Kletterpartien

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

137 Kilometer vom Wutaishan über drei Pässe nach Hunyuan, 2000 Höhenmeter bei windigen und manchmal sonnigen 16 bis 22 Grad.

Über Nacht hat es ordentlich geregnet und nun ist die Sonne wieder da, dafür ist es recht frisch. Kein Problem, denn es geht von Beginn an straff bergan, wir müssen von 1600 Metern wieder über den Pass auf 2500 Meter. Da ist kühleres Wetter eher ein Vorteil. Nach etwas mehr als zwei Stunden ist der erste Kletterpart geschafft und wir stehen oben im Wind. Die Abfahrt gegen den Wind macht nicht den Spaß, den wir erwartet hatten, zum anderen hatte sich bei der Abfahrt ins Tal vor zwei Tagen an Wolfgangs hinterer Felge ein Riss gezeigt. Wir vermuten, dass der Riss entstanden ist, weil sich bei der langen Abfahrt die Felge überhitzt und zu sehr ausgedehnt hat, so dass an zwei Speichen sternförmige Risse entstanden. Es gelang Wolfgang das Rad ein wenig auszuzentrieren und die beiden angerissenen Speichen zu entlasten, aber mit kühnem Schwung möchte er natürlich nun keinen Berg mehr hinunterrauschen.

Unten im Städtchen essen wir relativ zeitig Mittag, dann geht es ein paar Kilometer über die Hauptstraße, bevor wir für den nächsten Pass wieder auf eine Nebenstraße abbiegen. Hier sind es nur 400 Höhenmeter, dafür ist die terrassierte Landschaft sehr schön und in den Dörfern gibt es wieder alte in den Löss gegrabene Wohnhöhlen. Viel Zeit zum genießen bleibt nicht, dann sind wir wieder auf der großen Straße im Tal. Dort waren wir wegen des chaotischen Verkehrs im letzten Jahr alle in den Bus gestiegen und den Rest der Strecke gefahren. Doch in diesem Jahr ist die parallel geführte Autobahn fertig gestellt und so steht dem dritten Pass nichts entgegen. Also noch einmal 500 Höhenmeter Kletterei, dann geht es in die letzte Abfahrt. Die ist landschaftlich eine Katastrophe, denn in den bergen rundherum wird Kohle abgebaut, aber nicht in Bergwerken, sondern im Tagebaubetrieb, dafür wurden ganze Berge weggebaggert und es entstand ein Mondlandschaft. Falls die Chinesen mal eine Mondlandung ihrer Taikonauten faken wollen, hier ist genau der richtige Ort dafür.

Erst kurz vor Hunyuan wird es wieder etwas schöner, schließlich befindet sich auch der Hengshan, ein buddhistischen heiliger Berg in der Nähe und den wollen wir morgen oder übermorgen besichtigen.

Abends geht es nur die Straße runter, im letzten Jahr hatten wir uns hier in ein kleines Lokal verliebt, die Wirtin erkennt mich wieder, die Freude ist groß und das Essen wieder so gut wie im Vorjahr, wir werden wohl wieder kaum eine Chance haben, andere Lokalitäten der Stadt kennen zu lernen.


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Im Schatten Manjushris

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

Weiterer Ruhetag am Wutaishan und Besichtigung weiterer Tempel und Klöster.

Der heutige Tag steht erst einmal im Schatten des Geldtausches. Gestern hatte ich hier kein Geld tauschen können, da am Vortag der Rechner abgestürzt ist, der Fehler war natürlich bis heute nicht behoben worden. Aber ich habe keine Lust mich wieder wegschicken zu lassen und erkläre, dass wir heute Abend in die Bank mit unseren Isomatten einrücken und es uns bequem machen würden und frage, ob es hinten wenigstens eine Dusche gebe. Das veranlasst dann die Managerin etwas zu mauscheln und nach -zig Telefonanrufen tauscht sie privat das Geld um und wir werden die Nacht nicht in der Bank zubringen müssen.

Der Shuttlebus bringt uns dann in den oberen, nördlichen Teil des Ortes, wo sich dutzende weiterer Tempel befinden. Wir beginnen am Dayuanta Tempel. In dessen Zentrum befindet sich ein großer weißer Stupa aus der Ming Dynastie. Dieser Stupa, Sarira Stupa genannt, was „buddhistische Religie“ bedeutet ist auch der Anziehungspunkt für „richtige“ Pilger, also nicht nur für Touristen oder/und Chinesen, die einmal ein Wochenende Buddhismus praktizieren wollen. So finden sich auch Gruppen aus Tibet, die Frauen erkennt man an den vom Wetter gegerbten Schürzen und den bunten Röcken, die Männer am etwas „wilderen“ Aussehen. Im Eingangsbereich kommt mir eine tibetische Nonne recht bekannt vor und ich frage sie, ob sie denn im letzten Jahr auch schon hier gewesen sei. Sie freut sich und erinnert sich, dass ich im letzten Jahr schon Fotos von ihr gemacht hätte. Für den Leser lässt sich das auch im Blog schön nachsehen.

