Good morning Vietnam!

Tal des Roten Flusses, 05. bis 27.03.2011

Heute ist Dieters Geburtstag. Der 75! Ich kann nur hoffen mit 75 noch so Fit zu sein wie er. Geschenke hatte er sich verbeten und wollte nur Glückwünsche. Eine Kleinigkeit hat er aber dennoch bekommen.

Nach dem Frühstück machten wir zusammen mit Manager Wang einen Rundgang im Garten der Anlage. Dort wurden seltene Pflanzen der Region gezüchtet und es gab mehrere Ausstellungsgebäude zur lokalen Flora und Fauna. Alles mit viel Engagement erstellt. Nach der Besichtigung ging nes dann los mit dem Bus in Richtung Grenze. Da die Grenze nicht rund um die Uhr auf hat und es 94 km bis dorthin sind, entschieden wir uns für einen Transfer.

An der Grenze angelangt, gingen wir mit unserem Gepäck unter Führung von Manager Wang in die Zollabfertigungshalle, während seine Angestellten unsere Räder draußen bewachten. Dieter ging als erster durch die Kontrollen. Als Matthias an der Reihe war, wollten sie ihn nicht aus China raus lassen, da aus unerfindlichen Gründen Sein vietnamesisches Visum erst am 16.03. also erst einen Tag später gültig war. Wir verglichen unsere Visa und stellten fest, dass 3 Visa den 15.03. und zwei Visa den 16.03. als Einreisetag angaben. Es wurde der Chef der Zollbehörde geholt und der bestätigte, dass nur drei von uns ausreisen durften und zwei bis morgen warten müssten. Zusammen mit Manager Wang erklärten wir ihm, dass wir eine Gruppe seien und nur zusammen ausreisen würden. Wir baten ihn es nochmals zu prüfen, ob es nicht doch ginge. Ich sagte ihm, dass alle unsere Buchungen in Vietnam hinfällig würden, wenn wir einen Tag später ausreisten. Außerdem befand sich Dieter bereits im Niemandsland zwischen den beiden Grenzen und wartete auf uns. Der Zollchef versprach uns mal rüber zu gehen mit unseren Pässen und mit den vietnamesischen zu sprechen. Als er nach einer halben Stunde wieder kam, reckte er den Daumen in die Luft und wir konnten aufatmen. Wir gingen durch die Kontrollen und holten anschließend unter Aufsicht unser Räder ins Niemandsland. Mit den Rädern und unserem Gepäck liefen wir nun über die Brücke zwischen beiden Ländern auf die Vietnamesische Grenze zu. Dort wurden Matthias und Anja erst einmal aussortiert und mussten ein schriftliches Statement abgeben, warum sie einen Tag früher einreisen wollten. Mit den Statements wurde ständig hin und her gerannt um es auch ja von allen Seiten wasserdicht absegnen zu lassen. Aber schließlich war alles geregelt und wir konnten einreisen.

Vietnam empfing uns mit Freudentränen. Und nicht zu knapp. Der anfängliche Nieselregen hatte sich mittlerweile zu einem heftigen Regen entwickelt. Duong, unser vietnamesischer Führer, empfing uns und wir folgten ihm auf den Rädern zu einem kleinen Restaurant wo wir ziemlich durchnässt unsere erste Begegnung mit der schmackhaften vietnamesischen Küche hatte. Duong meinte, in Sapa oben werde es bestimmt nicht regnen. Leider irrte er.

Wir entschieden uns den 27 km Aufstieg mit 1200 Höhenmetern dann doch lieber mit dem Auto zu machen. Und gelangten nach einer 45 Stunde Fahrt nach Sapa. Die Franzosen hatten während ihrer Kolonialzeit Sapa zum Kurort ausgebaut, was man noch immer am europäischen Flair des Ortes erkennt. Nach dem Einchecken machten wir im Regen eine kurzen Rundgang durch den Ort mit dem Ziel Geld zu wechseln. Die Bank hatte aber leider geschlossen und die beiden Geldautomaten, von denen einer kaputt war, nahmen nur Kreditkarte. Also mussten wir fürs Abendessen nochmal Duong anpumpen und uns bis morgen gedulden. Das Abendessen war dann besonders stilvoll mit Kerzenlicht und Rotwein zu Ehren Dieters Geburtstag. Das hatte er sich gewünscht. Wir tranken sowohl Bordeaux als auch einen Vietnamesischen Rotwein, der nicht schlecht war. Auch hier merkt man noch immer den Einfluss der Franzosen.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2011/03/2011-03-15.gpx“]