Alte Straßen, neue Straßen

Südlich der Wolken, vom 16.04. bis 07.05.2016

94 km von Shangri-La nach Qiaotou, 1.400 Höhenmeter abwärts

Aus dem tibetischen Hochland bei Shangri-La ging es heute auf unserer ersten richtigen Radetappe nach Qiaotou am Eingang der Tigersprungschlucht. Nach der gestrigen Erfahrung mit abfrierenden Fingern bei Regen und eisigen Temperaturen hatte Heinz schon angekündigt, erst einmal im Begleitfahrzeug zu fahren, sollte es heute früh regnen. Glücklicherweise kam pünktlich zum Aufbruch die Sonne heraus, sodass wir uns alle gemeinsam auf die Räder schwangen und nach Süden losrollten.

Anfangs ging es auf breiter Straße mit mäßig viel Verkehr, gegen Mittag jedoch konnten wir auf eine alte, unbefahrene Straße ausweichen. Ín vielen bergigen Gegenden Chinas gibt es parallel verlaufende Straßen: Die „alten“ Straßen, die sich, mit einfachen Mitteln gebaut, in Serpentinen über die Berge schlängeln, und die „neuen“, mehrspurigen, die über Brücken und durch die Berge hindurch gerade wie von der Schnur gezogen der Natur trotzen. Das Beste an den neuen Straßen ist, dass, wenn sie einmal fertig sind, die alten nicht mehr benutzt werden und zu wunderbaren autofreien Fahrradpisten werden.

So die Theorie. In unserem Fall jedoch war die alte Straße doch etwas befahren, und zwar von LKWs und Baufahrzeugen, die an der „ganz neuen“ Straße bauen. Diese neue Autobahn soll in Zukunft Lijiang und Shangri-La noch besser verbinden und wird mit Sicherheit viele Touristen ins tibetische Hochland schwemmen. Während sich die Anzahl der Laster noch sehr in Grenzen hielt, hatte die Baustelle für uns den Nebeneffekt, dass sich die Straße durch die von den Lastern heruntergefallenen Lehmerde an vielen Stellen in eine richtige Schlammpiste verwandelt hatte. Andra, die zu Hause auch gerne offroad mit dem Mountainbike unterwegs ist, war richtig in ihrem Element, während Ingrid und Raimer ihr Tandem nur mit Mühe und viel Geschick durch die Schlaglöcher und Schlammpfützen manövrieren konnten. Ein Erlebnis war’s allemal, und die Blicke auf die brutalen Großbaustellen in dem engen Tal waren schon etwas besonderes.

Unsere Räder sahen nach dem kleinen Abenteuer aus, als bestünden sie ganz aus Lehm! Wieder an der neuen Straße angekommen, nutzten wir die erste Autowaschanlage (drei dicke Wasserschläuche), um unsere Räder und uns selbst gründlich abzuspritzen und rollten die letzten 20 Kilometer genüsslich über den glatten Asphalt nach Qiaotou.


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Nasses von oben und unten

Südlich der Wolken, vom 16.04. bis 07.05.2016

Erste Raderkundungen des tibetischen Hochlandes um Shangri-La

Gestern, bei unserer ersten kleinen Erkundungsrunde mit den Rädern auf über 3.300 m, hatte das Wetter noch wunderbar mitgespielt.

Raimers Zusammnfassung des Tages:
Abfahrt von Lijiang, endlich geht es in die Berge. Nach gut 4 Stunden sind wir mit dem Bus und unserem immer noch verpacktem Tandem auf 3.300 m Höhe in Shangri-la angekommen. Um 13:00 Uhr beginnen Ingrid und ich das Tandem zusammenzubauen. Schon kurz nach 15:00 Uhr ist das Bike fertig. Die anderen vier sind mit ihrem Rädern zum nahe gelegenen Kloster Songzanlin gefahren. Heinz, unser eifriger Fotograf, brachte mir schöne Bilder mit. Ingrid und ich machten eine Probe Fahrt zu einem nahen Bäcker. Seit 07:00 Uhr hatten wir kein Essen. Man merkt, dass Tibet nicht weit ist, die Verständigung geht nur mit Zeichen, Bilder, Hand und Fuß. Unser VHS Chinesisch ist hier fast nicht anzuwenden. Dafür macht Karl, unser Guide, seine Sache sehr gut. Für mich immer wieder erstaunlich wie er diese Töne aussprechen kann.