Dem Leben in den Tempel ließe sich unendlich zusehen, ebenso könnte man hunderte von Hallen in diversen Baustielen bewundern und verschiedenste Buddhafiguren und Boddhisattvas. Wir tun dies auch gute zwei Stunden lang und streichen durch die Komplexe hier im Zentrum. Dann wechseln wir die Flussseite und steigen zu einem weiteren Tempel ganz nach oben, eigentlich hatten wir eine grandiose Aussicht erwartet, aber das Wetter hat sich ein wenig verschlechtert und so liegt das weite tal im trüben Dunst. Dieser obere Tempel ist dem Boddhisattva Manjushri gewidmet, wie auch das ganze Gebiet. Wutaishan, das bedeutet Fünf Gipfel Berg und jeder Gipfel bedeutet eine andere Manifestation des Boddhisattvas, so ist ein Gipfel für den jugendlichen Manjushri, einer für Majushri den Wissenschaftler, einer für M. den Weisen, und für M., den Löwen der Rede. Aber die Gipfel liegen heute auch im Dunst, aber wir werden sie morgen bei der Fahrt heraus aus dem Tal noch einmal sehen können.

In den Tempel wird Majushri mit einem flammenden Schwert in der linken Hand, der männlichen oder Methodenhand dargestellt. das hat nichts mit Gewaltbereitschaft zu tun, sondern mit dem Schwert wird die Unwissenheit zerschlagen. In der rechten Hand, der weiblichen oder Weisheitshand tragen die Darstellungen des Boddhisattvas in der Regel eine Schriftrolle, die Wissen symbolisiert. Mitunter kann auch Manjushri ziemlich weibliche Züge tragen und wird auch auf einem Löwen reitend dargestellt.

In diesem Zusammenhang habe ich auch noch einmal darüber nachgegrübelt, warum man z.B. den Avalokitesvara auch als weibliche Darstellung findet, aber als Buddha/ Boddhisattva hat ma ja alle Gegensätze überwunden und damit ist es völlig gleich in welcher Form der Boddhisattva wieder auftritt. Historisch gesehen hat es natürlich mit dem Pragmatismus des Buddhismus als Religion zu tun, nämlich feminine Gottheiten anderer Vorreligionen „einzugemeinden“, ebenso lässt sich natürlich ein „Gott“ der Barmherzigkeit in einer weiblichen Form besser „vermarkten“.

Bleibt dann wieder die Suche nach einem befriedigenden Restaurant, aber heute werden wir belohnt, etwas weg von der Hauptstraße, auf der anderen Seite des Flusses gibt es ein paar sehr schöne Familieguesthäuser. Die Unterkünfte dort sind zwar recht einfach, aber blitzsauber und gemütlich, hier könnt man sich mit einer großen Gruppe wunderbar in einem der Höfe einnisten. Zu den Herbergen gehört asuch ein restaurant und das ist richtig gut. Neben Wildpilzen und Wildkräuteren gibt es auch die üblichen gebratenen Gerichte und wir schlemmen uns hier fast zwei Stunden durch, incl. Kerzenlicht, denn zwischendrin ist der Strom einmal für eine halbe Stunde weg, was dem Genuss keinen Abbruch tat.

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Der schwule Mönch vom Südbergkloster

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

Ruhetag in Wutaishan, Besichtigung zweier Klöster bei sonnigen 25 Grad.

