Ihr habt die Uhren, wir die Zeit

Mythos Mekong, 15.09. bis 13.12.2015

Pakse

Gemäß dem Aphorismus heißt’s morgens erst einmal: zu warten. Zu warten, ob und wann denn die beiden jungen Frauen wohl kommen werden, um uns, wie gestern abend noch fest in die Hand versprochen, kurz nach 6 Uhr das Frühstück aufzutischen. Den angedachten Frühstart für die heutige Langetappe (über 120 km) können wir uns schon mal abschminken.
Sie schaffen’s um 6.30 Uhr, werfen die Herdplatten an und servieren uns dann doch recht bald die heiß ersehnten Omelettes samt aufgewärmter Baguettes und Lao-Kaffee. Gestärkt und mit einem gesättigten Blutzuckerspiegel sind wir zu neuen Heldentaten bereit.

Die Route nach Pakse erweist sich als Rennstrecke. Gut asphaltiert, brettleben und schnurgerade weist der Weg gen Süden. Die Ingenieure haben bei der Konstruktion offenbar v.a. ein Lineal benutzt. Die derzeitige Geschäftsidee entlang der Strecke scheinen Tankstellen zu sein. Ob aber alle Investorenträume wahr werden, darf bezweifelt werden. Gefühlte 50 neue Tankstellen für die 250 km scheinen doch etwas arg viel. V.a., weil die meisten Auftanker halt immer noch mit dem Moped unterwegs sind.

Mit leichtem Rückenwind geht’s Stunde für Stunde mit Highspeed dahin, wobei uns selbst die mittägliche Gluthitze nicht aus der Bahn wirft. Auch heute wieder ein 20er Schnitt. Und als sich ein paar Schulbuben mit ihren Bikes erdreisten, Eckart ein Rennen liefern zu wollen, haut Eckart das Gas rein und holt die entscheidenden Sekunden zum Sieg heraus. Die Jungs geben auf und sind perplex. Dass ihnen der Grauhaarige den Zahn zieht, hätten sie nicht gedacht.

In Pakse angekommen, geht wieder das Staunen los. Das soll Pakse sein? Eine neu asphaltierte 6-spurige(!) Schnellstrasse führt in die Stadt, wo noch vor 2 Jahren eine Staubstrasse dem Radler die Klamotten versaute. Auch die Strassen im Innenbereich: alle asphaltiert. Und dazu jede Menge Neubauten, den ausländischen Investoren sei Dank. Demnächst gibt’s auch noch eine neue Einkaufs-Mall. Braucht es ja unbedingt hier. Alles scheint etwas überdimensioniert und auf künftiges Wachstum ausgerichtet. Die Stadt ist kaum uwieder zu erkennen. Mal gucken, wie’s zukünftig weiter geht.

Alles beim alten hingegen beim alten Markt, auf dem die Frauen aus den umliegenden Siedlungen ihr Angebautes, Gezüchtetes, Gebruzzeltes und Gekochtes anbieten. Absolut sehenswert, ein Tollhaus.

Gut auch, dass das ehrwürdige Pakse-Hotel weitestgehend alles beim alten belassen und nicht etwa auch noch die Dachterrasse modernisiert hat. Nach wie vor hat’s dort einen gewissen alten frz.- kolonialen Charme, der die richtige Atmosphäre abgibt für unser letztes gemeinsames Dinner mit unseren Laofreunden Tho und Ho. Die beiden jungen Männer haben uns immer wieder – laotisch gut gelaunt – geholfen. Wir bedanken uns herzlich. Und das ist schließlich ein Dujard… nein, das Zeugl gibt’s hier nicht. Dafür aber gute Mojitos. Mehr kann leider darüber nicht erzählt werden….es waren leider neurologische Ausfälle zu beklagen.

Gut 3 Wochen Laos liegen hinter uns. Von der heimlichen Hauptstadt Luang Prabang über Vientiane bis kurz vor die kambodschanische Grenze ging unsere Reise. Radlerisch ein Parforceritt, der uns einiges abverlangt hat. Aber welch‘ ein Land! Voller landschaftlicher Schönheiten, gutem Wetter, schmackhaftem Essen und einer Herzlichkeit der Bevölkerung, die ihresgleichen auf der Welt sucht. Wer’s einrichten kann: nix wie hin!