Der heutige Tag hingegen stand ganz im Zeichen des nassen Elements. Schon auf der Hinfahrt zum Dabaosi, eines buddhistischen Tempels etwa 20 km außerhalb von Shangri-La fing es etwas an zu nieseln. Bei Temperaturen unter 10 Grad kann das schon sehr unangenehm sein. Vorerst kamen wir jedoch einigermaßen trocken am Fuße des Tempelberges an und durften uns ein halbes Stündchen am Ofen der beiden netten tibetischen Ticketverkäuferinnen wärmen und so den ersten stärkeren Schauer abwarten. Nach der Besichtigung des – bis auf einen älteren Mann und eine Horde Schweine, Ziegen und Hühner – verlassenen Tempels setzte dann der Niesel wieder ein.

Gut, dass wir ein verheißungsvolles Ziel vor Augen hatten: Nächste Station unseres Ausflugs waren nämlich heiße Quellen. Aus den Tiefen der Berge fließt hier heißes Wasser aus einer Höhle, und wird in ein ovales Schwimmbecken geleitet. Zwei Stunden lang konnte uns jetzt das kühle Nass von oben egal sein, so lange vergnügten wir uns im warmen Open-Air-Schwimmbecken und in der Natursauna (ein abgetrennter Teil der Höhle, durch den das heiße Wasser geleitet wird). Danach wurden wir aber von der ungemütlichen Realität wieder eingeholt: Auf der regnerischen Rückfahrt froren uns beinahe die Finger ab!

Doch auch hier war die Rettung nicht weit: um unseren wässrigen Tag konsequent abzurunden, stellten wir uns direkt nach der Ankunft noch einmal ausgiebig unter die heiße Dusche.

Raimer schreibt:
Heute hatten wir echt Pech mit dem Wetter, zum Start war es kalt, dann kam der Regen. Unser Ziel: das Grasland, das mystische Shangri La. Davon spürt man im Regen nicht viel. Das erste Ziel, der Dabao Tempel. Hier trennten wir uns, da ich mit Ingrid nicht zu lange Pause machen wollte. Zu groß die Gefahr dass wir auskühlen, wir haben ja noch drei Wochen vor uns. So fuhren wir bei den heißen Quellen vorbei zurück in die Stadt. Im Dauerregen machten wir Halt bei einem Restaurant. Was hier passierte war wie im Film. Alle wollten ein Handy-Bild mit Ingrid. Zu exotisch ihre blonden Haare. Die Wartezeit aufs Essen wurde verkürzt, indem wir bei anderen bei deren Gedeck eingeladen wurden. Vor 1,5 Stunden kamen wir nicht raus. Um 16:00 Uhr waren die Klamotten trocknen und Radpflege für die morgige längere Etappe in Richtung Tigersprungschlucht angesagt. Es geht dann wieder zum Abschluss 50 km bergab, die Tandembremsen werden glühen, hoffentlich hört der Regen auf.


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Lijiang

Südlich der Wolken, vom 16.04. bis 07.05.2016

Ankunft südlich der Wolken und Bummel durch das schöne Lijiang

Nach einem weiteren sonnigen Vormittag in Beijing geht es für uns mit dem Flieger nach Nordwest-Yunnan, wo wir durch die Ausläufer des Himalaya radeln wollen. Wir kommen am Abend wohlbehalten in Lijiang an, eines der  Gepäckstücke allerdings nicht – wegen einer in den Tiefen der Tasche versteckten Powerbank wurde es einfach in Beijing am Flughafen zurückgehalten. Uns wird allerdings versichert, dass es am folgenden Tag mit der gleichen Maschine nachgeschickt wird. Gut, dass wir sowieso vorhaben, noch einen Tag hierzubleiben, um Lijiang zu besichtigen.

Den Bummel durch die alte Naxi-Stadt versüßen wir uns am nächsten Tag mit einer Verkostung des in Yunnan angebauten Kaffees. Dass der chinesische Binnentourismus boomt, ohne dass ein Ende in Sicht wäre, ist hier kaum zu übersehen. Doch auch wenn Lijiang an vielen Stellen von touristischem Kitsch überquillt, sind die kleinen Gässchen und Kanäle noch immer malerisch und wir werden auf unserem Spaziergang mit wunderschönen Aussichten belohnt. Zum Abendessen gibt es Feuertopf, feuriges Brühe-Fondue, das bestens zum etwas kühlen und nieseligen Wetter passt. Raphaels etwas verschnupfte Nase ist schon nach den ersten paar Happen wieder frei! Am späten Abend kommt dann endlich auch noch die vermisste Tasche im Hotel an und dem Beginn unserer Radtour steht nichts mehr im Wege.

