Immer zack-zack!

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Wie zwei Schneidezähne sehen die beiden kleinen Giftzwerge mit jeweils um die 10% Steigung und knapp 200 bzw. 300 Höhenmeter im Höhenprofil unserer letzten Radetappe aus. Genau so bissig waren sie auch, zumal heute wieder gut die Sonne gebrannt hat. Den zweiten Giftzahn haben wir genau zur Mittagshitze gezogen –äh– genommen. Überhaupt waren fast alle Anstiege seit Luang Namtha recht zackig, selbst die kleineren Hügel mussten mit 6 bis 10 Prozent Steigung angegangen werden.

Unser letzter Tag auf zwei Rädern war auch wie ein Resümee der gesamten Tour. Anfangs durch hügelige Urwaldlandschaft mit Bergdörfern und winkenden Kindern, fast Autofrei auf bestem Asphalt. Ab km 20 nach dem ersten Pass immer wieder mal üble Schotterabschnitte, nach dem zweiten Pass durch das platte Land und je näher wir Huay Xai kamen mit zunehmenden Verkehr.

Alle demonstrieren noch mal ihre teilweise sehr unterschiedlichen Fahrstile.
Traudl und Karl sind ein eingespieltes Team, das merkt man sofort. In der Ebene fahren sie oft dicht zusammen, Traudl meist dem Karl hinterher. Der bietet guten Windschatten und außerdem kann man ihm dann sofort sagen, wo er anhalten und ein Foto machen soll. Oder eine kleine Verschnaufpause. Die sind auch wichtig, so etwa alle 10 Kilometer. Am Berg wechseln sie sich ab, mal ist Karl 200 Meter weiter vorn, mal Traudl 200 Meter weiter hinten.

Nach zwei Minuten im Sattel hat Viola ihre durchschnittliche Reisegeschwindigkeit erreicht. Und die hält sie dann durch, egal ob es flach voran geht oder mit 10% nach oben. Wie ein aufgezogenes Uhrwerk schnurrt sie von dannen und ward nicht mehr gesehen. Bis zur übernächsten Pause. Oder spätestens auf der nächsten Passhöhe.

Hardy schaltet und schraubt sich die Berge hoch. Wo immer es geht nutzt er die volle Straßenbreite und fast alle Gänge der Kettenschaltung aus, um sich in Miniserpentinen nach oben zu pendeln. Wenn es arg zu steil daher kommt entweichen auch mal ein paar Laute der Urschreitherapie aus seinem Mund. Zäh ist Hardy bis zum Anschlag!

Nach 68 km und über 900 Höhenmeter hatte uns der Mekong wieder. Huay Xai ist eine Grenzstadt; hüben des Mekongs ist Laos, drüben Thailand. Eine Brücke gibt es hier noch nicht, die befindet sich gerade im Bau. Daher wird der Grenzverkehr über Fähren abgewickelt, eine große für die vielen Trucks, viele kleine für das Fußvolk. Ich habe hier schon zweimal rüber gemacht, aber auf dieser Reise bleiben wir Laos treu. Morgen ist Flusskreuzfahrt auf dem Mekong zurück nach Luang Prabang angesagt.


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Laos von innen

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Homestay, also die Übernachtung bei einer Familie, ist das ultimative Laos-Erlebnis. Hautnah, statt nur mittendrin! Man kommt an, bekommt von der versammelten Familie Blumenkränze um den Hals gehängt (oder verwechsele ich das jetzt mit Hawaii?), die Töchter des Hauses führen traditionelle Tänze auf, die Söhne des Hauses reichen selbstgebrannten Schnaps. Der Vater des Hauses prostet ununterbrochen den Gästen zu, ist sofort per Du mit jedem und die Mutter des Hauses tafelt ein üppiges Festessen auf, welches selbst Napoleons Invasionsarmee für mehrere Tage gereicht hätte.

Wir hatten heute einen Homestay. Es war nicht ganz so wie oben beschrieben. Nicht mal annähernd. Dabei haben wir nicht irgendwo übernachtet, sondern im Haus des Dorfvorstehers von Don Chai. Nun ist Don Chai nicht gerade mit Reichtum gesegnet. Und auch der Dorfvorsteher lebt mit seiner Familie ein eher bescheidenes Leben. Hinzu kommt, dass wir als Gruppe scheinbar nicht wirklich für einen Homestay angekündigt waren. Unser treuer Kampai musste ein paar Minuten vor unserem Eintreffen vorfahren, um die Familienübernachtung mit dem Dorfvorsteher abzusprechen. Dieser hat dann spontan entschieden unsere kleine Gruppe bei sich aufzunehmen. Bei meinem letzten Besuch waren wir in anderen Häusern untergekommen. Von der Familie wurden wir sehr indifferent aufgenommen. Zum Futtern war auch nichts im Haus bzw. war man sich unsicher, was man den weit gereisten Gästen zumuten sollte.

