Nebliger Abschluss

Goldenes Dreieck, 13.12.2013 bis 07.01.2014

35 km Tagesausflug zum Doi Soithep, Besuch des Tempels und Abfahrt, alles bei bis 28 Grad, bis Mittag Nebel, dann sonnig, Abschlussessen

Beim Frühstück verkürzt sich die Liste der Bergfahrer noch einmal, Alex und Susanne machen jetzt doch einen ruhigen Tag und Christian entscheidet sich auch für den Pool. Nicht zu spät starten wir und wir haben Glück mit dem Wetter, dass uns treu geblieben ist. Das heißt, es ist angenehm frisch und nebelig und so verspricht der Tag heute keine Quälerei zu werden.

Mit unserer starken Truppe geht es dann raus aus der Stadt, doch es ist Sonntag und so scheint ganz Chiang Mai auf dem Weg zum Doi Soithep Berg und dem Wat Phra Dhat Dou Suthep zu sein. Die Kolonne der Autos ist etwas unerquicklich, aber die Thais fahren recht gemäßigt und so stören „nur“ die Abgase, als wir uns die Serpentinen nach oben quälen. Einige Rennradler sind schon wieder auf dem Weg nach unten, andere lassen sich mit den Rädern auf dem Tucktuck nach oben bringen, was sind das nur für Pseudosportler.

650 Höhenmeter auf 11 Kilometer ist recht ordentlich, zumal der Berg fast kontinuierliche 8% Steigung hat, die letzte Rampe ist dann der Hammer, 400 Meter mit satt über 12%, doch dann sind wir auch schon da. Eckhardt hat 8 Minuten herausgearbeitet vor dem Hauptfeld und Ulli kam schon vier Minuten danach an. Eine mehr als passable Abschlussleistung!

Wir parken die Räder und trinken noch etwas, dann reihen wir uns in den Strom der Touristen und Wochenendpilger, die letzten hundert Meter zu Fuß nach oben. Inmitten einer riesigen Menge an Thais erreichen wir den Tempel, hier tobt echt der Bär! Hunderte von Leuten umrunden den Tempel und haben Spaß an den Glocken und Gongs, überall werden Fotos gemacht und im Innenhof des Tempels kann man kaum treten, alle scheinen hier dieses Wochenende ihr Karma aufbessern zu wollen.

Der Nebel hat sich immer noch nicht gelichtet und so haben wir kaum Aussicht, erst etwas später kann man ein paar Schemen der Stadt erkennen, doch wir sind dann schon wieder fast auf dem Weg nach unten. Die Abfahrt ist grandios und berauschend, auch wenn wir nicht „voll aufdrehen“, schließlich wollen wir am letzten Tag nicht noch einen Unfall produzieren und so kommen wir sicher wieder in der Stadt an. Hier finden wir gleich ein Lokal, die Karte ist in Thai und ein wenig Englisch, aber falsch übersetzt, so bekommt jeder ein anderes Essen, als das, was wir bestellt haben; aber es war lecker!

Nachmittags bleibt dann Zeit für den Pool und ein leckeres Restaurant am Abend, auf den Nachtmarkt mit seinen touristischen Angeboten haben wir keine Lust, dafür war die Reise einfach zu schön, als dass wir uns hier unter die Massen mischen wollen.


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Zum Ziel

Goldenes Dreieck, 13.12.2013 bis 07.01.2014

89 Kilometer von Chiang Dao nach Chiang Mai, schlaffe 200 hm und alles bei sommerlichen 30 Grad

Gestern haben wir noch einmal diskutiert und überlegt, ob wir uns das Elefantencamp antun und die Rüsseltiere mit Bananen vollstopfen, mit gerümpfter Nase an gigantischen „Fladen“ vorbeilaufen und zusehen, wie die Dickhäuter Bäume oder Blumen malen und Fußball spielen. Wir haben uns dagegen entschieden und können dafür aber noch einen klein Schlenker über die Nebenstraßen in der Umgebung von Chiang Dao machen.

Dabei geht es durch kleine Dörfer und viel Landwirtschaft, meist wird Gemüse angebaut und über den Feldern liegt ab und zu noch ein Nebelschwaden, so werden die ersten 20 Kilometer wieder recht beschaulich, bevor wir auf der großen Straße zurück sind.

