Erste schmackhafte Begegnung mit der nepalesischen Küche

Teatime im Himalaya, vom 18.02. bis 13.03.2016

Kaiserwetter mal wieder in Kathmandu, sommerliche 22 Grad, Sonne, ein leichter Wind. Die Frisur hält!

Und die Gruppe ist pünktlich angekommen!

Sabine und Peter gönnen sich ein vorgezogenes Schmutzbier. Ist ja auch ziemlich staubig in Kathmandu!

Dann gehen wir auf die übliche und immer wieder interessante Runde von Thamel, an dessen Südrand unser Hotel liebt, zum Durbar Square, dem Zentrum von Kathmandu. Im Chaos zwischen Zerstörung und Aufbau wie immer der unwiderstehliche Charme Kathmandus.

Und um dem Blogtitel gerecht zu werden: Let’s talk about food!

Wie man eine Kokosnuss trinkt

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

Ca. 85 intensive Kilometer von Long Xuyen nach My Khan


Wie hier gezeigt, sollte man sich den Halm schon in den Mund stecken, bevor die Kokosnuss aufgeschlagen wird. Weil man 1. so ein Gefühl für den Strohhalm bekommt und es 2. auch sehr gut aussieht. Und dann beuge man sich im rechten Winkel über die geöffnete Nuss und sauge am Halm. Leicht! Aber man sollte sich nicht täuschen, in einer Kokosnuss ist viel Wasser drin, mindestens ein halber Liter, es muss ordentlich getrunken werden.

Das Wasser der Kokosnuss ist Nährstoffreich und isotonisch und das konnten wir heute gebrauchen. Knapp 85 km klingt nicht nach allzu viel, aber man wackelt hier die Kanäle entlang, kommt mal wieder die Brücke nicht hoch, steht für Fähren an, weicht Motorrollern aus, trinkt Kokosnüsse oder 333 (bababa, das beliebteste vietnamesische Bier), man kommt also nicht so richtig vom Fleck. Wir waren von 8 bis 17 Uhr unterwegs und danach randvoll mit Eindrücken.

Schön hier die Nonnen auf dem Boot: Südvietnam hat nach wie vor eine große christliche Gemeinde. Das liegt daran, dass die Franzosen zu Kolonialzeiten vor allem in Cochinchina unterwegs waren, ihrem Südvietnam, und dort auch fleißig missioniert haben. Es liegt auch daran, dass diese Gegend in Phasen der 60er und 70er vom ultrakatholischen Diem-Regime kontrolliert war. Schöner als die Nonnen sind nur noch die zwei gelben Menschen daneben.

Jetzt sind wir in einem netten Homestay in My Khan und bereiten uns das Abendessen unter Anleitung selbst zu, Frühlingsrollen, wer hätte das gedacht, und Kokosnuss-Pfannkuchen. Schon wieder Kokosnuss. Wie die gegessen werden, soll hier nicht verraten werden.


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Der Tag Null

Teatime im Himalaya, vom 18.02. bis 13.03.2016

Alles auf Anfang

Endlich wieder in Nepal. Ich habe das Land in den letzten acht Jahren lieb gewonnen. Kaum ein Land in Asien hat so eine vielfältige Kultur wie Nepal. Viel indische Einflüsse, natürlich. Aber eben auch chinesische, tibetische, westliche. Ein Land wie kaum ein anderes. Und am Rande des Abgrundes. Was das Erdbeben nicht zerstört hat, besorgte die Blockade der Grenze durch indischstämmige Minderheiten im Süden des Landes. Viele Nepalesen mache den großen Nachbarn Indien dafür verantwortlich. Mag stimmen. Aber die nepalesische Bürokratie, die heillos zerstrittene Politik und die allgegenwärtige Korruption tun ihr Übriges. Ist das ein Land, in dem man Urlaub machen sollte? Ja, jetzt mehr denn je. Weil die Nepalesen nie aufgeben, ihre Unabhängigkeit schätzen und trotz Erdbeben und Blockade das Leben weiter geht an den Hängen des Himalayas.

Der Tag Null also. Der Tag des Erdbebens.

