Grasland

Südlich der Wolken, 25.06. bis 17.07.2011

Die Höhe macht einem schon zu schaffen. Zwar hatten wir nicht viele Höhenmeter zu überwinden bei unserem Ausflug ins Grasland, aber gefühlt waren es 1000 m mehr. Jeder Meter ist durch die dünne Luft doppelt so anstrengend. Für die Kulisse, die sich uns bot, hat sich die Anstrengung aber voll gelohnt. Wir radelten durch sanfte Hügel auf diesem schönen Hochplatteau, vorbei an tibetischen Bauernhöfen und kleinen Dörfern bis hin zu der Stelle wo einst das Dabao-Kloster stand. Dieses wurde abgerissen und jetzt wird dort ein Neues gebaut. Ein Größeres, das mehr Pilger und Touristen anlocken soll. In drei Jahren soll es fertig sein und alles in Handarbeit. Keine einzige Maschine war zu sehen. Die Arbeiter schleppten schwere Felsbrocken, schlugen diese mit Hämmern in Form und hieften diese auch per Hand auf die Mauern.

So wie überall in China, wird auch hier mittlerweile in Superlativen gedacht und sich auf den großen Tourismus vorbereitet. Immer größer und gigantischer muss es werden um mehr Geld damit zu machen. Ich wünsche es den Leuten hier natürlich, dass sie gut leben können, aber eigentlich hoffe ich, dass es noch eine Weile beschaulich hier bleibt. Aber China fiebert der Zukunft entgegen. In Shanghai bauen sie immer höhere Hochhäuser und in Shangri-la immer größere Tempel.

Anschließend fuhren wir zu den heißen Quellen in der Nähe des Dabao-Tempels. Das Bad im heißen Wasser inmitten eines idyllischen Bergtals tat wirklich gut und entspannte uns. Nur die vielen Treppenstufen aus dem Tal wieder heraus machten die Erholung fast wieder zunichte. Dafür war die Rückfahrt entspannter als die Hinfahrt. Denn nun ging es tendenziell bergab.