Hier mischen wir uns dann wieder in den Verkehr und versenken uns in die Hörbücher oder Musik vom MP3 Player, bis wir dann nach 30 Kilometern wieder abbiegen. Susin, unseren thailändischen Guide, den wir in den Vortagen immer recht platt gefahren hatten, hat sich heute auch noch mal geschont, aber jetzt muss er ran, denn die Einfahrt nach Chiang Mai auf den winzigen Nebenstraßen ist recht verwinkelt. Dafür geht es 25 Kilometer bis fast ins Zentrum so gut wie ohne Verkehr.

Anfangs ist alles noch ein wenig ländlich, dann geht es einmal wieder an einem Kanal entlang, dann wieder an Plantagen vorbei und dann denkt man wieder, man ist schon in der Stadt, bis dann noch einmal ein Reisfeld auftaucht. Mittags noch einmal Nudeln in einem winzigen Laden, die sind aber wie immer in den kleinen Läden super gut. Dann besichtigen wir noch den kleinen Tempel gleich gegenüber.

Als wir schon starten wollen, will dann Sabine noch die Plattfußwertung aufmischen. Mit ihrem ersten Platten auf der Tour, faktisch am letzten Tag hat sie aber keine Chance mehr an Wanda heranzukommen. Wie üblich teilen sich Christian (Radladenbetreiber) und ich (Radreiseleiter) die Arbeit mit dem Flicken. Das ist für die anderen immer ein rechtes Vergnügen, wenn wir uns dann gegenseitig „fachmännische“ Tipps und Ratschläge geben, ich mag es über Christians „Hamsterpumpe“ zu lästern, mit dem Ding braucht es 450 Züge und Hube, um einen Reifen zu füllen, währen er natürlich meine chinesische Pumpe für ihr tolles funktionales Design lobt, allerdings mag sie die thailändischen Ventile nicht und versagt meist ihren Dienst.

Überhaupt war es eine recht vergnügliche Tour und wir erinnern uns gern an einige schöne Sprüche. Noch in China legte Eckhardt eine Vollbremsung für ein mickriges kleines Junghuhn hin, nicht bedenkend, dass die Gruppe ihm mehr als dicht auf den Fersen saß und wir alle nur haarscharf einem schönen Massensturz entgangen sind, woraufhin mir spontan ein : „Ecki, scheiss auf das Huhn!“ entfuhr, was sich dann zum geflügelten Wort der Gruppe wurde.

Dann sind wir auch schon in Chiang Mai, was soll man hier noch schreiben, mal wieder eine richtige Stadt, tolles Hotel mit Pool und angenehmen Zimmern. Und inzwischen haben wir ja auch das richtige Wetter für den Pool. Dann mischen wir uns unter die Touristen dieser Welt uns suchen uns eine Lokalität fürs Abendessen, lecker, würzig, scharf. Dann schlendern wir noch ein wenig durchs Zentrum, hier reiht sich Bar an Bar und Restaurant an Restaurant und Massage an Massage. Von letzterem gibt es hier am meisten. Man hat den Eindruck der Lebenssinn in Chiang Mai besteht nur aus stundenlangen Massagen und alle sind darauf vorbereitet diesen unglaublichen Bedarf zu decken. Beim Schlendern versuchen wir die Seriosität der einzelnen Läden zu ergründen, bewundern die Ladyboys, die uns in Bars locken wollen und bestaunen die weltweite Kollektion von dicken Bäuchen in Begleitung einer 45 kg leichten Thaifreundin.


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Flugtag mit Rückenwind

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

100 Kilometer von Thaton nach Chiang Dao, 650 hm auf recht befahrener Straße bei langem Nebel und dann Sonne bis 28 Grad

Eigentlich ist es das erst Mal auf der Reise, dass wir morgens bei strahlendem Sonnenschein aufwachen, einfach unglaublich. Und man kann schon zum Frühstück draußen sitzen ohne zu frieren, ebenso unglaublich.

Das mit der Sonne legt sich aber schon nach zwei Kilometern, als wir wieder in den Nebel eintauchen. dafür weht ein leichter Wind von hinten und das macht den ganzen Tag erträglich. Von der Strecke zu berichten gibt es nämlich nicht viel. Ich kenne die Straße noch als recht klein und wenig befahren, das hat sich aber geändert seit ein paar Jahren. Inzwischen ist die Trasse gut ausgebaut und recht verkehrsreich.

Am Vormittag stört das noch nicht sehr, denn es gibt einen breiten Seitenstreifen, aber am Nachmittag, als wir in die Berge kommen wird es schon kritischer, denn hier ist es zwar landschaftlich einzigartig, aber die Straße hat nur eine Spur und die Autos sausen an uns vorbei. In der Regel ist der thailändische Autofahrer recht nett und höflich, aber ein schwarzer Jeep hätte dann fast die ganze Gruppe abrasiert. Der kam nämlich auf der Gegenspur frontal entgegen und macht auch nicht die geringste Bemühung auszuweichen. Ich konnte gerade noch in die Wiese fahren, die anderen hatten ein paar Sekunden mehr Zeit an den äußersten linken Rand zu kommen.

