Goldenes Land

Entlang der Burmastrasse, 11.02. bis 11.03.2012

Wir sind im Goldenen Land gelandet, in Suvarnabhumi. Hinter diesem Titel sind einige Länder her, das scheint in dieser Hinsicht eine Art südostasiatisches Shangri-La zu sein. Die Glas-Palast-Chronik der burmesischen Herrscher berichtet jedenfalls von einem prachtvollen Königreich der Mon rund um Thaton, der Stadt in der wir uns befinden, von hier aus soll der Buddhismus sich in Südostasien verbreitet haben. Egal ob Legende oder nicht, die Mon waren einst eine mächtige Volksgruppe, dessen Reich sich bis hin nach Kambodscha erstreckt hat. Erst im 11. Jahrhundert übernahmen die Bamar (Burmesen) die Vorherrschaft in weiten Teilen des Gebietes, das heute Burma ausmacht. Die Mon haben sie weiterhin gepiesackt, mittlerweile sind sie aber wie viele andere Volksgruppen des Landes politisch nahezu bedeutungslos. Tathon zumindest ist nicht merklich majestätisch, eher urig und entspannt, weit weg davon entfernt, touristisch erschlossen zu sein. Schönes Flanieren durch die staubigen kleinen Gassen, ambitionierte Haarschnitte werden für wenig Geld verabreicht.

Man erkennt die Mon gut, sie sind viel dunkler als die Burmesen und sollen ursprünglich aus dem südlichen Indien stammen. Es ist faszinierend, was hier alles zusammenkommt, verschiedenste Sprachfamilien und Herkunftsregionen. Gestern waren wir ja noch in Pha-an, der Hauptstadt des Kayin (Karen)-Staates, deren Herkunft manche bis in die Mongolei zurückführen, mindestens aber in das südwestliche China. Die Unterscheidung zwischen Karen und Burmesen ist für uns schon fast unmöglich. Unsere Guides erkennen sie am Akzent, aber in diesen Feinheiten müssen wir uns noch üben. Die Karen sind teils buddhistisch und teils christlich, die britischen Missionierungsversuche waren bei ihnen zur Abwechslung mal relativ erfolgreich. Wie eigentlich alle Nationalitäten des Landes sind sie in einem ständigen Konflikt mit dem Staat, tatsächlich handelt sich es im Fall der Karen sogar um den am längsten andauernden bewaffneten Konflikt weltweit. Seit gut 60 Jahren hat sich die Karen National Union im Dschungel verschanzt, vor allem im Grenzgebiet zu Thailand, und dort für Autonomie gekämpft. Oder einfach nur um zu Überleben.

Als historisch wurde deshalb der Waffenstillstand zwischen dem staatlichen Militär und der KNU bezeichnet, das ist gerade mal ein paar Wochen her, unterzeichnet übrigens im Frühstücksraum unseres gestrigen Hotels. Wie man so am Rand mitkriegt ist dieser Vertrag aber auch fragwürdig, die Führungsspitze der Karen-Bewegung war im Exil von Mae Sot/Thailand und nicht anwesend, es ist gut möglich, dass beide Seiten die Trockenzeit nun lediglich dazu zu nutzen, um ihren Nachschub in Ruhe zu regeln. Die Strukturen in den Grenzgebieten (nicht nur im Fall der Karen) sind in jedem Fall so vertrackt, dass sie für uns kaum zu durchschauen sind und sich nicht so einfach in Wohlgefallen auflösen werden.

Die Oppositionsführerin und Friedensnobelpreis-Trägerin Aung San Suu Kyi ist ja nun aus vom Hausarrest entbunden und wird hoffentlich bald eine politische Rolle spielen. Die Leute in Burma hängen ihr Bild auf und sprechen enthemmt ihren Namen, sie scheint tatsächlich eine Symbolfigur für alle ethnischen Gruppen im Land zu sein. Vor allem dem Westen gefällt das gut, mit einfachen Symbolen lässt sich gut arbeiten. Im Zweifelsfall sollte man John Rambo nochmal vorbeischicken, der hat die Karen im letzten Teil der Saga fast im Alleingang gerettet und hat dabei nicht viel rumgeredet („My name is John“ war glaube ich der einzige Satz, den er im gesamten Film gesprochen hat. Diesen aber überzeugend!).

Langweilig! Soviel Politik und kaum etwas Persönliches, wo wir doch eigentlich so eine gute Zeit haben. Zum Abschluss also versöhnlich die Folge 3 unserer Rubrik Wir Grüßen, heute: Lisa darf Martin grüßen und hofft sehr, dass sie nun keine Runde zahlen muss.