Ergänzend noch Raimers kurzer Bericht vom 21.04.:
Heute war die Besichtigung von Lijang auf dem Programm. Immer mit den Gedanken dass morgen in Shangri-la das Tandem zusammengebaut wird und dann das Abenteuer beginnt liess es sich entspannt durch die Altstadt schlendern. Leider sagt der Wetterbericht nichts Gutes; 14 Grad und Regen!!  Was fiel bislang auf: die Chinesen legen extremen Wert auf die richtige Aussprache, eine falsche Betonung und nichts wird verstanden. Aber sie helfen geduldig bei erlernen der Sprache.  Unser Guide, der Karl, bringt uns China Neulingen sehr gut die Feinheiten in diesem Land bei. Es erwarten uns spannende Tage.

Malerische Mauer und Rüstige Rentner

Südlich der Wolken, vom 16.04. bis 07.05.2016

Sonniger Ausflug zur Mauer und Stadtbesichtigung in Beijing

Sammel-Blog-Eintrag für den Beijing-Teil unserer Reise. Zuerst -nachgereicht- Raimers Bericht für die ersten beiden Tage in der Hauptstadt. Und anschließend noch mein Beitrag für unseren Besichtigungstag, an dem wir die kaiserliche Zentralachse Beijings von Süden nach Norden abgewandert sind.

Raimer schreibt:
17.04.2016. Bis ca. 12.30 Uhr trafen wir alle beim Hotel ein. Dieses liegt zentrumsnah in Peking. Zu Fuß kann man schon richtig „eintauchen“ in der chinesischen Hauptstadt. Dies taten wir am Nachmittag auch. Ein ca. 3 stündiger Spaziergang zeigte uns einen ersten Eindruck der Stadt. Wir hatten als Highlight den Besuch des Trommelturms der als Teil der alten Stadtmauer einen Einblick in die chinesische Geschichte bietet. Über steile Treppen gelangt man bis unter das Dach. Ein toller Ausblick bietet sich. Im Abstand von 1 Stunde wird dann mit mehreren großen und lauten Trommeln gezeigt wie man früher anstatt der Glocken mit Trommelschlägen die Uhrzeit anzeigte.

Karl , unser Reiseleiter, zeigte uns dann die Feinheiten der chinesischen Küche. Unsere Gruppe mit 2 Frauen und 4 Männer ist überschaubar, wir gehen in der Regel Mittags und Abends in die Restaurants. Karl lässt sich dann beim Essen bestellen immer wieder etwas besonderes einfallen, was wir beim letzten Mal noch nicht probiert haben. Wir genießen es und jeder findet seine Lieblingsessen, die verschiedene Speise-Platten wandern durch „Drehen der Tischplatte“, die überschaubare „Truppe“ ist dabei natürlich von Vorteil.

18.04.2016. Der zweite Tag führte uns dann zur Großen Mauer . Karl hat uns eine ruhige Stelle versprochen. Tatsächlich hat dieser Teil der Mauer fast keinen Tourismus. Wir fuhren zunächst ca. 80 km in Richtung Norden. Von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr waren wir fast allein auf dem Mauerabschnitt. Wir konnten dieses Weltkulturerbe wahrlich genießen. Die Mauer ist wirklich beeindruckend. Wenn man sich die Länge von fast 6000 km vorstellt wahr es eine echte Meisterleistung der Erbauer und noch heut konnten wir dank der Ruhe den „Geist“ der alten Zeit spüren.

Zum Abschluss hatten wir direkt bei der Mauer, mit dieser sagenhaften Aussicht, ein Essen u.a. mit einer frisch gegrillten Forelle und weiterer Leckereien.

Auf der Heimfahrt waren wir noch zu Besuch beim Olympiagelände mit dem beeindruckenden Stadion, dem „Vogelnest“.