Martina und Wolfgang waren mit ihrem Hotelzimmer im „Roten Oktober“ nicht zufrieden, so dass wir am Morgen in ein Nachbarhotel umziehen. Die Preise im ort und der Service, der dahinter stehen sind einfach unverschämt. „Roter Oktober“ hatte ich das Hotel im letzten Jahr getauft, weil alles auf Massenabfertigung hinaus lief, da waren aber die Zimmer noch einigermaßen in Ordnung, in diesem Jahr musste man die Handtücher reklamieren, der Fußboden war keimig und das Hotel hat in dem einen Jahr unter dem chinesischen Wochenendreisenden ordentlich gelitten. Die Dame an der Rezeption hat keinerlei Verständnis für die Beschwerden. Gestern Abend war es einfach zu spät und zu kalt, um noch etwas ändern zu können. Nebenan sieht es dagegen etwas besser aus und schon um 10 Uhr ist der Wechsel geglückt und wir können auf unseren Spaziergang gehen. Gleich über dem Tal erhebt sich das Kloster in den Südbergen. Das ist ein Tempelkomplex aus der Yuan Dynastie, der über sieben Stufen ausgebaut wurde. Der relativ lange Aufstieg hat den Vorteil, dass kaum Chinesen den Weg hinauf finden wollen, die sind schließlich zur Erholung hier. So haben wir unsere Ruhe, als wir durch das alte Gemäuer streichen. Beim näheren Hinsehen ist natürlich auch kaum etwas noch aus dem 14 Jahrhundert erhalten, es wurde in den folgenden Dynastien kräftig an und umgebaut, der unterste Komplex gar ist gerade einmal 100 Jahre alt und stammt aus der Republikzeit, doch dies tut der Schönheit der Anlage keinen Abbruch, zeigt aber, wie man in China gerne mit der Geschichte umgeht. Das Kloster ist wieder einmal der Guanyin gewidmet und es finden sich einige sehr schöne Figuren hier, einmal in Marmor gehauen und auch der Buddha in der Haupthalle trägt Gesichtszüge, wie sie in der frühen Qing-Dynastie üblich waren. In einem Nebenhof empfängt uns ein freundlicher Mönch, der einfach alles wissen will, woher wir kommen und was wir machen, was wir verdienen. Schnell ist er dann sogar bei der Schuhgröße und bestaunt meine „Teva“-Streifen an den Füßen, auch scheint ihn die Behaarung meiner Arme zu interessieren, jedenfalls zupft er sehr interessiert daran herum, als wir dann gehen wollen bekommen wir noch einen Apfel geschenkt und der Mönch kann sich nicht erwehren, blitzschnell noch einmal mein T-Shirt anzulupfen, um zu sehen, ob das auf der Brust auch ein solcher Wildwuchs wie an den Armen ist. Lachend suche ich dann das Weite, bevor er mir noch seine Pritsche im Kloster zum Kuscheln anbieten kann. Vielleicht sollte ich lieber mal ein Nonnenkloster ansehen.

Von den obersten beiden Ebenen hat man eine grandiose Aussicht über das ganze Tal und die angenehm grüne Bergwelt rundherum. Unten in der Talsohle wächst rasant die touristische Struktur, hier in Wutaishan war ich schon vor 15 Jahren, da bestand der Ort nur aus ein paar wenigen schäbigen Familienherbergen und ein paar Restaurants. Allerdings kann ich mich noch daran erinnern, dass auch damals schon alles recht teuer war.

Unten wieder angekommen trinken wir ein Bier und steigen in den Shuttlebus in den oberen teil des Ortes, dort befinden sich weitere Klöster. Einstmals gab es hier 150 Klöster weit in den Bergen verstreut, heute sind noch oder wieder 47 aktiv. Vor allem am Wochenende werden hunderttausend Touristen aus Datong und Taiyuan herangefahren, vor allem Chinesen, die ihre Religiosität, zumindest für ein Wochenende, wiederentdecken wollen und davon lebt die ganze Region.

Da das Shuxiang Kloster direkt an der Straße liegt, ist der Andrang entsprechend gut. Guten Absatz bringen die Räucherstäbchen, die von den Pilgern und Pseudopilgern in rauen Mengen in dem riesigen Brennofen angezündet werden. Im Vorhof des Kloster ist es vor Qualm kaum auszuhalten und mir fällt dazu spontan der Titel für ein Kurzgeschichte oder ein Gedicht im chinesischen Stil ein: „Wie die Rauchschwaden die Götter aus dem Himmel vertrieben“.

Hier im Kloster macht es eher Spaß, dem Treiben der Chinesen zuzusehen, andächtige Ruhe kann man hier eher nicht finden. Am Nachmittag geht es dann im Shuttlebus wieder zurück und es bleibt noch Zeit für ein Schläfchen, bevor wir uns zum Abendessen aufmachen.

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Königsetappe

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

114 Kilometer von Yingxian zum Wutaishan, ca. 2200 Höhenmeter bei angehm sonnigen 22 Grad.

Heute liegen seit langen wieder einmal richtige Berge vor uns. Ein paar Kilometer folgen wir der Hautstraße, dann biegen wir nach Süden ab, zum Glück sind wir den schlimmsten verkehr und Staub damit los, nur ab und zu schiebt sich eine LKW Kolonne dem ersten pass entgegen. Nach ein paar Serpentinen, von denen man einen schönen Blick über die umliegenden Dörfer hat, geht es in einem engen und romantischen Tal ganz sanft nach oben. Oben öffnet sich die Landschaft und es gibt nette kleine Dörfer, die Häsuser sind manchmal vollkommen aus Lehm gebaut und man kann erkennen, dass es früher jede Menge Wohnhöhlen gab, die hier in den Lehm oder Löß gegraben worden sind. Allerdings war es in diesen großen Höhlen wohnlicher als man denkt, in einigen Gebieten der Provinz werden diese Höhlen noch bis heute gegraben, vorne kommt eine hölzerner Eingang davor und innen ist alles sauber geweißt oder tapeziert. Meist befindet sich vorne die Küche und im hintersten Teil ein beheizbares Bett, der sogenannte Kang. Eine solche Höhle konnte gut und gerne 35 Quadratmeter Wohnfläche haben.

