Bootsfahrt nach Pakbeng, 180 km<\/em><\/p>\nViel fr\u00fcher als es uns lieb war standen wir am Morgen auf. Normalerweise liebten wir es etwas l\u00e4nger zu schlafen und stattdessen schneller mit dem Rad zu fahren. Doch diese Wahl hatten wir heute nicht. Es hatte schon h\u00f6chste Verhandlungskunst von mir erfordert, dass wir beinahe um Acht erst los fuhren.<\/p>\n
Wir hatten ein ganzes Langboot f\u00fcr uns, und diese Langboote sind durchaus ger\u00e4umig. Vermutlich konnte man auf ihnen sogar wohnen und vermutlich taten dies auch Kapit\u00e4n Khuai und seine Frau.<\/p>\n
Kurz nach acht stachen wir in See und mit qualmendem Motor bewegte sich das Schiff entgegen dem Strom des Mekong, der dem Himalaja entspringend, sich durch China, Myanmar und Thailand Richtung Laos und dann durch Vietnam schl\u00e4ngelt, Richtung Westen. <\/p>\n
Der Fahrtwind war sehr k\u00fchl und bald wurde klar, dass die paar Decken, die Frau Khuai uns bereitgestellt hatte, niemals gen\u00fcgen w\u00fcrden. Also wurde noch ein weiterer Satz Decken herausgeholt, mit dem wir uns mehrfach ummantelten, bis das der Wind nur noch \u00fcber das Gesicht zu uns vordringen konnte, schlie\u00dflich mussten wir noch atmen.<\/p>\n
Viel w\u00e4rmer wurde es im Verlauf des Tages auch nicht und \u00fcber dem Mekong hingen graue Wolken, die auf die Dauer auch die Stimmung etwas tr\u00fcbten. Es ist ein Fluss, der durchaus zur Melancholie anregt, kein heiterer wie der Rhein es an manchen Stellen ist.<\/p>\n
Die beiden Uferseiten beinahe komplett unbev\u00f6lkert, abgesehen von ganz seltenen D\u00f6rfern, die hier und da auftauchen, aber wirklich nur eine Ausnahme darstellen. Dazu sind diese D\u00f6rfer meist sehr klein und bestehen nur aus wenigen H\u00fctten.<\/p>\n
Vermutlich verbirgt sich so manche H\u00fctte noch im Dickicht des Dschungels, der zu allen Seiten wuchert. <\/p>\n
Oft sieht man B\u00fcffelherden entlang dem Ufer und auch gelegentlich einen Fischer, ein paar Kinder, und gelegentlich f\u00e4hrt ein anderes Boot an einem vorbei. Manchmal winkt man, manchmal nicht.<\/p>\n
Ein ruhiger Fluss, sehr viel ruhiger, als wir es vermutet h\u00e4tten.<\/p>\n
Kurz vor Mittag sahen wir uns die H\u00f6hlen bei Pak Ou an. Hier wurde fr\u00fcher der Flussgottt Phi angebetet. Sp\u00e4ter wurden die H\u00f6hlen kurzerhand in einen Buddhaschrein umgewandelt, ein Pragmatismus, der auch dem Christentum nicht fremd ist. <\/p>\n
Viel anfangen konnten wir damit eigentlich nicht, auch nicht mit den H\u00e4ndlern, die den selben Kram anboten, den wir auch in Luang Prabang h\u00e4tten erstehen k\u00f6nnen. Und dar\u00fcber hinaus, waren die H\u00e4ndler doch Kinder und h\u00e4tten am Montag Morgen doch in der Schule sein sollen. Andererseits war es ja der 31.12. und allzuweit wollten wir uns in die soziologischen Probleme von Laos nicht reinh\u00e4ngen. <\/p>\n
Das Mittagessen war ein wahres Festmahl, richtige laotische Hausmannskost und wir waren beinahe traurig, dass nicht mehr in unsere B\u00e4uche hineinpasste.<\/p>\n
Nach weiteren z\u00e4hen Stunden auf dem Mekong, vorbei an den immergleichen gr\u00fcnen Urw\u00e4ldern, aber auch interessanten Sandb\u00e4nken auf denen neben schroffen Felsen, oft auch Ruinen von Steingeb\u00e4uden standen, von denen man nicht genau sagen konnte, ob es alte Tempel, oder m\u00f6glicherweise Bunkeranlagen waren, kamen wir schlie\u00dflich nach Pak Beng. <\/p>\n
Ein kleines verschlafenes Nest, Durchgangsstation auf dem Weg nach Thailand und immerhin hatten sich hier etliche Ausl\u00e4nder eingefunden und die lokale Gastronomie schien darauf eingestellt zu sein.<\/p>\n
Zur Feier des Tages a\u00dfen wir Indisch. Die \u00fcblichen Katzen kamen auch wieder vorbei, lie\u00dfen sich auf den Arm nehmen, der \u00fcbliche Schlummertrunk wurde getrunken und weit vor Mitternacht beschlossen wir das alte Jahr und legten uns zur Ruhe.
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Goldenes Dreieck, 15.12.2018 bis 08.01.2019 Bootsfahrt nach Pakbeng, 180 km Viel fr\u00fcher als es uns lieb war standen wir am Morgen auf. Normalerweise liebten wir es etwas l\u00e4nger zu schlafen und stattdessen schneller mit dem Rad zu fahren. Doch diese Wahl hatten wir heute nicht. Es hatte schon h\u00f6chste Verhandlungskunst von mir erfordert, dass wir […]<\/p>\n","protected":false},"author":11,"featured_media":39027,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[342],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/39021"}],"collection":[{"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/11"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=39021"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/39021\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=39021"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=39021"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/china-by-bike.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=39021"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}