Palmwein und nicht ganz so heiliger Berg

Burmesische Landpartie, 17.11. bis 09.12.2018

70 km mit dem Rad und 100 km mit dem Bus über den Mt. Popa nach Meikthila

Mit dem Mt. Popa, immerhin einer von drei heiligsten buddhistischen Orten in Myanmar, hatte ich beim ersten Besuch 2004 so meine Probleme. Zu kommerziell kam mir die Anlage vor, zu neu, weltlich. Zudem war es kein wirkliches Vergnügen, barfuß durch Affenscheiße den Berg hinaufzusteigen. Hinzu kommt, dass der Mt. Popa seine Wichtigkeit aus der Legende zieht, dass hier die Nats ihre Wohnstätte hätten, übernatürliche Wesen, Geister, die im Volksglauben in Myanmar hoch verehrt werden. Da sich Herrschaftsanspruch, Macht und Nats-Sein nicht selten vermischte, ist mir diese Verehrung offen gesagt etwas suspekt.

Ein Ort der Einkehr ist der Mt. Popa auch heute, nach 14 Jahren nicht. Immer noch gleich der Aufgang zum Berg einem Basar, immer noch treiben die Affen hier ihr Unwesen, aber immerhin werden die Stufen heutzutage von fleißigen Besenschwingern sauber gehalten, was Anlass für die eine oder andere Spende ist. Anders als in Bagan oder an der Shwedagon-Pagode, oder gar in Phowin Taung erschließt sich uns die Spiritualität des Mt. Popas nicht. Aber der eine oder andere Burmese hätte wahrscheinlich auch in Lourdes so seine Probleme.

Unsere persönlicher Höhepunkt des Tages war die recht autoarme Fahrt durch die Trockenzone zwischen Bagan und Meikhila, und der Besuch einer Palmweinmanufaktur. Hier gab es neben dem einen oder anderen Getränk auch Kokossnacks und allerhand anderes zu probieren. Palmweinextrakt mit Baumwurzel wurde auf müde Rücken massiert und auch die eine oder anderer Flasche Hochprozentiges verschwand im Gepäck.

Ein letzter Blick auf den Mt. Popa, eine rasante Abfahrt und eine zweistündige Busfahrt schlossen die Etappe ab.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentare sind geschlossen.