Auf der Burmastraße nach Dali

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

50 km von Yangbi nach Dali, heimliche Königsetappe

Sie ist unbarmherzig steil, der Belag nicht immer gut und erstaunlich viele LKW ziehen es vor, auf der alten Burmastraße zu fahren anstatt die direkt nebenan gebaute neue Autobahn zu nehmen. Die Vegetation wird üpppiger, Bananen bestimmen zunehmend das Bild und es ist heiß. Wir quälen uns Kilometer um Kilometer hoch, bis die Temperaturen auf 2.000 Metern wieder angenehm frisch werden. Ab Dali Neustadt hat uns die chinesische Zivilisation wieder eingeholt, Hochhäuser, vierspurige Schnellstraßen, Gehupe… das hatten wir in den letzten Tagen fast vergessen.

Fünf Minuten vor Dali Altstadt fängt es an zu regnen. Kaum sind die Sandalen trocken, folgt der nächste Schauer. Es ist sogar kühler als im Frühjahr, als ich mit der letzten Gruppe im T-Shirt um den Erhai gefahren bin.

Wir verabschieden uns von unserem Fahrer-Duo: Xiao Luo (die immer mit einem Lächeln und frisch geschältem Obst an der richtigen Stelle auf uns gewartet hat) und ihrem großer Bruder. Die beiden haben uns liebevoll und sicher durch die Lande begleitet. Den restlichen Tag verbringen wir in Dali mit Ausruhen, Spazieren und Kaffee trinken, Fußpflege und Massage – jeder wie es ihm gefällt. Morgen haben wir einen Tag „Freizeit“, bevor wir uns ein letztes Mal auf die Räder schwingen und zur Runde um den Ohrensee aufbrechen.


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108 Kilometer Genuss pur

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

Von Shaxi nach Yangbi, teilweise heftige Regenschauer

Die Fahrt von Shaxi nach Yangbi ist eine der schönsten Strecken, die ich kenne. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, aber es gibt wohl kaum eine so lange, verkehrsarme, unverbaute und einsame Route wie diese. Den ganzen Tag lang radeln wir durch terrassenförmige Reisfelder, immer wieder Eukalyptus und sehr kleine Dörfer, vorbei an Wasserbüffeln und ihre Hütern, die uns entspannt auffordern, Pause zu machen und auszuruhen.

Dass wir das letzte Drittel im teilweise strömenden Regen fahren müssen, kann den Genuss nur bedingt schmälern. Am Abend sind wir gut müde, immerhin sind auf der Hügelfahrt gute 1.000 Höhenmeter zusammengekommen. Mit einem sauer-scharfen Feuertopf und einem Absacker in der offenen Hotellobby beschließen wir die längste Fahrt dieser Tour.

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Volksfest am Steinschatzberg

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

Tagesausflug zum Steinschatzberg, Besichtigung des Baoxiang-Tempels und des Shizhong-Tempels

Man könnte auch das Motto „Landfrauen auf Urlaub“ wählen, denn das Folkfestival am Steinschatzberg hat ähnliche Qualität. Einmal im Jahr kommen sämtliche Tanz- und Musikgruppen der Provinz Yunnan an diesen in den Hügeln versteckt gelegenen Ort, um auf einer kleinen Bühne um die Gunst des Publikums zu buhlen. Das sind vor allem Frauengruppen in Trachten, die man an ihren Hüten unterscheiden kann. Die Naxi tragen dunkles Blau, die Yi große schwarze Hüte und die Tracht der Bai ist in Weiß und Pink gehalten. Der große Parkplatz ist schon voll, als wir ankommen, und ein Besucherstrom drängt unaufhörlich aufs Festivalgelände. Ich höre Worte wie „Wacken“ fallen und muss an „An Tagen wie diesen“ denken, nur dass die Zelte und Klappstühle fehlen – und der Alkohol, denn das ist hier nicht gestattet. Um die Musik geht es den meisten nicht, stellen wir fest, als wir uns zum Baoxiang-Tempel und schließlich zur Bühne gedrängt haben. Es ist einfach eine Gelegenheit, sich zu treffen und zu plaudern. Oder um Westler zu fotografieren, die nichts Böses ahnend Nudeln essend im Halbkreis stehen und zur Bühne schauen. Schon sind wir von riesigen Objektiven umringt, dahinter stehen meist Männer in Tarnuniform, die den Anschein machen, als würden sie auf Großwildjagd gehen. So fühlen wir uns dann auch wie Freiwild, versuchen aber ein zivilisiertes Verhalten an den Tag zu legen, zu lächeln und uns keine Patzer mit den Stäbchen zu leisten… so ein Volksfest ist anstrengend.

