Tour of China

China Wildside , 16.09. bis bis 08.10.2017

Von Ningxiang über Yiyang nach Hanshou

Wir hatten eine sehr feuchten Start in Ningxiang. Um es kurz zu sagen der Tag war verregnet, laut und schmutzig. Ich bin mit Helmut in einen Wettstreit um die meisten Plattfüße eingegangen. Es steht zwei zu zwei. Kurz vor Schluss ist noch Änne eingestiegen. Zwei zu Zwei zu Zwei oder 5 Plattfüße an einem Tag. Und Regen, Regen, Regen. Nach der Ankunft in Yiyang hatten wir Hände wie französische Waschfrauen aus dem 19. Jh.

Um so glücklicher sind wir, dass wir den heutigen Tag ohne nennenswerte Pannen überstanden haben und auch das Wetter gehalten hat. Ein bisschen war es wie bei einer Schnitzeljagd. Abseits der Hauptverkehrswege haben wir versucht uns durch Nebenstraßen, über kleine Ansiedlungen und Weiler durch die Landschaft zu schlagen. Mit allen möglichen Hilfsmitteln, die die moderne Technik so zu bieten hat. So haben wir zwar unsere Strecke von 50 auf etwa 80 km verlängert, konnten aber schöne Einblicke in den hiesigen Alltag erhaschen. Nur nicht zu oft anhalten – wir wurden bestaunt wie bunte Hunde mit zwei Köpfen und Zylinder. Geknipst, gefilmt, bekichert, angestarrt. Die letzte Etappe unserer heutigen Tour fuhren wir auf der Route der Tour of China, einem Radrennfahren was just am heutigen Tag genau auf unserer Strecke stattfand.


Strecke vom 20.09.2017:[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2017-09-20_Xiang171.gpx“]
Strecke vom 21.09.2017:[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2017-09-21_Xiang171.gpx“]

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Auf ausgetretenen Pfaden radeln

China Wildside , 16.09. bis bis 08.10.2017

Von Changsha nach Ningxiang

Nun ist die erste Etappe unserer Radreise bewältigt. Wir klopfen den Staub aus unseren Kleidern und atmen durch.

Holprig begann dieser erste Tag. Nach dreitägigem Hinhalten offenbarte schließlich DAS Hotel unsere Koffer nicht aufzubewahren. Also umplanen, Koffer in Koffer packen und ab zur Gepäckaufbewahrung im Bahnhof. Handeln und feilschen um einen einigermaßen erträglichen Preis zu erzielen. Dann hielt mein Rad dem Gewicht der Packtischen nicht stand. Im wahrsten Sinne des Wortes: Es knickte ein und der Ständer brach ab. Seitdem bewahrt Johannes meinen Ständer auf in der Hoffnung einen fachkundigen Schweißer zu finden, der den Schaden beheben kann.

Doch irgendwann war jedes Gepäckstück an Mann, Rad oder Bahnhof und es konnte losgehen. Zuerst zum Museum des Genossen Lei Feng. Lei Feng war ein Kind aus ärmlichen Verhältnissen, dessen Eltern früh und auf tragische Weise ums leben kamen. So kam es, dass mehr und mehr der chinesische Stadt und seine Genossen, er war Mitglied der Volksbefreiungsarmee, zu seiner Familie wurden. Seine rühmlichen und tugendhaften Taten sind in seinem Tagebuch beschrieben. Mit erst 22 Jahren wurde er beim Einweisen eines Fahrzeugs von einem Mast erschlagen und seitdem zu einem Vorbild für die chinesische Jugend hochstilisiert.

Bei unserem Besuch musste man sich allerdings die Frage stellen, wer oder was hier die größere Attraktion war: Wir oder die Gedenkstätte? Das Museumspersonal war jedenfalls wild begeistert von uns offenbar stark am chinesischen Patriotismus interessierten Langnasen und schoss und knipste an allen erdenklichen Stellen Fotos von uns. Schnell wurde ein Sportlehrer aus der benachbarten Schule organisiert, der, des Englischen einigermaßen mächtig, uns eine Führung durch das Museum und das Leben des jungen Lei Feng bot.

Nach der Besichtigung hatte sich der Himmel merklich verdunkelt und wir traten kräftig in die Pedalen um dem aufziehenden Gewitter möglichst zu entkommen. Nach einem kurzen Abstecher zu einem kleinen Dorfweiler waren wir allerdings so hungrig, dass eine Pause nötig wurde. In einem (eigentlich geschlossenem) Straßenrestaurant improvisierte die Köchin für uns Nudeln mit Fleisch und Ei. Das ausnehmend schmackhafte Gericht nahmen wir unter den neugierigen Blicken der gesamten Verwandtschaft ein. Der Hausherr erklärte uns stolz, das auf dieser Straße bereits Mao Zedong unterwegs gewesen sei.

