Puristen

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Ein Lieblingsthema und eine Passion von mir persönlich ist die Betelnuss. Und man muss sagen: auch hier hat Taiwan viel zu bieten. Mehr Betelnuss-Stände pro Quadratmeter als z.B Burma würde ich schätzen, und das will was heissen. Dort werden sie wie im übrigen SO-Asien aber ganz anders gekaut, getrocknet, zerhackt, mit einigen anderen Zutaten in das mit Kalk bestrichene Betelblatt gewickelt, dann kaut man drauf rum bis der rote Saft aus dem Mund quillt. Taiwaner sind Betelnuss-Puristen. Die frische Nuss wird in das Blatt vom Betel-Pfeffer gewickelt, dieser wurde davor auch mit Kalk gelöscht, und los geht der Spass. Die Auswirkungen sind belebend bzw. abstoßend (für die anderen). Ich kaue das Zeug wirklich sehr gerne und werde dafür in der taiwanischen Pampa hochgeschätzt. In den Städten ist es nicht so cool und man ist der größte Bauer, aber das macht ja eigentlich auch Spass. Trotzdem muss ich jetzt damit aufhören, die Zähne haben schon einen leicht rötlichen Belag, die profilaktische Zahnreinigung ruft! Soweit zu Betelnüssen. Meine Gruppe beschäftigt das Thema nicht wirklich, was verständlich ist.

Gerade windet und stürmt es durch die Straßen von Kenting, dem südlichsten Städtchen von Taiwan, dem kleinen Tropenparadies der Insel. Unsere Fahrt hierher war wunderbar und das Wetter ist erst am Abend gekippt. Morgens sind wir über verkehrsarmen und makellosen Asphalt am Meer entlang geradelt. Diese Gegend war bis vor zehn Jahren noch militärisches Sperrgebiet und die Zivilisation ist immer noch nicht richtig hier angekommen.

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Die letzte Etappe, klar dass ein paar Gruppenfotos hermüssen. Als Gruppe könnten wir niemals gegen Chinesen anposen, aber wenn man uns alleine lässt, kommen wir der Sache schon näher.

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Jetzt also Kenting, unsere offizielle Radtour ist rum, schön wars. Ab jetzt noch Kultur in Tainan, Wandern am Alishan, ein Radausflug um den Sonne Mond See, wir werden zu tun haben. A Wen hat aber erstmal frei, von dem haben wir uns heute verabschiedet, mit einigen salbungsvollen hochchinesischen Sentenzen von Sven. Feiner Kerl, der A Wen. Dann sind wir noch ein bisschen über die Hauptstrasse von Kenting geschlendert.

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Ladies and Gentlemen: Sungus!

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Sungus, wie Fungus mit S. Oder (hatte Günther so verstanden, muss auf hessisch ähnlich klingen), wie Zungenkuss. Das war die Folklore-Band des Abends, in diesem Straßendörfchen Xiuhai. Die Leute kamen nicht eben von nah und fern, um Sungus zuzujubeln, im bestuhlten Bereich saßen nur betelkauende Omas, denen langweilig war, und ein paar Schulkinder. Sungus besteht aus Nicole, ihrem kleinen Bruder Jay und einer kleinen Entourage, zusammengesetzt aus den Volksgruppen der Paiwan und der Amei. Sie haben eigentlich ganz schön gesungen und gejodelt, Karl und Traudl haben dabei Jive getanzt, zum Schluss wurden Autogrammkarten an uns und Reis and die Bauern verteilt. Sven, der große deutsche Fan von Sungus, hat ein paar Videos gedreht.

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Was man nämlich im Zusammenhang mit Taiwan fürderhin erwähnen muss, sind die vielen verschiedenen Volksgruppen und insbesondere die Ureinwohner, die wie fast überall fast ausgerottet werden mussten, bevor sie wiederentdeckt werden durften. Die Ureinwohner stellen nicht mal 2% der taiwanischen Bevölkerung, dabei fand vor tausenden von Jahren nach mittlerweile ziemlich sicheren Erkenntnissen die Bevölkerung des gesamten Pazifikraums (Austronesien) von Taiwan und diesen Gruppen aus statt. An der Ostküste der Insel gibt es noch die meisten taiwanischen Ureinwohner und man kann sie leicht erkennen, dunkler, größer als die übrige Bevölkerung. Wie meistens, wenn diese Kulturen wiederentdeckt oder bewahrt werden sollen, kippt die Vermarktung ins Stereotyp und man sieht am Wegesrand Schilder von edlen Wilden und Marterpfähle und was sonst nicht alles, kommt einem alles bekannt vor.