Siebenhundert Meter schrauben wir uns auf den ersten Pass hinauf, dann geht es wieder 600 Höhenmeter nach unten bis in eine kleine Stadt namens Schlammfluss. Das war früher mal ein kleines Drecksnest mit der Eisenbahnstation für den Wutaishan, das hat sich aber geändert und auch dieses Städtchen ist ansehnlich geworden und explodiert geradezu. Wir stärken uns ordentlich mit gebratenen Gerichten und eine Portion Teigtaschen, denn der Hauptanstieg liegt noch vor uns. Hinter „Schlammfluss“ geht es erst einmal ganz sanft nach oben, dann nimmt die Steigung langsam zu. Fast 5 Stunden brauchen wir für den 1400 Höhenmeter Anstieg, es ist schon eine Weile her, dass ich so etwas am Stück gefahren bin, aber wir kommen gut vorwärts, auch weil das Wetter gut mitspielt. Mittags war es nicht zu heiß, dann wurde es angenehm, lediglich die letzten 300 Meter war es dann etwas kühl und frisch. Langsam kommt man den Gipfeln immer näher, dabei geht es erst noch durch ein paar kleine Dörfer, die hauptsächlich vom Maisanbau leben, dann kommt eine Nadelwaldzone und oben hat man eine wunderbare Sicht über die Bergewelt in der Provinz. Ich erinnere mich noch an den Abschnitt im letzten Jahr, als wir im dichten Nebel gefahren sind und kaum noch 50 Meter Sichtweite hatten, nicht so heute. Gegen 18 Uhr haben wir den Gipfel erreicht, auch wenn es nicht zu kühl ist rate ich Martina und Wolfgang dazu, sich ordentlich einzupacken, denn 15 Kilometer Abfahrt im Schatten saugen die letzte Energie aus dem Körper. Kurz bevor es dunkel wird kommen wir dann leicht bis mäßig durchgefroren im Wutaishan an. Es ist ein großes Touristengebiet und heute ist Samstag. Entsprechen viel ist los und wir sehen zu schnell ins Hotel und unter sie warme Dusche zu kommen und danach in eins der Lokale. Trotz der Anstrengung des Tages oder gerade deswegen ist der Hunger nicht zu groß, dafür schmeckt das Bier doppelt so gut und das Bett ruft schon nach dem müden Radler. nach dem harten Tag wird es in den nächsten zwei tagen ruhiger, denn wir haben hier im Wutaishan, einem der vier buddhistischen Heiligtümer Chinas zwei Ruhetage, um die Tempel der Region und die schöne Bergwelt zu genießen.


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Türme der Welt

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

81 Kilometer auf staubigen Straßen von Datong nach Yingxian, 94 Höhenmeter, meist viel Verkehr und viel Staub bei angenehmen 22 Grad und Sonne, Besichtigung der Holzstupa in Yingxian.

Was haben Paris, Pisa und Yingxian gemeinsam? Nicht erraten? Die Rückseite der Eintrittskarte zur Pagode von Yingxian verrät es. Und hier kommt die Auflösung: Die drei weltberühmtesten Türme stehen in diesen drei Städten.

Wir besichtigen also heute die berühmte Holzpagode von Yingxian, welche die größte, älteste und schönste Holzpagode in China und damit wohl auch der ganzen Welt ist. (Vor allem in Afrika, Südamerika und in der Antarktis gibt es nur wenig vergleichbare Bauten). Doch bis dahin sind wir am Morgen noch einen Tagesritt entfernt. Den Megabrunch zum Frühstück werden wir eine Weile vermissen, die frischen Baguettes vor allem und den hausgemachten Joghurt.

Bei der Ausfahrt aus datong lassen sich die Dimensionen der Stadt erkennen, auf den vierspurigen Straßen, die stadtauswärts durch die Vorstädte führen ist mehr als regen Leben. Auf der Ausfallstraße wird plötzlich unser Fahrer von der Polizei gestoppt. Er hat ein Pekinger Kennzeichen und darf deshalb die kleine Straße nicht benutzen. Ich radle flugs zurück und wechsle ein paar nette Worte mit dem Polizisten. Die Idee einer Fahrradtour von Russland bis nach Peking beeindruckt ihn und ich verspreche, im nächsten Jahr eine andere Strecke für den Fahrer zu suchen. Der Polizist grinst und gibt Xiao Zhang die Papiere zurück und wünscht uns eine gute Fahrt. Zhang ist glücklich, denn eigentlich hatte er 200 Yuan (25 €) blechen sollen. Doch wenig später müssen wir uns dann sowieso vom Fahrer trennen, wo letztes Jahr eine Baustelle war, ist dieses Jahr auch noch eine, wir können über die Brücke schieben, das Fahrzeug muss einen großen Bogen schlagen. Wir verabreden uns im nächsten größeren Ort.

