße unserer Angesichter nach oben. Auf halber Strecke machen wir an einem wunderschönen Wasserfall Rast und bewundern die Aussicht auf Chiang Mai und die dahinter liegenden blauen Berge, die zart hinter einem Wolkenschleier verschwinden. Oben angekommen, donieren wir, um den gewogenen Reisegott milde zu stimmen, jeweils eine rosa und eine weise Lotusblüte. Umrunden allerdings nicht die goldene Chedi, die eine Reliquie Buddhas enthalten soll, wie angedacht drei Mal. Letzteres stößt Frank bitter auf und er mahnt uns, dass wir uns nun wohl der göttlichen Gnade nicht vollends sicher sein könnten.

Kurz vor zwölf machen wir uns an die rasante Abfahrt und gratulieren uns zu unserem guten Timing. Sind wir noch einigermaßen in der morgendlichen Frische und im Baumschatten nach oben gefahren, steht jetzt die Sonne so weit oben, dass wir trotz Fahrtwind die mittägliche Hitze auf unseren Körpern spüren. Die Abfahrt ist rasant, wie gesagt, und natürlich viel zu schnell vorbei.

Jetzt legen wir unsere verschwitzen Leiber an den Pool. Iris ist schon da. Tine, Udo und Frank, die den Doi Suthep noch weiter erklommen und den Königspalast besichtigt haben (mit dem Auto natürlich) kommen auch gerade dazu. Das kühle Wasser glitzert in der Sonne. In der flirrenden Luft über dem Pool drehen Libellen ihr Schrauben, vereint im Jungfernflug. Love is in the air – sozusagen. Der amerikanische Opa auf der benachbarten Liege albert mit seiner molligen thailändischen Geliebten. Und der Brite, der das Zimmer nebenan bewohnt, erklärt mir gerade, dass der Verkehr in Thailand der zweit gefährlichste in der ganzen Welt sei. Naja, ich hatte eher den Eindruck, dass man hier sehr rücksichtsvoll fährt. Und darüber hinaus ist die Tour vorbei. Wir warten auf unseren Rückflug und die Räder auf ihren Transport nach Bangkok.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2015-11-06_Jin152.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Kommentare sind geschlossen.