Hier sprang für uns überraschend Yong in die Presche. Er stattete dem hauseigenen Gemüsegarten einen Besuch ab, luchste einem anderen Bauern zwei Hühner ab und begab sich in die Küche. Nach einer Stunde wuselns tischte er uns ein sehr leckeres Mahl auf. Die Erklärung: Yong begleitet auch Dschungeltrecks und muss dann nicht nur als Reiseleiter, sondern auch als Küchenjunge herhalten.

Die Nacht wurde unkomfortabel. Meinen Teilnehmern würden sicherlich noch andere Bezeichnungen dafür einfallen, keine mit positiveren Vorzeichen. Wir schliefen auf relativ dünnen Matten alle zusammen im Wohnzimmer der Familie. Richtig ruhig wurde es nie, mal kamen die Geräusche tierischen Ursprungs von draußen, mal menschlichen Ursprungs von innen. Ich glaube ich war der einzige, der in dieser Nacht halbwegs entspannt geschlafen hat.

Aber eigentlich sollte man ja nicht einen Tag mit dem Abend beginnen. Zuvor gab es nämlich noch 52 Kilometer. Die haben wir locker angegangen und in unserem Bungalowanwesen mit Hanglage solange abgewartet, bis sich der Morgennebel gelichtet hat und die wärmende Sonne herausgekommen war. Beim Frühstückstisch durften wir noch den zusätzlichen Daumen an der linken Hand der Herbergsmutter und das geldvernarrte Töuchterchen des Hauses bestaunen.


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Dr. Siri, oder wie ich lernte, die Bombe zu hassen

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Wussten Sie das?
Eine Kriegserklärung hatte es nie gegeben. Warum auch, schließlich musste man die Freie Welt vor dem Kommunismus retten, da bedarf es keinerlei Formalitäten. Trotzdem durfte man nicht ganz so öffentlich und offensichtlich vorgehen. Aber dafür hat man ja die CIA, das ist deren Spezialgebiet. Die CIA bildete in den 1960er und 70er Jahren vorwiegend Angehörige der Hmong zu einer Guerillaarmee gegen die Pathet Lao, die kommunistische laotische Widerstandsbewegung insbesondere gegen die französische Kolonialmacht, aus und versorgte sie mit Waffen und Munition. Unterstützt wurden die Bodentruppen großzügig aus der Luft. Amerikanische Bomber ließen im so genannten Geheimen Krieg 2,3 Millionen Tonnen Bomben über Laos regnen, besonders betroffen waren der Osten und der Süden an der Grenze zu Vietnam. Also mehr Sprengstoff, als im gesamten zweiten Weltkrieg abgeworfen wurde. Ein laotischer Kopf musste durchschnittlich 2,5 Tonnen ertragen.

Was es heute in Laos nicht gibt gab es damals erst recht nicht: Städte, die man durch gezieltes Bombardement einebnen konnte. Der Feind lagerte versteckt im Dschungel. Daher wurden in der Operation Rain Dance – was für ein perfider Name! – vorzugsweise Clusterbomben (Streubomben) eingesetzt. Clusterbomben sind bombenförmige Behälter, die nach dem Abwurf aus einem Flugzeug und dem Aufprall auf der Erde viele kleine Sprengsätze auswarfen und über einen größeren Radius verteilten, wo diese dann explodierten. Oder auch nicht. Rund ein Drittel dieser etwa tennisballgroßen, Bombies genannten Sprengsätze ging nicht hoch, blieb jedoch scharf. Und das bis zum heutigen Tag.

Amerikaner lieben three-letter abbreviations, also Abkürzungen, die aus drei Buchstaben bestehen. Hier die dazugehörige: UXO. UXO steht für Unexploded Ordnance, übersetzt „Nicht explodierte Munition“ oder schlicht „Blindgänger“. Davon gibt es wie oben erwähnt in Laos reichlich. Darunter leiden und dadurch sterben auch heute noch viele Einwohner. Ein falscher Tritt im Geländ, ein falscher Schlag mit der Feldhacke in den Boden, schon ist man ein Fuß, ein Bein, eine Hand, ein Arm los. Oder auch mal sein Leben.

