Auf Schotter folgt…

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Von Xunhua nach Ledu, 119 km, 2.057 m Aufstieg, Pass auf 3.816 m Höhe, 20 km davor und danach Schotterpiste

… noch mehr Schotterpiste, am Tag unserer Königsetappe.

„Wir folgen knapp 50 km einem kleinen Flusslauf, dann geht es in die Berge und wieder herunter.“ Ist die Vorschau der heutigen Tour bei unserem Frühstück in der Hotellobby um halb sieben in der Frühe.

Es ist warm in Ledu, als wir beim Schmutzbier auf den Stufen des Hotels sitzen. Das war nicht den ganzen Tag lang so, auf dem Pass auf gut 3.800 Meter Höhe bekommt man schon kalte Hände und Füße. Hinter uns liegen fast 120 Kilometer, ganz wenig Verkehr, rote Berge, eine steile Straße durch einen engen Canyon, Fahrt durchs Hochland, auf dem Yak weiden und Raupenpilze gesammelt werden, ein nicht enden wollender Anstieg von gut 2.000 Höhenmetern am Stück, keine Nudelsuppe, weil noch niemand oben am Pass eine Berghütte eröffnet hat, und… 40 Kilometer Schotterpiste. Bergauf ist es noch ok, aber auf der Abfahrt sind wir einfach nur durchgerüttelt worden. Schon verrückt, ein so langer Anstieg für 15 Minuten am Pass, und dann oben wieder Nebel. Für Ulrich, unseren Bergkönig, war es besonders kalt, weil er oben angekommen eine knappe Stunde auf uns Nachzügler warten musste.

Kurz vor Ledu holt uns die große Autobahnbaustelle wieder in die chinesische Kleinstadtwirklichkeit zurück. Wie auch immer, allein für die Fahrt durch das Hochland und die roten Berge hat sich unsere holprige Königsetappe schon gelohnt.


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Heute kein Schmutzbier

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Von Tongren nach Xunhua, 75 km, davon knapp 60 km im Regen, 1.093 m Aufstieg, 1.715 m Abstieg, kalt und windig

Nach einer halben Stunde Warten in der Lobby hat sich das Wetter nicht geändert. Also starten wir im Regen. Wolkenbruch zwischendurch ist ja ok, aber so von Anfang an… Brrr. Kalt ist es, nicht sofort, aber oben auf über 3.300 Meter Höhe zeigt das Thermometer nur noch ein Grad an.

Immerhin, es hat nicht geschneit und niemand hat einen Sonnenbrand bekommen. Klamme Finger, durchweichte Klamotten, dichte Nebelschwaden um den Pass herum, die zusätzlich zum Regenschleier die Sicht mindern, kaum noch Bremswirkung, auf die schöne lange Abfahrt hätte ich heute gut verzichten können. In der Nudelbude müssen wir nicht nur durchgefroren, sondern auch ziemlich hungrig ausgesehen haben, denn die heutigen Bauarbeiterportionen haben wirklich alles getoppt. Ach ja, die letzten 15 Kilometer war es trocken, dafür kam aber ein Wind auf, der mich zweimal einen guten Meter verschoben hat, trotz der vielen Nudeln.

Von Xunhua, dem Zentrum der streng muslimischen Salar-Volksgruppe, haben wir nicht mehr viel gesehen. Es ist Ramadan, außerdem stürmisch und fünf Grad kalt, fast alle Restaurants haben geschlossen, da geht einfach kein Mensch mehr vor die Tür. Auf das Schmutzbier haben wir heute ausnahmsweise verzichtet (Schmutzglühwein hätten wir genommen), die Aussicht auf eine heiße Dusche war einfach zu verlockend.


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Suche nach den Thangka-Malern

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Ruhe- und Besichtigungstag in Tongren, der Heimat der Thangka-Maler

Heute sind wir fünf Kilometer spaziert und 16 Kilometer Rad gefahren, das kann man also getrost als Ruhetag gelten lassen.

Das Städtchen Tongren besteht aus einer Neustadt und dem älteren Ortskern, in dem auch unser erstes Ziel, das Kloster Rongwu liegt. Wir laufen zunächst vorbei an Hochhausbaustellen, dann folgen fast nur noch kleine Geschäfte, vor allem Fleischereien, Bäckereien und Devotionalienläden, die den nahen Tempel ankündigen. Rongwu ist groß und hat vor einiger Zeit sicher viele Mönche beherbergt. Ich würde gern wissen, wie viele es heute sind, ich schätze einige hundert, aber Chinesisch wird hier nicht gesprochen und das Tibetische beherrsche ich leider nicht. So beobachten wir die vielen Gläubigen, die recht schnell um die Hallen laufen und Gebetsmühlen drehen. Die Hallen sind reich geschmückt mit gemalten und bestickten Bildern, auch die Ornamentik ist hier vielfältiger als in anderen Klöstern, immerhin ist Tongren die Heimat der Thangka-Maler.