Alles auf Anfang

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Faulenzem am Poooooool

Wir liegen am Pool rum und genießen die letzten Stunden in Chiang Mai. In etwa zwei Stunden kommt das Taxi, welches uns zum Flughafen bringen wird. Mittlerweile haben wir unseren Kunminger Urzustand wieder erreicht: unser stark dezimiertes Grüppchen hat sich auf Tine, Udo, Iris, Svenja und meine Wenigkeit reduziert.

Frank haben wir heute Morgen verabschiedet. Er ist mit dem Bus ins Elefantencamp gefahren, wo er bei einer Mahout-Familie leben wird.
Trotz oder vielleicht gerade wegen unserer geringen Zahl geben wir doch eine ganz passable Synchronschwimmgruppe ab, wie wir heute Nachmittag feststellen. Iris hat alles fotodokumentarisch aufgenommen.

Wie haben wir den Tag ansonsten verbracht. Ein kleiner Stadtspaziergang, inklusive Besichtigung einiger Wats in der brütenden Hitze. Anschließend Kaffee, kühle Getränke, Einkaufsbummel… Svenja und ich haben als erste schlapp gemacht und uns erschöpft zum hoteleigenen Pool geschleppt. Udo und Tine folgen, wenig später sind wir mit Iris komplett. Dösen, Trödeln, Sonne und Wasser genießen, die letzten Bananenvoräte unserer Tour vernichten. Und dann heißts bald: „Tschüss Thailand!“


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2015-11-07_Jin152.gpx“]

Apfeltarte

Mythos Mekong, 15.09. bis 13.12.2015

05./06.11. Fahrt nach Savannakhet mit Bus und Rad

Mit dem Erreichen Vientianes ändert sich die Topographie grundlegend. Nach der tollen Bergkulisse im Norden wird die Landschaft schlagartig topfeben. Der Mekong hat jetzt gleichfalls seinen Weg durch die Berge hinter sich und fliesst träge dahin. Seine Flussmitte bildet die Grenze zu Thailand, dessen Armenhaus Issan er in einem großen Bogen umfasst.

Wir folgen zwar dem Mekong, bleiben aber in Laos und cheesen per Bustransfer nach Thaket. Wir passieren häufiger größeren Reisfelder, da und dort auch mal Bauerndörfern, bei denen uns allen auffällt, dass sie – deutscher Blickwinkel! – um einiges sauberer zu sein scheinen als die im Norden. Den Leuten geht’s offensichtlich besser, neben den traditionellen Holzhäusern finden sich zunehmend auch Steinhäuser.

Später dürfen wir dann stramme Jungs bei Wettkämpfen bestaunen, wie sie sich auf einem Zufluss des Mekong mit anderen Rennbooten messen und dabei im Gleichklang mit einer Affengeschwindigkeit paddeln. Wie es scheint, handelt es sich um Wettkämpfe Dorf gegen Dorf.

Gen Osten erheben sich die Ausläufer der vietnamesischen Berge, die zu betreten man aber tunlichst lassen sollte. 80 Millionen Bomben haben die Amerikaner während des Vietnamkrieges abgeworfen und ein Gutteil davon liegt noch heute hier entlang des ehemaligen Ho Chi Minh-Pfades und sind jederzeit bereit, zu detonieren. Teile des laotischen Staatsgebietes sind damit praktisch unbenutzbar.

Früher als erwartet erreichen wir Savannakhet am nächsten Tag. Unseren Zählern zufolge waren wir mit einem Schnitt von 20kmh die gut 120 kmh unterwegs. Donnerknispel. Alle sind von sich angetan. Mal gucken, wann die Anmeldefrist für die „Tour de Frangs“ (Jan Ullrich) abläuft.

Savannakhet wird seiner Bedeutung als zweitgrößte Stadt inzwischen gerechter. Gab es vor 2 Jahren selbst in der Innenstadt noch viele staubige Lateritstrassen, so ist zwischenzeitlich alles pickobello asphaltiert. Und an manch ehemaligem französischen Kolonialhaus wird ebenfalls Hand angelegt und es so vor dem Zerfall gerettet. Schade, dass dies so selten erfolgt, denn vieles wäre durchaus erhaltenswert. Dennoch: Die Stadt macht sich. Zwar ohne auch nur im Ansatz an Vientiane heran zu reichen, aber abends am Mekong entlang zu flanieren, sich eine kleine Ferkelei bei den zahlreichen Strassenküchen einzuverleiben oder in einem der Restaurants scharf zuzulangen – das hat schon was. Und sollen andere erst einmal Savannakhet nachmachen.

