Das Gute fällt nicht vom Himmel, man muss für sein Glück kämpfen

Durch das Land der Yi, 10.05. – 02.06.2018

65 km von Leibo nach Leyue, Bruthitze und Übernachtung am Ende der Welt

Wenn es gleich nach dem Frühstück 12 km bergab geht, kann eigentlich nichts schief gehen. In einer halben Stunde vernichten wir die gestern gewonnenen Höhenmeter, im Wissen, dass wir diese auch wieder nach oben müssen.

Eigentlich rollt es ganz gut, aber schon am Vormittag ist klar, dass dies kein normaler Tag wird. Die Sonne brennt noch stärker als gestern, die gelegentlichen Tunnel sind die einzigen Schattenspender. Die Landschaft ist nach wie vor spektakulär, der Yangzi erstaunlich klar und grün, die Berge an beiden Seiten werden immer höher.

Aber es ist heiß, sehr heiß!

Fast bedauern wir, dass der Wind von hinten kommt, dadurch fällt dieser als Abkühlung aus. Werner taucht abwechseln Füße und Hemd in Wasser, der Wasserkonsum ist enorm, dankenswerter Weise immer rechtzeitig von Xiao Luo, unser Begleiterin mit Nachschub bedient. Wir fressen uns durch die Obstvorräte, vertilgen eine riesige Portion gebratenen Reis.

Aber irgendwann, als die Straße steiler wird und das Tal enger, ist die Kraft dahin. Immerhin: Leyue, unser Ziel erreichen wir, quartieren uns in ein simples Hotel ein, dass zwei „Suiten“ bietet, einfache, gekachelte Gemeinschaftsräume, von denen jeweils drei Zimmer abgehen. Hildegard und Werner mit einem großen Bett und ein wenig Platz für das Gepäck, ich mit einem Bett in Zimmergröße, so klein, dass ich beim Aufstehen versehentlich an die Tür renne, weil ich wenigstens ein wenig Abstand erwartet hatte.

Auf diese Weise stellen wir jedenfalls fest, dass keiner von uns laut schnarcht.

Nach einem erstaunlich guten Abendessen fallen wir direkt ins Bett, die Türen weit offen, um ein wenig für Durchzug zu sorgen. Selbst am Abend waren es noch mehr als 30 Grad, und das auf fast 1.000 Meter Höhe.

Morgen wartet dann noch mehr Berg auf uns. Wir freuen uns, in der Hoffnung, dass es dann höhenbedingt etwas kühler wird.

Ach ja, der Blogtitel: Das ist die launische Übersetzung des Propagandaplakates mit einem Slogan Xi Jinpings (s. Bildergalerie).

Passt auch gut auf den heutigen Tag!

P.S. Heute gibt es leider keinen Track, da mein Garmin, das Outdoorgerät, hitzebedingt in die Knie ging.

Die unten angezeigte Route ist lediglich rekonstruiert und entspricht nur bedingt der tatsächlich gefahrenen Strecke![map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2018-05-16_Yi181.gpx“]

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2 Kommentare:

  1. Christof Gebhardt

    Leyue muss ein winziges Nest sein, ich konnte es auf der Landkarte nicht finden 🙁
    Wie sind denn die chinesischen Schriftzeichen dafür?

  2. Volker Haering

    乐约

Kommentare sind geschlossen