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Wir hatten einen sehr guten Tag heute, Wetter und Surf haben gestimmt. Nachdem wir nämlich etwa 65km Radgefahren sind (mit einem Pass mittendrin) haben wir uns in den Pazifik gestürzt und uns von den Wellen und Strömungen ordentlich durchspülen lassen. Zu weit sollte man hier nicht rausschwimmen. In den hiesigen Tempeln werden Betelnüsse als Opfergaben gereicht, den Wasserbüffeln werden Denkmäler gesetzt, und überhaupt ist hier alles ein bisschen surreal, in dieser kleinen tropischen Welt.

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Uh-uh-uh!

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Elvis, als er dick und in Las Vegas war, hatte immer Background-Sängerinnen um sich, auch privat und zu Hause. Wenn er also unter der Dusche geelvist hat, dann standen nicht weit ein paar wirklich gute Sängerinnen und haben das untermalt, uh-uh-uh, shalala usw. Ein gutes Backup kann man auch beim Karaoke brauchen, geschmeidige Hüftbewegungen und stimmige Einsätze. Hatten wir heute! Karaoke ist nämlich eine weiter feine Sache auf Taiwan (zumindest findet das ein Teil von uns…), die Insel war in den 70ern von Japan aus die erste Station der KTV-Bewegung. Für uns war es heute ein kurzes und für alle Beteiligten schmerzfreies Intermezzo: eine Dorfküche, man schmeisst Münzen in den Automaten und darf das computergesteuerte Rumgepiepste dann begleiten. Wie gesagt: erwähnenswert war v.a. der Background-Chor.

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Es war ein kurzweiliger Tag heute, der dann doch immerhin 92km lang war. Unser Grinsen oder zumindest Lächeln hat mittlerweile leider etwas zwanghaftes, zumindest wenn Karl mit Fotoapparat in der Nähe ist (sonst löst der Apparat nämlich nicht aus, so etwas kann man tatsächlich einstellen!). Wir sind durch die Heimat von Makaken, Zimtäpfel und an Reisegruppen vom Festland vorbei gerollt, zunächst bergab und dann immer am Meer entlang. Gelandet sind wir in einer nicht unbedingt geschmackssicheren aber schön komfortablen Hotel-Burg mit Spa-Bereich.

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Der Himmel hing wieder tief und gegen nachmittag wurde es düster. Kein Wetter für unseren wetterfühligen Peter. Taiwanesische Radfahrer, die wir unterwegs getroffen haben, jubeln über diesen relativ kühlen und bedeckten März: sich nicht der Sonne aussetzen müssen! Nicht schwitzen müssen! Peter sieht das anders, er weiss jetzt auch, wie er gewisse Herbergs-Schilder zu deuten hat. Hier immer Tiefdruckgebiet.

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Das Dach der Tour

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Vorbildlich ist auf Taiwan die Rad-Infrastruktur! Anders als in den meisten anderen asiatischen Ländern hat das Radfahren auf der Insel den Sprung vom reinen Fortbewegungsmittel zum Freizeitvergnügen längst geschafft, noch dazu sitzt der größte Radhersteller der Welt auf Taiwan (Giant, Merida übrigens auch). Man hat gemeinschaftlich Radwege und Radstationen angelegt, alte Schmalspur-Bahntrassen und die zugehörigen Stationen wurden dafür umgestaltet. Hotels und Herbergen und sogar die Polizeistationen haben zumindest im Osten des Landes Fahrradwerkzeug und Luftpumpen parat. Wir sind hier mit dem A Wen Einmann-Begleitteam von Giant unterwegs und das ist hochprofessionell und furchtbar nett. Man hilft sich.

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Auch heute wieder grün: das Grün der dicht und tropisch bewaldeten Hügel, der Reisfelder und der Palmenkronen. Vom East Rift Valley haben wir das Dach der Tour erklommen (horch horch. 650m. Dabei fahren wir doch ständig auf und ab), quer über die der Ostküste vorgelagerten Hügelkette. Wir sind jetzt in einem kleinen Ferienwohnheim inmitten dieser Hügel und es zirpt und piepst in der Nacht, weit und breit kein Mensch. Der Himmel hing tief heute, aber warm war es.

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Some like it hot

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Eine weitere Besonderheit, für die Taiwan lohnt, sind die Heißen Quellen. Die Insel liegt im gleichen tektonischen Kollisionsgebiet wie etwa Japan, das ja auch für seine Kultur rund um die Heißen Quellen (hier „Onsen“) bekannt ist. Auf Taiwan läuft das aber viel entspannter und ohne strenges Regelwerk ab. Wir kamen heute am Ziel an, wir tranken ein Bier, wir duschten kurz und dann wurde gemütlich abgeschlafft bei 41 Grad. Maximale Entspannung.