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So sieht Daniela das Ganze

Entlang der Burmastrasse, 11.02. bis 11.03.2012

Diese Eindrücke stammen von Mitfahrerin Daniela, ich danke herzlich für ihre Beobachtungen und ihr feines Auge bzw. ihr feines Gehör! Wir sind in der Karen-Hauptstadt Hpa-an, es ist traumhaft hier. Der Track zeigt auch den zweiten Tag durch die – Gott verzeihe mir – bizarre Karstlandschaft an. Morgen fahren wir weiter nach Thaton. In das Goldene Land.

„Ein Versuch, den akustischen Background zum Fühlen dieses Landes zu liefern : Das rhythmische Schlagen des wildhopsenden Zuges, der seine Gäste fast aus den Sitzen und das festgezurrte Gepäck aus der Ablage schleudert : dong dong dong dong ( Klotür : ) bäng ( (Waggontür : ) rumms kreisch kreeeisch… und wieder von vorn, viele Stunden. Einladung zum Tanz. Gelassene, gut ausbalancierte Wallas tragen Tee und Kaffee vorbei, wir hingegen scheitern schon am Versuch, eine Papaya mit dem Taschenmesser zu zerschneiden, ohne die Gruppe vor der Zeit zu dezimieren. Ein Muezzin weckt am frühen Morgen… In einem Land, in dem man die tiefberührende Gläubigkeit der weitgehend buddhistischen Einwohner an jedem Straßenaltar, an jeder Pagode, in jedem als Opfergabe abgelegten Blumengebinde spürt. Am Mount Zwekabin, der NATÜRLICH eine Pilgerstätte und Pagode ist. Tausend Buddhas in Reih und Glied, die aus den gesenkten Augenlidern zuschauen, wie die Pilger schwere Ziegelsteinpakete zum Pagodenneubau auf den Berg tragen. Unser kleines Geldopfer lässt den Mönch zum Mikro greifen, um den Gästen aus Germany Glück und Segen für ihre weitere Wegstrecke mitzugeben. Fast völlig fehlen dagegen: Handyklingeltöne.

Wir sind in einem Land, das an einem schweren Schicksal trägt. Die Hoffnung auf ein leichteres Los ist zu spüren, doch wird es dauern. Bilder der Symbolfigur Aung Sang Suu Kyi sind auf allen Märkten zu finden, auf T Shirts, historische Banknoten mit dem Abbild des verehrten Vaters kleben an den Spendenboxen der Pagoden. Wie viel Leiden musste sich angesammelt haben, dass diese so gleichmütig wirkenden Menschen vor 5 Jahren auf die Straßen gingen? Auf uns zappelige Europäer wirkt alles so entspannt: Mensch und Tier bewegen sich, anders als wir, temperaturangemessen. Das Baby schwingt sanft in der Hängematte. Enten ziehen gelassen ihre Bahn im Reisfeld. Der Ochse steht im Schlamm und kühlt sich Huf und Fell. Aus den kleinen Buden am Straßenrand schaut man uns zu und lächelt freundlich aus betelnussgefärbten roten Mündern.

Wir haben Glück: in Hpa-An ist die Pagode voll von Menschen, vor allem Frauen. In den ersten Reihen sitzen die Nonnen in ihren rosafarbenen Gewändern mit dem safrangeleben Schal darüber. Ein hoher buddhistischer Mönch wird erwartet, der bereits mehrere Abende lang Lehren erteilt hat. Es ist eine friedliche, freundliche Stimmung. Wir sind herzlich eingeladen, uns dazu zu setzen, und warten etwas unsicher, was wohl passieren wird. Nach einer Weile erscheint der Mönch mit Gefolge und rezitiert mit den Anwesenden. Winzige Kinder mit ihren Müttern sitzen selbstverständlich dabei, falten die kleinen Hände und versuchen es den Großen gleich zu tun und mitzusprechen. Dass das nicht immer so ganz lupenrein gelingt, sieht man an den Heiterkeitsausbrüchen der Mutter und ihren Nachbarinnen, die in die heitere, warme Stimmung dieses Abends am Ufer des Flusses Salween (Thanlwin) passt.“

Aus unserer Rubrik Wir Grüßen, Folge Zwei: Daniela darf grüßen, weil sie so fleißig war, und zwar Stefan und Biene. Sie sollen sich von ihrem Techtelmechtel mit Dirk Niebel doch bitte nicht so fürchterlich irritieren lassen.