(Außer der Reihe i.ü. unser Essen: das „Cafė chez Boune“ verführt uns mit Apfeltartes der Spitzenklasse und abends – wir gestehen – auch noch mit prima Pizzen. Pardon.)

Halt auf halber Strecke

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Zum Wat Phra Doi Suthep

Die große Tour ist beendet, aber eine letzte, knackige Etappe steht noch an: ca. 10 km Anstieg zum Wat Phar That Doi Suthep, alles mit dem Rad, und die Aussicht auf eine großartige Abfahrt. Tine, Udo und Frank haben allerdings schon gestern Veto eingelegt. Sie wollen einfach nicht mehr Radfahren und mieten ein TukTuk. Svenja und ich opfern uns und radeln im Schweiße unserer Angesichter nach oben. Auf halber Strecke machen wir an einem wunderschönen Wasserfall Rast und bewundern die Aussicht auf Chiang Mai und die dahinter liegenden blauen Berge, die zart hinter einem Wolkenschleier verschwinden. Oben angekommen, donieren wir, um den gewogenen Reisegott milde zu stimmen, jeweils eine rosa und eine weise Lotusblüte. Umrunden allerdings nicht die goldene Chedi, die eine Reliquie Buddhas enthalten soll, wie angedacht drei Mal. Letzteres stößt Frank bitter auf und er mahnt uns, dass wir uns nun wohl der göttlichen Gnade nicht vollends sicher sein könnten.

Kurz vor zwölf machen wir uns an die rasante Abfahrt und gratulieren uns zu unserem guten Timing. Sind wir noch einigermaßen in der morgendlichen Frische und im Baumschatten nach oben gefahren, steht jetzt die Sonne so weit oben, dass wir trotz Fahrtwind die mittägliche Hitze auf unseren Körpern spüren. Die Abfahrt ist rasant, wie gesagt, und natürlich viel zu schnell vorbei.

Jetzt legen wir unsere verschwitzen Leiber an den Pool. Iris ist schon da. Tine, Udo und Frank, die den Doi Suthep noch weiter erklommen und den Königspalast besichtigt haben (mit dem Auto natürlich) kommen auch gerade dazu. Das kühle Wasser glitzert in der Sonne. In der flirrenden Luft über dem Pool drehen Libellen ihr Schrauben, vereint im Jungfernflug. Love is in the air – sozusagen. Der amerikanische Opa auf der benachbarten Liege albert mit seiner molligen thailändischen Geliebten. Und der Brite, der das Zimmer nebenan bewohnt, erklärt mir gerade, dass der Verkehr in Thailand der zweit gefährlichste in der ganzen Welt sei. Naja, ich hatte eher den Eindruck, dass man hier sehr rücksichtsvoll fährt. Und darüber hinaus ist die Tour vorbei. Wir warten auf unseren Rückflug und die Räder auf ihren Transport nach Bangkok.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2015-11-06_Jin152.gpx“]

Sightseeing Vientiane

Mythos Mekong, 15.09. bis 13.12.2015

Ein Tag in Vientiane

Dank unseres Begleitfahrzeugs sind wir mobil und können uns nach Gusto die Stadt erobern.

Tho, der, die Vorschriften wollen es so, pro forma einen laotischen Führer mitnimmt, erklärt uns ausführlich und in sehr gutem Englisch (was der Führer eben nicht so gut beherrscht), die wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten, darunter das höchste laotische Heiligtum Pha That Luang, das Wat Si Sakhet, das Wat Simueng, sowie, Beleg des frz. Kolonialanspruches, das Horprakeo, in dem in einer allegorischen Skulptur Laos den Franzosen dargereicht wird.

Von der Aussichtsplattform des 1967 errichteten Nachbaus des Pariser Arc de Triumph’s (Pratuxai) geniesst man einen schönen Rundumblick über die Stadt.

Anläßlich der wehmütigen Verabschiedung von Rüdiger, für den seit seinem Einstieg in Tibet heute eine gut 2-monatige Reise endet, lassen wir den Tag im berühmten Khap Chai Deu-Restaurant ausklingen. Zur ersichtlichen Freude Eckart’s wird auf der Dachterrasse auch frisch gezapftes bear lao angeboten, was hier auch als Städtetipp verstanden sein will.