Die Beseitigung der Blingänger in Laos ist eines der größten Probleme des Landes und wird es noch auf nicht absehbare Zeit bleiben. Das UXO-LAO Programm ist eines der größten Arbeitgeber im Lande, überwiegend finanziert durch das UNDP (United Nations Development Programme / Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen). Neben dem Räumen von Blindgängern und Landminen gehört die Aufklärung der Bevölkerung zu den Hauptaufgaben von UXO LAO. Die US-Amerikanische Regierung beteiligt sich nicht daran. Aufräumen gehört nicht zu den Stärken der Amis. Search And Destroy schon eher…

Kennen Sie den?
Mitte der 1970er Jahre gab es in Laos einen Gerichtsmediziner. Mehr nicht, nur den einen. Sein Name war Dr. Siri Paiboun. Zusammen mit seinem Team, bestehend aus einer Krankenschwester und einem Assistenten mit Down-Syndrom, untersuchte er nicht nur die Toten, die auf seinem Tisch landeten, sondern gleich dazu die Umstände, die zu ihrem Ableben führten und brachte die Täter zur Strecke. Oft mit einer gehörigen Portion Geisterglauben und Geisterhand. So ist das halt in Laos. Der Humor kommt dabei auch nicht zu kurz.

Mehr will ich aber nicht verraten, lesen Sie lieber selbst! Dr. Siri und seine Abenteuer sind nämlich die Erfindung des britischen Autors und Zeichners Colin Cotterill. Derzeit gibt es acht Bücher aus der Dr. Siri Serie. Im früheren Leben war Cotterill Lehrer in verschiedenen (Entwicklungs-)Ländern und ist eher über Laos zum Schreiben von Büchern gekommen als umgekehrt. Cotterill schreibt über Laos, vor allem aber für Laos. Seine Dr. Siri Bücher (zumindest die englische Taschenbuchausgabe) lässt er in Laos drucken und alle Tantiemen fließen in Bildungsprogramme von Hilfsorganisationen in Laos. Und in UXO Projekte.

Das war die erste Überleitung zum dem Text weiter oben. Die zweite ist der achte Band der Abenteuer von Dr. Siri. „Slash And Burn“ heißt er, ist erst dieses Jahr erschienen und behandelt, quasi als Nebenkriegsschauplatz, die amerikanische „Intervention“ in Laos und deren explosiven Nebenwirkungen.

Und wir?
Eine Überleitung zu unserer Reise an diesem Tag gibt es jedoch nicht. Weder sind wir (zu unserem Glück) über Blindgänger gestolpert, noch (zu unserem Pech) Dr. Siri über den Weg gelaufen. Wir sind sogar weder gestolpert noch viel gelaufen, sondern wie es sich gehört mit dem Rad gefahren. Nicht lange, nur 60 Kilometer und rund fünf Stunden mit einigen Pausen. Aber schön war es!


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Tal der Hoffnungsvollen

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Luang Namtha hat ca. 3.500 und Einwohner zählt zu einer der größten Städte in Nord-Laos. Ich habe die Bewohner der Stadt nicht gezählt, obwohl so ein kleiner Zensus in den 1 ½ Tagen, die wir dort verbracht haben, locker zu schaffen gewesen wäre. Aber so steht es in Wikipedia. Irgendwoher muss ich ja meine Informationen beziehen.

Statt Zensus als Sightseeing. Wir haben uns für den halbtägigen Ausflug zu den Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung mit den Fahrrädern entschieden. Schließlich haben meine Teilnehmer eine Radtour gebucht. Es soll ja Gruppen geben, die sich hier mit dem Bus durch die Gegend gondeln lassen 😉

Um neun Uhr holt uns Porn ab. Ich weiß was Sie jetzt denken, und Sie haben Unrecht! Porn ist ein gängiger Name in Thailand und Laos. Porn ist unser lokaler Führer für heute. Yong war noch nie in Luang Namtha und kennt somit die örtlichen Gegebenheiten nicht.

Los ging es über die gut ausgebauten Kreisstraßen der Stadt. Also über Stock und Stein, über Sandwege und Schotterpisten. Erste Station war eine Kautschukplantage. Die ist nicht wirklich einmalig, schon gestern auf unserer Fahrt nach Luang Namtha haben wir Kautschukbäume in Hülle und Fülle gesehen. Rund 60% der Fläche der Provinz Luang Namtha (denn es gibt neben der Stadt auch die gleichnamige Provinz) ist angepflanzt mit Kautschukbäumen. Neu für uns war jedoch, dass wir hier mal direkt auf Tuchfühlung mit den Bäumen gehen durften und nebenbei ein paar Informationen geliefert bekamen. Wussten Sie zum Beispiel, dass so ein Baum pro Jahr 10 Kilogramm Gummi gibt? Die Stämme werden am Abend angeritzt und am nächsten Morgen sammelt der Plantagenbesitzer den frischen Kautschuk aus den Auffangschalen ein. Verkauft wird er dann fast ausschließlich an chinesische Händler.