Was fiel uns auf: China ist, zumindest was wir bislang erlebten, lange nicht sooo hektisch und laut wie erwartet, im Gegenteil ich denke dass hier sogar mehr Rücksicht auf einander genommen wird wie daheim. Eine kurze Verständigung mittels Hupe oder Zeichen, dann erst wird weitergefahren. Zumindest als Fußgänger fühlt man sich nicht bedrängt, wie das in wenigen Tagen mit dem Rad aussieht darüber machen wir uns noch keine Gedanken. Zu interessant ist die Stadt. Ich persönlich finde sie nicht als beengt. Die Gebäude sind eher locker verteilt.

Das Wetter macht es uns leicht, Sonne mit etwas Wind. Hoffentlich erleben wir das auch im Westen wenn die eigentliche Radtour startete auch so.

Karl schreibt:
19.04.2016. Was gibt es schöneres an einem Vormittag in Beijing zu tun, als dem Himmelstempels einen Besuch abzustatten? Die Anlage lockt mit ihren beeindruckenden Gebäuden und Kultstätten, an denen der Kaiser den Himmel um ausreichend Regen und eine gute Ernte für das gesamte Reich bat.

Doch mindestens so viel Zeit, wie man für die Besichtigung dieser Bauten aufbringt, sollte man noch einmal für einen Bummel durch den umliegenden Park einplanen. Wir hatten dort jedenfalls eine Menge Spaß beim beobachten des bunten Treibens! Beijings Rüstige Rentner treffen sich hier zum Turnen, Dehnen, Kicken, Tanzen, Spielen, Stricken, Singen und Musizieren und hauchen dem geschichtsträchtigem Park ordentlich Leben ein. Auf dem „Rentnerspielplatz“ mit Trimm-Dich-Turngeräten, wie sie auch in Europa immer häufiger zu finden sind, war der Teufel los – und wir mitten drin. So gesellig und ungeniert möchte man gerne alt werden!

Wir verbringen so viel Zeit mit dem Streunen durch den Park, dass uns am Ende beim Besichtigen des Kaiserpalastes ein wenig die Zeit wegläuft. Mindestens 12 km haben wir nach unserer Rückkehr ins Hotel schon in den Beinen, den Weg bis zum Restaurant in der Guijie nehmen wir trotzdem noch auf uns, schließlich erwartet uns dort tolles Ambiente und ein Peking-Enten-Schmaus!

So viel Neues!

Südlich der Wolken, vom 16.04. bis 07.05.2016

Ankunft und erster Spaziergang im sonnigen Beijing

Den ersten Tag unserer Tour „Südlich der Wolken“, die uns durch das grüne Nordwest-Yunnan führen wird, könnte man kurz und knapp so zusammenfassen: Früh morgens Ankunft in Beijing, Transfer ins Hotel, mittags erste Willkommensrunde und Essen, Spaziergang durch die Altstadt, Abendessen, Nachtruhe.

Als Tourguide verliert man manchmal etwas den Blick dafür, was eigentlich am ersten Reisetag passiert. Da prasseln die neuen Eindrücke nämlich nur so auf den (vom Flug übermüdeten) Körper ein! Fremde Gesichter (viele!), fremde Gerüche, Geschmäcker, Töne und Bilder ziehen vorbei, so viel, dass man gar nicht hinterherkommt, alle Fragen zu formulieren, die man eigentlich hat. Wie ist der Verkehr hier geregelt? Warum gibt es hier so viele Elektroroller und bei uns nicht? Was isst man hier eigentlich zum Frühstück? Kann man Chinesen und Koreaner eigentlich an ihren Konturen unterscheiden? Und was riecht hier eigentlich gerade so streng? Gerade in der Nanluoguxiang, einer mittlerweile arg kommerzialisierten Altstadtgasse nahe unseres Hotels, oder am Houhai, der Lieblings-Flaniermeile der Beijinger Jugend, ist an einem Sonntag einfach die Hölle los! Kein Wunder, dass ich unser überschaubares Grüppchen von fünf Teilnehmern beim Spaziergang durch die Gassen immer mal wieder etwas abhänge… Dinge, an denen ich mittlerweile schon beinahe blind vorbeilaufe, laden die Gruppe zum Untersuchen, Fotografieren oder Diskutieren ein.

Wir haben einen tollen Tag für die erste Erkundung erwischt. Vom berüchtigten Beijinger Smog ist heute wirklich nichts zu merken – der wurde nämlich vom durchaus strengen Frühlingswind verweht. Vom Trommelturm aus lassen sich die Berge im Nordwesten der Stadt wunderbar sehen und geben uns einen Vorgeschmack auf das, was uns morgen erwartet. Zu eben diesen Bergen soll’s nämlich gehen, dorthin, wo sich die Chinesische Mauer über die Kämme schlängelt.