Der Tag hatte ähnlich begonnen, als „Jianchuan TV“ ein Interview von uns wollte. Wie uns Shaxi gefalle, was wir so machen und woher wir kommen, wollte man wissen und am Abend würde dann in den Lokalnachrichten davon berichtet. Danach stand der berühmte Freitagsmarkt in Shaxi auf dem Programm, auf dem sich die ganze lokale Bevölkerung, die noch nicht auf dem Festival war, eingefunden hatte.

Dementsprechend froh waren wir, als wir mit dem eigens eingerichteten Shuttlebus von der Bühne aus den Massen entfliehen, weiter zum Shizhong-Tempel fahren und nach einer kurzen Besichtigung den einsamen Fußweg zurück ins Dorf antreten konnten. Trotz Regen haben wir die Stille und das viele Grün sehr genossen.


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Kurze Fahrt nach Shaxi

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

Von Jianchuan nach Shaxi

Mit 32 Kilometern steht heute eine kurze Etappe auf dem Programm. Deswegen lassen wir uns viel Zeit, schlendern noch einmal über den Jianchuaner Markt und bleiben an den Ziegeleien und beim Tabaktrocknen stehen – und verursachen prompt einen Stau, weil anscheinend alle Autos der Umgebung in Richtung Shaxi unterwegs sind. Das wird sich bald als halbrichtig herausstellen. „Morgen gibt es das Tanz- und Musikfest am Steinschatzberg“, erklärt man uns am Zielort Shaxi im Laomadian, einem der hübschen alten Karawansereien der Teestraße. „Dieses Festival findet nur einmal im Jahr statt und dauert zwei Tage. Morgen geht es los.“ Das erklärt die vielen Menschen, die in dieser sonst so einsamen Gegend unterwegs sind.

Wir verbringen den Rest des Tages mit der individuellen Erkundung Shaxis, das mit Schweizer Unterstützung aufgebaut worden ist und nicht so quietschbunt wirkt wie andere wiederaufgebaute Altstädte des Landes. Highlight des heutigen Abends ist aber eine kleine etwa 10-jährige geschäftstüchtige Dame, die in Abwesenheit ihrer Familie die Abendessenbestellung aufnimmt, uns gut berät, später bedient und ihre ganze Familie in der Küche herumscheucht. „Tut mir leid, wir haben nur noch eine Portion Ziegenkäse“ entschuldigt sie sich bei mir und verdreht zur Küche gewandt die Augen „Ein Gericht ist ausgegangen und jetzt steh ich hier… wieso sagt mir das denn keiner!“ Sicher wird sie in ein paar Jahren diesen oder einen anderen Laden ganz gut meistern.

Wir haben einen ruhigen und gemütlichen Tag verbracht, die Ruhe vor dem Sturm, denn morgen wollen wir uns ins Getümmel des Folkfestivals vom Steinschatzberg stürzen.

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Tanz- und Kochkurs in Jianchuan

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

Von Shigu nach Jianchuan, tendenziell bergauf mit den ersten größeren Reisfeldern der Tour

Nach einer Nudelsuppe am Straßenstand schhwingen wir uns auf die Räder. Den ersten Teil der Strecke kennen wir bereits von gestern, nur dass wir heute hochradeln, zusätzlich werden wir von zwei Plattfüßen behindert. Dann verlassen wir den Yangzi und steigen unaufhörlich bis nach Baihanchang. Dieser kleine Ort an einer Nebenkreuzung nach Lijiang hat sehr unter dem Bau der Autobahn gelitten, die seit Januar diesen Jahres Lijiang mit Dali verbindet und die alte 214 nahezu überflüssig macht. Es gibt nur noch wenige Restaurants und die machen keinen florierenden Eindruck. Den übrigen Ortschaften, die vom Reis- und Tabakanbau geprägt sind, merkt man die Auswirkungen der neuen Schnellstraße noch nicht an. Die wird derzeit erweitert und soll in einigen Jahren auch Shangrila erreichen. Was das für den Ort bedeuten wird, kann man sich ausmalen, wenn man einmal die nicht enden wollenden Besucherströme in Lijiang und Dali gesehen hat.

Jianchuan ist eine aufstrebende Kreisstadt, will man der chinesischen Touristeninformation glauben. Ein wenig im Dornröschenschlaf ist die Jianchuaner Altstadt aber doch: enge Gassen, neues Kopfsteinpflaster, kleine zweistöckige Holzhäuser, und alles noch herrlich authentisch unrestauriert, sagen die Westler – eher uninteressant, finden die meisten Chinesen. Wir schlendern eine gute Stunde durch die Gassen, bewundern die Architektur, die Schnitzereibetriebe und vor allem die älteren Damen von Jianchuan, die unermüdlich vor historischer Kulisse das Tanzbein schwingen und die eine oder andere von uns zum Mitmachen animieren.