Nächster Stopp Akha Dorf. Die Akha sind ein Bergvolk, welches erst vor rund 200 Jahren von China und Burma kommend nach Laos und Thailand emigriert ist und sich dort in den Hochlagen angesiedelte. “Unser“ Dorf heißt Neues Dorf, weil es erst vor ca. fünf Jahren angelegt wurde und nicht in den entfernten Bergen liegt, sondern fast schon in der Ebene um Luang Namtha. Da sind die einheimischen Akhas einfach mal in bequeme Entfernung zum Tourismus umgesiedelt. Das Dorf verdient viele Attribute, aber auf „neu“ würde wohl kaum jemand kommen beim Anblick der armseligen Hütten. Für mich war es der erste Besuch hier, und es wird auch der letzte bleiben. Diese Art Ethno-Tourismus sagt mir gar nicht zu. Zum Glück gab es nicht die übliche Tanzeinlage mit bunten Trachten, die sonst kaum noch getragen werden.

Also schnell weiter. Nämlich hoch zur Stupa That Phum Phuk. Eigentlich sind es zwei Stupas. Die alte, die in den 1960er Jahren von einer amerikanischen Fliegerbombe zerstört wurde (was haben sich die Amis dabei nur gedacht???) und die neue, goldene, direkt hinter der Ruine der ersten.

Wieder rauf auf die Räder und ab zu einem Friedwald. In einem Waldstück bestattet zu werden kommt ja auch in Deutschland langsam in Mode. Bei den Schwarzen Thai ist es schon lange Tradition. Allerdings werden die Toten nicht einfach neben einem Baum beerdigt, sondern man baut für sie kleine Häuschen auf Pfählen, ausgestattet mit einer Inneneinrichtung en miniature, auf das ihnen wo immer sie auch hingegangen sein mögen nichts fehle. Vielleicht sollte ich mal eine kleine Liste der Dinge anlegen, die ich mir für mein Leben danach wünsche.

Was fehlt noch auf unserer Rundtour? Genau, Shopping für die Ladies! Gleich um die Ecke vom Friedwald gibt es richtige Pfahlbauten der Schwarzen Thai. Unter einem dieser Bauten gibt es eine Seidenraupenaufzucht und einen Webstuhl. Allerdings ist sowohl in der Aufzucht als auch auf dem Stuhl tote Hose, wir haben die falsche Jahreszeit erwischt. Immerhin gibt es auf Nachfrage gewebte Produkte, unseren Damen im Team wird also doch noch nach zähen Verhandlungen ein Grundbedürfnis erfüllt.

Gefüllt mit weiteren Eindrücken und geleert mit ein paar Geldbeuteln kehrten wir nach Luang Namtha zurück. Der Rest des Tages war dann zur freien Erholung.


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Mach mal Pause

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Etappe acht auf unserer Tour de Lao. Die hohen Berge liegen weit hinter uns, vor uns erstreckt sich Hügellandschaft und kleinere Höhen, die ich nur noch Päschle (das war Schwäbisch, zu Deutsch „kleiner Pass“) nenne.

Frühstück in einem Restaurant um die Ecke vom Gästehaus. Mehr Auswahl gibt es leider nicht, denn sonst müssten wir nach China laufen. Das liegt zwar nur um die übernächste Ecke, aber dafür haben wir kein Visum. Auch die Auswahl am Frühstückstisch ist nicht wirklich üppig, es gibt Nudelsuppe, Nudelsuppe oder Nudelsuppe. Damit die Bedienung nicht durcheinander kommt entscheiden wir uns im Kollektiv für die Nudelsuppe. Immerhin gibt es auch Kaffee. Ein Zugeständnis an die langnasigen Gäste. Das war die erste Pause für heute.

Um neun Uhr sitzen wir auf den Rädern. Schlappe 66 Kilometer legen vor uns und wie schon angedeutet keine nennenswerten Steigungen. Daher folgt nach ca. 10 Kilometer die zweite Pause, nach 15 die dritte und nach 20 Kilometer sowieso noch eine. Bei Kilometer 27, kurz vor der Abzweigung nach China, futtern wir Bananen und Orangen. Nur eine kurze Rast von einer halbem Stunde, denn heute haben wir beschlossen keine Mittagspause zu machen.

Daher fahren wir zügig weiter, die Landschaft ist lieblich, der Bodenbelag bestens und das Wetter stabil. Bei Kilometer 35 machen wir eine kleine Pause. Pause Nummer sechs, wenn ich richtig gezählt habe. In Bouamphieng bei Kilometer 56 muss man rechts abbiegen. Ein idealer Ort, um eine Pause zu machen.

Bereits um 14 Uhr rollen wir in Luang Namtha ein. Bevor wir das Hotel beziehen beschließen wir spontan in der Stadt eine kleine Pause zu machen. Ein Café, in dem es auch leckere Fritten gibt, lädt dazu ein. Eine Stunde später sind wir dann im Hotel. Den Rest des Tages verbringt jeder auf seine Weise, einkaufend, bummelnd, Blog schreibend. Am Abend überfallen wir den örtlichen Nachtmarkt. Leider ist der nicht mehr so üppig mit verschiedensten Speisen ausgestattet wie ich ihn in Erinnerung hatte und das Abendessen fällt etwas eintönig aus.
Kulinarisch war der heutige Tag also kein Highlight. Aber die Pausen waren nett!