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Davor waren wir 80 wellige Kilometer durch das East Rift Valley unterwegs gewesen, die Sonne hatte geschienen, Peter war glücklich, Sven sauste voran, Axel pedalte gemütlich vor sich hin, Günther, Karl, Traudl und ich hatten auf den ersten 15 km einen Platten, Xiu fuhr endlich auch mal kurz Rad, A Wen trank zur Feier des Tages am Abend zwei Bier. Um uns rum gab es viel zu sehen, vor allem aber Wälder aus Betelnusspalmen und Reisfelder. Die Wege waren tiptop planiert.

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Jetzt sind wir in Ruisui, ein paar Kilometer oberhalb des Wendekreises des Krebses. Ab morgen gehen also die Tropen los, mal schauen, was das mit uns anstellt. Wir haben selbstverständlich wieder gut gegessen heute abend, alleine im Saal, den am Mittag noch eine ganze Hochzeitsgesellschaft in Beschlag hatte. Nur die groß angekündigte „schärfste Chili-Sauce von Taiwan“ war leider eine Enttäuschung.

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Das Meer

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Was Taiwan wirklich genug hat: Meer. Eine Insel, also nicht so überraschend. Aber für uns Landeier ist es natürlich immer besonders, das Meer zu sehen und am Meer entlangzufahren. Und dann noch am Pazifik, der ist ja noch entlegener. Das durften wir heute machen auf einem kleinen Nachmittagsausflug, an unserem Ruhetag. Kurz das Meer hoch nach Qixingtan, dann das Meer zurück nach Hulien und dort extrem gut gegessen. Morgens ausgeschlafen.

Ein Tag nach Günthers Geschmack, dem entspanntesten Hessen nördlich von Frankfurt. Heute hatte er Geburtstag und er möge so bleiben, wie er ist!

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88 Teller und 1 Suppe

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Sehr spannend an Taiwan sind die vielfältigen kulturellen Einflüsse. Die Insel war im 17. Jahrhundert sporadisch von Spaniern, Portugiesen und Holländern kolonialisiert, danach vor allem von Hoklo und Hakka besiedelt (aus den chinesischen Küstenprovinzen), die noch heute die Mehrheit stellen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben die Japaner Taiwan besetzt, in der zweiten Hälfte Chiang Kai-shek und seine Nationalregierung, da war der amerikanische Einfluss groß. Das hat alles Spuren hinterlassen. Für uns besonders erfreulich: z.B. in der Küche der Insel. Japanisch heisst ja für Laien wie uns immer Sushi, so gutes Sushi wie auf Taiwan wird es in Europa selten geben, auch auf dem Fließband vom Sushi-Express findet man viele kleine Köstlichkeiten. Wie wir heute abend: 8 Personen, 88 Teller (man beachte die Dreifachnennung der glücksbringenden Zahl 8!!!). Und eine Miso-Suppe.

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Zuvor sind wir ein Stück mit dem Zug von Luodong zur Ausgangs-Station in die Taroko-Schlucht gefahren, die alternative Küstenstraße ist für das Radfahren zu riskant. Dann sind wir die beeindruckende Taroko-Schlucht ein Stück rein- und wieder rausgeradelt. Man könnte die Schlucht weiter und weiter fahren, bis auf über 3200m, und irgendwann wäre man an der Westküste, aber wir haben es nur auf 500m Höhe geschafft und sind dann wieder flott auf Meereshöhe gekurvt. Ein Schälchen Niurou mian (Rindernudelsuppe – Festland-Einfluss!) und runter nach Hualien, wo wir für heute die Zelte aufgeschlagen haben und uns morgen einen Tag ausruhen werden.

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Wir müssen mehr essen!

Die Schöne Insel, 07.03.2014 bis 30.03.2014

Eine feine Sache auf Taiwan, um nicht zu sagen einzigartig, sind die Nachtmärkte. Ein bekannter Nachtmarkt ist in Luodong an der Ostküste, dort kommen wir gerade her. Wir sind satt und zufrieden, wir haben uns gut durchgefuttert. Gegrillte Fischbällchen mit Wasabi, Sashimi, Austern-Omletts, Tintenfisch-Tempura usw. usf. Die Atmosphäre ist laut und lebendig, Alkohol gibt es dabei so gut wie nicht.

