Erstmal schön Spätzle und Maultaschen

Entlang der Seidenstrasse, 09.07. bis 04.08.2011

Das ganze Büro ist unterwegs und verewigt sich hier, es sind wirklich Texte für die Ewigkeit. Ande Shushu schreibt aus dem wilden Südwesten, Gai Laoban vom schnellen Einsatzkommando in Kunming. Jetzt bin ich der Solist in unserem Knabenchor. Nur der Volker, der sitzt noch in Berlin und bläst hoffentlich keine Trübsal.

Der Himmel über Xi’an ist grau. Die Satellitenstädte, durch die wir vom Flughafen Xianyang aus fahren, sind auch grau. Wir sind seit Ewigkeiten auf den Beinen. Und doch blickt man in gefasste Mienen! Hier versammelt sich geballte Reiseerfahrung, das merkt man gleich, der Jetlag wird als das begriffen, was er ist: ein flüchtiges Phänomen. Und auch die Stadt wird im Laufe des Tages immer bunter für uns. Ihre alte Moschee ist eine kleine grüne Oase in der wilden muslimischen Altstadt, vom Trommelturm aus hat man eine schöne Sicht auf Menschen bei ihren sonntäglichen Vergnügungen.

Die ersten wirklichen Höhepunkte aber waren wieder einmal kulinarischer Art, auch wenn es nur Spätzle und Maultaschen gab. Zu Mittag Paomo, eine Spezialität der Provinz Shaanxi, das ist Rindfleischsuppe mit eingebrocktem Fladenbrot – laut Hermine schmecken die Fladen wie Spätzle, und recht hat sie, seltsam aber wahr. Abends im altehrwürdigen Defachang dann die lokale Speise schlechthin: Jiaozi in allen Variationen, Teigtaschen gekocht, gedämpft und mit verschiedensten Füllungen. In alten Chinareiseführern heißen die Jiaozi entweder Ravioli oder Maultaschen. Das ist niederträchtig.

Und die Borussia aus Portmund hat endlich den chinesischen Markt geknackt!

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