Delfine und Inselbeschaulichkeit

Auf den Spuren der Khmer, vom 17.12.2016 bis 08.01.2017

Tagesausflug in Kratie

Ein gemächlicher Tag voll kleiner, spannender Detailblicke. Zuerst mit dem Rad zu Delfinen. Na ja, natürlich erst per Rad und dann per Boot. Ein Anleger, dort warten zwei Kähne auf uns, es geht raus auf den Mekong, Motor aus und auf dem Mekong driften. Stille, alle suchen die Wasseroberfläche ab, warten. Dann kommen sie aufgetaucht, eine Rückenflosse, ein Gesicht, ein Rücken, ein Schnaufen und dann tauchen sie wieder ab. Und wieder und wieder. Bei ihrer Fischtour lassen sich die Mekong-Delfine nicht von uns stören, und wir versuchen mit den Kameras die kurzen Momente des Auftauchens zu erwischen.

Nachmittags dann besuchen wir eine Insel im Mekong. Wir verladen unsere Räder auf eine kleine Knatterfähre und los geht es auf die Insel. Autofrei, ein kleiner Rundweg für unsere Räder, vorbei an ein paar Leuten vor ihren Wohnhäusern, Hühnern, Kühen, Mango- und Pomelobäumen. Bei einer Pause bei einem kleinen Café erfahren wir die lokalen Inselnachrichten: jemand heiratet heute und darum sehen wir so viele schick gekleidete Gäste aus ihren Häusern sich aufmachen zur Party und das Huhn unserer Cafebetreiberin hat ihre Küken verlassen und sich einen neuen Boyfriend gesucht. Nachmittagsruhe auf der Insel.

Und hier noch eine Ergänzung von ECKART, der heute teils sein eigenes Programm gemacht hat:

Zwei Nächte im gleichen Hotel. Ausschlafen war angesagt. So um neuen „legten“ wir ab mit den Rädern für 15 km, um mal Ausschau zu halten nach den Flussdelphinen des Mekong. Leider auch eine aussterbende Art. Der beste Schutz der Tiere ist natürlich der Tourismus. Nun hatte ich die Delphine schon ein Jahr zuvor bei den Four-Thousand-Islands gesehen, besser mal ne Fluke mit wenig sichtbarem Tier darunter. Kaum aus dem Wasser aufgetaucht und schon waren sie wieder weg. Von den damals sechs noch lebenden Tieren sind in diesem Jahr nur noch drei vorhanden. Damit ist diese Population dort bald auch ausgestorben und der Tourismus hat auch nicht geholfen.

Deshalb war ich auch denn nicht geneigt, nochmals länger aufs Wasser zu starren und startete den Rückweg ganz geruhsam. Ich hatte mir ein Geschäftli (ich übe. Wir haben schließlich eine Schweizerin unter uns) gemerkt, wo es Kokosnüsse gab und fand es auch wieder. Ein aufgeweckter Junge öffnete sie und verlangte in gutem Englisch 2.500 Riel (ca. 80 Centli).

Nun hat man ja in vielen asiatischen Ländern z.T. große Zahlen auf den Scheinen aber wenig erkennbare arabische Ziffern. Oft hatte ich erlebt, das Marktfrauen die Situation schnell erfassen, und die richtigen Scheine aus meinem Geldscheinknäuel herausziehen. Nun war der Junge wohl mit diesen Geldscheinen aufgewachsen und es erschien ihm undenkbar, dass jemand damit nicht klar kam. Ich überreichte ihm einige Scheine, er wiederholte seine Forderung. Wieder fummeln, nochn Geldschein rübergereicht. Jetzt wurde er ungeduldig. Wollte der alte Knilch ihn vielleicht übers Ohr hauen? Dann hatte ich es aber endlich geschafft. Er war zufrieden, ich erleichtert und konnte meine Kokosmilch trinken.

Auf dem weiteren Rückweg standen noch zwei Hochzeitszelte auf der Straße. Niemand regt sich hier auf, wenn eine von zwei Fahrspuren plötzlich privat verwendet wird. Die laute Musik inklusive.

Am Nachmittag gings mit einem Boot zu einer Insel. Schmale Betonwege führten über weite Teile. Ich fand es sehr ähnlich den Wegen im Mekongdelta von Vietnam. Die Vielzahl von vorbeifahrenden Mopeds erforderte das ganze Können, um nicht vom Betonband abzurutschen. Autos gab es wohl keine, dafür aber viele Ochsenkarren. Ein gemütliches Inseli.

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