Wir haben auch das Glück, die Übergabe eines buddhistischen Rollenbildes an das Kloster zu beobachten. Abgebildet ist eine grüne Tara, die der junge Künstler in gut drei Monaten fertig gestellt hat. Zwei Mönche hängen es mit Hilfe einer wackeligen Leiter an einen vorher diskutierten Ort. „Das sind sicherlich keine Handwerkermönche“ ist Thomas Kommentar dazu.

Am Nachmittag wollen wir uns die Malerwerkstätte selbst anschauen und schwingen uns auf die Räder. In den Dörfern arbeiten Schreiner an großen Balken, wahrscheinlich für die kleinen Klöster, die gerade geschlossen sind. Auch das Untere Wutun-Kloster ist Baustelle, nur die vielen Stupas vor dem Eingang leuchten in frischer Farbe. Ein Arbeiter klopft für uns die Besitzerin einer Thangka-Ausstellung heraus, und wir bekommen schon einen kleinen Eindruck von den kunstvollen Bildern.

Erst im Oberen Wutun-Kloster finden wir einen Künstler bei der Arbeit, der uns bereitwillig Auskunft gibt. „Es gibt Thangkas in der Grundfarbe rot, dann die schwarz-goldenen und die farbigen. Zusätzlich gibt es Thangkas aus reinem Gold, in die die Struktur teils geritzt, teils gezeichnet wird“. Die Farben bestehen aus Pulver, das der Künstler erst aus Naturmaterialien zerstößelt und dann anrührt. Die goldene Farbe wird aus echtem Goldpulver gewonnen, weshalb die schwarz-goldenen Bilder besonders kostbar sind. Auf seiner gespannten Leinwand sind schon die Konturen eines Buddhabildes zu sehen. Allein das Vorzeichnen dauert in diesem Fall vier Monate. „Zuerst zeichne ich vor, dann stelle ich die Farben her und male die „Heiligenscheine“, Wolken und die restlichen Farbflächen aus, und dann beginnt die eigentlich Arbeit, das Nachziehen der Konturen der Figuren mit ganz feinen Pinselstrichen, ganz zum Schluss das Gesicht“, erzählt er weiter. Dabei muss er sich an strenge Regeln bei Proportionen, Positionen und Farbgebung halten, die er am Anfang seiner Karriere morgens und abends im Kloster gelernt hat.

Angefangen hat er mit sieben Jahren. Die Malerei selbst wird in der Familie gelehrt, der Beruf von Vater zu Sohn weitergegeben, obwohl heute auch Frauen Thangkamalerin werden dürfen. Das 40 Jahre alte Thangka seines Großvaters wirkt übrigens genauso frisch wie seine eigenen neueren Thangkas. Das große Bild, an dem er gerade arbeitet, ist eine Bestellung, wird zwei bis drei Jahre Arbeit bedeuten und einmal etwa 600.000 Yuan kosten. Sofern alles gut läuft, denn der kleinste Fehler in einem der Herstellungsschritte würde das ganze Thangka zunichte machen. Es ist kein einziges Thangka auf den Bildern zu sehen? Stimmt, im Tempel ist Fotografieren verboten und bei dem Maler habe ich das vor lauter Fragen und Gucken schlichtweg vergessen.


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Keinen Meter mehr

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Von Xiahe nach Tongren, 106 km, 1.525 Meter Aufstieg, 1.890 Meter Abstieg

Gestern Nachmittag hatte es noch ein Gewitter mit Hagelschauer gegeben. Heute war es trocken, auch kein Schneesturm auf dem Pass wie im Mai vor vier Jahren.

Grasland und Hochebenen, auf denen Tibeter mit Cowboyhüten per Motorrad Ziegen- und Yakherden zusammentreiben, dazwischen auch Pferde, Gänse und dicke fette Murmeltiere. Unser erster richtiger Pass liegt auf gut 3.600 Meter Höhe, aber Radfahren funktioniert besser als Treppensteigen, wie wir gestern in Xiahe festgestellt haben. Wir fahren auch noch durch Nadelwald-Berge und später an roten Canyons vorbei.

Die Landschaft wechselt so rasant, dass wir kaum noch mitkommen. Auf dem Pass war es kühl, unten kurz vor Tongren wieder sehr heiß. Um sechs Uhr abends erreichen wir leicht müde das Hotel in Tongren. Es war ein toller Radtag, sehr abwechslungsreich und kaum Verkehr, aber jeder Meter mehr wäre heute einfach zu viel gewesen.