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Geschenkt

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Dem werten Leser dürfte bekannt sein, dass der zweite Dezember in Laos Nationalfeiertag ist. Das lernt man in Deutschland schon in der Grundschule. Wie wir auch alle wissen wurde am 2. Dezember 1975 die demokratische Volksrepublik Laos ausgerufen. Zum 36. Jahrestag hat uns die Republik gleich drei Geschenke gemacht: Eine neue Straße, ein neues Gästehaus und eine lautstarke Party gleich hinter dem Gästehaus.

Heute standen nur 52 Kilometer und 660 Höhenmeter auf dem Fahrtenschreiber. Für uns inzwischen gut durchtrainierte Radathleten also eine Nachmittagsbeschäftigung. Daher haben wir den Vormittag dazu genutzt ein wenig Sightseeing in Oudomxai zu betreiben. Zum Beispiel haben wir uns den örtlichen Geldautomaten angesehen und dabei festgestellt, dass dort unten Geld raus kommt, wenn man oben eine deutsche EC-Karte reinschiebt. Mit dem neuen Reichtum sind wir zum alten Markt gezogen. Viel totes Gemüse und totes Getier gab es dort. Auch Getier, welches klein, mit spitzen Zähnen und bis zur Unkenntlichkeit verkokelt war (siehe Bildersammlung unten). Ich werde die Röstlinge meinem Sohn als Mini-Dinosaurier aus Laos erklären.

Um 12 Uhr Mittag saßen wir auf den Rädern und genossen das erste Geschenk zum Nationalfeiertag: Eine bestens ausgebaute Straße mit Flüsterasphalt. So neu, dass noch der Mittelstreifen fehlte. Ich bin die Strecke bisher dreimal gefahren. Und jeweils war sie ein Ärgernis, denn sie war ein einziger Schotterweg bzw. mit übelstem Belag. Was habe ich (und meine damaligen Teilnehmer) geflucht! Aber heute war es der reinste Traum, endlich konnte ich mal die Landschaft rechts und links der Straße genießen, ohne ständig durchgeschüttelt zu werden.

Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass diese Straße nicht wirklich ein Geschenk der laotischen Regierung ist. Denn gebaut und wohl auch finanziert wurde sie von den Chinesen. Das erfüllt mich Halbchinese schon etwas mit Stolz. Vor weniger als 20 Jahren gab es in China kaum eine Straße mit ordentlichem Belag. Heute baut China nicht nur hervorragende Verkehrswege im eigenen Land, sondern leistet auch in den angrenzenden Ländern auf diesem Gebiet Entwicklungshilfe. Nicht ganz uneigennützig, aber dass soll das Thema hier nicht sein.

Daher zu unserm zweiten Geschenk zum Nationalfeiertag. Na Mawn, Ziel unserer heutigen Etappe, ist ein Straßendorf. Etwas größer als die Dörfer mit den Bambushütten, durch die wir ständig fahren, aber trotzdem ein Dorf. Immerhin gibt es ein Gästehaus. Das war bei meinen letzten drei Besuchen sehr rudimentär, es gab vier Zimmer, jedes eingerichtet mit einem Bett und sonst nichts. Die Toilette befand sich am Ende des kurzen Gangs, dort konnte man sich auch waschen. Mit kaltem Wasser aus einem Bottich. Der romantische Name dafür ist „Elefantendusche“. Diese Wohnbedingungen habe ich meinen Teilnehmern zuvor in den schillernsten Farben geschildert. Sie müssen schließlich vorbereitet sein. Aber dann kam es ganz anders! Das Gästehaus hatte in der Zwischenzeit ein neues Gebäude errichtet. Zwar nicht Luxus pur, aber alle unsere Zimmer haben ein eigenes Bad, aus der Dusche kommt warmes Wasser aus der Solaranlage und wer möchte kann sogar TV glotzen. Na Mawn ist übrigens erst seit 2010 an das Stromnetz angeschlossen.

Jetzt das dritte Geschenk zum Nationalfeiertag: Party!
Schon den ganzen Tag über haben wir laute Musik aus den Restaurants links und rechts der Straße vernommen. Die Gäste darin befanden sich in unterschiedlichen Stadien des Alkoholrausches. Fröhliche Leute überall. Aber so richtig ab geht es hinter unserer Herberge. Ohne Drogen, denn die meisten Besucher der Party sind zwischen fünf und fünfzehn Jahre alt. Also eine Art Kindergeburtstag. Nur mit lauter Musik. „Lauter“ nicht im Sinne von „viel“, sondern im Sinne von „laut“. Die Mädels haben sich herausgeputzt und tragen viel traditionelle Tracht. Die Jungen sind eher farblos. Aber egal ob Männchen oder Weibchen, sie scheinen die Gaudis ihres Lebens zu haben. Meine Teilnehmer haben noch die Tanz- und Gesangsdarbietungen der verschiedenen Volksgruppen genossen, ich habe mich frühzeitig abgesetzt um diese Zeilen zu tippen. Aber jetzt muss ich Schluss machen, eben wurde die Musik abgeschaltet.