Subechhya, Tochter von Barat Basnet, beide die guten Seelen unserer Partnerorganisation „Explore Nepal“ nimmt mich heute mit nach Khokana, ein historisches Dorf im Kathmandu-Tal, dessen historische Architektur fast vollständig während des Bebens zerstört wurde. Explore Nepal hilft, Khokani wieder aufzubauen, und China By Bike, besser gesagt unsere Teilnehmer haben mit ihren Spenden dazu beigetragen. Fast 3.000 Euro sind über uns zusammengekommen, ein Schulgebäude kostet rund 10.000 Euro.

Auf dem Weg nach Khokani laviert Subechhya äußerst gekonnt durch den Stadtverkehr, dem nicht anzumerken ist, dass Benzin seit einem halben Jahr rationiert ist. Bis vor zwei Jahren ist Subechhya noch Motorroller gefahren, das kommt ihren Fahrkünsten zu Gute. Vorbei an langen Schlangen vor den Tankstellen fahren wir, glücklicher Weise mit genug Benzin im Tank, nach Khokana.

Im Dorf herrscht eine seltsame Mischung aus sichtbarer Zerstörung, Sisyphus gleicher Aufbauarbeit und Lebensmut. Das Leben geht weiter, wenn auch auf Krücken, auch für die Häuser.

Nur wenige der alten Gebäude stehen noch, unter anderem der lokale Shiva-Tempel, an dem Enten und Ziegen Schutz suchen. Die Nähe zum Tempel schützt vor der Schlachtung, das scheinen die Tiere zu wissen!

Explore Nepal konzentriert sich vor allem auf den Aufbau der Schule. Drei Klassenräume sind bereits wieder aufgebaut, weitere zwei sind in Arbeit. Die Gebäude sind mit einer Mischtechnik aus Bambus und Zement gebaut, absolut erdbebensicher, wie mir der Architekt, ein junger Mann Mitte 20 versichert.

Tief beeindruckt laufe ich noch ein wenig durch Khokana. Ein brillanter Tag mit abschließendem Blick über Khokana auf die schneebedeckten Gipfel des Himalayas.

Reis

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

90 km von Chau Doc nach Long Xuyen

Beim Revuepassierenlassen: war ein fotogener Tag. Das Mekong-Delta ist ein Knaller, immer warm und immer nass, Reisernte zu jeder Jahreszeit. Entsprechend sieht man den Reis in jedem Stadium, so weit das Auge reicht, von den Setzlingen zu den ausgesetzten Pflanzen zur Reisernte, das sieht man alles am selben  Tag. Auch wenn das Delta die Reiskammer Vietnams ist und Vietnam eine der Reiskammern der Welt (man streitet sich Jahr für Jahr mit Indien und Thailand um den Titel der ersten Reisnation), auf unserem Weg sehen wir natürlich noch viel mehr: Entenfarmen, Chiliplantagen, Guava-Haine…die Welt hier ist beschenkt mit großer Fruchtbarkeit. Also erstmal Landschaft.

Fantastisch wie die traditionellen Gräber hier überall hier mitten in den Feldern stehen. Die Leute hier sind wirklich toll, natürlich sind auch sie extrem fotogen und außerdem grüßt und jubelt man allerort. Das hat nicht nur mit Eckarts Astralkörper zu tun, den dieser hier mit Eis benetzt (die Leute Schleppen ihr Eis hier ja noch überall hin, siehe zweites Foto).

Das hat damit zu tun, dass wir hier noch sehr für uns sind und über kleine Wege radeln, die zum Teil nur die Reisbauern nehmen. Kein Verkehr, herrlich, und immer viel zu sehen. Unser Guide Loc ist in der Nähe von Chau Doc aufgewachsen und kennt hier alles wie seine Westentasche. Seine Familie haben wir auch kurz besucht. Wie man sieht hat sein kleiner Burder (links) ein BVB-Tshirt an. Das fällt mir in Vietnam sehr auf: die Hälfte aller Fussballshirts ist Dortmund, warum nur? (Verzeihung an unseren langjährigen Mitfahrer Gerd G., wenn der das liest). Ganz selten Bayern. Und eher sleten Spanien oder England. Das zweite Foto zeigt Loc mit einer selbstgemalten Karte der heutigen Strecke.

