Durch die grün-violetten Täler Selenges

117. Reisetag, von Darkhan bis zum Jurtencamp bei Bornuur, 119 km. Von Simon Preker.

Aus der Stadt hinaus fuhren wir zunächst gemütlich neben der Eisenbahn entlang, bevor wir nach der ersten Pause gleich drei Gegner gestellt bekamen: Es regnete in unregelmäßigen Abständen, wir hatten eine kontinuierliche Steigung zu bewerkstelligen und der Gegenwind ließ uns nur unter großer Anstrengung nach Süden voran. Die letzten 20 Kilometer vor der Mittagspause waren hingegen ein reines Fahrvergnügen mit langen und malerischen Abfahrten im Trockenen.

Nach dem Mittagessen zogen rechter Hand von violetten Blumen überzogene Hänge vorbei und wir durchquerten den Ort Bayangol. Bei einer Pause stärkten wir uns mit reifen Nektarinen und genossen die Sonne, die sich nach langem Hin und Her doch wieder blicken ließ. Als jedoch nur noch 15 Kilometer zu fahren gewesen wären, zwang uns ein düsteres Gewitter dazu, auf einem kleinen Pass zu pausieren. Wir sondierten abwartend das Wettertreiben im Tal. Ein Teil der Gruppe fuhr mit dem Begleitfahrzeug vor, um die warmen Duschen im Jurtencamp bei Bornuur zu genießen. Ein anderer Teil fuhr zumindest ins Tal hinab und einer biss sich gar im Fahrradsattel durch das letzte Stück Schotterweg von der Straße weg.

Junge Pferde, runde Jurten (manche weiß, manche rostrot) sowie ein großes Holzhaus mit den Vorzügen der Zivilisation erwarteten uns. Nachdem wir wieder vollzählig waren und Quartier bezogen hatten, nahmen wir dort gemeinsam das Abendessen ein. Stünden die Jurten nicht am Abhang in Richtung der Hauptstraße in ein paar Kilometern Entfernung, könnte man meinen, wir wären in einem mongolisch angehauchten Landgasthof auf der Schwäbischen Alb gelandet. Sogar ein paar Flecken Wald ziehen sich hinter unserer Bleibe über die grünen Steppenhügel.


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