Au Watte! – Strecke mit Aussicht

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Von Chiang Dao nach Chiang Mai, 85 km

Das Frühstück heute Morgen ist phänomenal! Wir stopfen uns alle voll. Toast, Eier, Suppen, Gebratenes, Gebackenes, Gesottenes, exotische Obst und Gemüse – kurzum, alles was das Herz begehrt. Wir tun uns an den Leckereien gütlich, dann schwingen wir uns schnell aufs Rad, dass sich nicht die Mücken an uns gütlich tun. Bereits 8 Uhr morgens ist es mollig warm – es verspricht ein heißer Tag zu werden.

Zuerst fahren wir noch ein wenig Hauptstraße, dann biegen wir in eine kleine Nebenstraße und fahren durch kleine Dörfer und an Bachläufen kreuz und quer entlang, bis wir schließlich die Hauptstraße wieder treffen. Sanft wellig würde ich die Strecke beschreiben und wir fliegen über das angenehme Auf und Ab dahin.

Ein Stopp am Elefantencamp. Oder Moment mal- ist das nicht das Dschungelcamp? Hier haben wir das Vergnügen, den Dickhäutern beim Bade zuzuschauen, während Ameisen und Feuerwanzen uns begutachten. Als wir wieder auf den Rädern sitzen, gegen 10 Uhr, ist es schon ordentlich heiß. Wir treten kräftig in die Pedalen, damit wir wenigstens etwas Fahrtwind abbekommen. Gerade als wir wieder richtig in Fahrt sind, kommt es zu einem unfreiwilligen Stopp – Svenja hat einen Platten. Der Dritte auf der gesamten Tour – eigentlich ein ganz guter Schnitt. Der Schlauch ist schnell geflickt und es geht weiter. Frank, der weit voraus geradelt ist, treffen wir besorgt am Wegesrand wieder. Er sah eine Ambulanz in unsere Richtung fahren und hat sich dementsprechend Sorgen gemacht. Etwa 15 km später der nächste Stopp. Diesmal geplant. Es ist Zeit für erfrischende Getränke und Obst. Grid und Top haben für ausreichend Nachschub gesorgt.

Gleich nach der Rast verlassen wir die Große Straße und fahren wiederum auf kleinen verschlungenen Wegen durch idyllische Ortschaften, an Rambutan Plantagen und Reisfeldern vorbei. Unzählige Wats säumen unseren Weg. Bei einer Besichtigung kommen wir mit einem Mönch ins Gespräch, der, wie auch schon Grid und Top, in den Genuss von Franks Brause-Bonbons kommt. Im Gegensatz zu Letzteren scheint er es aber zu mögen.

Wir fahren wie in Trance, ich voran die anderen dicht hinter mir. Etwa 7 km vorm Ziel will es sich Grid nicht nehmen lassen und uns das letzte Stück mit dem Rad begleiten – Leider, leider hat sein Brompton einen Platten. Also doch nicht. Er gibt mir die Anweisung: „Follow the GPS!“ Ich denke mir: „Why not?“ (Um Grid zu zitieren) Und mache das dann auch. Und so kommen wir ans Ziel.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2015-11-05_Jin152.gpx“]

o.T. 22

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Von Thaton nach Chiang Dao, 100 km bei bestem Wetter

Aufwachen. Der Fluss plätschert in meinen Ohren. Als ich die Vorhänge zurückschlage ist es bereits taghell. Ich schlendere zum Frühstück, wo die anderen schon warten. Es ist angenehm kühl und vor allem trocken. Während wir essen, breiten auf der Wiese im Rund vor den Bungalows einige Frauen ihre Waren aus. Sie bearbeiten Tine solange, bis die noch ein weiteres Lederarmband erwirbt. Frank kauft mir eine bunte Mütze, die meine Leitungsfunktion unterstreichen soll. Jetzt endlich, so kurz vor dem Ende der Tour. Die ersten 20 km trage ich noch artig mein Mützchen, dann hat sich derart die Wärme unter der Kopfbedeckung gestaut, dass ich sie wohl oder übel abnehmen muss.

Es ist relativ viel Verkehr auf der Strecke, das war vorauszusehen gewesen. Und so fahren wir sehr zügig im Gleichtritt immer geradeaus. Am Anfang führt unser Weg überwiegend durch Ortschaften, später wird die Landschaft bergiger und sehr schön. Die Anstiege lassen sich gut bewältigen und die Abfahrten sind phänomenal.

