Ein laotisches Dorf wacht auf

Goldenes Dreieck, vom 11.10. bis 02.11.2019

Mit dem Boot von Muang Ngoi bis Nong Khiao, dann mit dem Rad nach Nam Thouam. Morgens bedeckt, dann knallt die Sonne

Unser Urlaubsparadies Muang Ngoi beherbergt zwar einige westliche Backpacker, ist aber ansonsten doch einfach ein normales laotisches Dorf – mit allem was so ein Dorf so hat und braucht: Eine kleine Schule, ein paar Lädchen, zwei Straßen, und natürlich ein Wat, also einen buddhistischen Tempel. Über die Straße laufen Katzen, Hunde und Hühner, ohne dass sich jemand darum schert.

Da wir gestern nicht zu spät ins Bett gegangen sind, bin ich heute früh auf den Beinen. Es gibt erst etwas später Frühstück, also bleibt Zeit, sich auf die Stufe vor unserer Bungalowanlage zu setzen und zu beobachten, wie das Dorf erwacht.

Eigentlich geht das ja schon früher los. Bereits vor dem Morgengrauen kündigen auf dem laotischen Lande normalerweise unzählige Hähne lautstark den kommenden Tag an. Die nächsten, die auf den Beinen sind, sind die Mönche. Das Wummern der großen Trommel am Tempel ist das endgültige Signal an alle Dorfbewohner, sich nun aus den Betten zu schälen. Die in Laos mancherorts noch verbreiteten Lautsprecher, die morgens alle mit kommunistischen Parolen, Nachrichten und motivierender Musik aus den Federn treibt, fehlt hier glücklicherweise.

Nachdem die Mönche getrommelt haben, machen sie sich auf den Weg, um im Dorf Almosen in Form von Lebensmitteln zu sammeln. Mönche sind in der buddhistischen Gesellschaft hier sehr hoch angesehen und es ist selbstverständlich, dass die Frauen des Ortes gleich für sie mitkochen, wenn sie in den Morgenstunden am Herd stehen. Auf ihrem Rundgang sammeln sie hauptsächlich Klebereis ein, richtige Speisen bringen ihnen die älteren Damen des Ortes persönlich im Tempel vorbei. Da die sich Schwelle unserer Bungalowanlage beinahe direkt neben dem Wat befindet, lässt sich dieses Treiben wunderbar beobachten.

Schließlich kommen dann alle Schulkinder – teilweise noch etwas schläfrig, aber sauber herausgeputzt in Schuluniform – aus den Hauseingängen gestolpert. Die meisten werden auf dem Rücksitz eines Motorrads von ihren Eltern zur Schule gebracht. Nun gehen alle Bewohner des Dorfes ihrem Tagwerk nach.

Wir genießen beim Frühstück noch einmal den Ausblick von der Terrasse über‘m Fluss – dann heißt es Abschied nehmen von diesem hübschen Ort. Mit dem Boot fahren wir noch einmal eine gute Stunde weiter nach Süden, bevor wir uns wieder auf die Räder schwingen und weiter 40 km nach Namthouam strampeln.
Hier gibt es einen schönen und schattigen Markt, aber unsere Bemühungen, im Ort einen Cafélao trinken zu gehen, bleiben ohne Erfolg.

Morgen fahren wir dann nach Luang Prabang!

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