Hinter der Brücke wird die Straße dann sehr angenehm, denn nun fahren wir autofrei, nur ein paar Mopeds oder Traktoren zuckeln von einem Dorf zum anderen, aber auch hier ist die Freude nur 15 Kilometer lang, dann hat uns die Hauptstraße wieder, auf der ordentlich Schwerverkehr rollt, aber so erreichen wir rasch unser Ziel zum Mittagessen, wieder ein einstmals winziges Städtchen, das in den letzten 10 Jahren explodiert ist und sich zu einer modernen Stadt entwickelt hat.

Gegen 15 Uhr taucht dann erstmals der Umriss der Pagode von Yingxian am Horizont auf. Außer dem Turm, der vor über 1000 Jahren erichtet wurde, gibt es keine weiteren Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Aber man hat auch hier die Altstadt saniert, das heißt abgerissen und im Ming oder Qing Stil wieder aufgebaut. Das liegt aber schon ein paar jahre zurück und inzwischen sind alle Läden und Lädchen vermietet und es herrscht regen treiben in den Straßen und Gassen. Für die Pagode zahlt man ordentlich Eintritt, satte 12 € werden fällig und der Nepp kommt erst drinnen, man darf in diesem Jahr nicht hinauf auf den Turm, der so blumenreich mit dem Eiffelturm und dem Schiefen Turm verglichen wird. Ohne einen einzigen Nagel zusammen gezimmert stellt er natürlich die beiden anderen Türme noch in den Schatten, aber man darf eben nicht mehr hinauf. dabei erinnere ich mich noch gut an die grandiose Aussicht, die man vom vierten oder fünften Stock hatte, als wir hier im letzten Jahr waren. Martina und Wolfgang sehen es nicht so tragisch, die Pagode sei auch so recht beeindruckend. So schlendern wir dreimal um die Pagode und durch den kleinen wenig spektakulären Tempel dahinter und suchen uns dann unser Hotel. Hier haben wir dann im 6. Stock, die Aussicht, die wir an der Pagode erwartet hatten.

Heute beenden wir den Abend nicht zu spät, denn morgen wartet wohl eine der schwersten Etappen auf uns, es geht über zwei Pässe zum Heiligen Berg Wutai, dem Wutaishan.


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Großstadtmilieu

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

Noch ein Ruhetag in Datong, Spaziergang auf der neuen alten Stadtmauer und Besichtigung der „restlichen“ Tempel der Stadt.

Wieder verlockt das großzügige Frühstücksangebot dazu, viel zu viel zu essen und entsprechend schwer fällt der Aufbruch. In der Hotelstraße gibt es einen guten Radladen, hauptsächlich mit Bianchi Rädern, die hellgrün im Schaufenster leuchten. Die preise sind mit Rädern in Europa vergleichbar. Wer fährt hier solches Edelgerät, wo man dafür 4 oder 5 E-Bikes bekommen kann.

Wieder beginnen wir mit einem schönen Tempel gegenüber der Stadtmauer und wandeln durch neue altre Anlagen, hinter dem pseudohistorischen Gebäuden, angeblich aus der Yuan Dynastie wird gerade ein schöner Park angelegt, aber es wird noch ein paar Monate dauern, bis man hier staubfrei lustwandeln kann. Die Stadtmauer von Datong war im letzten Jahr nicht viel mehr als ein Lehmwall, aber die Handwerker haben fleißig gearbeitet und ihr Budget ordentlich verbaut, zwei Drittel der Stadtumwallung mit fast 6 Kilometern Länge sind bereits wieder hergestellt und vermutlich bombastischer als jemals zuvor, denn um die Tore gibt es gigantische Fortanlagen. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick, draußen vor den Mauern liegen die Sattelitenstädte mit 10 bis 15-stöckigen Wohnsilos und in der Stadt prallen neu, pseudoalt und alt aufeinander. Fast zwei Stunden verbringen wir auf der Mauer und werden kaum gestört, denn außer uns gibt es nicht mehr als ein Dutzend weiterer Spaziergänger. Beim Osttor steigen wir dann wieder herab und stehen vor einem weiteren alten Tempel, eigentlich haben wir keine Lust mehr, aber von oben hatten wir einen schönen weißen Stupa erblicken können und so nehmen wir diesen Tempel dann als Abschluss unseres Besichtigungsprogrammes. Auch hier gibt es kaum Touristen und wir sind in der großen Anlage fast alleine und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit, bis wir durch den Baulärm zurück zum Hotel ziehen. Abends gehen wir wieder in das tolle Restaurant vom ersten Abend und genießen noch einmal in vollen Zügen.