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Onduliert

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Schluss mit der Atempause für unsere Räder. Die haben die letzten drei Tage ein untätiges Leben gefristet. Aber heute müssen sie wieder ran, und das nicht zu knapp. Die längste Strecke der Tour steht auf der Tagesordnung, 100 Kilometer von Muang Khua nach Muang Xai, Hauptstadt der Provinz Oudomxai. Dafür bleiben wir verschont von übermäßigen Höhenmetern. Die ersten 70 Kilometer lassen sich am besten mit „onduliert“ beschreiben. Es geht das liebliche Tal des Nam Phak hinauf, fünf Höhenmeter hoch, drei Höhenmeter hinunter.

Highlight der Tour war ein Markt in einem der vielen Dörfchen entlang der Strecke. Selbst Yong und unserem Fahrer Kampai schwirrten die Köpfe ob der vielen Volksstämme, die hier vertreten waren und Waren feil boten oder erwarben. Khmu Lu, Khmu Khong, Khmu Am, Khmu Bit, Lao Loum, Hmong Khao, Hmong Dam und Hmong Lai waren es wohl, aber wer zum wem gehörte konnte uns niemand sagen. Dazu muss man wohl ein ganz gewiefter Ethnologe sein.

Tiefpunkt der Tour war ein Regenguss. Erst nieselte es leicht vor sich hin, aber dann schüttete es immer kräftiger. Regenfahrten haben für mich immer etwas meditatives. Mit halb eingezogenem Kopf achtet man nicht mehr auf die Landschaft, sondern nur noch auf die fünf Meter Straße voraus. Anfangs flucht man vor sich hin, dann kommen einem Gedanken über Gott und die Welt und ab einem bestimmten Zeitpunkt denkt man gar nicht mehr, man strampelt einfach nur. Zum Glück hielt der Regen nicht zu lange an, schon bei der Mittagspause bei Kilometer 72 waren wir halbwegs wieder trocken. Auf den letzten 30 Kilometer mussten noch drei kleinere Hügel erklommen werden, aber die schafften wir mit links.

An Muang Xai um viertel nach fünf. Heute mal keine laotische Küche, heute gingen wir zum Chinesen um die Ecke. Sehr zum Leidwesen von Viola, die sich eine leichte Magenverstimmung eingefangen hatte und mit den teilweise recht öligen Gerichten nichts anfangen konnte. Darauf hin war China für sie zunächst unten durch. Den anderen hat es aber überwiegend geschmeckt, für Yong war es sogar die erste Begegnung mit der schmackhaften chinesischen Küche überhaupt.


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Land der Tausend Radfahrer

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert gab es in Laos ein Königreich, das nannte sich Lan Xang (oder auch Lane Xang, Lan Chang, Lan Sang). Keine Sorge, ich werde Sie jetzt nicht mit der Geschichte Laos malträtieren. Vielleicht später. Jedenfalls bedeutet Lan Xang „Land der Millionen Elefanten“. Klingt romantisch, aber wie die folgende Legende, die uns unser Guide Yong aufgetischt hat, belegt, waren die Dickhäuter nicht immer wohl gelitten:

Es war einmal, vor vielen, vielen Jahren, ein Junge, der übernatürliche Kräfte besaß. Wie er zu diesen Kräften kam ist eine andere Geschichte. Hier geht es schließlich um Elefanten. Und zwar um genau 1.000.000 Elefanten. Die lebten in der Region um Vientiane und machten der dortigen Bevölkerung das Leben zur Hölle. Elefanten können nämlich besonders gut trampeln und futtern. Beides wirkte sich extrem ungünstig auf die Getreideproduktion in Vientiane aus. Die Einwohner und auch der damalige König waren dermaßen unglücklich über ihre missliche Lage, dass letzterer versprach demjenigen sowohl sein Königreich als auch seine Tochter zu schenken, dem es gelingt der Elefantenplage Herr zu werden. Kommt Ihnen das vielleicht aus deutschen Märchen bekannt vor? Mir schon, jedenfalls der Teil mit der Prinzessin als Tochter.

Unser junger Freund vom Anfang dieser Story hörte davon und da er nicht nur übernatürliche Kräfte besaß, sondern auch eine soziale Ader, machte er sich auf den Weg in die Hauptstadt. Er stammte aus dem Süden des Reiches. In Vientiane angekommen gelang es ihm innerhalb kurzer Zeit 999.999 Elefanten zu eliminieren. Wie er das angestellt hat ist leider nicht überliefert.