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Upper Class

Entlang der Burmastrasse, 11.02. bis 11.03.2012

Mawlamyaing, Mawlamyine, Moulmein…unser Ort hat viele Namen, wie fast alle Orte in Burma (Birma, Myanmar…). Umbenennungen, Transkriptionen, man verliert wirklich den Überblick hier. Unser Ort ist schön und zeitenthoben. Vor sehr langer Zeit war er das administrative Zentrum der Briten für ihren ersten kleinen Anteil am Land – in den 1820ern-1850ern, als die Kolonialmacht noch mit ein paar schmalen Küstenstreifen an Andamanenküste und am Golf von Bengalen zufrieden war. Wie immer kannte die Gier keine Grenzen, Britisch-Burma wurde zunächst auf den kompletten Süden des Landes und später auf das gesamte burmesische Gebiet ausgedehnt. Hauptstadt wurde dann auch schnell Yangon und Moulmein durfte wieder zur Provinzstadt an der Mündung des Salween werden. George Orwell spielte hier in den 1920ern Kolonialpolizei und hat sich dabei nicht überarbeitet, einiges von diesem Leben ist in seinen Roman „Burmese Days“ eingeflossen. In Burma durften die Müßiggänger und Verlierer unter den Beamten der imperialen Großmacht Upper Class sein und hatten ihre Ruhe dabei. Das koloniale Erbe ist noch heute sichtbar in vielen eleganten Gebäuden aus jener Zeit, aber inzwischen alles komplett marode.

Hierher gekommen sind wir mit der Bahn, stilgemäß in den Wagen der Upper Class. Man sollte sich davon nicht täuschen lassen, denn man ist inzwischen anderes gewohnt und die Reisestrapazen können sich in diesem Fall seit den Engländern nicht wirklich verändert haben: die Maschine und Wagons sind alt und ächzen die Gleise entlang, zwischendurch muss auch mal an den Bremsen geschraubt werden. Die Trasse ist noch bedauernswerter, die ist bestimmt seit hundert Jahren nicht mehr überholt worden. Eine ähnlich anstrengende Zugfahrt hatte ich jedenfalls selten, den andern ging es genauso, wir wurden von Anfang bis Ende durchgeschüttelt, 10 Stunden (300km!) wie auf den Massagestühlen am Flughafen. Obst aufschneiden wäre fast in ein Blutbad gemündet, Kaffeetrinker versorgten unfreiwillig das halbe Abteil. Es gab tatsächlich eine Holzklasse, keine Ahnung wie man das überstehen kann. Und es war alles doch herrlich! Der Eindruck, wie Reisen war und sein kann. Die Landschaften, die Stimmung im Zug und auf den winzig kleinen Bahnhöfen mit den ernsten Stationswärtern und ihren stolzen Fahnen (die Strecke wird 2x am Tag befahren). Kinder stehen vor den Häusern und warten sehnsüchtig auf das Vorbeifahren des Zuges, um dann traumverloren zu winken. Wir sind wie immer angekommen, diesmal also in Moulmein. In ein gemächliches, pagodenbesetztes, palmenbeschattetes Rückzugsgebiet.

Dem Erbe unserer europäischen Vorfahren widersetzen wir uns im Übrigen entschieden. Auf dem Markt sind wir schon fast nicht mehr zu unterscheiden von der Bevölkerung, mit Tanaka-Paste tarnen wir unsere bleichen Gesichter, Betelnusssaft quillt uns aus den Mundwinkeln. Wir haben eine ausgedehnte Runde gedreht, die Räder haben die Zugfahrt erstaunlich gut überstanden, bis zum größten liegenden Buddha des Landes bei Win Sein, 200m lang. In seinem Inneren herrschen chaotische Zustände, nicht gerade Nirvana. Eine Kammer mit Gipsfiguren reiht sich da an die nächste, fertig und unfertig, in bunt oder in grau. Wie immer wird die Werdungsgeschichte des historischen Buddha dargestellt, dazu burmesische Folklore und die verschiedenen Daseinsbereiche des Menschen, aber am meisten Freude hatten die Bildhauer ganz eindeutig an den Versuchungen: üppige nackte Frauen, nicht zu knapp. Danach dann die Rückfahrt in der Abenddämmerung, schattig und schön, von milder Luft und dem Lächeln der Menschen begleitet.

Ab heute eine neue Rubrik, wir grüßen.
Folge eins: Karin grüßt Kai. Herzlichen Glückwunsch Kai!


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Reisen mit Mutti

Entlang der Burmastrasse, 11.02. bis 11.03.2012

Auf vielfachen Wunsch soll heute das Blogthema sein: meine Mutter. Sie reist mit, durch Nacht und Wind. Von den Local Guides wird sie bereits zärtlich „Muddi“ gerufen, was sie sehr freut und den Rest der Gruppe auch. Schon jetzt sind wir eine große Familie, mit Muddi als dem ungekrönten Oberhaupt und Maung und Aung als dem von kindlicher Pietät erfüllten Nachwuchs. Maung ist ja eigentlich älter als ich, aber ich kann nicht mithalten. Wie Pfadfinder nehmen uns die beiden am Arm und geleiten uns über die wilden Straßen der Stadt, kein Krater im Bürgersteig, auf den nicht hingewiesen würde. Aus dem Bus werden wir fast gehoben. Betreutes Reisen, wahrscheinlich alles aus Respekt vor Muddi.