Zum Schluss musste er einen Reifen flicken und hat sich vor lauter Aufregung dann doch mal verfahren, das war ihm sehr arg….und verständlich, man kapiert ja, dass er sich reinhaut und auskennt. Wer also den Track unten nachfahren will: fantastisch! Mann kann Locs Familie besuchen, zum Schluss noch eine Ehrenrunde drehen, und ist trotzdem abends in der großen Stadt Long Xuyen.


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not so super superdong

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

Bootsüberfahrt nach Rach Gia, radeln nach Oc Eo

Schon wieder eine gute Million für das Abendessen ausgegeben. Eigentlich nothing to write home about. Wir schwimmen in Dong.

Ein Euro hat etwa 24.000 Dong. In Kambodscha war es dagegen fast deflationär (1€ etwa 4.500 Riel). Sagt aber nichts über die Wirtschaft Vietnams aus, schon die ersten Eindrücke vom Festland sind laut und energiegeladen, das Land und über 90 Millionen wollen nach vorne.

Gut dass wir überhaupt angekommen sind, zuerst sind wir nämlich mit unserer Superdong III auf der Überfahrt von Phu Quoc zum Mekong-Delta auf eine Sandbank gelaufen und es hat eine Weile gedauert, bis es weiterging. Unterdessen lief ein Seefahrer-Film, die letzten Überlebenden einsam und verlassen im weiten Ozean, ich glaube ein paar sind verdurstet. Mit dem dem Abspann sind wir aber glücklich in den Hafen von Rach Gia eingelaufen.

Von hier aus betreut uns nun also das vietnamesische Team, der Guide heisst Loc, der eine Fahrer ist klein und lustig, der andere Fahrer war schlecht gelaunt. Die Pisten der Umgebung sind furchtbar holprig, das gilt aber nur für den motorisierten Verkehr. Radeln können wir an entzückenden Kanälen entlang, kreuz und quer, über seltsame Brückenkonstruktionen, unsere Begleitfahrzeuge müssen uns immer mal wieder an größeren Kreuzungen abpassen. Leider kamen wir heute nur etwa 40km weit zum kleinen Städtchen Oc Eo. Dort Nudelsuppe. Die Leute uns uns rum waren besoffen, verrückt oder wollten Lose verkaufen. Und dann mussten wir schon in den Bus, weil die ganze Anreise und Superdong-Geschichte eben zu lange gedauert hatte. Im Bus hat Loc dann viele Witze erzählt, die meisten ziemliche Rohrkrepierer, das müssen wir ihm abgewöhnen. Aber die Strecke für heute hat er wunderbar rausgesucht und die Einstellung stimmt auf jeden Fall. Der erste Tag im Mekong-Delta hat Lust auf mehr gemacht.


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Eine Familie von Seefahrern

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

Entspannen auf Phu Quoc

Schon wieder sitzt man hier spätabends in der Lobby. Das Leben ist hart. Und dann noch mittelschweren Sonnenbrand auf der Nase. Nicht nett.

Im Grunde genommen ist es aber schon nicht schlecht, aufzustehen und keine anderen Pläne als ein paar Stunden Schorcheln in tropischen Gewässern zu haben. Diese Pläne hatten 6 von uns, Uli hatte gar keine Pläne – danke übrigens für die Genesungswünsche, alles im Lack bei Uli, vor allem das Knie nervt ihn. Wenn das mal aufgeschlagen ist, geht es hier lange nicht zu. Die Temperaturen, die Feuchtigkeit, die Bewegung, hält ja auch kein Pflaster. Aber ein Massaker ist es trotzdem nicht gewesen, insofern…

Und Elfie und Helmut hatten die klassische Touri-Runde um die Insel gebucht, allerhand Besichtigungen, muss Spass gemacht haben. Ich kann hier nur ein paar Bilder von unserem Bootsausflug bringen. Der Himmel war etwas bedeckt und die See etwas aufgewühlt. Die Sicht unter Wasser war deshalb nicht perfekt, aber Fischschwärme und Korallen waren trotzdem toll anzusehen. Hier lacht Doris aka meine Mutter noch, später wurde sie seekrank, die Arme. Also doch keine heimliche Seefahrer-Dynastie, von der ich abstamme, und Kreuzfahrten werden meine Eltern auch nicht mehr unternehmen, spätestens seit heute ist das klar. Besser so, sollen lieber Radfahren.

