Eine geht noch… eine Abfahrt geht noch rein!

Tal des Roten Flusses, 09.04. bis 01.05.2011

Seit Andreas Tour vor knapp 2 Monaten hat sich hier nicht viel getan. Die Strecke entlang des Flusses wird immer noch bebaut. Daher wählten wir lieber den Weg über Mengzi nach Manhao. Die Strecke klang ganz nett und tendenziell in Richtung Flussufer geht es ja bergab. Wir ließen uns bis Mengzi fahren, wo wir unseren Proviant mit Erbsenkekses und Konsorten nochmal auffüllten. Ich schätzte die Etappe eher entspannt ein, da wir ja von 1600 m auf ca. 250 m kommen sollten. Ruth sah das ähnlich und entschied sich mitzufahren. Ab Mengzi ging es allerdings noch eine ganze Weile bergauf, bis wir auf knapp vor 1900 m endlich die Abfahrt antreten konnten. Aber was für eine Abfahrt das war. Wir hatten ja jetzt schon einige Pisten runter ins Tal, aber mit solch einer Straße habe ich nicht gerechnet: der Belag war durchgehend aus kleinen Betonpflastern, die aber gut zu befahren waren. Und die Strecke war ein Traum von einer Straße: kaum Autos, wundervolle Landschaften und einer Strecke, die die schönsten Bergzüge im Tal entlang führt. Die Etappe war für mich ein eindeutiges Highlight. Allerdings habe ich das Gefühl, dass nicht jeder aus der Gruppe meine Vorliebe für Talfahrten teilen kann. Ich weiß nicht, ob die original geplante Strecke entlang des Flusses das toppen kann. Nur möchte ich mich bei Ruth nochmal entschuldigen! Mit einem Anstieg von 800 m habe ich heute nicht gerechnet. Einmal oben angekommen schaute ich jedoch ins Tal hinab wo sich die Straße in kunstvollen Serpentinen den Hang hinab wandte. Ich dachte nur: „Ja… hier möchte ich runter!!“ und fühlte mich wie ein kleiner Junge vor der Bescherung an Weihnachten.

Kurz vor unserem Ziel trafen wir wieder auf die alte Strecke und uns wurde klar, warum wir von Mengzi gestartet sind. Wie Chinesen halt sind wäre die Strecke natürlich auch während dem Bau passierbar gewesen… Spaß hätte es allerdings nicht gemacht. Als wir vor dem letzten Anstieg standen und den Hang hinauf blickten, auf dem unser Hotel lag, schwand die letzte Motivation aus jedem von uns. So ein besch…eidener Abschluss, nach so einer schönen Strecke.

Im Hotel angekommen, nahm uns Manager Wang persönlich in Empfang und hatte bereits kühles Bier lagern lassen. Der Mann weiß anscheinend, nach langjähriger Erfahrung mit unseren Touren, was wir nach der Ankunft brauchen. Auch das Abendessen war bereits vorbestellt. Ich war natürlich ein wenig enttäuscht, dass mir meine Lieblingstätigkeit genommen wurde, war aber auch froh, mal nicht die Verantwortung über das Abendmahl zu haben. Denn meiner Meinung nach hängt die Wertung eines Tages, ob dieser erfolgreich war oder nicht auch im Wesentlichen vom Abendessen ab… nach dem Motto Ende gut alles gut. Aber Herr Wang Verstand was von seinem Handwerk und tischte üppig und gut auf. Selbstverständlich durfte der Anstoß mit einem Gläschen hauseigenem Gebräu auf die Chinesisch-Schweiz-Deutsche Freundschaft nicht fehlen.


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