Datong wird wohl in den nächsten Jahren massiv in den Reiseführern auftauchen und kann seinen Gästen gute zwei Tage volle Sehenswürdigkeiten bieten. Dazu kommt natürlich noch die Straße mit den großen Kaufhäusern und in der Neualtstadt werden sich wohl zahlreiche Boutiquen ansiedeln und die Bücher werden die Stadt als „chinesisches Rom“ oder so etwas loben. Aber wahrscheinlich wird man bald nicht mehr den Luxus haben ungestört unter Pinien und zwischen alten und neuen Tempeln zu wandeln, sondern sich mit aberhunderten von Chinesen und ein paar Ausländern den Kulturgenuss teilen müssen.

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Neue alte Stadt

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

Ruhetag in Datong mit ausführlichem Stadtspaziergang, Sonnenschein bei 25 Grad.

Selten ist ein Frühstück so bemerkenswert wie hier im Hotel in Datong. Der Kaffee kommt aus einer italienischen Espressomaschine, es gibt frische Baguette, Butter, Käse, Sushi, Salt und Obst und diverse warme chinesische Gerichte. Wir brauchen mehr als eine Stunde zum Schlemmen. Unser Fahrer wird zum ersten Mal im Leben mit Brot, Butter und Käse konfrontiert und ist, im Gegensatz zu vielen anderen Chinesen begeistert. Heute erklären wir ihm, wie essen bei uns funktionieret. Danach ist uns eher zu einer weiteren Runde Schlaf zumute, als zu einem Stadtspaziergang, doch wir brechen eisern auf.

Die ganze Innenstadt ist eine große Baustelle, wie wir gestern schon bei der Einfahrt gesehen haben. Ehemals gab es im Zentrum einige Viertel mit niedrigen Häusern und kleinen Höfen, in denen in engen Zimmern bis zu vier Familien wohnten, dann gab es die „Kachelhäuser“ aus den 80ern und einige mehr oder weniger moderne Gebäude aus den letzten Jahren. Bis auf einige wenige der neuen Häuser ist man dabei wirklich alles wegzureisen und durch ein neue Altstadt zu ersetzen. Dabei wird ein so dermaßen historisches Zentrum errichtet, wie es die Stadt mit seiner mehr als 2000jährigen Geschichte noch nicht gesehen hat. Doch der Reihe nach. Zuerst durchlaufen wir noch einen der wenige Straßenzüge mit den chinesischen Wohnhöfen. Wir werfen einen Blick in die engen Höfe, wo es immer eine Mischung aus Messiwirtschaft und Blumenliebhaberei gibt. In den engen Höfen wurde in den letzten Jahren alles angesammelt, was aus der Wohnung flog, alte Fenster, kaputte Töpfe, Baumaterial. Das macht die nur 5 oder 6 Quadratmeter großen Höfe noch kleiner. Dazwischen blühen schöne Herbstastern in großen Blumentöpfen. Die Toilette, die sich 50 Meter die Straße runter befindet, riecht man auch gegen den Wind. Doch schon in der zweiten Straße wartet die Abrissbirne und eine Straße weiter ist das neue alte Zentrum schon im Wachsen. Prachtvolle Häuser im klassischen Stil und wo früher ein kleiner Tempel war, da steht heute ein großer.

Insgesamt will man in die Altstadt 6 Mrd. Euro pumpen und die Stadt zu einer touristischen Größe in China umbauen. Wir haben kaum Zweifel, dass das gelingen wird. Zuerst verweilen wir auf dem neu geschaffenen Platz im Zentrum. Hinter uns plätschern Mozart und Tschaikowsky in Popversionen und vor uns die Fontänen eines Springbrunnens. Jetzt am Vormittag hat sich hier lediglich eine Hand voll Inlineskater eingefunden, um technisch versiert Runden zu ziehen. Das sind keine Jugendlichen, sondern alles ältere Leute um die 60. Gekleidet wie für einen Wettkampf der Olympischen Spiele zeigen sie, was sie können und es sieht richtig gut aus.

Gleich gegenüber liegt der Huayan Tempel. Auch hier wurde viel investiert, aber für die fetten 80 Yuan Eintritt, das sind, nach dem unser Euro in den letzten drei Jahren gegenüber dem chinesischen Geld um 30% abgemerkelt wurde, immerhin 12 Euro, aber dafür bekommt man auch eine toll renovierte Anlage zu sehen. Nur an Leben fehlt es noch im Tempel, lediglich im letzten Tempel wurde gerade eine kleine Zeremonie für eine Pilgergruppe abgehalten. Dann wandeln wir weiter durch die neue Prachtstraße, die Gebäude sind alle fertig, aber noch nicht bezogen, so dass auch hier noch alles leer und tot wirkt, aber in zwei Jahren wird es hier zugehen wie in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt. Als nächstes lassen wir uns von einer rüstigen 80 Jährigen durch die Moschee führen, die von Außen kaum von einem buddhistischen Tempel zu unterscheiden ist, lediglich auf den zwei Minarett-Pagoden thront obenauf der Halbmond.