Ach ja: Raimer und Ingrid haben vor, die Tour (und dann eigenständig noch ein ganzes Stück weiter) mit ihrem Tandem zu fahren. Das Blog-Schreiben werde ich mir unterwegs mit Raimer teilen und als Fotografiermuffel freue ich mich, dass er auch seine Bilder zur Verfügung stellen wird.

Newsletter April 2016

Liebe Radlerinnen, liebe Radler!

Der Frühling tut sich noch schwer, streckt aber schon seine sonnigen Fühler aus. Zeit, sich auf’s Rad zu schwingen und loszuradeln!
Wie wäre es denn mit Asien?

Dies sind unsere Themen:

1. Zwei Reise-Oskars für China By Bike
2. Kaiser, Kanäle, Konfuzius: Neue Aktivrundtour
3. Südlich der Wolken: Unser Jubiläumstour
4. In 800 Tagen um die Welt: Auf geht’s!
5. Unsere Urlaubsgarantie: Die gesicherten Touren 2016
6. Umweltfest am 04.06.2016 in Berlin
7. Rock’n’Roll: Der „Alptraum der Roten Kammer“ spielt am 21.06.2016 in Leipzig

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1. Zwei Reise-Oskars für China By Bike

goldene_palme_2016

China By Bike wurde bei der diesjährigen Verleihung der Goldenen Palme ausgezeichnet – und das gleich doppelt!

Prämiert werden bei dem von der GEO Saison ausgeschriebenen Wettbewerb „abwechslungsreiche und intelligente Programme, die den Reisenden nicht unter Quarantäne stellen, sondern ihn aktiv mit einer Landschaft und ihren Bewohnern zusammenbringen.“

In der Kategorie Aktiv- und Abenteuerreisen wurde „Mythos Mekong“, unsere 90-tägige Reise von der tibetischen Grenze ins Mekong-Delta mit dem ersten, und „An den Hängen des Himalaya“, unsere Rundtour durch Nepal, mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Wir freuen uns!

Mehr Infos zu den Reisen gibt es hier:
Mythos Mekong
An den Hängen des Himalaya

Die ausführliche Begründung der Jury ist hier nachzulesen


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2. Kaiser, Kanäle, Konfuzius: Neue Aktivrundtour

Unsere Aktivrundtouren „Chinesische Landpartie“ und „Das Blaue China“ erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Auf Wunsch vieler Teilnehmer haben wir nun eine weitere „leichte“ Tour im Angebot: „Kaiser, Kanäle, Konfuzius“

Seit wir Radreisen in China organisieren, haben wir uns überlegt, eine Radtour durch die Provinz Shandong zu gestalten. Die ehemalige deutsche Kolonie Qingdao, der heilge Berg Tai und Konfuzius Heimatstadt Qufu schienen uns ebenso reizvoll wie der Kaiserkanal, der von Shandong in Richtung Yangzi-Delta führt.

Im Frühjahr 2015 ist dann unser Geschäftsführer Volker Häring mit Familie, Tandem und Kinderanhänger von Shanghai nach Peking geradelt und hat Shandong und die Strecke am Kaiserkanal erkundet. Das Resultat ist eine abwechslungsreiche Reise in die chinesische Geschichte, die auch für weniger geübte

Radfahrer gut zu meistern ist.

Die Durchführung der Pilottour vom 12.10. – 03.11.2016 ist bereits gesichert, Reiseleiter wird Volker Häring sein.

Weitere Infos gibt es unter:
Kaiser, Kanäle, Konfuzius

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3. Südlich der Wolken: Unsere Jubiläumstour

1995 führten wir unsere erste Radtour in China durch: Berg und Wasser. Wir waren ebenso begeistert wie unsere Teilnehmer und überlegten uns, welche Region wir als Nächstes mit dem Rad erkunden könnten. Bald waren wir uns einig: Yunnan musste es sein, die damals im Westen noch weitgehend unbekannte Provinz im Südwesten Chinas!