Neues gibt es auch von der Plattfußwertung, Alex fährt sich wieder etwas in den Vorderreifen und kommt damit auf 3:4 an Wanda heran. Damit ist das Rennen wieder offen!

Einen wunderbaren Kaffee bekommen wir direkt am Rand einer idyllischen Kaffeeplantage, die Aussicht über ein weites Tal ist grandios, in der Ferne leuchten ein paar Karstkegel.

Ebenso schön ist unser heutiges Ressort an ein paar Teichen gelegen, mit einem sehr guten Restaurant und ein paar würzigen Currys beschließen wir einen lauen Abend und bereiten uns dann auf unsere letzte Teiletappe morgen vor, in der es nach Chiang Mai geht. Susanne hat, motiviert von meinen Erzählungen der Athen-Beijing Tour, einen kleinen Text geschrieben und sich darüber Gedanken gemacht, wem denn nun die Ehre gebührt, auf der finalen Etappe das glorreiche Feld anzuführen:

„Abends im Bett schweifen meine Gedanken noch einmal ab …. Langsam wird es Zeit, dass wir klären, wem aus der Gruppe die Ehre gebührt, als Erster oder Erste in Chang Mai einzufahren?!
Tom. Klar. Zwar steht er eigentlich auf Schneckchen oder Mäuschen… Aber in jedem Fall hatte er uns erfolgreichst durch drei asiatische Länder geführt, notwendige Entscheidungsfreude gezeigt und der Gruppe lange Diskussionen erspart! Ohne ihn wären wir im Dschungel asiatischer Speisekarten verloren gegangen. Soweit es sie überhaupt gab. Es war davon auszugehen, dass auch Eckhard ihm den einzigen Fauxpas mit den frittierten Röllchen letztendlich verziehen hat. Tom könnte sicher zu Recht der Erste sein. Oder eben Eckhard. Nicht nur, dass er den Kies der Gruppe so gut verwaltet hat, ihm gebührt auch eindeutig das Bergtrikot der Tour! Dazu bewies er diese ungeahnte Talent im laotischen Formationstanz. Oder sollte Sabine am letzten Tag die Erste sein? Angetrieben von thailändischen Marmeladenkeksen tauchte sie jetzt immer häufiger im vorderen Feld des Radelachters auf. Außerdem hatte sie doch tatsächlich vor dem Urlaub nicht nur eine warme Unterhose einpackt, auch ein Thermositzkissen! Welche kluge Weitsicht (im Vergleich zu denen, die der asiatischen Kältewelle mit T-Shirts begegnen wollten) …. allerdings hatte sie sich auch vorgenommen, sich endlich mehr Zeit zu lassen, da es die Zeit ist, die ihr häufig im Alltag fehlt. Unwahrscheinlich, dass sie nun ganz nach vorne prescht …. Apropos „preschen“. Da fällt mir Christian mit den flink rotierenden Beinen ein. Geübt darin, im kleinen Gang den Asphalt zu fressen. Ihm gebührt große Anerkennung, hatte er doch mit seiner Hamsterpumpe und der zugehörigen Hilfsbereitschaft wesentlich zum Fortkommen der Gruppe beigetragen …. Gerade bei Wanda! Der unangefochtenen Plattfuß-Königin. Ihr gebührt in jedem Fall auch die Tapferkeitsmedaille, da sie klaglos mit geschwollenen Fersen die Tour gemeistert hat. Die erfahrene Asienreisende hatte mit uns den asiatischen Nebel entdeckt und kaum im wifi-Bereich angekommen eine eiskalte Wetterprognose parat. Leider stimmte diese allzu häufig. Bei genauer Betrachtung wäre auch zu erwarten, dass sie sich auch am letzten Tag diplomatisch verhalten und anderen den Vortritt bzw. die Vorfahrt lassen würde. (Liebe Schweizer Einwanderungsbehörde – wir befürworten die Einbürgerung der diplomatischen Wanda voll und ganz). Oder Uli. Heißt es nicht „die Letzten werden die Ersten sein?“. Immer wieder hat sie uns mit Zwischensprints überrascht. Und (!!!) sie war als letzte im Besitz der chinesischen Wolldecke! Ein hohe Gut! Hoch gehandelt in den kalten asiatischen Regionen. Allerdings waren wir nun im tropischen Thailand angekommen und der Nutzen einer Wolldecke überzeugte nun nicht mehr soooo ganz. Es sei denn, Ulli wolle damit in Hamburg auftrumpfen. Das könnte natürlich sein. Wie auch immer – Bliebe Alex. Immer wieder hat er die „Föhrung“ übernommen. Allerdings hatte er nun angekündigt mit dem Fahrrad direkt in den Hotelpool einzufahren. Es war ihm zuzutrauen und sollte vielleicht doch verhindert werden. Immerhin sind wir als Gruppe zwei Nächte in diesem Etablissement…..
Eine schwere Entscheidung! Vielleicht sollten wir die Führung am Ende Susin, unserem thailändischen Guide überlassen. Es war zwar nicht vorherzusagen, welche Farbe sein Trikot für die Zieleinfahrt haben würde. Dazu wechselt er das Hemd zu oft. Eines konnte er aber in die Waagschale werfen: Ortskenntnis als Einheimischer! Ja, mit diesem Gedanken ließ es sich gut einschlafen, leicht komatisiert vom Geruch der Hotelbettdecke …..
( geschrieben von der Windschattenfahrerin)“