Man fühlt sich dabei leicht beschränkt, wir werden ihnen diese Flausen austreiben müssen, wahrscheinlich kennen sie es nicht anders von geriatrischen amerikanischen Busreisegruppen. Trotzdem keine Frage, den Tag haben wir zusammen sehr schön gestaltet. Spazieren gewesen im Kandawgyi-Park und dann den drittgrößten liegenden Buddha des Landes angeschaut, in einem an liegenden Buddha-Statuen nicht armen Land durchaus ein Superlativ (die beiden Gewinner werden wir selbstverständlich auch noch sehen). Die Figur stammt aus den 60ern und hat einen roten Schmollmund, lange Wimpern, rote Fußnägel. Ein wenig später waren wir in der Hafengegend, wo die Arbeiter für 3 Dollar am Tag 50kg-Reissäcke schleppen, die das Zehnfache kosten.

Die Shwedagon-Pagode führt all diese Paradoxe und Menschen zusammen, als eine der großen heiligen und vereinigenden Stätten Asiens. Hier hat alles seinen Platz. Die Atmosphäre in der Abenddämmerung ist gelassen und wunderschön, ein stilles Murmeln. Mönche knipsen, Familien picknicken, sogar Touristen lächeln sich an.

Am Abend wurden wir dann doch noch von der Leine gelassen, in Chinatown. Muddi hatte schon Sorgen ob wir ohne Maung und Aung ins Hotel zurückkommen, haben wir aber tatsächlich alleine geschafft. Morgen steht eine lange Zugfahrt für eine kurze Strecke in den Süden an. Mal schauen wie das mit dem Blogschreiben so funktioniert dort, bei den Mon und den Karen.

Burma Vintage

Entlang der Burmastrasse, 11.02. bis 11.03.2012

Ich kann nur hoffen dass in unserem Hotel kein Feueralarm stattfindet, z.B. eine Übung wie früher in der Schule. Denn dann müsste das ganze Stockwerk, vielleicht sogar das ganze Hotel, durch mein Zimmer eilen, das entsprechende Schild zeigt auf meine Tür, da gibt es kein Vertun. Unsere Unterkunft in Yangon ist typisch für ein Mittelklasse-Hotel in dieser Stadt und in diesem Land: die Einrichtung geht zurück in die 60er schätze ich mal, alles leicht verwittert und abgewohnt aber sauber und gepflegt. Nostalgie wabert durch den dunklen Raum und rattert durch die unverwüstliche Sakura-Klimaanlage. Die Isolation des Landes, von außen und von innen, ist überall zu spüren und zu sehen, man musste mit den Sachen zurechtkommen, die vorhanden waren. Man musste sie reparieren und pflegen und immer improvisieren.

Die Vergangenheitsform ist vielleicht ein bisschen voreilig, aber Burma wurde irgendwann eingefroren und man hat das Gefühlt, es taut jetzt wieder auf. Die neue Regierung öffnet das Land mehr als erwartet und lässt mehr zu als erhofft. Im Ausland wird das registriert, man darf und soll das Land wieder bereisen. Ich sitze hier in diesem durchschnittlichen Hotel und habe eine vernünftige Wifi-Verbindung, bis jetzt wurden keine Seiten blockiert, dazu wäre wahrscheinlich auch die Expertise und die Belegschaft gar nicht da. Die politische Situation in Myanmar ist mit nichts sonst zu vergleichen, aber einmal Internet und es gibt nur schwer den Weg zurück.

Gestern war ich bei der Hochzeit der Geschäftsführerin unserer Partnerorganisation in Burma, dort waren viele Leute aus der Reisebranche, die meisten waren hoffnungsfroh aber auch leicht verzweifelt und etwas überfordert. Der derzeitige Anstieg an Einreisen ist kaum zu bewältigen, die Infrastruktur fehlt, die Hotelzimmer in Yangon sind komplett ausgebucht. Man muss das alles relativ sehen, im Vergleich etwa zum Nachbarland Thailand sind diese Zahlen komplett Peanuts. Aber abgesehen von Gästehäusern gibt es nur knapp 30 Hotels in der Stadt (4.5 Millionen Einwohner!), davon ist vielleicht die Hälfte akzeptabel, zumindest wenn man politisch verantwortlich buchen will. Schwierige Zeiten aber auch große Zeiten für das Land, was soll man die Luxusprobleme der Tourismusindustrie bejammern?

Ich habe das Gefühl meine Gruppe wird gut mit dieser Ausnahmesituation fertig werden. Alles entspannt wie man es gerne hat. Wir werden zu acht durch das Land fahren, mit unseren Guides Maung Maung und Aung Aung, heute sind wir erstmal gemächlich zusammen durch die Gegend spaziert, dem maroden Charme der Stadt kann man sich schwer entziehen, im Jetlag kommt einem das vermutlich alles noch viel surrealer vor. Wir sind mit der Fähre rüber nach Dallah und haben uns dort ein Weilchen mit Fahrradrikschas durch die Gegend fahren lassen, dann haben wir auf der Straße nicht schlecht gegessen. Myanmar-Bier schmeckt uns gut, natürlich nur in Maßen, beste Voraussetzungen.

