Wo der Pfeffer wächst

Durch das Land der Yi, 10.05. – 02.06.2018

80 km von Guixi nach Leibo, ungeplant, aber wunderschön, Sommerwetter

Kaum verschiebt man einen Blog mal auf später, klaut die Kollegin gleich den Blogtitel!

Natürlich hat sie das nicht gemacht, aber die Koinzidenz ist schon erstaunlich, vor allem, weil wir schon einmal den gleichen Blogtitel am gleichen Tag hatten, wenn mich die Erinnerung nicht täuscht. OK, „Königsetappe“ als Titel kommt bei einem unserer Blogs öfter mal vor. Und auch der allgegenwärtige Sichuanpfeffer ist jetzt nicht so weit hergeholt.

Neben Pfefferbäumen sind wir heute auch an Mandarinenplantagen, Tarofeldern, Reisterrassen und noch so einiges an üppiger Vegetation vorbeigefahren. Obwohl wir doch einfach dem Yangzi folgen wollten.

Und schließlich da landeten, „wo der Pfeffer wächst“, hoch oben auf dem Berg.

Aber von vorne:
Der Tag begann recht früh und ebenso lecker in einer Nudelbude, die ich gestern entdeckt hatte. Wir waren also mit der Kraft der Suppennudel unterwegs! Wie gestern ging es weiter am Yangzi entlang, diesmal aber mit etwas mehr Verkehr und einigen etwas grenzwertigen Tunnelanlagen, zwei davon unbeleuchtet. Etwas sehnsüchtig schauten wir auf die andere Flussseite, auf der eine kleine asphaltierte Straße tunnelfrei und auch weniger hügelig entlang führte. Die nächste Gruppe wird definitiv auf jener Seite des Flusses radeln.

Aber wir kommen gut voran, freuen uns über den Rückenwind und ein wenig auch über die Kühle in den Tunneln. Denn es ist heiß, sehr heiß! Nach gut 30 Kilometern erreichen wir Yongshan, besser gesagt die gegenüberliegende Straßenseite. Vor uns baut sich der Xiluodu-Damm auf, nicht ganz so groß wie der Sanxia-Damm, aber immer noch eindrucksvoll. Und wie Wikipedia mir verrät, der drittgrößte Damm der Welt.

Fasziniert rollen wir erst den Abzweig Richtung Damm. Bis uns ein resoluter Militärpolizist aufhält und uns freundlich, aber bestimmt zurückschickt. Auf der zweiten Alternative werden wir gleich aufgehalten. Für Radfahrer gesperrt, keine Diskussion möglich. Bleibt uns die dritte Alternative, und die führt leider den Berg hoch. Weit den Berg hoch. Bis Leibo, jener ehemaligen Bergfestung der Yi-Minorität, eine Stadt, in der ich vor acht Jahren schon einmal mit der Yangzi-Tour war. Das hat sicherlich seinen Reiz, und am Abend schwärmen wir von der verkehrsfreien Strecke, den Ausblicken und den Reisterrassen. Die Höhenmeter hätten wir uns dennoch gerne gespart, vor allem, weil wir diese sämtlichst morgen wieder hinunter müssen.

Als der Tag dann schon zu Ende zu sein scheint, wir nur noch schnell etwas zu Abend essen wollen, platzen wir in einem riesigen Freiluftfischrestaurant mitten in eine schon recht fortgeschrittene Geburtstagspartie eines ortsansässigen Managers.

干杯干杯干杯干杯干杯干杯干杯干杯干杯干杯干杯干杯干杯干杯干杯!!!

Prösterchen also, in der Endlosschleife, und danach dann noch mit der gesamten Mannschaft und den bedauernwerten zwei Frauen in die Karaoke-Bar.

Danach war der Tag aber eindeutig zu Ende!


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