Die Schau der toten Tiere geht allerdings weiter. Eine tote Ziege (andere meinen es sei ein Hund) erschreckt Svenja so sehr, dass sie beinahe in den Straßengraben fährt. Später entdecke ich noch ein totes Huhn an dem verzweifelt ein weiteres Hühnchen herum zuppelt. Von den toten Schlangen, Ratten und der gleichen, die schon eins mit dem Asphalt geworden sind, ganz zu schweigen.

Eine kleine Rast legen wir in einem wunderschönen verwunschenen Garten ein. Mit großen bewachsenen Bäumen und bunten exotischen Blüten. Hier verweilen wir und tanken Kraft für den Rest der Strecke.

Nach der Ankunft sind wir zwar alle recht geschafft, Udo hat z.B. mit einer heftigen Erkältung zu kämpfen und verabschiedet sich langsam von seiner Stimme, dennoch besteigen wir noch einmal die Ladefläche des Begleitfahrzeuges und lassen uns in Richtung Berge zu einer Tropfsteinhöhle fahren. Bis vor hundert Jahren diente die noch Mönchen als Rückzugsort während einer dreimonatigen Askese. Heute kann man mit Guide und Petroleumlampe durch die dunklen Hallen und Gänge steigen, diverse natürliche Gebilde in Form von Löwen, Elefanten und so weiter bestaunen und, das war das Highlight, eine Menge an der Wand hängende rhythmisch pulsierende Fledermäuse beobachten.

Gleich gibt es ein frühes Abendbrot und dann geht es fix ins Bett, damit wir für unsere letzte amtliche Radetappe morgen gewappnet sind.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2015-11-04_Jin152.gpx“]

Hauptstadt Vientiane

Mythos Mekong, 15.09. bis 13.12.2015

Vientiane

Gut bemuskelt durch die zahllosen Bergetappen in den Wochen zuvor, stellen die noch austehenden 95 km nach Vientiane keine Herausforderung dar, zumal es weitestgehend eine Flachetappe ist. Nach und nach nimmt der Verkehr zu, wobei die hiesigen Fahrer durch guten Benimm auffallen. Es hat wenig Drängeln und Gehupe, alles geht einen geordneten, zivilisierten Gang. Und auch die Stadt selbst präsentiert sich deutlich sauberer als dies andernorts erlebt.

Wir residieren wieder stilvoll, diesmal direkt am Mekongufer, was v.a. abends ein prächtiges Bild von der Dachterrasse abgibt. Vis-a-vis am thailändischen Mekongufer strahlen Lichterketten, die über die gesamte Länge des Flusses reflektiert werden und als wäre das alles noch nicht genug, erstrahlt auch die Lao-Seite in vollem Lichterglanz. Jede Menge Restaurants locken mit Fischen und Barbecue-Gebratenem auf ihre Uferterrassen.

Der Ausblick vom Hotel Negresco auf die Uferpromenade Nizzas ist im Vergleich zu dem uns von der Dachterresse gebotenen Halbrund auch nicht schöner. Nur teurer.

Einziger Wermutstropfen: der Barman hat heute frei und es wird für Rüdiger nix mit einem Cognac oder Cocktail. Gut, dass sich da noch ein wenig Restalkohol unseres „Schmutzbiers“ in unserem Körper herum treibt.

„In Thailand regnet‘s…..“ oder: „Tote Schweine im Fluss“

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Bootsfahrt auf dem Kokfluss, dann etwa 15 km nach Thaton

Noch ein kurzer Nachtrag zu Chiang Rai: Gestern Abend sind wir, außer Frank, der nach einer Pizza lechzte, im Pritschenwagen zum Fluss gefahren. In einem sehr schönen Restaurant haben wir auf einer Terrasse am Fluss in der lauen Abendluft diniert. Das Essen war köstlich und die Stimmung wundervoll. Danach ging es zurück ins Hotel. Unser Fahrer, der auch schon drei Bier intus hatte, fuhr entsprechend flott, so dass Udo Mühe hatte den Rückweg mit der Kamera ohne Wackler aufzuzeichnen.