Am Abend haben wir uns alle glücklich wiedergefunden. Phu Quoc ist schön und es wird spannend, welche Entwicklung die größte Insel Vietnams nehmen wird. Die Westküste ist zur Zeit eine große Baustelle, die Hauptstraße wird neu gebaut und Hotels wachsen in den Himmel. Solange der Rest der Insel geschützt bleibt, kann es trotzdem funktionieren. Das Abendessen auf dem Nachtmarkt, im Hauptort, war lecker und ausgelassen. Die Tullner haben Myrthe-Wein organisiert, wo gibts schon so was. Gute Meeresfrüchte, gutes Saigon-Bier.

Morgen beginnt unser Vietnam-Teil so richtig, dann geht es kreuz und quer durch das Mekong-Delta. Die Wege werden unergründlich sein, auf einer Landkarte kann man sie jedenfalls schlecht darstellen, Kanäle, Brücken, Boote. Die Übernachtungsorte und die grobe Richtung ist klar, alles andere wird eine Überraschung sein.

Guten Abend, gute Nacht

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Das Ende einer Reise kommt unweigerlich. Manche zögern es noch etwas hinaus. So radelt die Hälfte der Gruppe weiter, wieder hinauf auf die Shan-Ebene bis zum Inle See. Leider kann ich davon keine Berichte mehr hochladen, aber ich wüßte zu gern, was ihr macht, wie es euch geht und ob ihr noch einmal in den Bereich niedriger Temperaturen geratet. Sicherlich kämen noch viele schöne Bilder zusammen. Für Jürgen, Ralf, Manfred und mich ist in Yangon Schluss. So wollen wir uns verabschieden mit einem Bild der Shwedagon Pagode bei Nacht. Dort herrscht eine entspannte Stimmung und Pilger wie Touristen schlendern um das Heiligtum und genießen auf irgendeiner Treppe oder einem Stück freien Boden die immer noch warme Abendluft. Mehr verraten wir nicht, nur soviel soll gesagt sein: darauf könnt ihr euch jetzt schon freuen.

… die angefragte Bilanz der Tour folgt…

Und um die Geschichte zu vervollständigen, hier das Abschlussbild der Verlängerung: Petra, Tom, Peter, KP, Dörte und Joachim vor dem Pagodenfeld in Kakku, einem kürzlich wiederentdeckten und zumindest vor drei Jahren noch wenig besuchten Heiligtum der Pa-O. Euch noch eine schöne Zeit am Goldenen Felsen oder in Yangon und einen guten Rückflug… also dann bis zur nächsten Tour.

Koh Tral

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

Kurze und gegenwindige 35 km von Kep an die vietnamesische Grenze.

Ich sag euch: je dicker das Hotel desto mieser das WIFI. Also gut dass wir meistens auf 4/5-Sterne-Hotels verzichten und uns diese Qualen erspart bleiben. Nur wenn es unbedingt nötig ist schlagen wir zu, wie auf Phu Quoc. Im Eden Resort, wo wir zur Zeit wohnen, spielt die Philippino-Band vor einem leeren Strand, Pool und Whirlpool plätschern vor sich hin, Aperitifs und Digestifs wandern über die Theke der Strandbar, alles wunderbar gediegen. Aber ins Internet kommt man im Zimmer nicht, und das obwohl jedes Zimmer seinen eigenen Code hat. Die Erfahrung macht man wirklich: in größeren Häusern zahlt man entweder zusätzlich für das WIFI-Privileg oder man muss sich damit rumärgern. Also sitze ich jetzt in der Lobby, WIFI so mittel. Zur Entspannung ein paar schöne Bilder vom Hotel.