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Kloster Labrang

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Ruhetag in Xiahe mit Besichtigung des Klosters Labrang

Heute wird es bunt in der Bildgalerie. Das Hotel ist es, genau wie die vielen Devotionaliengeschäfte in der Stadt und natürlich die Innenräume im Kloster Labrang selbst. Schon am frühen Morgen sind die ersten Pilger unterwegs, um Labrang zu umrunden und die Gebetsmühlen zu drehen. Dann tauchen die Raupenpilzverkäufer auf, und noch ruhen sich Ziegen und Hunde auf dem Gehweg aus.

Wir besichtigen Labrang im Rahmen einer obligatorischen Führung. 2.000 Mönche studieren hier in sechs Fakultäten, im Angebot sind Philosophie, Medizin, Astronomie und Astrolgie, Ritualpraxis und zweimal Tantra. Wir erfahren aber nicht nur einiges über den Gelbkappen-Orden, denn Labrang ist eine der sechs wichtigsten Klosterschulen dieser tibetisch-buddhistischen Gemeinschaft, unser Mönchsführer bringt uns mit seinen Fragen wie „Was ist Glück“ oder „kennst du dich eigentlich selber?“ leicht in Bedrängnis. Er selbst ist mit acht Jahren nach Labrang gekommen und lernt seit 20 Jahren in der Philosophischen Fakultät. Um halb zwölf strömen dann Mönche von allen Seiten in die Haupthalle, es ist Zeit für das Mitttagsgebet inklusive Tee, und im Anschluss gibt es Reis für alle, der in der Klosterküche in Woks mit drei Metern Durchmesser zubereitet wird.

Wenn die Sonne scheint ist es heiß, wir spazieren noch etwas durch die Wohnhäuser der Klosteranlage und bewegen uns im Strom der Mönche wieder zum Ausgang, das Mitttagessen ist wohl beendet. Ich gehe mit Manja noch die innere Kora, dann geht jeder von uns seine Wege.

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Im Programm stand heute „flach“

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Von Linxia nach Xiahe, 110 km, etwa 1100 Höhenmeter

… bemerkt Thomas beim Abendessen. Leicht müde hängen wir in den Sesseln eines Hotelrestaurants, in dem auch viele Mönche speisen. Alles unter zwei Prozent Steigung zählt nicht, vermutet Ulrich, und Gerd fügt hinzu, dass er eh nicht gedacht hätte, dass wir auf 110 Kilometern über tausend Meter in die Höhe geradelt sind. Stetig leicht bergauf würden wir gelten lassen, aber flach, neee.

Viele Moscheen, zu Beginn eine neue Straße ohne Verkehr, drei Tunnelumfahrungen, dann zunehmend tibetisches Gebiet und höhere Berge („wie in Osttirol“), die ersten Yak auf 2.500 Meter Höhe, und schließlich buddhistische Tempel, so könnte man den Tag zusammenfassen. Knapp sieben Studen saßen wir im Sattel. Und zu unseren Doping-Methoden könnte man hinzufügen, dass Kekse besser über die Berge bringen als Nudeln, zuindest auf die gebratene Variante mit Zwiebeln werden wir mittags eher verzichten. 

Schön wars, und der ständig angesagte Regen ist auch ausgeblieben. Den Rest zeigen die Bilder.


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Wo der Pfeffer wächst

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Von Liujiaxia nach Linxia mit Bootsfahrt über den Liujiaxia-Stausee, 805 Höhenmeter, sonnig und warm

Heute haben wir keine lange Etappe vor uns und starten gemütlich um neun Uhr. Nach einigen Minuten stelle ich fest, dass sich die Straßenführung etwas geändert hat. Der alte Weg ist zwar noch zu sehen, aber nicht mehr zu erreichen. Die neu ausgebaute Straße folgt im Prinzip der ursprünglichen Route, erspart uns aber einige Höhhenmeter, worüber ich nicht unglücklich bin. So fahren wir auf einer Ebene etwa 300 Meter oberhalb des Stausees durch kleinere Dörfer und vorbei an Raps- und Gemüsefeldern. 

Nach der Abfahrt durch eine canyonartige Landschaft erreichen wir schließlich den Hafen am See. Der Fährbetrieb ist zwar eingestellt, aber es gibt noch genügend Schnellboote, die uns in nur acht Minuten ans Südufer bringen. Nach der obligatorischen Nudelsuppe radeln wir wieder rauf auf die Ebene… wo der Pfeffer wächst. Denn auf den hiesigen Terassenfeldern wird vor allem Sichuanpfeffer angebaut, der nicht nur aus Sichuan kommt und wörtlich übersetzt eigentlich Blumenpfeffer heißt. Die kleinen Bäume sind dornig, was Gerd den ersten Platten der Tour einbringt. Die Straße ist wenig befahren, aber einige kurze Baustellenabschnitte und Rodungen am Straßenrand lassen erahnen, dass auch hier ein Ausbau geplant ist. Unterwegs gab es viel zu sehen, angehalten haben wir aber nur noch für das Fahrschulauto mit Sonnendach, in dem auf dem Übungsplatz Einparken, Anfahren am Berg und Kurvenfahren geübt wird. Deswegen gibt es unter anderem auch keine Fotos von der Hochhausskyline der Kleinstadt Linxia, die hinter einer Abfahrtskurve plötzlich vor uns auftaucht.