Chris hatte uns schon für Gestern Regen vorher gesagt, der aber ausblieb. Aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben: Gegen ein Uhr nachts wachte ich von rhythmischen Klopfen dicker Regentropfen auf. Am Morgen dann erspähte ich einen blauen Lichtstreifen überm Horizont. Und richtig, der Regen war bald darauf vorbei. Das verleitete mich dazu, meine Regensachen in den großen Koffer zu stopfen. Was für eine Fehleinschätzung! Schon auf dem Weg zum Bootsanleger fing es leicht zu nieseln an. Und während unserer etwa dreistündigen Bootsfahrt verfestigte sich die ganze Sache zu einem handfesten Landregen. Schon war das Gejammer groß! Haben wir vor zweit Tagen noch die große Hitze verflucht, bibberten wir jetzt in unseren Funktionsjäckchen und wünschten uns die Sonne herbei. Trotz allem gelang es uns die teils abenteuerliche Fahrt durch die bisweilen urwaldartige Flussaue zu genießen.

Einen kleinen Stopp legten wir an einem Elefantencamp ein. Hier warteten wir fröstelnd unter einem Wellblechdach, gegen das unaufhörlich der Regen schlug. Um uns herum lauter deprimiert wirkende Elefanten. Angekettet an ihren Stellplätzen, gelangweilt augenscheinlich, denn bei diesem mistigen Wetter hatte kaum einer Lust auf einen Ritt auf den Tieren.

An unserem „Zielhafen“ wartete schon Top unserer Fahrer. Hier gab es auch ein kleines Restaurant, welches ausschließlich Nudelsuppen, die aber in allen erdenklich Variationen führte. Und zwar sehr lecker! Dazu gab‘s noch einen heißen Tee. Unglaublich, wie glücklich so eine einfache Tasse Tee manchmal machen kann.
Die letzten 15 km waren ein Klacks. Zurück im Sattel, weg vom Fluss, bemerkten wir erst, wie warm es trotz Regen noch war. Der entpuppte sich vor allem bei den anfänglichen recht knackigen Steigungen als durchaus angenehm. Als Chris dann vom Begleitfahrzeug aufs Rad wechselte, wussten wir, dass der Rest der Strecke wohl recht eben sein würde. Auf die letzten zwei Kilometer wurde der Regen nochmal etwas heftiger, dann waren wir schon da. Heute nächtigen wir in netten Bungalows direkt am Fluss. Sehr schön.

Unsere kleine Gruppe hat sich erneut geteilt. Aber nur für das Nachmittags-Programm. Iris und Frank sind mit Chris zu einem Bergtempel in der Nähe gefahren. Udo und ich schrauben an Svenjas Gangschaltung herum, aber erst nachdem wir mit Tine und Svenja bei Cockies und Kaffee, gemütlich unter dem Verandadach, geklönt haben. Ein wirklich idyllisches Plätzchen hier. Vögel zwitschern, Blüten duften, Bananen wachsen einem regelrecht in den Mund. Selbst der Fluss plätschert so einladend, dass Udo, wäre er nicht erkältet, gern hinein gesprungen wäre. Allerdings treibt kurze Zeit nach dieser (voreiligen) Äusserung ein totes Schwein an uns vorüber, was die Badelust verständlicherweise etwas schmälert.

In der Zwischenzeit sind die beiden Ausflügler zurück und berichten voller Begeisterung von dem tollen Blick, der interessanten Architektur und den schönen antiken Buddha-Statuen. Trotz des Regenwetters also doch noch ein für alle erfüllter Tag.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2015-11-03_Jin152.gpx“]

Zum Nam Ngum Stausee

Mythos Mekong, 15.09. bis 13.12.2015

Vang Vieng – Nam Ngum

16

Nur kurz dauert die morgendliche Tour zum Nam Ngum Stausee, einer der Energiequellen von Laos. Es dauert immerhin 3 Stunden, bis uns das Boot zu unserem am Seeufer gelegenen (ja, doch Luxus-)Resort bringt, der See scheint deutlich größer als etwa der Chiemsee in Bayern.

Auch die Hautevolee aus Vientiane scheint dieses hübsche Naherholungsgebiet nördlich der Hauptstadt zu schätzen – zeitgleich mit uns landet ein stilvoll hergerichtetes Ausflugsboot mit chic gekleideten Menschen, die wir so auf unserer bisherigen Route auch noch nicht gesehen haben.

Wir entscheiden uns, essensmäßig in die gleiche Liga aufzusteigen und gönnen uns leckere Fischgerichte in einem der guten Uferrestaurants.