Triumph Triumph

Schöne Grüsse aus äh Thailand. Bald geht es mir wie Boris Jelzin, der konnte sich ja irgendwann nicht mehr erinnern, wo er gerade war. Dafür sollte ich unbedingt mehr trinken, aber ist dies ein Ziel, auf das es sich hinzuarbeiten lohnt? Morgen muss ich ja schon wieder äußerst früh raus um nach Burma zu fliegen, das muss ich mir merken. In das Land, das kürzlich von Hillary Clinton und ein paar anderen besucht wurde und seitdem allem Vernehmen nach vom Tourismus überrollt wird. Brav brav, nicht dass sich dort Grundlegendes geändert hätte, aber man braucht wenigstens kein schlechtes Gewissen zu haben dorthin zu reisen. Kommen tue ich aus Taiwan, darüber wollte ich eigentlich kurz was schreiben.

Dort hat China By Bike nämlich für die Reise „Die schöne Insel“ den Taiwan Tourism Award überreicht bekommen, Ehre! Ruhm! Sogar Staatspräsident Ma hat eine Rede gehalten, gerade wiedergewählt, ich nehme an es war seine Antrittsrede. Ehrlich gesagt war ich nicht der Einzige, der diese wunderbare Trophäe entgegen-nehmen durfte (leider nur vom Vizepräsidenten, aber dieser Affront war schnell vergessen). In einem Saal voller Anzüge war ich komplett underdressed, nicht mal mein bestes Hemd konnte da Eindruck schinden. Man war aber trotzdem sehr freundlich zu mir.

Die Auszeichnung ist eine sehr ehrenvolle Sache für uns! Taiwan ist ein tolles tolles Reiseland. Das beste Essen in Asien, freundliche, unaufgeregte Menschen, abwechslungsreiche Landschaften. Gerade wird der Radtourismus extrem propagiert, „Time for two wheels“ nennt sich die Kampagne, ich hoffe wir können dazu beitragen. Bis 2016 will man auf 10 Millionen Besucher kommen (2011 waren es 6,5 Millionen), nichts hätte die Insel mehr verdient und nichts wäre ihr mehr zu wünschen.

Im Anhang außerdem ein paar Bilder von einer kurzen Erkundung in Südost-Thailand, die ich gerade hinter mich gebracht habe, vor allem auf dem Motorroller. Neid ist angebracht, vor allem was das Wetter angeht, aber leider hatte ich zu wenig Zeit. Weniger Sonnenbad an tropischen Stränden, eher geschmort werden auf dem heißen Asphalt thailändischer Landstraßen. Dieser Jetset aber auch. Tiefe Sorgenfalten haben sich deswegen in die Stirn meines respektierten CSR-Beauftragten gegraben, aber ich tue es ja alles zum Wohle der Firma!

Im SPA in Taipeh

Die Schöne Insel, 21.10. bis 13.11.2011

Ein letzter Text von Monika, hoffentlich ist sie bald wieder dabei! Traditionsgemäß gab es gestern Abend die Lesung ihrer Reiseauf- zeichnungen, optimaler Abschluss. Die Tour war wirklich schön, aber was auch sonst. Die Gruppe bestand fast nur aus alten CBB-Hasen/-innen, der ganze Service und die ganze Infrastruktur hier waren perfekt. Die Natur wunderschön, doch vor allem: fühlt man sich einfach wohl auf Taiwan. Man wird nie bedrängt und hat immer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein und gemocht zu werden. Tolle Menschen! Leider kaum Fotos der letzten Tage, die beschränken sich auf unsere letzten Zusammenkünfte. Man kann ja auch nicht immer nur fotografieren.

Juti, auf Wiedersehen also, bin noch für ein paar Tage in Taipeh und fliege danach für 2 Wochen nach Thailand, u.a. um eine kurze Erkundung zu machen (von Bangkok Richtung Südosten, an die kambodschanische Grenze). Für eine Pilottour Ende nächsten Jahres, Bangkok – Saigon. Irgendjemand Lust? 🙂

Also hier nochmal Monika, alles Liebe aus Taipeh nach München…

„Unser letzter Tag in Taipeh. Wir wollen ihn ganz entspannt angehen. Mit einer Wanderung, heißen Quellen und einem letzten Besuch auf dem Nachtmarkt. Die Thermalquellen sind im Norden der Stadt und per U-Bahn gut zu erreichen. Dort ein schönes Resort aussuchen, im heißen Wasser dümpeln, noch ein bisschen quatschen, das ist der Plan. Handtücher stibitzen, Bücher bereitlegen, das ist die Vorbereitung. Vielleicht gelingt es uns ja doch, ein paar Seiten zu lesen. Viel haben wir bisher nicht geschafft.

