Sonnenbrand, heiße Quellen, Grillhähnchen

Die Schöne Insel, vom 29.09. bis 20.10.2019

Ein Beitrag von Susanne.

Morgens um 7 klopft es an der Zimmertür, die sehr nette und bemühte Hauswirtin bringt das Frühstück: Eine Tüte mit warmer Sojamilch und ein Sandwich mit Ei und Schinken. Tee und Kaffee gibt es in Form von Teebeuteln und Beutelchen mit löslichem Kaffee im ersten Stock.

Gestern Abend hatten wir hatten uns auf einen schönen Ausblick auf das Meer am Morgen gefreut. Aber statt des klaren Blicks ist es diesig, man sieht nicht viel. Die Taiwaner behaupten, es wäre der Smog vom Festland, aber da Taiwan das größte Kohlekraftwerk der Welt besitzt, und auch die Industrie kräftig Abgase ausstößt, ist es fraglich, ob wirklich nur das Festland an der schlechten Sicht verantwortlich ist.

Wir verlassen Jiufen und fahren hoch zum Buyan-Pavillon, der einen Pass markiert. Nach einer kurzen Erholungspause geht es endlich in Richtung Tal. „Lasst euch vom Rausch der Geschwindigkeit nicht leiten“ sagt Rudi. Er hat recht, die Kurven sind teilweise recht richtig eng, trotzdem macht die Abfahrt einen Riesenspaß. Für Asien ist es hier außergewöhnlich still, wir genießen die Idylle. Stellenweise hört man nichts außer Vogelgezwitscher und das Rollen der Reifen. Schmetterlinge fliegen an uns vorbei, am Straßenrand Obstbäume, Palmen, Gärten, aber auch viele Gräber. Ein paar Rennradfahrer kommen uns schwitzend entgegen. Das haben wir schon hinter uns.

Nach knapp 30 km haben wir wieder die Küste erreicht und umfahren die nordöstliche Spitze Taiwans. Vom Kap Santiago radeln den Pazifik entlang, immer der Cycling Route No 1 folgend. Wir machen einen kurzen Abstecher zu einem Leuchtturm, was uns einige zusätzliche Höhenmeter beschert. Die Sicht von oben war leider nicht besonders gut, es ist diesig, die Chinesen sind Schuld. Siehe oben.

Nach etwa 73 km erreichen wir Jiaoxi. Verschwitzt aber glücklich genießen wir unser lang ersehntes Schmutzbier im Schatten vor dem Hotel.

Für Hans war heute ein Pechtag. Nachdem der erste Platten geflickt war, folgte bald darauf der zweite und dann der dritte. Wei Xin war ratlos. Aber Hoffnung naht: morgen früh wird das Hinterrad ausgetauscht!

Zum Abendessen gab es eine lokale Spezialität. Ein ganzes gegrilltes Hähnchen wurde uns serviert, mit Kopf und Beinen, um es dann vor unseren Augen zu zerteilen. Dazu gab eine Salz-/Pfeffer-Mischung und eine Soße zum Eintunken des Fleischs.

In einer Stunde, ab 20 Uhr, wird im Hotel noch ein verfrühter Mitternachtssnack serviert. Wir sind zwar alle satt, aber etwas Süßes geht immer.

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