Eins der berühmtesten Denkmale der Stadt enttäuscht ein wenig, die Neun-Drachen-Wand, ein vielleicht dreißig Meter Langes Kachelrelief mit 9 Drachen. Da rundherum alles renoviert ist, verblasst der Charme der wirklich alten Anlage ein wenig.

Einen weitern Tempel nehmen wir uns für heute vor. Der Kofuziustempel mit Gebäuden aus der Yuan Dynastie, also aus dem 14 Jahrhundert. Auch hier kräftig renoviert, aber auch viel alte Bausubstanz erhalten. In den Tempeln werden der Gründer der Religion und seine Beschützer dargestellt und angebetet, die Figuren sind dabei mythisch massiv erhöht und recht furchteinflößend. Auch hier im Tempel dösen alle in der Nachmittagshitze vor sich hin und wir sind die einzigen Touristen. Wir lösen unseren Stadtrundgang dann hier auf und vertagen uns auf den Abend, schließlich haben wir noch einen weiteren verdienten Ruhetag hier.

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Bollwerk gegen die Barbaren

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

68 Kilometer von Fengzhen nach Datong, 400 Höhenmeter bei sonnigen 25 Grad, Besichtigung der Yungang Groten.

Wir verlassen auf etwas verschlungenen Wegen die Stadt, direkt vorbei am großen Kohlekraftwerk, dass die ganze Stadt überragt. Davor arbeiten die Kohlehändler und schaufeln Kohle von ankommenden LKW und dann wieder auf kleiner Trecker. Wir nähern uns massiv der Provinz Shanxi, in der sich große Kohlevokommen befinden und wir verlassen die Innere Mongolei. Für die Herrschenden war diese Linie in den Jahrhunderten der chinesischen Dynastien mehr als wichtig. In den Steppen lebten die Nomadenvölker, die die nördlichen Teile des Landes regelmäßig verwüsteten und plündert und während der Yuan Dynastie sogar die Herrschaft über die Chinesen übernahmen.

Deshalb begann man vor mehr als 2000 Jahren schon mit dem Bau der Großen Mauer. Immer wieder wurden neue Abschnitte gebaut, weitere Linien kamen dazu, andere verfielen. Wenn man von Fengzhen kommt, könnte man den „10.000 Meilen Langen Wall“ ohne Probleme übersehen, denn hier ist außer ein paar Lehmmauern und aller 500 Meter den kläglichen Lehmresten von Wachtürmen nicht mehr viel übrig geblieben. Trotzdem zelebrieren wir unsere nun definitive Einfahrt ins Reich der Mitte auf den Resten eines etwa drei Kilometer zurück gelagerten Forts. In den Ruinen liegt idyllisch ein Dorf und die Ziegeln, die einst die Festung ummantelten wurden alle abgetragen und zum Bau der Häuser verwendet, wie überall dort, wo die Mauer nicht restauriert wurde.

Nach ein paar Hügeln, liegen dann vor uns die Yungang Grotten, auf Deutsch „Wolkengrat-Grotten“. In einem Tal befindet sich eine Tempelanlage, die sich über mehr als einen Kilometer hinzieht. Am Eingang haben die Chinesen mit hohem Aufwand historisiert, dass heißt, zu den alten Anlagen kamen pompösere neue im alten Stil hinzu. Wir wandeln durch eine Straße, die rechts und links von steinernen Säulentragenden Elefanten gesäumt ist. Dann folgt ein großzügiger Tempelkomplex mit interessanten Figuren, da alle Buddhas und Bodhisattvas aus Holz gearbeitet sind und deshalb auch nicht bemalt wurden. Ein toller Kontrast vor den kunstvoll bemalten Wänden. Erst hinter diesem Tempel befindet sich die historische Anlage. Vor 1500 Jahren begann man in mehreren Phasen mit der Anlage der über 250 Nischen und Grotten mit 51.000 Statuen und Skulpturen. Vieles wurde von der Zeit zerfressen und zernagt und es lässt sich die einstige Pracht nur schwer erahnen. Doch je weiter man vorankommt, desto größer werden die Grotten im Sandstein, manche beherbergen bis zu 15 Meter hohe Buddhafiguren. Die Grotten im mittleren Teil der Anlage sind am besten erhalten und hier leuchten die Figuren und Wandmalereien in bunten Farben. Fast zwei Stunden brauchen wir für die Anlage, was den hohen Eintrittspreis von 20 € rechtfertigt.

Bis nach Datong ist es dann nur noch ein kleiner Schritt, nur noch 20 Kilometer und wir werden von der 3 Millionen Stadt eingesaugt. Wir kommen gut durch den lebhaften Verkehr und holpern durch die Innenstadt zum Hotel. Die Altstadt wird komplett saniert und ist deshalb eine riesige Baustelle.