Und wir kommen auch diesmal nicht dazu. Der SPA Besuch wird etwas anders als geplant, denn wir landen in der öffentlichen Badeanstalt. Sie liegt am Hang hat mehrere Becken mit kaltem, warmen, sehr warmen und heißen Wasser. Und sie ist voller Menschen. Wir werfen Bedenken und Kleidung ab und setzen uns zu den Chinesen ins Thermalwasser. Wir betrachten uns gegenseitig voller Neugierde – man nimmt uns freundlich auf. Wir versuchen miteinander zu kommunizieren – das gelingt manchmal besser, manchmal schlechter. Wir haben Glück. Das erfahren wir von einem Bademeister, der mit Ghettoblaster und Schirm herumsteht, gestern ist das Wasser frisch eingelassen worden. Oft ist es schon mal eine Woche alt und dann etwas trübe.

Leider ist hier Fotografieren verboten. Schade, wirklich schade – denn jeder einzelne Mensch, all die verschiedenen Bekleidungsmöglichkeiten, Kopfbedeckungen und Baderituale sind ein Foto wert. Offensichtlich ist es für Taiwanesen schwierig zu akzeptieren, dass der Kopf nass wird. Es regnet in die Open-Air-Becken hinein und der Kopf wird mit Duschhauben, Einkaufstüten, Aufgußtöpfen und Handtüchern geschützt. Hans ist bereits nach zwei Minuten kaum noch von den Mitbadenden zu unterscheiden. Mit einem elegant auf dem Kopf liegenden Läppchen wandert er umher. Wir kriegen den Mund fast nicht mehr zu, so viel gibt es zu sehen. Eine Frau steht mit einem Regenschirm unter der Brause, schützt sich vor Regen und duscht gleichzeitig. Männer klopfen sich auf die Pobacken und stoßen seltsame Rufe aus. Große Sonnenbrillen sitzen auf jeder zweiten Nase – es regnet übrigens.

Baden macht hungrig – auf dem Rückweg zum Hotel plündern wir das Laufband eines Sushi-Landens und essen 72 Teller leer. Und tragen unsere ungelesenen Bücher zurück zum Hotel. Entspannt geht es weiter – eine letzte Massage, Einkäufe, Tempelbesuche. Dann treffen wir uns in einem kleinen Café und driften langsam in den letzten gemeinsamen Abend. Ein Gläschen Wein, ein paar Crêpes und ein gemeinsamer Rückblick auf eine schöne Reise. Morgen geht es zurück – Edeka statt 7 Eleven und Pumpernickel statt Dampfbrötchen. Jeder isst dann wieder von seinem eigenen Teller und es gibt keine gemeinsames Stäbchenstochern. Deshalb noch einmal Nachtmarkt. Gewühl, Geschrei, Geblinke. Noch einmal futtern, lachen, spielen.“

Deutsche brauchen Bier

Die Schöne Insel, 21.10. bis 13.11.2011

Gut dass man beim Schreiben nicht lallen kann, ich müsste mich sonst schwer zusammenreißen. Aber so habe ich noch nette Gesellschaft und zwar zu fortgeschrittener Stunde, im Hotelzimmer, von anderen angeschlagenen Menschen, außerdem kann man den Text gleich nochmal durchlesen und nüchtern tun (eine meiner liebsten Teilnehmerinnen hat lange Ton für den WDR gemacht und von den Trinksitten des internationalen Journalismus berichtet, da fühlt man sich in solchen Situationen wieder gut und als Weisenknabe). Zumindest werde ich Zeit haben, mein Mitbewohner singt noch mit ein paar anderen der Bande und wird vermutlich erst spät ins Zimmer gröhlen und poltern. KTV gab es gerade im Taipeh-Stil, d.h. in einem großen luxuriösen Tempel des schiefen Gesangs.

Wo das Thema heute schon der Alkohol ist…ich hatte gestern ein Telefoninterview mit der taiwanischen Nachrichtenagentur, Eckhart als ehrwürdiger Gruppenältester (d.h. für Chinesen der Wichtigste unserer Gruppe) wurde auch befragt, insgesamt wurden zahlreiche Komplimente ausgetauscht. Wir sind die erste organisierte Radreisegruppe, die aus Europa auf die Insel kommt, das schenkt uns einige Aufmerksamkeit. Man weiß natürlich weltweit, was die Deutschen können und was sie nicht können, vor allem Bier trinken können sie, wir haben diesem Stereotyp zumindest nicht entgegengewirkt. Die Dame am anderen Ende der Leitung hat uns begeistert nach unserem Bierkonsum befragt, der ist für die Menschen hier tatsächlich hoch, man trinkt auf Taiwan – ganz anders auf dem Festland – nicht so viel Alkohol sondern eher Tee. Unser neuer Betreuer, der seit ein paar Tagen aufgeregt wie ein kleiner Schmetterling um uns herumschwirrt, hatte sie in dieser Hinsicht auch schon vorbereitet. Der heutige Artikel der Agentur schließt logischerweise mit den Worten:“These guys love beer,“ Hsu said. „Instead of drinking tea while sitting in a boat on Sun Moon Lake, they drank tons of Taiwan Beer.“ Was für eine hysterische Aussage, die Biertrinker unter uns haben gemächlich ihr Feierabendbier geschlürft und basta, mehr nicht. Passend hierzu hat uns Herr Hsu heute in die Taiwan-Bier-Brauerei geschleift, ich glaube er sah uns dort kurz vor der kompletten Glücksseligkeit, aber lag auf dem Weg und wir haben uns ehrlichgesagt auch nicht gewehrt. Lang lebe die Taiwan Liquor and Tobacco Company!