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Thailand – ein Wintermärchen

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

Besichtigung des „Winterpalastes“ von Chiang Rai, wieder einmal eine Bootsfahrt auf dem Kok Fluss, und noch 24 Kilometer mit dem Fahrrad bis Thaton, alles bei später Sonne und bis 27 Grad

Morgens sind wir zu Besuch bei der Schneekönigin. Ein thailändischer Künstler und Architekt hat in einem Vorort von Chiang Rai sein Lebenswerk begonnen, einen buddhistischen Tempel in Weiß, eine Orgie in Kitsch. In Kombination mit der dichten Nebelwand aber eine tolle Kulisse für einen Walt Disney Film. Geradezu neurotisch ist die Sammlung seiner Bilder, von allen Religionen angehaucht in grellen Farben bis hin zu versuchten politischen Aussagen. Man sieht Georg Bush von einer Mondrakete winken: „Bye, bye“ heißt das Werk.

Zurück vom Ausflug schwingen wir uns nur für 5 Kilometer aufs Rad. Dann heißt es wieder einmal Bootfahren. Diesmal mit kleinen Langbooten den Kok Fluss hinauf. Am Anfang kommt vor allem Eckhard auf seine Kosten, ein Kieswerk nach dem anderen, er ist ganz aus dem Häuschen. Nach einer Stunde stoppen wir bei einem Touristenzirkus. Viel Schnickschnack wird verkauft, man kann sich eine lebende Boa umhängen und Elefanten füttern, streicheln und reiten. Wir lassen uns aber lediglich einen wirklich vorzüglichen Kaffee servieren.

Der zweite Teil der Bootsfahrt, nun endlich ohne Nebel, wird etwas wilder. Es geht über zahlreich Stromschnellen durch wilde Landschaft. Rechts und links viel Urwald und ab und zu eine Hütte oder ein Ressort. Dann wird die Landschaft etwas weiter und ein Dorf taucht auf. An einer Brücke springen wir aus den Booten und bekommen in dem kleinen Laden am Ufer unsere beste Nudelsuppe hier im Lande.

Gestärkt machen wir uns dann auf unsere heutige Megaradetappe, gerade einmal 20 Kilometer liegen vor uns. Inklusive eines Haltes auf der Orangenplantage mit frisch gepresstem Orangensaft. Unterwegs versucht Alex noch einmal die Plattfußwertung aufzumischen, doch Wanda liegt immer noch mit 2:4 vorne und wir haben nur noch drei Tage zu radeln.
Unser Ressort liegt gemütlich an einer Biegung des Kokflusses, herrlich im Grünen. Das Essen hier ist über alle Maßen gut. Der Squidsalat und das grüne Curry kommen gut an, ebenso wie das rote Curry, nur der Frosch war etwas klein gehackt mit vielen Knochenstücken und kam deshalb nicht so gut an.

Die Hotelbesatzung lässt dann noch Wunschlaternen mit uns in den wolkenfreien Himmel steigen, wir haben unseren Spaß und die guten Wünsche fürs neue Jahr kommen auch nicht all zu lange zu spät.


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Nach Thailand mit Hindernissen

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

118 km und 320 hm von Xuay Xai nach Chiang Rai, Grenzübertritt von Laos nach Thailand mit Problemen, Rückenwind, geile Straße und Sonne bis 26 Grad, abends auch noch angenehm!