Am Abend genießen wir den Luxus in einem gehobenerem Lokal, die Gerichte sind extravagant und fein, der Fisch ist auf die Sekunde frittiert, das rauchige Aroma der Aubergine war perfekt, ebenso wie der Spinat mit Hirse und das Lammfleisch.


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Kleinstadtmilieu

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

77 Kilometer von Jining nach Fengzhen, frischer Rückenwind bei 22 Grad, 300 Höhenmeter.

Eigentlich wollten wir heute auch auf einer winzigen Straße die Landschaft genießen, aber irgendwo wird wieder eine Autobahn gebaut und so sind hunderte von schweren Lastern, beladen mit Erde unterwegs, was den ersten teil der Strecke nicht zu erquicklich macht. Als wir dann wieder auf der großen Straße sind, ist der Verkehr dafür erstaunlich ruhig, so haben sich heute die üblichen Verhältnisse einmal gedreht.

Um nicht schon wieder zu zeitig einzutrudeln lassen wir uns beim Mittag in einem winzigen Lokal ordentlich Zeit, danach besuchen wir noch einen winzigen Tempel, der an einem Berghang klebt. Die oberen Anlagen verfallen, aber man rüstet langsam zur Rekonstruktion, einige Buddhafiguren stehen unten noch verpackt in den Nebenräumen des Tempels. Im Tempelchen gibt es nur zwei Mönche und keine Gäste. So läuft das Leben beschaulich und überall wird Gemüse gezogen.

Auch in Fengzhen herrscht reges Leben, zwar gibt es hier keine schönen Boutiquen, aber auch Laden an Laden und überall geht es quirlig zu. Wir genießen unseren langen Spaziergang und enden bei einer kleinen Flasche Kräuterlikör und ein paar leckeren Gerichten.


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Mittelstadtmilieu

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

80 Kilometer von Shangdou nach Jining, 250 Höhnemeter bei kühlen 18 Grad und Wolken und ein wenig Sonne.

Der Regen hat heute Morgen nachgelassen und dann hat es ganz aufgehört, es ist schließlich Sonntag. Kühl und frisch ist es trotzdem. Im Hotel gibt es kein Frühstück, doch um die Ecke gibt es ein Lokal mit frittiertem Gebäck, Sojamilch und Teigtaschen, das sättigt ordentlich und gibt Kraft für den Tag. Dann verlassen wir die kleine Stadt und biegen auf eine kleine Straße ab. Ersat geht es durch eine flache Landschaft mit viel Landwirtschaft, vor allem Mais wird angebaut. Dann dominieren ein paar Dörfer, in denen die Leute vom Schneiden von Steinplatten aus den umliegenden Steinbrüchen leben. Rechts und links der Straße sind große Brocken aus den Brüchen oder fertig geschnittenen Steinplatten gestapelt. Der Bruch wird verwendet und Gartenzäune in ungewohnten Dimensionen zu errichten.

Wir haben wieder Rückenwind, deshalb sind wir am frühen Nachmittag schon am Ziel. Bei der Einfahrt in den Ort staunen wir. überall werden Hochhäuser gebaut. Siedlungen für vielleicht 20.000 Leute, wo sollen die alle herkommen. Ein kleines Lokal betete Teigtaschen und ein paar leckere Gerichte an, dann sind wir auch schon schnell im Zentrum. Gleich gegenüber dem Hotel befindet sich ein Radladen und so kann ich nach 800 Kilometern endlich wieder einen Schalthebel erstehen. Der schaltet zwar nur 8 von 9 Gängen, aber das ist viel besser als die zwei Gänge, die ich in den letzten 10 tagen zur Verfügung hatte. Bei unserem Spaziergang durch die Stadt bekomme ich dann auch innerhalb von 30 Minuten einen Reißverschluss neu eingenäht.

In der Stadt gibt es eine Art Sehenswürdigkeit, den Tigerhügel mit zwei großen Tigerskulpturen, den besteigen wir mit den ausflugswilligen Lokals und genießen heute noch ein wenig Sonne. Das Leben in der Stadt ist beeindruckend, überall gibt es unendliche reihen von Läden, überall wird gewerkt, gebastelt und geschraubt, eine Straße weiter gibt es Grillstand an Grillstand und viele Karaokebars, die eine Nachtleben einer Großstadt abdecken könnten.

Das Seafoodlokal neben dem Hotel ist ausgezeichnet, Martina begeistert sich für die Shrimps und alles andere ist auch sehr lecker. Essen kann in China zur Leidenschaft werden, denn fast alles ist lecker, egal ob an Straßenständen oder in kleinen und großen Lokalen. Und selbst die Preise sind mehr als angenehm niedrig, in der Regel legen wir zu dritt für ein Abendessen mit Bier zwischen 10 und 20 Euro auf den Tisch. Trinkgeld wird strikt abgelehnt, im Gegenteil, oft wird die Rechnung abgerundet.


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