Es ist und bleibt nass, von innen und von außen. Letzte Nacht war Regen und kleine Käfer haben sich in die Trockenheit unseres Hotels geflüchtet, Invasion! David hat heute Morgen 14 von den kleinen Tieren aus seinem linken Schuh geschüttelt, der Schuh stand auf unserem Balkon. Dann sind wir durch den Regen nach Taizhong gefahren, mit Zwischenstopp im Zen-Kloster Tai Chung Chan, das war vielleicht wieder ein Schauspiel. Ganz anders als das letzte große Kloster am Foguangshan, man war hier am anderen Ende des buddhistischen Spektrums: monumentale, kühle Eleganz. Eine stille kleine Nonne mit leuchtenden Augen hat uns durch die Anlage geführt. Danach haben wir Fleischersatzgerichte gegessen und sind mit dem Zug nach Taipeh weitergefahren.

Jetzt sind wir also wieder hier, am Anfangspunkt unserer Tour, so schnell geht das und so gut hat man sich wieder mal verstanden. Auch Ute und Volker sind abends dazugekommen, ganz erfüllt von ihrem eigenen Taiwan-Erlebnis. Feuertopf-Essen, Karaoke singen.

Sonne-Mond-See

Die Schöne Insel, 21.10. bis 13.11.2011

Text von Monika, zum Teil neben wilden Männern beim Würfeln verfasst, den Rest jedenfalls gerade heiser und nach gesungenen Höchstleistungen:

“… always look on the bright side of life… es gibt viel Positives zu vermelden.
Zuerst einmal das Frühstück. Praktischerweise gibt es diesmal keinen Kaffeeautomaten den wir zerstören können. Im großen Plastikkanister ist Kaffee mit Milch und Zucker zusammengemischt. Das erspart langes Suchen der einzelnen Zutaten, kann zügig in Pappbecher gezapft werden und alle die den Kaffee sonst anders trinken haben die Chance etwas Neues auszuprobieren. Heiko grübelt vor dem Tofu mit Sojasoße. Sieht ein bisschen so aus als ob es Creme Breulè wenn die nicht flambiert wäre. Er entscheidet sich dann doch für Toast mit Erdnussbutter und geröstete Knoblauch-Chilierdnüsse. Die Dampfbrötchen sind in Farbe und Geschmack dezent aber die poröse Konsistenz hilft beim Eintunken in die Marmelade. Man braucht kein Messer, die Fruchtmasse bleibt sofort kleben und rutscht nicht ab. Hans hat versehentlich das Einwickelpapier mit verspeist, was geschmacklich keine Ausschläge nach oben oder unten verzeichnen lässt. Ludwig ist auch selig – er hat mit dem Küchenpersonal geflirtet und eine halbe Tasse Zucker für seinen Reisbrei erbeutet.

Und positiv geht es weiter. Unser Giant-Bike Team ist zum perfekten Zeitpunkt da und stellt uns die Räder bereit. Es sind die bekannten Renner. Wir freuen uns Mingfang wiederzusehe Fit und gutaussehend mit neuer Frisur strahlt sie uns an. Und der Name des neuen zweiten Begleiters ist leicht zu merken: Kimmy. Feuchtigkeit ist gut für die Haut und die bunte Regekleidung sieht fröhlich aus. Die Wolken geben der schönen Landschaft eine räumliche Tiefe. Und sie geben bald auf, noch weitere Feuchtigkeit abzusondern. Beim ersten Tempel lugt schon die Sonne durch und lässt diejenigen unter uns triumphieren, die Sonnenbrille und –milch in die schmalen Lenkertäschchen gequetscht haben. Wir radeln freudig in eine Eisdiele und stapeln Schokolade, Mango und Teeis-Kugeln übereinander.

