Himmel, Pigu und Wolkenbruch!

Durch das Land der Yi, 10.05. – 02.06.2018

Ca. 99 km von Zhaojue nach Xichang

Nachdem wir gestern bei 32 Grad auf der Passhöhe (2.200 m) standen, beschließen wir auch heute einen frühen Aufbruch. Nach dem obligatorischen Startfoto vor dem Denkmal für die Märtyrer des Volkes lassen wir uns erst einmal den Berg hinaufblasen. Die Straße ist neu gebaut und führt durch ein malerisches Flusstal. Welch ein Kontrast zu gestern!

Trotz früher Stunden sind die Temperaturen schon am oberen Rand der 20er und machen auch keine Anstalten, auf dem Weg nach oben zu fallen. Im Gegenteil: Schon kurz nach 10:00 Uhr ist die 30er-Marke geknackt und wir schon auf ca. 2.700 Metern Höhe. 1.600 Höhenmeter sind für heute angesagt, davon gut 1.100 am Stück. Das klingt viel, ist es auch! Aber der Wind bleibt uns wohl gesonnen, die Steigung, zum ersten Mal, seit ich durch China radle sogar flächendeckend angezeigt, geht selten an die 10 Prozent und liegt meist so konstant bei 6 Prozent, dass wir schon vermuten, es gäbe nur dieses eine Schild.

Kurz vor der Passhöhe auf 3.200 Metern Höhe dann endlich die erhoffte Abkühlung. Leider in Form eines Hagelschauers. Beziehungsweise deren drei. Ich erreiche das Begleitfahrzeug kurz nach dem Einsetzen des ersten Schauers. Den nimmt Hildegard noch tapfer mit und sitzt die nächsten beiden am Auto aus. Werner lässt es sich nicht nehmen, alle drei auszukosten. Die ersten beiden als Schlusslicht der Gruppe, den dritten als früh losgefahrene Avantgarde, auf dem Weg zum blauen Himmel, der sich an der Bergkuppe abzeichnet.

Ein paar Minuten danach sind wir aber schon wieder abgetrocknet, stehen auf der Passhöhe und lassen rollen.

46 Kilometer und 1.700 Höhenmeter bergab, nicht zu steil, mit nur einem kleinen Gegenanstieg. So lässt es sich radeln!

Xichang, unseren Zielort erreichen wir recht früh, müssen uns dann aber (gemütlich beim Schmutzbier in der schönen, traditionell eingerichteten Lobby unseres Hotels) ein wenig gedulden, da die Chefin erst einmal die Anmeldeformalitäten mit der lokalen Polizei abklären muss, während Xiao Luo, deren Familie auch ein Hotel betreibt, auf sie einredet, dass das doch ganz einfach ginge.

Ist es dann auch, unsere Pässe und die Visa/Einreisestempel werden fotografiert und die Hotelbesitzerin bringt sie mit ihrem schicken Fahrrad zur Polizei. Unsere Räder bekommen heute sogar ein eigenes Zimmer, ohne Aufpreis.

Radlerbonus!

So sitzen wir gegen 18:00 Uhr mit müden Beinen, aber guter Stimmung in unseren stilvollen Zimmern inmitten der Altstadt von Xichang.

Morgen ist dann erst einmal Ruhetag angesagt!

P.S. Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass wir ein wenig von der Route abgewichen sind. Davon dann später!


Die unten angezeigte Route ist lediglich rekonstruiert und entspricht nur bedingt der tatsächlich gefahrenen Strecke![map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2018-05-18_Yi181.gpx“]

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