Wie man es macht, macht man es verkehrt. Wie gestern schon bemerkt gibt es eine neue Grenze von Laos nach Thailand und umgekehrt. Und man kann da nicht mit dem Rad rüber. Wie die Alternative dazu aussieht ist etwas unklar. Laut der Holländerin, die wir in Luang Namtha getroffen haben, geht es wie folgt: Mit dem Tuktuk zur Grenze und ausstempeln lassen und dann mit der Fähre rüber und dort einstempeln lassen.

Und deshalb starten wir genauso. Wir frühstücken und lassen uns zur Grenze fahren, natürlich ohne Gepäck und Räder, denn sonst hätten wir für die knapp 15 km drei Tuktuks gebraucht. An der Grenze sieht natürlich wieder alles ganz anders aus. Wir dürfen nicht mit den Rädern über die Grenze, aber es gibt Transferbusse über die Brücke, da kann man zur Not und gegen ordentlichen Aufpreis die Räder reinstopfen, und nur so geht es auf die andere Seite, Fähre ist nicht mehr erlaubt.

Also geht es wieder die 15 km mit dem Tuktuk ins Hotel, dort laden wir das Gepäck auf und radeln zur Grenze. Ausstempeln ist kein Problem, Tickets für den Bus auch nicht, nur das die Räder fünf Mal so teuer sind wie eine Person, Quittung oder Beleg wird natürlich verweigert und dann werden die Räder hinten in den Reisebus geschichtet, na wenn das mal keinen Salat gibt.

Gab es glücklicherweise nicht und nun können wir in Thailand einreisen und an der Grenze wartet auch schon unser thailändischer Guide Susin. Es ist inzwischen 10.30 und eigentlich hätten wir noch 130 bergige Kilometer vor uns, nicht mehr zu schaffen bis zum Sonnenuntergang, doch glücklicherweise kennt er noch eine kürzere Strecke, nur 106 Kilometer und keine Berge, da fällt die Entscheidung nicht zu schwer. Warum man eine tolle Brücke über den Mekong baut mit einer tollen Straße, die man dann als Radfahrer nicht benutzen darf, dafür gibt es keine logische Begründung und es lässt sich nur mutmaßen. Früher, als wir mit den kleinen Fähren übers Wasser nach Thailand mussten, war alles recht wuselig, aber der Grenzübertritt in einer halben Stunde zu bewerkstelligen, heute dauerte mindestens zwei Stunden, inklusive unserer Fehlanfahrt.

Wir zögern nicht lange und bringen die ersten 25 km hinter uns, mit leichtem Rückenwind geht das wie geschmiert und der Asphalt ist mehr als gut. Es geht durch kleine Dörfer, die allerdings schon recht zivilisiert ausschauen, Holzhäuser gibt es kaum noch, im Gegenteil, wenn mal ein Bau aus Holz ist, dann ist es ein kleiner Edelpalast und es gibt natürlich viel mehr Autos als in Laos.

Ab und zu grüßen große Buddhas von einem Berg, gleich am Morgen einer in Grün, später folgen noch ein paar goldenen Buddhas. Nach 50 rauschenden Kilometern an einem kleinen Stand eine gute Nudelsuppe. Mit dem Rückenwind haben wir die Zeit gut wieder aufgeholt und wir biegen auf einen kleinere Straße ab. Hier gibt es viele Reisfelder und in der Landschaft stehen Karstkegel. Nett anzusehen, aber nicht ganz so imposant wie in der Halongbucht in Vietnam oder gar wie in Guilin, aber trotzdem recht schön.

Nur die Schlaglöcher in der Straße sorgen für Überraschungen, denn Eckhardt übersieht ein Loch und geht unsanft zu Boden, doch bis auf eine kleine Schramme am Ellenbogen ist nix passiert.

Gegen halb fünf rollen wir dann in Chiang Rai ein, eine recht große Stadt mit viel Verkehr und einer goldenen Uhr im Zentrum. Noch hängt überall die silvesterliche Dekoration von gestern. Das essen suchen wir uns auf dem Nachtmarkt zusammen, besonders gut ist der gegrillte Fisch in Salzkruste, auf Shopping haben wir dann dort in dem Touristentrubel keine Lust, sondern eher auf ein geruhsames Bier. Gilt es doch herauszufinden welche Stammsorte das Bier Lao ablösen soll, Kandidaten gibt es viele: Singha, Chang und Leo kommen in die enger Auswahl.


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