Travelling with kids II

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Almost three weeks in China have already passed, but we still have not achieved our goal of starting out early, that is to say before 11 am. Instead, with every day our departure time becomes later and later. This excludes from our daily program the long relaxing lunch stop, to which I had got used to from my former tagging along Volker’s biking groups. Now instead of one, we make at least 20 stops, but neither of them is long, and most are not relaxing.

We still haven’t got out of town when Sarah needs to go to toilet. 15 min later a shout comes from Nora that she wants to make pipi. We are finally nicely rolling again when Nora’s cushion falls on the road and has to be picked up. Then Sarah drops her baby – new stop and again retracing. Then it is time again to stop for toilet. Then the kids scream for ice-cream – a stop at a shop follows; as it doesn’t have a freezer, we stop at the next, and at the third, all without result, and then the pink vanity box of Sarah drops on the road as we are in the middle of a strenuous ascent. We roll down with full impetus when Nora drops her green pencil. We glimpse local shrines, pagodas or surreal construction landscapes on the way, but we no longer stop and explore: because we know, any moment there will come a new outcry from the trailer that an urgent stop is needed. After two weeks of interrupted biking Volker became convinced that the kids consciously attempt to boycott our journey.


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Yangzhou – Ein Bilderbuch

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Yangzhou war über Jahrhunderte hinweg eine der wichtigsten und reichsten Städte Chinas. Marco Polo diente nach eigener Aussage im 13. Jahrhundert als Statthalter in Yangzhou, das er, sehr zum Verdruss der Venezianer, mit seiner Heimatstadt Venedig verglich.

Bereits vor mehr als 2400 Jahren gegründet, entwickelte sich Yangzhou mit dem Bau des Kaiserkanals in der Sui-Dynastie (581-618) ab dem 7. Jahrhundert zusammen mit der Schwesterstadt Zhenjiang zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in Ostchina. Etwa zehn Kilometer südlich der Stadt kreuzt der Kanal den Yangzi, die Administration der Schleusen und des boomenden Handels entlang des Wasserweges lag in der Hand des Stadt-Magistrats, dessen Kassen auf diese Weise nie leer waren.


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Als wir jüngst in Zhenjiang waren…

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Zhenjiang liegt am Zusammenfluss von Yangzi und Kaiserkanal. Eine riesige Autobahnbrücke überspannt den Langen Fluss etwas westlich von Zhenjiang. Die Stadt ist heute ein wichtiger Umschlagplatz zwischen Süd- und Nordchina. Das merkt man Zhenjiang an. Die einst beschauliche Kleinstadt wuchert inzwischen bis an den Yangzi und darüber hinaus, wie ich gestern bereits erleben durfte.

Früher war die Stadt allerdings viel mehr von militärstrategischer Bedeutung als von wirtschaftlicher. Zu Zeiten der Südlichen Song-Dynastie (1127-1279) wurde Zhenjiang zur Festung ausgebaut, als die nach Süden geflohenen Song ihr Territorium gegen die anrückenden Dschurdschen verteidigen mussten. Aus dieser Zeit stammt auch der Name der Stadt. Zhenjiang bedeutet „Den Fluss bewachen“. Die strategische Bedeutung Zhenjiangs erkannten auch die Briten, die während des ersten Opiumkrieges 1842 die Stadt besetzten und sie als Sprungbrett nach Nanjing nutzten.


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50 Ways to bike through China

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Ich hatte es schon einmal erwähnt: In den letzten 25 Jahren bin ich ca. 35.000 Kilometer durch China geradelt. Viele sollte mich also nicht mehr überraschen, sollte man meinen. Falsch gedacht!

Die Strecke zwischen Nanjing und Zhenjiang bin ich bereits dreimal gefahren, 1996, 2002 und 2009. Eine Schönheit ist sie nicht, jedenfalls habe ich sie nicht so in Erinnerung.

Heute bietet sie zwischen chaotisch und wunderschön so ziemlich alles, was es in China gibt – auf gerade einmal 70 Kilometern Strecke!


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Taxi

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“Taxi!”

You all know that classic movie scene where a guy in a crisp business suit throws his arm out and yells, “Taxi!” and one instantly appears. May be in New York, but not in Nanjing.

On the way out of Nanjing the family ways separated again. We decided to spare the kids the supposed hectic traffic and construction sites at the outskirts of the city, and to treat them to a train ride instead. Taking any of the frequent trains in direction Shanghai would bring us in 20 min. to our next stop: the city of Zhenjiang, 80 km away. In the morning Sarah’s baby took her seat in the trailer and was securely buckled up, Volker started with his single passenger in direction east, while we left for a relaxed day at the Nanjing Museum, before going to the train station in the late afternoon.


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Reisen mit Kindern

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Ruhetage haben etwas Beruhigendes. Auf gut Deutsch: Wir haben die Geduld und die Zeit, gut in den Tag zu kommen.