Wie man sieht schön, aber auch nicht so richtig lokaltypisch. Gegessen haben wir ausnahmsweise a la carte, war in Ordnung, Jochen aka mein Vater hatte seine Spaghetti Bolognese und ist zufrieden. Außerdem hat sein VfB gegen meine Hertha gewonnen. Wir werden uns es jetzt gut gehen lassen und dann freuen wir uns auf das Mekong-Delta, wenn es wieder ab durch das Gelände geht.

Wir sind also in einem neuen Land, in Vietnam, die Unterschiede sind spürbar. Obwohl wir in einem umstrittenen Gebiet sind, das Mekong-Delta wurde erst im 17. Jahrhundert von den Vietnamesen annektiert, die Insel Phu Quoc war sogar bis Ende des 2. Weltkriegs kambodschanisch. Die meisten Kambodschaner, wie auch unsere Guides, sind nicht besonders gut auf die Vietnamesen zu sprechen. Und das erste, wozu unser neuer Guide Loc uns beglückwünscht hat, war, dass wir Kambodscha ja jetzt endlich hinter uns gebracht hätten. Wie dem auch sei: die erste Hälfte des Tages war das gewohnte ruhige Radfahren durch ein ländliches Kambodscha, am Meer entlang, an Zuckerpalmen und Salzfeldern und winkenden Kindern vorbei. Unsere Gruppe hat sich unfreiwillig aufgeteilt, Uwe, Werner und Pry haben sich durch Feldwege und Reisefelder geschlagen, der Rest hat die größeren Straßen genommen.

Dann das Grenzgebiet: Räder abrüsten, vorbei am Casino im Niemandsland. Großes Rumgezocke an der Grenze und gerade noch rechtzeitig ins Boot nach Phu Quoc, oder nach Koh Tral, wie die Kambodschaner ihre verlorene Inseln nennen. Und dann gleich vietnamesische Geschäftigkeit. Von der lassen wir uns morgen bestimmt nicht anstecken. Wir sind jetzt auf Koh Tral und leben ein gemächliches Khmer-Dasein.


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Salz und Pfeffer

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

40 heiße Kilometer von Kampot nach Keb, 20 davon Asphalt und 20 Staub

Jetzt sind wir schon fast in Vietnam, in Keb, der Heimat der weltbekannten Keb Pepper Crabs. Die Krebse werden hier an Land gereust, der Pfeffer kommt auch aus der Nähe und gilt als exeptionell. Ergibt zusammen ein gutes Gericht. Wir hatten heute Abend viel Pepper Craps und haben gut rumgesaut. Davor kurz über den Crab Market. Heute abend haben wir auch unsere drei kambodschanischen Jungs verabschiedet. Unseren Begleiter Pry, der demnächst zum ersten mal Vater wird, den lustigen Fahrer Jin, genannt Dragon, und Am, der immer sehr elegant aussieht. Super Team! Hier spielen sie Volleyball. Pry zeigt außerdem unsere gesammelten Dosenverschlüsse her, das hat uns nämlich gut gefallen: bei Angkor und bei Anchor reißt man die Dose auf und untersucht den Verschluss nach Gewinnen, meistens Freibier, es soll aber auch mehr drin sein. Wir haben deshalb viel Dosenbier getrunken und damit entprechend viel Bier gewonnen, war ein guter Deal für alle Beteiligten.

Es war nicht leicht, von unserer Bungalowanlage in Kampot wegzufahren, die ist eher einfach aber sehr schön. Ankommen war auch nicht schlecht, jetzt sind wir nämlich in einem Hotel in Keb, das gehoben ist, mit Pool und Pipapo, und das lassen wir uns natürlich auch gefallen.

Der Weg von Kampot nach Keb war kurz aber nicht ohne, heiß, dazu 20 km Staubstraße. Elfie und Doris hatten es mit dem Magen, die sind für heute ausgefallen, aber scheint schon wieder besser zu gehen. Die Landschaft war toll. Wir haben uns eine Saline angeschaut, danach eine Pfefferplantage – Kampot gilt als die Pfefferhauptstadt von Südostasien. Dort hatten wir eine lustige Führung, der Mann hieß Arun, ist Franzose und hat seinen Spaß an diesem hinterletzten Fleck. Alles organic, handbearbeitet und handverlesen, der grüne Pfeffer wird manchmal zum roten, getrocknet zum schwarzen, wenn man den in Salzwasser abkocht und schält, dann zum weißen Pfeffer. Jetzt wissen wir Bescheid. Heute ist übrigens auch Bergfest, die Hälfte ist schon rum, schön war’s bis jetzt. Ab nach Vietnam.