Der Sonne-Mond-See ist ein beliebter Hochzeitsort in Taiwan. Er liegt romantisch eingebettet in den grünen Hügeln und hat kleine Inselchen. Der See ist verästelt, hat viele Buchten und eine hügelige Uferstraße. Rauf auf einen Buckel – Aussicht genießen, die ist großartig: Berge mit Tempel darauf, der türkisfarbene See in dem sich Wolkenfetzen spiegeln – dann wieder runterrollen lassen. Eine Runde um den See sind etwa 35 Kilometer. Das schaffen wir locker. Manche von uns auch zweimal. Eine kleine Truppe macht sich am Nachmittag noch auf eine Sonderfahrt. 20 Kilometer talwärts. Runter – runter – runter. Gott sei Dank – denn die Landschaft klaut uns den Atem. Immer an einem Fluss entlang, durch Dörfchen in denen uns der Gesang aus Karaokebars begleitet, dann wieder alles grün. Palmen, Orchideen, Bananen, blühenden Hibiskus, hohe üppige Farne. Inzwischen regnet es wieder, was die Fahrt aber nur noch schöner macht – es fühlt sich an wie eine warme, sanfte Dusche auf der Haut.

Ganz unten im Tal liegen zwei smaragdgrüne Seen. Unsere Endstation ist ein kleines Dörfchen das gerade ein Tempelfest vorbereitet. Ein alter Puppenspieler übt auf einer Bühne mit prachtvollen Figuren und lässt uns hinter der Bühne zusehen. Noch einen Kaffee beim 7 Eleven, wir werfen die Regenjacken ab und radeln zurück. 20 Kilometer zurück zum Sonne-Mond-See. Rauf – rauf – rauf. Jetzt klaut uns die Steigung den Atem. Oben, komplett durchnässt, das letzte Schmutzbier – für eine der schönsten Fahrten dieser Reise. Wir bekommen trockene T-Shirts und feuchte Augen – müssen uns endgültig von den Rädern und unseren GIANT-Begleitern verabschieden. Morgen geht es zurück nach Taipeh, per Bus und Schnellzug. Seltsamerweise hat sich unser Gepäck vermehrt. Im GIANT Laden waren wir ja auch noch einkaufen. Wir versuchen uns so zu strukturieren, dass die nasse Radlkleidung nicht gleich die schönen Mitbringsel im Koffer umarmt oder die leckeren Wasabinüsse durchfeuchtet. Hans kann so etwas am besten und gibt gerne Nachhilfeunterricht wie man faltet, schichtet und ordnet. Heiko hat sein neues, rotes Teeservice kurzerhand in eine stabile Tüte ausgelagert. Abendessen, Kniffelspiele – endlich verliert Lutz auch mal.“

Älter als Jesus

Die Schöne Insel, 21.10. bis 13.11.2011

Ein beliebiger Morgen der Auf-Jeden-Fall-Geher: 4:20 Uhr Weckruf, der Regeln prasselt auf das Vordach, ein leicht belustigter Blick aus dem Fenster. Kurzer Kaffee, dann ungefrühstückt um 4:50 Uhr raus, Kapuze auf, kurz wird den anderen Gehern zugenickt, dann hoch zum Sonnenaufgang. Es prasselt, es windet, die Frisur hält. Wir waren noch um kurz vor sieben am diskutieren, wann der Sonnenaufgang wohl war (GPS gab an 6:05 Uhr, die Schilder an der Bahnstation 6:35 Uhr).

Ein amüsanter kleiner Unsinn heute morgen, doch der Regentanz hat sich ausgezahlt: in leichtem Nieselregen haben wir dem Alishan eine zweite Chance gegeben, es wurde am späten Vormittag dann schließlich richtig klar und trocken und wir haben einen Hauch von „Wildromantik“ (Hans) erleben dürfen, mit Bäumen „Älter als Jesus“ (Hans), d.h. manche Zypressen über 2000 Jahre alt. Das Gebiet ist touristisch erschlossen und von schönen Wanderwegen durchzogen, im chinesischen Kulturkreis hat es fast mythische Bedeutung: der Tee, vor allem aber das „Fräulein vom Alishan“ (Alishan de Guniang) – eine Ethnoschnulze die in jeder chinesischen KTV-Bar läuft. Noch schöner hier ist, dass man den Wald einfach sein lässt, übrigens ein Markenzeichen der ganzen Insel, ein einziger dicker grüner Traum.

Mittags dann schon wieder im Bus des lässig betelkauenden Herrn Huang, mit kleineren Spaziergängen zwischendurch, subsumiert sind wir ganz schön gelaufen heute. Die Vegetation war immer aufregend und abwechslungsreich, unten dann Bananen, Wein und Betelnuss-Palmen auf einem einzigen Feld. Und jetzt sind wir am pittoresken Sonne-Mond-See, haben die Aussicht von unseren Balkonen genossen und eine kleine Bootsfahrt unternommen (welche Filmszene wurde hier dargestellt, wer wird demnächst den Teddy gewinnen, wer weiß es)? Jetzt wird schon wieder gewürfelt, es ist hochemotional.