Wenn Sie in Mathe gut aufgepasst haben dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass noch ein Elefant von den ursprünglichen einen Million übrig geblieben ist. Das war der Chef der Horde, und den hat unser Held verschont. Er war ja nicht so.

Trotzdem gehörten Königreich und Prinzessin nach dem Massaker ihm. Dem entthronten König war das dann doch nicht so recht. Die Tochter war ihm egal, er wollte jedoch sein Reich wieder haben. Schwierige Angelegenheit, denn der Thronfolger war resistent gegen jegliche Art von Waffengewalt. Aber er musste eine verwundbare Stelle haben, und die erfuhr der hinterlistige Ex-König von seiner Tochter (Hallo Siegfried, hier ist dein laotischer Counterpart!). Töchterchen kannte inzwischen ihren Gatten bestens und wusste somit, dass alle seine Körperöffnungen letale Angriffsflächen boten.

Um eine traurige Geschichte kurz zu machen, der hinterlistige Monarch stellte dem Elefantentöter eine Falle, die ihn beim Verrichten eines großen Geschäftes rektal erdolchte. Traurig, traurig…

Soweit die Legende. Ich hoffe ich habe sie wahrheitsgemäß wiedergegeben. Wie bin ich nur darauf gekommen? Ach ja, ich wollte den Übergang vom Elefant zum Radfahrer schaffen. Elefanten gibt es nämlich nur noch wenige in Laos. Die Sage hat also einen wahren Kern. Deswegen heißt unser kleiner Radelausflug auch „Land der Tausend Elefanten“, und nicht „Land der Millionen Elefanten“. Selbst von den tausend Elefanten haben wir bisher noch keinen einzigen gesehen. Aber Radfahrer sind uns begegnet! Keine tausend, jedoch jeden Tag ein paar. Oft ein Paar, die meisten von ihnen Holländer, aber auch Amerikaner. Und einen Koreaner. Aber der konnte kein Englisch.

Laos lässt sich hervorragend individuell mit dem Zweirad bereisen. Da es nur zwei oder drei Straßen gibt kann man sich praktisch nicht verirren. Viele Restaurants haben Speisekarten auch auf Englisch und billige Unterkünfte hat es spätestens nach 120 Kilometer. Kein Wunder also, dass wir unterwegs ständig Radtouristen treffen. Sie machen dem Fernlastverkehr zahlenmäßig ernsthafte Konkurrenz. Meistens stoppen wir uns gegenseitig, tauschen Erfahrungen aus und geben Tipps für die nächsten Strecken.

Wer Zeit und Geld übrig hat sollte Laos eigenständig mit dem Rad bereisen. Fehlt es jedoch entweder an dem einen oder dem anderem oder gar an beidem ist bei uns (Laos By Bike AKA China By Bike) wesentlich besser aufgehoben. Da muss man sich nämlich keine Gedanken um die Unterkünfte oder die Verpflegung machen und erfährt in drei Wochen mehr über das Land als ein Individualtourist, der drei Monate durch Laos tingelt.

Was hat meine Gruppe heute gemacht? Sie hat wieder eine Runde auf dem Ou Fluss gedreht. Nicht so lang wie gestern, daher stand der Vormittag zur freien Verfügung. Einige haben das Dorf durchstreift, andere haben Blog geschrieben und ein Nickerchen gehalten. Um 12 Uhr saßen wir wieder im Boot auf unseren ausgebauten Bussitzen. Kurzer Zwischenstopp in einem Schnapsbrennerdorf. In einem ehemaligen Schnapsbrennerdorf, denn eine Untergruppe der AA scheint sich hier breit gemacht und die Hausdestillen stillgelegt zu haben. Schluss mit Feuerwasser.

Viertel vor vier gingen wir in Muang Khua an Land, noch genügend Zeit für einen Rundgang durch den Ort. Der lädierte Lastwagen auf dem letzten Foto steht übrigens vor der Grundschule und war wohl zu seinen besseren Zeiten der Schulbus. Vermutet Karl.


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Spice Girls

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Die laotische Küche ist extrem vielfältig. Es gibt vier Hauptgeschmacksrichtungen: Zitronengras, Kokosnuss, Ingwer und Koriander. Und es gibt vier Nebengeschmacksrichtungen: Zitronengras, Kokosnuss, Ingwer und Koriander. Geschickt untereinander kombiniert kommt man also auf eine schier unendliche Vielfalt an geschmacklich unterschiedlichen Gerichten.