Unser Zielort Linxia liegt in einem autonomen Bezirk der islamischen Volksgruppe Hui, die Männer tragen weiße Kappen, viele Frauen lockere bunte Kopftücher und in den meisten Restaurants wird kein Alkohol ausgeschenkt. Für uns gibt es heute den Acht-Kostbarkeiten-Tee, die Alternative, also das Nudelwasser, lehnen wir dankend ab.

Obwohl wir heute keinen Pass gefahren sind, kamen bei dem vielen Auf und Ab doch noch 800 Höhenmeter zusammen. Bisher waren wir in vorwiegend muslimischem Gebiet unterwegs, morgen geht es dann hinauf in das tibetisch beeinflusste Xiahe.


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Einradeln

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Von Lanzhou nach Liujiaxia, sehr warm, 83 km, 885 Höhenmeter

Am ersten Radtag müssen wir eine Stadtausfahrt meistern. Aus Lanzhou heraus ist das diesmal überschaubar. Wir folgen dem Gelben Fluss 33 Kilometer stromaufwärts, nach der Hälfte der Strecke nimmt auch der Verkehr ab und es gibt keine größere Baustellen auf dem Weg.

Es ist trocken und heiß, und dass es nach dem Abzweig stetig bergauf geht, sieht man der Passstraße erst beim Blick zurück an. Die Gegend ist karg, an einigen Stellen haben Bauern den Hügeln kleine Terassenfelder abgerungen, aus einem Tempellautsprecher plätschert meditative Musik in die Umgebung. Unterwegs versorgt uns unser Fahrer Xiao Ding mit Gebäck aus Dali. Gute Bedingungen also zum Einradeln, in der nächsten Woche warten höhere Berge und niedrigere Temperaturen auf uns. Unangefochtener Bergkönig ist Ulrich, und ich vermute, das könnte erst einmal so bleiben.

Unser Zielort Liujiaxia entpuppt sich als entspannte Kleinstadt, und nach einem hübsch verzierten Essen im Hotelrestaurant machen wir einen Abendspaziergang an der Uferpromenade des Gelben Flusses. Wahrscheinlich weiß jetzt die halbe Stadt, dass wir Radfahren, woher wir kommen und wie alt Gerd ist, denn ein älterer Stadtbewohner hat vehement auf Herausgabe dieser Info bestanden.


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Tour-Start am Gelben Fluss

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Ankommen und Tagesausflug in Lanzhou

Nach einer langen Anreise sind wir endlich angekommen, in Gansus Provinzhauptstädtchen Lanzhou. Denn im Vergleich zu anderen Großstädten Chinas ist Lanzhou mit seinen 3,6 Millionen Einwohnern (zumindest war das 2010 bei der offiziellen Zählung so, die Zahl wird stark gestiegen sein), tatsächlich eine Städtchen. Trotz der vielen Baustellen und Hochhausblocks gibt es sie noch, die kleinen Gassen mit den Garküchen, in denen jede Menge Jiaozi, Nudeln und andere kleine Snacks verzehrt werden können, es herrscht eine entspannte Atmospäre, bei immerhin 31 Grad und strahlendem Himmel.

Wir sind diesmal zu sechst unterwegs, auf der Osttibet-Tour. Aber bevor es morgen so richtig losgeht, erkunden wir Lanzhou zu Fuß und mit dem Rad, testen die am Sonntagnachmittag gut besuchten Tee- und Biergärten am Gelben Fluss, und fahren hoch zum Berg der Weißen Pagode.

Die letzten Justierungen an zwei Rädern vertrauen wir einem älteren Herrn an, der in einer Seitengasse bequem auf seinem Stuhl sitzt, die Füße hochgelegt, und vor sich hin döst, neben ihm ein paar sehr alte Werkzeugkästen und das war es. Was denn das Problem sein, fragt er, und einige von uns fragen sich, ob der gute Mann wohl schon einmal eine Kettenschaltung gesehen hat. Nach nicht ganz fünf Minuten sind alle Einstellungen perfekt, Schaltung und Steuerkopf laufen wie geschmiert. Immerhin repariert der Meister seit 40 Jahren Fahrräder, sowas macht er im Schlaf. Man darf sich eben nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen, außerdem kam der Tipp von einer der Hotelangestellten, die ganz in der Nähe wohnt und hier überall Freunde und Verwandte hat – abseits der halb leerstehenden Wolkenkratzern und Bauruinen funktioniert die Nachbarschaft wie eh und je. So kann es weitergehen.


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