In einer einfachen Garküche steht der Küchenchef am Wok, zwei fleißige Hände schneiden direkt daneben Gemüse und Fleisch, zwei weitere bedienen und tragen Biernachschub für elf Westler aus dem Nachbarladen herbei. Die Treffsicherheit, mit der der Koch ohne hinzusehen Saucen anmischt, die zischend im Wok landen, ist unglaublich. Ein Gebläse verhindert, dass der unvermeidliche Qualm die fünf Tische des Restaurants einhüllt, das den ganzen Abend lang fast bis auf den letzten Platz gefüllt ist. In Windeseile haben wir ein weiteres leckeres Mal auf dem Tisch und viel über die chinesische Kochkunst gelernt. So langweilig (und in unserem Fall staubig nach fünf Kilometern Baustelle) Kreisstädte bei der Einfahrt auch erscheinen, es gibt immer etwas zu entdecken.


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Gratulation!

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

Aus der Tigersprungschlucht heraus am Yangzi entlang nach Shigu, Hochwasser

Nach einem üppigen Frühstück (Müsli und Walnuss-Pfannkuchen) radeln wir aus der Tigersprungschlucht heraus. So richtig schnell kommen wir nicht voran, erst klemmt eine Kette, dann lockt die Aussicht und die Nudelsuppe in Qiaotou. Nur einige ältere Erdrutschstellen mahnen zur Weiterfahrt. Das Werkzeug habe ich nicht mit in die Schlucht getragen und bin ziemlich froh, dass es bis zum Mittagessen keine Platten gegeben hat. Die folgen allerdings auf der hügeligen Nebenstrecke am rechten Yangziufer, und auch der weitere Tag entwickelt sich anders als vermutet. Eigentlich wollten wir eine weitere Nebenstrecke, die eben am linken Ufer verläuft, und dann die Fähre nehmen. Doch heute sind die Ufer überschwemmt, braune Brühe mit sehr viel Plastikmüll und wirbelnde Strudel, das ist nicht der ruhige Fluss, den ich von vorherigen Touren her kenne. Ein Anruf im Guesthouse bestätigt es, seit zwei Tagen ist der Wasserstand des drittlängsten Flusses der Erde immer weiter gestiegen, der Fährbetrieb eingestellt. Uns bleibt also nur das andere Ufer, also einige Kilometer auf der brandneuen Schnellstraße – mit gutem Belag und geringer Steigung, aber donnernden LKW – und die restliche Wegstrecke auf der uns schon bekannten 214 – bei Sonnenschein durch die Dörfer, in denen die Tabakernte in vollem Gang ist, dafür geht`s Hügel rauf Hügel runter.

Am Abend sind wir zu müde für einen Spaziergang durch Shigu, dem Ort der ersten Biegung des Yangzi, außerdem hat Mao mit seinen Kameraden auf dem Langen Marsch hier der Fluss gequert. Trotzdem wird es ein schöner Abend, denn es gibt etwas zu feiern: zufällig haben wir heute in der Gruppe zwei Hochzeitstage, und das will mit einer Kanne Schnaps begossen werden!


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Tigersprungschlucht

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

24 km Wanderung von Qiaotou nach Walnut Garden

„Südlich der Wolken“ ist in erster Linie eine Radreise, aber den einen oder anderen Wandertag kann man gar nicht umgehen! Die Wanderung in der Tigersprungschlucht ist so eine Gelegenheit. Frühes Aufstehen, 24 Kilometer Fussmarsch, über 1.000 zu überwindende Höhenmeter und garantiert müde Füße am Abend stehen gegen eine atemberaubende Landschaft, den in China nicht übertroffenen Artenreichtum, einladende Hütten, einige Querungen von Bachläufen, das weichste Bett Chinas in der Herberge in Walnut Garden (obwohl man letzteres auch auf die Gegenseite setzen könnte), direkt gegenüber des fast 2.000 Meter senkrecht abfallenden Massivs des Jadedrachenschneeberges und das Rauschen des Yangzi, der hier noch Goldsandfluss heißt und heute besonders reißend durch die Flucht gurgelt. Was nun überwiegt, das mag jeder selbst entscheiden.

Im ersten Morgenlicht sind wir aufgebrochen und waren eine gute Stunde vor der Abenddämmerung in der Hütte. Dazwischenlagen schweißtreibende Stunden, ein kurzer Regenschauer, Ingwertees und die obligatorische Nudelsuppe, einige Flüche, zahlreiche Fotostopps und immer wieder Staunen. Der Tag war sicherlich ein Highlight der Tour. Die Bilder sollen für den Rest sprechen.