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Goldgelb

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Bagan by bike

Wieder zurück in Beijing und eine wohltuend schmerzliche Massage später erinnere ich mich an unsere Mutmaßungen, was uns nach der Tour am meisten fehlen wird, das Radfahren einmal ausgenommen. Das Essen in China, das Lachen der Burmesen oder die Hähne, die erst um vier und dann nochmal kurz vor sechs Uhr in Bagan vor der Haustür krähen? Oder eben die Farbe der Pagoden, die so schön mit unseren T-Shirts harmonieren (und zum Kommentar kann ich versichern, dass Staub gepaart mit Sonnencreme sicher nicht spurlos daran vorbeigegangen sind).

Die Bilder sprechen eigentlich für sich und den fantastisch heißen Tag, aber hier unsere Route zum Mitschreiben: nach einem entspannten Frühstück bei Sonnenaufgang auf der Dachterrasse sitzen wir um halb acht auf den Rädern, um das gute Licht auf dem Min Ma Ye Tempel für ein erstes Fotoshooting zu nutzen. Wir sind vor den meisten Besuchern da und die Verkäufer haben ihre Ware noch nicht aufgebaut. Eigentlich ein guter Ort, um Füße und Seele baumeln zu lassen und den ganzen Tag zu verbringen. Dann klapppern wir aber noch die Must Sees ab, und es wird unterwegs heißer und heißer. Zuerst die goldene Swezigon Pagode, weil es eben die erste dieses Baustils ist und wegen der schönen Geschichte vom königlichen Elefanten, der diesen Ort für den Bau des Heiligtums bestimmt hat. Im Meditationskloster nebenan ist es zwar kühler, aber ich könnte in den engen Gängen und Nischen, die jedes Geräusch verschlucken, sicher keine zehn Minuten sitzen geschweige denn mich auf etwas anderes als nichts wie raus hier konzentrieren. Der Htilo Minlo Tempel bereichert unser Repertoire um die Geschichte vom Schirm, der durch sein Umfallen in die richtige Richtung den Thronfolger bestimmt hat. Außerdem ist es einer der größten der gut 2200 Tempel in Bagan.

Mittagspause, und anstelle der üblichen Nudelsuppe gönnen wir uns eine bunte Mischung aus Bagan-Curry. Im Ananda Tempel gibt es einen stehenden Buddha, der aus der Ferne betrachtet lächert und beim Herantreten immer ernster wird, was das wohl zu sagen hat. Den pyramidenartige Dhammayangyi Tempel hat ein eher drakonischer Herrscher zur Imagepflege gebaut, wobei der eine oder andere Architekt anscheinend seine Finger und mehr lassen musste. Das sollten dann sechs Stationen gewesen sein und die Details werden schnell verblassen. Nicht aber die Farben, die Weite und der rote Staub der Sandwege, der an den Reifen zieht, sobald man die Hauptstraße verlässt.

Die unermüdlichen radeln mit K.P weiter zur Dorfbesichtigung, die anderen zur wohlverdienten aber sehr kurzen Spätnachmittagspause, bevor wir uns ein lauschiges Plätzchen zum Sonnenuntergang aussuchen. Nebenbei sind gut 40 Radkilometer zusammengekommen.

Wenn das Murmeltier sechs Jahre lang täglich grüßen würde, wäre morgen nur Rumsitzen auf dem Lieblingstempel angesagt, übermorgen vielleicht Fahren auf dem Sandweg und dann pro Tag je ein weiterer Tempel. Da ist ein einziger Tag nicht viel mehr als ein Flügelschlag des Vogels, der auf den Stupasäulen an die Vergänglichkeit unseres Dasein erinnert.


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