Nun verhält es sich jedoch so, dass es das Wort „Kombinieren“ im Laotischen nicht gibt. Worte wie „Zitronennuss“, „Kokosgrass“, „Koriwer“ oder „Ingiander“ sind somit schon allein sprachlich nicht möglich, wie sollen sie dann Einzug in die Kochtöpfe halten? Eine laotische Hauptspeise enthält folglich entweder Zitronengras, Kokosnuss, Ingwer ODER Koriander. Und zwar in solchen Mengen, die ein Gericht entweder nach Zitronengras, Kokosnuss, Ingwer ODER Koriander schmecken lässt. „Huhn in Ingwer“ zum Beispiel degradiert die enthaltenen Anteile Hühnchenfleisch zu einer Wurzel. Rein geschmacklich, versteht sich. Die Rinderstreifen in zartem Koriander gewendet schmecken plötzlich nicht mehr nach Kuh, sondern nach Kaugummi aus dem 10-Cent-Automaten. Tomyum-Pork entspricht dem, was man sich am Morgen aus der Tube auf die Zahnbürste gedrückt hat.

Haben Sie also keine Angst vor der laotischen Küche! Sie ist zwar vierfältig, birgt aber kaum Überraschungen. Höchstens Kindheitserinnerungen werden geweckt (der rote Kaugummiautomat um die Ecke) bzw. Erinnerungen an die Morgentoilette.

Wie bin ich nur auf dieses Thema gekommen? Ach ja, das heutige Abendessen. Das war nämlich laotisch. Das Frühstück nicht, das haben wir heute wieder am Ufer des Mekongs zu uns genommen. Das Hotel stellte Baguette, Butter, Marmelade, Früchte, Joghurt, Ei („Omelette, fried or scrambled, Sir/Madam?“) und Müsli bereit. Müsli war mal eine Abwechslung, alles andere kennen wir bereits von fast allen Morgenmahlzeiten seit unserer Ankunft in Laos.

Ein weiterer freier Tag für die Fahrräder. Um acht Uhr steigen wir in ein Boot, welches uns nach Muang Ngoi bringen soll. Den ersten 30 Kilometer folgen wir dem Mekong in Richtung Quelle, dann biegen wir rechts ab in den Nam Ou. Zum Glück liegt die letzte Regenzeit noch nicht arg lang zurück und der Fluss führt gut Wasser. Wenn man die Fahrt im Februar macht kann es durchaus vorkommen, dass man an bestimmten Passagen aus dem Boot steigen muss, um den Tiefgang zu heben und den Kahn ein wenig zu schieben.

Flussimpressionen:

In Nong Khiao wechseln wir das Boot. Sehr zur Erleichterung aller, denn zuvor hatten wir harte Holzstühle, nun bequeme Sessel aus einem ausgeschlachteten Reisebus. Um 16:30 kommen wir in Muang Ngoi an. Noch ein Gang durch das Dorf und ein weiter oben beschriebenes Abendessen. Dann ruft das Bett.


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Im Namen Buddhas

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Eigentlich sollte ich an dieser Stelle einfach den Blogeintrag „Luang Prabang“, geschrieben von Kollege Frank vor zehn Tagen, eins zu eins übernehmen. Seine Gruppe hatte nämlich fast das gleiche Programm absolviert wie wir heute, selbst die Schnappschüsse stammen aus den selben Perspektiven.

Na gut, muss ich mir also etwas anderes aus den Fingern saugen.

Die Stadt Luang Prabang hatte viele Namen im Laufe ihrer Geschichte. Darunter zum Beispiel Chieng Dong, Chieng Thong und Mueang Sua. Steht so in Wikipedia.

„Luang“ bedeutet „groß“. Nicht auf Laotisch, aber in Pali. Pali ist eine (Schrift-)Sprache, die dem indischen Sanskrit entsprungen ist und in den buddhistisch beeinflussten Gebieten Südost-Asiens aus Ermangelung eigener Schriften verwendet wurde. Hoffentlich habe ich das so richtig interpretiert. Wer es besser weiß möge bitte einen qualifizierten Kommentar hinterlassen!

Jetzt zu „Prabang“. Das ist abgeleitet von Phra Bang, einer Buddha Statue, die ein nicht unbedeutender Herrscher vor ca. 700 Jahren in die Stadt gebracht hatte und sich damit legitimierte. Der Name des Herrschers ist mir gerade entfallen, aber selbst wen ich ihn hier nennen würde dürften sich 95% der Leser dieses Blogs zwei Zeilen weiter unten auch nicht mehr daran erinnern. Somit bin ich auf der sicheren Seite.

Jedenfalls gibt es heutzutage in Luang Prabang insgesamt 19 Statuen des Phra Bang. 18 davon können besichtigt werden. Einer zum Beispiel im Nationalmuseum (AKA Königspalast, aber so darf in einem sozialistischen Land keine Anlage genannt werden), die anderen in den diversen Tempeln der Stadt.

Nur den echten Phra Bang, den bekommt man nicht zu sehen. Der fristet sein Dasein irgendwo in einem Banktresor. Hoffentlich geht es ihm dort gut.


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