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Dritter Radtag, abwärts geht`s

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

95 km, von Sangrila nach Qiaotou

… und zwar vom tibetischen Hochland aus zur größten Nudelschüssel der Tour…

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… nach der letzten Stupa ändert sich die Landschaft schlagartig, wir befinden uns gefühlt im Schwarzwald und rauschen hinab ins Yangzital bei Qiaotou…

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Über den Tag verteilt sind wir auf 95 Kilometern knapp 2.000 Höhenmeter hinuntergefahren, die Räder rollen, alle sind fitt und wohlauf und haben auf der langen Etappe gute Kondition bewiesen (allen voran Ingrid und Oskar), die Abfahrt auf der alten Straße hat riesigen Spaß gemacht. Wo immer es möglich ist, umgehen wir den im Reich der Mitte schnell zunehmenden Straßenverkehr und weichen auf alte, wenig befahrene und scheinbar fast vergessene Routen aus. Der heutige Abschnitt – von Xiaozhongdian bis 20 km vor Qiaotou – auf der einst so berühmten Handelsstraße 214 ist so eine Strecke: Landschaft, hier und da ein kleines Anwesen oder eine winzige Ortschaft, in dem die Kinder vor dem Dorflädchen spielen, ein Flusslauf, Almen, das Gebimmel der Kuhglocken, es könnte fast idyllisch sein, wären da nicht die Erdrutsche und Überschwemmungen, die uns daran erinnern, dass das Leben hier sicherlich kein Zuckerschlecken ist.

Morgen lassen wir die Räder stehen und duchwandern die Tigersprungschlucht, die zu den spektakulärsten und tiefsten Schluchten der Erde zählt.
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Grasland, Tempel und ein Badevergnügen

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

Weidende Yak, Pferde und Schafe, unzählige Tempelziegen, die gern Radtaschen anknabbern und auf der Straße spazierende Schweinchen, dazu jede Menge blühendes Grün, das wir dank Ulrich jetzt auch benennen können. Spielende Kinder – es sind ja Ferien, und ein älterer Herr, der uns die Radparkgebühr erlässt, wenn wir ihm Gebetsfahnen abkaufen.

Das sind nur einige Eindrücke, das Grasland hat einiges zu bieten. Nach einem schönen Aufenthalt im Dabaosi-Tempel machen wir uns noch auf zu den heißen Quellen, um zu Picknicken – ins heiße Nass trauen sich dann nur vier von uns. Nach dem entspannenden Freiluftbad will der Kreislauf erstmal wieder in Schwung gebracht werden, was aber allen gut gelingt. Auf dem Rückweg schieben wir unsere Räder durch die Reste der ausgebrannten Altstadt, hier und da sind noch die Rußspuren zu erkennen. Der Aufbau wird einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wir beschließen den schönen Tag – die Sonne hatte sich wirklich noch gezeigt – mit einem üppigen Feuertopf im Dachgarten unserer Herberge. Morgen geht es von der frischen Höhe hinunter ins Yangzital, wo wärmere Temperaturen auf uns warten.


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Kühles Hochland

Südlich der Wolken , 09.08. bis 30.08.2014

So hatten wir uns das nicht vorgestellt… es hatte geregnet in der Gegend um Shangrila und die Temperaturen waren auf 11 Grad gesunken. Ziemlich verfroren stehen wir am Mittag nach der Busfahrt auf die Hochebene im Eingangsbereich des Tibetan Family Guesthouses, einem stattlichen Holzbau, der hübsch mit Gebetsfahnen und Hirschgeweihen ausgeschmückt ist, aber durch seine offene Bauweise nicht viel Wärme speichert.

Also schwingen wir uns auf die Räder und machen eine Testfahrt zum Songzanlin Kloster. Ganze zweieinhalb Stunden haben wir hier verweilt, einigen der etwa 900 Mönche beim Rezitieren der buddhistischen Schriften zugehört, mindestens fünf große Hallen besichtigt und mit Mühen die Treppe zur Haupthalle erklommen – schließlich befinden wir uns auf über 3.300 Meter Höhe und müssen immer wieder zum Luftholen stehen bleiben.

Rad des Lebens, Achtfacher Pfad, Affe und Elefant, Buddhas und Bodhisattwas, Himmelkönige, Szenen aus dem Leben des Siddharta Gautama, Mudras und mehr… dazu ein Schlag auf den Hinterkopf und ein gesegnetes Armband, die vielen Eindrücke wollen erst noch verdaut werden. Dazu geht es zum Abendessen ins Potala Restaurant, wo wir in einem ruhigen Separee Yakfleisch und andere Köstlichkeiten verspeisen. Der anschließende Rundgang durch Shangrilas Altstadt muss leider ausfallen, denn im Januar sind ein Drittel der Häuser einem Brand zum Opfer gefallen. Nach dem ersten Tag im Hochland sind wir recht müde, morgen machen wir einen Ausflug in ein Seitental. Heute ist es zumindest trocken geblieben und wir hoffen, dass sich morgen auch die Sonne wieder zeigt.


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