Die Infrastruktur in Yunnan ließ damals allerdings noch stark zu wünschen übrig. Dali, heute eines der Hauptreiseziele chinesischer Touristen mit hunderten von Hotels, war stolz auf seine fünf Herbergen, praktischerweise durchnummeriert: Guesthouse No. 1 – 5. Der Weg dorthin führte über die alte Burmastraße, eine

enge, kurvenreiche Route, auf der sich der Nachtbus in mindestens 12 Stunden quälte, meistens länger. Das ist es trotzdem wert, dachten wir uns!

Im Sommer 1996 fuhren wir dann zum ersten Mal „Südlich der Wolken“, damals noch in einer großen Runde um den Erhai-See, mit Abstechern nach Weishan, Xiangyun und zum Hühnerfußberg. Seitdem hat sich die Route mehrmals verändert, das tibetisch beeinflusste Shangri-La (damals noch als Zhongdian bekannt)

kam hinzu und die wunderbare Altstadt von Shaxi, einst wichtiger Handelsort an der historischen Teestraße. Und die Anreise ist um einiges einfacher geworden. Eine Eisenbahnlinie verbindet die Provinzhauptstadt Kunming mit Dali und Lijiang, den Eckpunkten unserer Yunnan-Tour. Beide Städte haben nun einen

Flughafen und Autobahnanschluß. Doch trotz Fortschritt an Reisekomfort und Tourismusboom blieb unserer „Südlich der Wolken“-Tour weiterhin eine äußerst authentische Tour. Parallel zur imposanten Autobahn, die den Fernreiseverkehr aufnimmt, radeln wir auf kaum befahrenen Nebenstraßen und entdecken
Orte, die normalerweise keine Touristen sehen. Die Tourismushochburgen Lijiang und Dali sind weiterhin im Programm, doch entdecken wir auch hier die wenig touristischen Ecken.

„Südlich der Wolken“ war mit „Berg und Wasser“ die Tour, die unsere Reisephilosophie begründet hat und Vorbild für alle Reisen, die wir in der Folgezeit entwickelt haben. 2016 wird „Südlich der Wolken“ 20 Jahre jung. Wir feiern das mit einer Jubiläumstour, die vom 02. – 23.07.2016 stattfindet. Reiseleiter wird, wie bei

der Pilottour 1996, unser Geschäftsführer Volker Häring sein. Die Durchführung ist bereits gesichert!

Weitere Infos gibt es unter:
Südlich der Wolken

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4. In 800 Tagen um die Welt: Auf geht’s!

Darauf haben viele unserer Teilnehmer schon ungedultig gewartet: Die Planung für die große Radweltreise ist fast abgeschlossen, die offizielle Ausschreibung der Etappe Berlin – Sydney wird Ende April, die der Etappe Los Angeles – Berlin Ende Juni erfolgen.

Einiges hat sich in den letzten Monaten noch verändert. Aufgrund von Einreisebeschränkungen und Sicherheitsbedenken lassen wir Mittelamerika nun ganz weg und überbrücken die Strecke New York – Kolumbien mit dem Flugzeug.
Dies hat allerdings auch den angenehmen Nebeneffekt, dass wir dadurch deutlich mehr Zeit für Lateinamerika haben und nun fast überall zur idealen Jahreszeit unterwegs sind.

Unverändert startet die Tour am 01. April 2018 in Berlin, das wir nach erfolgreicher Weltumrundung pünktlich zur Fahrradsternfahrt am 07.06.2020 wieder erreichen.

Hier sind die Daten für die einzelnen Hauptetappen. Selbstverständlich sind auch kürzere Etappen möglich.

1. Transeurasien (Berlin – Riga – Moskau – Irkutsk – Ulan Bataar – Xi’an)
01. April – 07. September 2018

2. Transasien (Xi’an – Vientiane – Phnom Penh – Bangkok – Penang – Singapur)
05. September 2018 – 16. Februar 2019

3. Indonesien (Singapur – Bali)
15. Februar – 22. März 2019

4. Australien (Adelaide – Sydney)
22. März – 06. Mai 2019

5. Route 66 (L.A. – New York)
06. Mai – 02. August 2019

6. Panamericana (Cartagena – Puerto Varras)
02. August 2019 – 02. Januar 2020

7. Pazifik – Atlantik (Puerto Varras – Buenos Aires)
30. Dezember 2019 – 04. Februar 2020

8. Brasilien (Buenos Aires – Rio)
02. Februar – 26. März 2020

9. Der schöne Weg nach Hause (Lissabon – Berlin)
26. März – 07. Juni 2020

Da sich für einige Etappen (vor allem Berlin – Singapur, Australien, Südamerika) ein sehr großes Interesse abzeichnet, würden wir alle Interessenten bitten, sich in den nächsten Tagen kurz bei uns zu melden, damit wir einen besseren Überblick bekommen, wer gerne welche Etappe mitfahren möchte.
Herzlichen Dank!