Ein typischer Morgen auf unserer Reise:

Der Wecker (sprich das Mobiltelefon) klingelt. Zwei Erwachsene drehen sich noch einmal um, die Kinder reagieren gar nicht. Etwa 15 Minuten später schäle ich mich aus dem Bett, stupse Zornica an. Meine Frau ist dann weitere 15 Minuten später auf den Beinen. Die Kinder schlafen derweil noch. Zähneputzen, Duschen, Anziehen, Computer auf: Restblog oder Bilder hochladen. Zornica macht Kaffee, schneidet eine Melone. Ich checke noch einmal die Route für den Tag. Dann wecken wir die Kinder auf. Nora ist gleich wach, möchte dann aber die nächsten 20 Minuten durch das Zimmer getragen werden. Sarah versteckt sich unter der Decke und stellt sich schlafend.

“Melone!!!” rufen Zornica und ich im Chor. Das hilft. Vor allem, dass Nora schon die ersten Stücke in den Mund schaufelt. Da erwacht bei Sarah der geschwisterliche Futterneid und schon ist sie mit einem Satz aus dem Bett und an der Melone.
“Papa, ich muss Pipi!”, ruft Sarah und Nora schreit: “Ich auch!” Die Toilettenzeit nutzen Zornica und ich, auch ein Stück Melone zu bekommen. Nach der Toilette ziehen sich die Kinder an. Zornica diskutiert mit Sarah über Farbkombinationen. Ich überzeuge Nora davon, dass kurze Ärmel ohne Jacke und Schuhe ohne Socken bei diesem Wetter keine Alternativen sind.


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Durch’s Musterländle

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Endlich wieder vereint! Und der Blick aus dem Hotelzimmer verheißt gutes Wetter!

Den Regen haben wir wohl hinter uns gelassen. Warm ist es nicht unbedingt, aber auch nicht mehr so frisch. Ideales Radlerwetter folglich, und wir schaffen es tatsächlich, zum ersten Mal vor 11:00 Uhr loszufahren.

Die ersten Kilometer führen uns durch das Musterländle Jiangsu. Die chinesische Provinz ist nicht umsonst Partnerregion von Baden-Württemberg. Schon gestern war mir die aufgeräumte, fruchtbare Landschaft mit den schmucken Dörfern aufgefallen, die durchaus Ähnlichkeiten mit dem Badischen Land kurz nach der Kehrwoche hatte. Nur das hier die Flurbereinigung noch nicht drübergegangen ist und das Ganze eher kleinteilig ist. Beziehungsweise erst bei der Kollektivierung in den 1950er Jahren die Parzellen zusammengefasst und dann in den 1980ern wieder aufgeteilt wurden. Die Bauern freut es, wirklich produktiv ist es wohl nicht. Uns als Radfahrer kommt es entgegen, da in regelmäßigen Abständen Obst- und Gemüsestände am Straßenrand aufgebaut sind und frischen Proviant liefern.


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On a Daoist Pilgrimage

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It is a mixed experience to visit physically a certain place, with which one has been familiar only through descriptions in old literature. The previous night I reached Mt. Mao in the Jiangsu province, which I knew from texts written 1 500 ago as one of the most sacred Daoist sites in medieval China. While Volker is biking from Liyang, I use the day to explore together with Sarah and Nora the real mountain of the present.

In the morning we step out of the imposing portal of the hotel, ready for the unknown. An old lady is washing clothes in the artificial pond next to the tripods. Across the road there is the equally imposing visitors’ centre, likewise of marble and glass, with a huge yin-yang symbol in the front square. While Sarah and Nora happily hop from yin to yang and from yang to yin, I survey the tourist map of the region.


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Seperate Ways II

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“It will be 20 km. to Yixing, and then we see,- maybe we go another 30 to Liyang,”- says Volker brightly in the morning. Just 20 or 50 km. – peanuts after a week of biking. After yesterday’s leg along Taihu, along the perfect and virtually empty biking lane, with the shining lake on our right, with the fields and orchards and villages on our left, shielded by rows of blooming decorative trees, – I felt I could bike not merely 50, but even 100 km a day. In my mind I was already putting together a program for our stop at Yixing, the town famous for its unglazed ceramic wares, especially the clay teapots that are prized by tea connoisseurs all over East Asia. Our friend in Shanghai – the calligrapher and painter Xu Gufu, has given us a contact to an atelier in Yixing, in which he also works. In the recent years he has started carving calligraphy on Yixing teapots, from which frottages could be taken afterwards, and I was curious to see his works, may be even have a look in some kilns.


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Getrennte Wege

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Warm ist es im Zimmer. Das liegt zum einen an der Klimaanlage, die wie abends aktiviert haben und die das Zimmer in angenehme Schlafwärme getaucht hat. Dann aber auch an der Sonne, die selbst durch die dicken Vorhänge dringt:

Am Wetter soll es heute folglich nicht liegen. Was die Strecke angeht, sind wir skeptisch. Zornica sowieso, seit sie postuliert, dass alles über 65 Kilometer zu viel für die Familienkutsche ist. Aber auch ich bin skeptisch, ob wir es heute bis nach Maoshan schaffen. Immerhin haben wir gestern geschätzte 30 Kilometer weniger geschafft als geplant. Das macht dann etwa 120 Kilometer bis nach Maoshan. Illusorisch, selbst mit einem Trekkingbike wäre das bei den augenblicklichen Gegenwindverhältnissen eine Gewalttour!


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