Durch das wilde Yizustan

Durch das Land der Yi, 10.05. – 02.06.2018

Ca. 65 km von Leyue nach Zhaojue, immer noch sehr warm, immer noch Rückenwind und Sonne satt!

Wir verlassen unsere Gruppensuite recht früh, da es in unserer kleinen Pension kein Frühstück gibt. Um Punkt 8 sitzten wir auf den Rädern und genießen die mäßig kalte Morgenluft. Die Suche nach einer Frühstücksgelegenheit gestaltet sich schwierig, da im Ort selbst die Garküchen nicht den besten Eindruck machen und dann erst einmal tiefe Schlucht ohne Bebauung angesagt ist.

Besonders tragisch ist das aber nicht, da uns Xiao Luo, unsere Begleiterin, rührend mit leckeren Bananen, Pfirsichen und Keksen versorgt, so dass wir uns das Frühstück in sitzender Form einfach schenken, ohne dass jemand traurig gewesen wäre. Ohnehin könnten wir uns heute auch von faszinierender Landschaft ernähren, so spektakuläre ist die Schlucht, die wir uns in weiten Kurven nach oben schrauben. Tief hat sich der Fluss hier in den Fels gefressen, die Hänge sind schroff, vielfarbig. Also viele Schattierungen von Braun bis Grün. Wild rauscht der FLuß im Tal, jedenfalls dort, wo er nicht von kleinen Staustufen gezähmt wird.

Die Nudelsuppe holen wir zum Mittagessen nach und stehen dann nach gut 50 Kilometern und mehr als 1.000 Höhenmetern auf der ersten Passspitze, die sich in ein liebliches Tal öffnet, mit weitflächigem Reisanbau und einer riesigen Zementfabrik, die wie vom Himmel gefallen ist.

Die letzten knapp 200 Höhenmeter tun dann ein bisschen weg, sind aber doch irgendwann zu Ende. Die Abfahrt nach Zhaojue ist dann rasant, was auch daran liegt, dass uns eine Gewitterfront verfolgt. Das Rennen haben wir aber gewonnen, wenn auch nur knapp!

Zhaojue selbst erkenne ich kaum wieder. Vor acht Jahren auf der Yangzi-Tour mussten wir uns nach der Ankunft sputen, da das einzige Restaurant um 20:00 Uhr schloss. Heute ist Zhaojue eine vibrierende Stadt und ein paar Dutzend Restaurants haben allein in der Umgebung unseres Hotels bis spät am Abend geöffnet. Bei uns gibt es frische Flusskrebse zum Abendessen. Wie Hildegard es so schön ausdrückt: Das haben wir uns verdient!


Die unten angezeigte Route ist lediglich rekonstruiert und entspricht nur bedingt der tatsächlich gefahrenen Strecke![map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2018-05-17_Yi181.gpx“]

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