o.T. 22

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Von Thaton nach Chiang Dao, 100 km bei bestem Wetter

Aufwachen. Der Fluss plätschert in meinen Ohren. Als ich die Vorhänge zurückschlage ist es bereits taghell. Ich schlendere zum Frühstück, wo die anderen schon warten. Es ist angenehm kühl und vor allem trocken. Während wir essen, breiten auf der Wiese im Rund vor den Bungalows einige Frauen ihre Waren aus. Sie bearbeiten Tine solange, bis die noch ein weiteres Lederarmband erwirbt. Frank kauft mir eine bunte Mütze, die meine Leitungsfunktion unterstreichen soll. Jetzt endlich, so kurz vor dem Ende der Tour. Die ersten 20 km trage ich noch artig mein Mützchen, dann hat sich derart die Wärme unter der Kopfbedeckung gestaut, dass ich sie wohl oder übel abnehmen muss.

Es ist relativ viel Verkehr auf der Strecke, das war vorauszusehen gewesen. Und so fahren wir sehr zügig im Gleichtritt immer geradeaus. Am Anfang führt unser Weg überwiegend durch Ortschaften, später wird die Landschaft bergiger und sehr schön. Die Anstiege lassen sich gut bewältigen und die Abfahrten sind phänomenal.

Die Schau der toten Tiere geht allerdings weiter. Eine tote Ziege (andere meinen es sei ein Hund) erschreckt Svenja so sehr, dass sie beinahe in den Straßengraben fährt. Später entdecke ich noch ein totes Huhn an dem verzweifelt ein weiteres Hühnchen herum zuppelt. Von den toten Schlangen, Ratten und der gleichen, die schon eins mit dem Asphalt geworden sind, ganz zu schweigen.

Eine kleine Rast legen wir in einem wunderschönen verwunschenen Garten ein. Mit großen bewachsenen Bäumen und bunten exotischen Blüten. Hier verweilen wir und tanken Kraft für den Rest der Strecke.

Nach der Ankunft sind wir zwar alle recht geschafft, Udo hat z.B. mit einer heftigen Erkältung zu kämpfen und verabschiedet sich langsam von seiner Stimme, dennoch besteigen wir noch einmal die Ladefläche des Begleitfahrzeuges und lassen uns in Richtung Berge zu einer Tropfsteinhöhle fahren. Bis vor hundert Jahren diente die noch Mönchen als Rückzugsort während einer dreimonatigen Askese. Heute kann man mit Guide und Petroleumlampe durch die dunklen Hallen und Gänge steigen, diverse natürliche Gebilde in Form von Löwen, Elefanten und so weiter bestaunen und, das war das Highlight, eine Menge an der Wand hängende rhythmisch pulsierende Fledermäuse beobachten.

Gleich gibt es ein frühes Abendbrot und dann geht es fix ins Bett, damit wir für unsere letzte amtliche Radetappe morgen gewappnet sind.


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