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5. Unsere Urlaubsgarantie: Die gesicherten Touren 2016

Obwohl es noch früh im Jahr ist, freuen wir uns sehr, dass bereits viele unserer Reisetermine in der Durchführung gesichert sind.

Damit die Urlaubsplanung leichter fällt, hier eine Liste der bereits gesicherten Touren:

– Alle Termine 2016 der Chinesischen Landpartie

Südlich der Wolken vom 02. – 23.07.2016

Mythos Mekong und die damit verbundenen Teiletappen Die Oberen Schluchten des Mekong, Entlang der Teestraße, Goldenes Dreieck, Auf den Spuren der Khmer sowie Durch das Mekong-Delta

Die Drei Schluchten des Yangzi vom 07.09. – 02.10.2016

Kaiser, Kanäle, Konfuzius vom 12.10. – 03.11.2016

Tal des Roten Flusses vom 15.10. – 06.11.2016

Das Blaue China vom 16.10. – 07.11.2016

Auf den Spuren der Khmer vom 17.12.2016 – 08.01.2017

Noch nicht ganz gesichert, aber angebucht sind folgende Touren

Berg und Wasser vom 08. – 30.10.2016

Entlang der Burmastraße vom 15.11. – 07.12.2016

Goldenes Dreieck vom 15.12.2016 – 08.01.2017

Wir sind zuversichtlich, dass diese Termine und Reisen stattfinden können.

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6. Umweltfest am 04.06.2016 in Berlin

Wie jedes Jahr sind wir auch in diesem Juni bei der Fahrradsternfahrt in Berlin dabei und haben am 04.06.2016 einen Stand beim Umweltfest der Grünen Liga vor dem Brandenburger Tor, wo die Sternfahrt endet. Wir freuen uns auf jeden Mitradler und treffen uns um 12:15 Uhr an der Ecke Sonnenallee/Hermannplatz (vor der „Apotheke am Hermannplatz“) in Berlin Neukölln.

Wer uns am Umweltfest besuchen möchte: Weitere Infos und unsere Standnummer (erst ca. zwei Wochen vorher) gibt es unter Umweltfest

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7. Rock’n’Roll: Der „Alptraum der Roten Kammer“ spielt am 21.06.2016 in Leipzig

Nach langer Pause lässt der „Alptraum der Roten Kammer“ wieder die Seiten klingen und das Tanzbein zucken.

Deutschlands erste Chinarock-Band wurde 2002 gegründet und spielt augenblicklich vor allem unplugged in der Besetzung Andreas Kraus (git, voc), Volker Häring (voc, git) und Nils Bruns (cello).
Das Programm umfasst sowohl chinesische Rockklassiker, als auch Eigenkompositionen und das eine oder andere deutsche Lied in chinesischer Übersetzung.

Das Konzert findet im Restaurant „Chinabrenner“ im Rahmen des Fête de la musique Leipzig 2016 statt.

Ort: Chinabrenner Gasthaus, Gießerstraße 18, Leipzig-Plagwitz
Datum: 21.06.2016
Beginn: 17:00 Uhr
Eintritt frei

Weiter Infos gibt es unter:
Alptraum der Roten Kammer

Wer gerne einmal reinhören möchte:

Auftakt mit Tandem

Südlich der Wolken, vom 16.04. bis 07.05.2016

Mit unserem Tandem machten wir schon die tollsten Touren in Europa und den USA. Da sich das zerlegbare Rad gut im Flieger mitnehmen lässt, kam die Idee auch mal ein Land zu bereisen in welches man „sein eigenes Fahrzeug“ nicht so ohne weiteres mitnehmen kann. Dazu gehört definitiv China. Da wir noch nicht in diesem Land waren, müssen wir als „Neulinge“ bestimmt einiges an Lehrgeld zahlen.

