Radfahren mit 4 Schichten

59. Tag, von Ischevsk nach Tschaikowsky, 88 km. Von Gerhard Leiser.

Der Tag in Ischevsk begann mit einem üppigen Radlerfrühstück. Durften wir uns doch schon beim Einchecken am Vorabend 3 Gerichte aus der Karte aussuchen, die dann zum Frühstück frisch zubereitet und serviert wurden. Ergänzend dazu gab es noch diverse Sachen vom Büffet.

Kein Vergleich zu unserem Sanatoriumsfrühstück vom Vortag, das aus mehreren kleinen Fleischpflanzerln (Fleischklopse) mit lauwarmen Nudeln bestand, ergänzt um eine kleine Scheibe Käse pro Nase. Wir wollen nicht nur maulen, manche Kurgäste waren noch schlechter dran – Diät!

Diesmal gut genährt, starteten wir in einen freundlichen Tag, verließen schnell die Stadt und fanden uns nach kurzer Zeit auf ruhigen Straßen wieder, die sanft die Hügel rauf und runter gingen. Mal war die Straße besser, mal wieder hat sie die üblichen Querrillen und Löcher, aber man ist bemüht, die gröbsten Löcher mit einem Haufen Asphalt und Steinen auszugleichen.

Kurz vor der Mittagspause verwandelte sich unsere Straße auf 8 km in eine Piste. Trotz allem hatten wir aber Glück, bei längerem trockenem Wetter hätten uns die Mitbenutzer der Strecke mit Staub überzogen, bei Regenwetter wären wir in Schlammlöchern steckengeblieben. So aber waren wir mit den Rädern teilweise schneller unterwegs als mit PKW.

Am Ende der Piste fand sich ein netter Platz für unser mittägliches Picknick. Während wir es uns schmecken ließen, zog Regen auf und es wurde sehr frisch. Das Thermometer zeigte bei der Weiterfahrt nur noch 8° C an.  Zur Weiterfahrt zogen wir dann alle verfügbaren Schichten übereinander (bei mir 4) und die Regenvollverkleidung an. Trotz allem waren die letzten 25 km bis in unser Etappenziel Tschaikowsky nicht Genussradfahren, da wir uns wenig später auf einer Hauptstraße mit dichtem Verkehr wiederfanden und jeder überholende LKW uns mit einer ordentlichen Menge Dreckwasser duschte.

Kurz vor Tschaikowsky überquerten wir auf einem weiteren Staudamm erneut die Kama – der Fluss, dem wir schon seit ein paar Tagen aufwärts folgen – wurden von einem Schiffsfriedhof empfangen und wechselten damit innerhalb von 2 Tagen ein weiteres Mal die Zeitzone. Nun sind wir 3 Stunden voraus.


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