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Das mindert unseren Biergenuss nicht, dezent und höflich sitzen wir mit der Flasche vor uns an den kleinen Tischchen und werden dafür bestaunt. Verdiente Lohn, denn die Ostküste haben wir auf einer wieder einigermaßen hügeligen Etappe erreicht (aber nichts gegen gestern). Ca. 60km, Wetter hat gehalten, obwohl zu 90% Regen angesagt war, jetzt darf sich langsam auch die Sonne zeigen. Wunderschönes Grün wieder um uns herum, zum Schluss die langgezogene Einfahrt durch Jiaoxi, Yilan und Luodong, die Zentren der Nordost-Küste.

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Es hat ein Weilchen gedauert, bis wir alles in die Hotelzimmer geschafft haben, die Räder wurden dahin mitgenommen und mussten einzeln den Aufzug hochgefahren werden. Kein Platz unten in der Lobby. Heute abend ist hier außerdem eine Gruppe Japaner auf Geschäftsreise (d.h. im Vollsuff) durchgezogen, fast schon kriechend. Besser also man bringt seine Siebensachen in Sicherheit!

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Meiyou Lu a! („Hier kein Weg“)

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Eine weitere schöne Eigenschaft von Taiwan: die grünen Hügel und Berge des Landesinneren, wilde Natur, glorreiche Landschaft! Eine weite Reihe von 3000ern. Diese allerdings ein gutes Stück südlich von uns, wir kriegen hier die Ausläufer und sagen trotzdem: wilde Natur, steile Rampen, schwere Beine. Der ursprüngliche Plan für den heutigen Tag war auch anstrengend, aber bestimmt nicht so! Und Schuld war nur der Track bzw. in letzter Reihe dann doch ich, weil der Track über Wanderwege, steile Treppen und Sackgassen lief (und ich die Route irgendwann virtuell verschlimmbessert haben muss, anders kann ich mir das nicht vorstellen). Das hieß: Räder tragen. Dann und wann Umkehren. Umwege über die Nachbarhügel…ein paar von uns sind ins Begleitfahrzeug gestiegen und den Rest hat es mächtig Körner gekostet (über 1800 Höhenmeter auf 70 Kilometer). War trotzdem ein wunderbarer Tag!

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Zwischendurch waren wir in der Katzenstadt, Houtong, Katzen sind hier das große Thema und räkeln sich selbstbewusst auf den Straßen. Fahrzeuge werden deshalb davor gewarnt, zu schnell zu fahren (das andere Foto gestern: Fahrzeuge wurden vor der Fahrbahnüberquerung durch Fledermäuse gewarnt!).

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Weder Katzen noch Fledermäuse haben wir erwischt, weitergeradelt sind wir durch kleine Dörfer, Wälder und Teeplantagen, und wir sind sind wohlbehalten in der Dämmerung in unserem skurrilen kleinen Honeymoon-Hotel angekommen. Und als wir beim Schmutzbier saßen, fing es an zu schütten. So muss es sein.

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Die Götter von Taiwan

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Ein Pluspunkt für Taiwan: die Tempelkultur. Überall wilde Mischungen aus Buddhismus und Taoismus, in eine besonders wilde sind wir heute reingeraten, nämlich pünktlich zum 28sten Geburtstag eines buddhistischen Tempels an der Nordküste. Mit Puppentheater, Böllerei, einem endlosen Zug an Delegationen und sonstigem Pipapo. Am exotischsten fanden wir die halbnackten Mädchen, welche die Hauptfigur des Tempels umtanzten (den Buddha mit vier Köpfen?!), nach Art und zur Musik Bollywoods. Draußen stand direkt neben dem taoistischen Gott des Geldes eine Chiang Kai-shek-Statue, die traurig in Richtung Festland schaut.

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Wir waren unterwegs von Tamsui nach Jiufen, 85km weit und meistens an der Nordküste entlang, mit hügeligen Abstechern ins Inland und einer turbulenten Durchquerung von Keelung, der großen Hafenstadt des Nordens. War eigentlich von allem was dabei: Meer, schönes grünes Hinterland, Großstadt. Manchmal mussten uns alte Seebären den Weg weisen. Das Wetter war uns gnädig, zumindest kein Regen und der Wind kam mal von vorne, mal von hinten. Eine nette Begleitung hatten wir heute morgen übrigens auch! Silke, die mit Sven kürzlich auf Volkers Mekong-Tour unterwegs war, ist seit gestern auf eigene Faust in Taiwan unterwegs. Möge ihr der Wind gnädig sein, Yilu Shunfeng!!!

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Zum Schluss dann noch eine steile Auffahrt zu den Goldgräberstädtchen Jiufen und Jinguashi, welche man Anfang des letzten Jahrhunderts in den Berg gehauen und gebaut hat.

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