Um diese etwas zu entschärfen kam uns die Idee die Reise aufzuteilen. Die ersten beiden Wochen, mit Start in Shangri-la, schließen wir uns der „Südlich der Wolken“ Tour von China By Bike an. Dann die restlichen zwei Wochen radeln wir „allein“ zum Endpunkt unserer Reise nach Kunming. Wir denken, dass wir so einen intensiven Eindruck von diesem Land gewinnen.

Wir freuen uns schon, am Wochenende geht die Reise los. Das Tandem wurde schon mal probeweise zerlegt. Das Bild zeigt wie klein ein Tandem doch sein kann, gut zwei Stunden Arbeit sind aber notwendig.

Tandem Grüße Ingrid und Raimer aus dem Landkreis Dillingen/Donau.

Finale Schussfahrt

Teatime im Himalaya, vom 18.02. bis 13.03.2016

Geniales Verkehrschaos auf der Hill Cart Road. Wir lassen rollen!

Der letzte Tag unserer Reise! Wir lassen es uns nicht nehmen, noch einmal auf die Räder zu steigen und lassen rollen, die historische Hill Cart Road, die seit Kolonialzeiten entlang der Toy Train genannten Eisenbahnstrecke von der indischen Tiefebene nach Darjeeling führt, in Richtung Siliguri, wo unser Flugzeug auf uns wartet.

„Geniales Chaos!“, rufe ich Michael zu, als wir beide durch die gestauten Autos düsen. Das trifft es! Peter hadert mit der Vernunft der indischen Autofahrer, Werner stellt den Geschwindigkeitsrekord der Tour (58 km/h, unterstützt durch Leibesfülle, wie er ausführt!) und ich finde mich auf den letzten Metern nach gegenseitiger Vollbremsung Auge in Auge mit einem indischen Truckfahrer wieder. Er lacht, ich lache, so ist es eben im indischen Straßenverkehr.

Dann satteln wir endgültig ab. Unser zweistündiger Flug bringt uns nach Neu Delhi. Ein letzes Essen in der Great Kabab Factory.

Dann ist die Reise zu Ende!

Schön war’s!

Und finale Sextipps gab es dann auch noch, von Dr. Lama!
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Darjeeling in Bildern

Teatime im Himalaya, vom 18.02. bis 13.03.2016

Sonniger Tag in Darjeeling

An dieser Stelle herzlichen Dank an Santosh, unserem Reiseleiter aus Darjeeling, für die tolle Betreuung! (der Herr in der Zugtür!)

Teeterrassen und andere Hindernisse

Teatime im Himalaya, vom 18.02. bis 13.03.2016

Weg nach Darjeeling, mit dem einen oder anderen Hindernis

Auf diesen Tag haben wir uns gefreut! Letzter richtiger Radtag, eventuell legendärer Schlussanstieg nach Darjeeling!

Letzteren haben wir bereits früh begraben, da die Lokalregierung die Straße, die direkt von Jorkhang nach Darjeeling führt, für Touristen gesperrt hat. Sigi sollte also mit seiner auf der Pilottour geäußerten Prophezeiung Recht behalten: Den Anstieg wird wahrscheinlich niemand mehr fahren. Schade!

Dies wäre das Höhenprofil gewesen:

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Nun gut, also fast nur bergab, was ja auch seinen Reiz hat! Man kann rechts und links schauen, es rollt gut und…

Ab und zu ist da ein Speedbreaker im Weg. Diese fiesen Betonhügel, die Autos ausbremsen sollen und schon so manchen Radfahrer erlegt haben.
Nun gut: Auch wir hatten ein Opfer zu beklagen. Nach anfänglichem Schock hielten sich die Verletzungen in sehr schmerzlichen aber eben auch reparablen Grenzen.

Die Stimmung, und die Lust, weiter zu radeln, ist aber erst einmal im Keller. Heinz, unser tapferes Verkehrsberuhigungsopfer und Sabine fahren nach Darjeeling ins Krankenhaus, der Rest der Gruppe rumpelt über die sich im Ausbau befindliche Strecke bis nach Jorkhang. Dann ist auch für uns erst einmal absatteln angesagt.

An dieser Stelle auf jeden Fall die besten Genesungswünsche an Heinz!

Aus Darjeeling kommt Entwarnung, nichts gebrochen! Derweil verliert unser Begleitfahrzeug auf dem steilen Pass nach Darjeeling Hydrauliköl. Wenn schon einmal der Wurm drin ist!

Schließlich erreichen wir Darjeeling, froh, dass der Tag vorbei ist!