Kurz vor Ende der Etappe erwischte uns der Regen doch noch. Ein heftiges Gewitter mit sintflutartigen Wolkenbrüchen ging auf uns nieder. fast gleichzeitig die erste Reifenpanne, bei Helmut, der offenbar eine beeindruckende Historie von Plattfüßen aufweisen kann (wurde mir zugetragen).

Unser Abendessen genossen wir heute unter freiem Himmel und stoßen mit Rotwein der Marke Great Wall auf Monikas Geburtstag an. Ihr zu Ehren offeriert der Wirt zwei riesige Schüsseln mit Nudelsuppe und holt sogar die guten Rotweingläser aus dem Schrank.


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Der Friedhof der Kuschel-Räder

China Wildside , 16.09. bis bis 08.10.2017

Heiß, feucht , laut – Radfahren in Changsha

Ein neuer Tag, der mit frisch gedämpften Teigtaschen und duftenden Nudelsuppen beginnt. Mehr oder weniger ausgeschlafen sitzen wir in dem quirligen Nudel-Schnell-Restaurant vor unserem Hotel. Die feuchte Hitze, die der Tag bringen wird ist bereits in der lauen Morgenluft zu spüren. Morgen werden wir uns von der pulsierenden Großstadt Changsha verabschieden und ins „Ungewisse“ aufbrechen.

Doch bis dahin ist noch einiges zu tun: Zuerst müssen die Fährräder geholt, eingestellt und getestet werden. eine Radtour – ein Testlauf- steht außerdem an. Zuallererst lassen wir uns also im Taxi zu Radladen chauffieren, der sich in einer ziemlich gesichtlosen Gegend Changshas befindet. Von da brechen wir auf in Richtung Yuele Akademie, einer chinesischen Bildungseinrichtung mit über 1000jähriger Tradition, malerisch gelegen am Fuße des Yueleshan.

Unser Weg führt uns fast ausnahmslos über breite, dicht befahrene Straßen, ab und an wird‘s abenteuerlich, wenn der Weg durch eine Baustelle versperrt ist (Tja, ich werde mal wieder meinen Ruf gerecht…Betroffene wissen Bescheid…). Doch schließlich schaffen wir es bis aufs Universitätsgelände, wo wiederum eine große Baustelle im Wege ist. Ein äußerst hilfreicher Student führt uns aber per Rad durch verwinkelte Gassen und über kleinere Schleichwege bis zum Tor der Yuele Akademie. In dem verwinkelten Gebäudekomplex mit den kleinen Höfen, Gärten und Teichen genießen wir die frühnachmittägliche Ruhe nach unserem „Höllenritt“ durch die Großstadt.

Ein kleiner Schock erwartete Änne, die ihre schwere Fahrradtasche in ein Schließfach eingeschlossen hatte. Dieses war nicht mehr zu öffnen. Das ausgeklügelte System mit Barcode funktionierte einfach nicht. Erst nach mehrmaligen Versuchen bei denen alle übrigen (leeren) Schließfächer aufsprangen, nur eben das ihre nicht, konnte das Problem beseitigt werden. Wieder glücklich vereint genießen wir eine Fahrt mit dem Elektrobus (Fahrräder sind nicht erlaubt, Kenner nutzen aber Schleichwege, denn die gut asphaltierten Wege sind für Trainingszwecke gut geeignet) zum Gipfel des Yuele Shan und begucken uns mal Changsha von oben.

Am Fluss entlang über einen idyllischen Radweg, der allerdings nur über steile Treppen zu erreichen ist, geht es zurück zum Hotel. Hier wird geangelt, gebadet, der Abend genossen. Der Radweg endet schließlich in einer Ansammlung schier unzähliger Leihräder, die sich über die Böschung bis in den Fluss ergießen.
Einigermaßen erschöpft lassen wir den Abend bei deftiger Hunan-Küche und dem ein oder anderen Bier ausklingen.

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Übung macht den Meister

China Wildside , 16.09. bis bis 08.10.2017

Ankommen in Changsha

Es ist so eine Sache mit den Tischsitten und Essgewohnheiten in anderen Ländern. In China, das ist hinlänglich bekannt, pflegt man mit Stäbchen, zumeist aus Bambus, Plastik oder Holz gefertigt, zu speisen. Dazu werden die Gerichte allesamt in der Mitte des Tisches platziert, so dass jeder von allem probieren kann. Besonders nett ist es, wenn die Bedienung ein Tellerchen Erdnüsse spendiert – beliebte Objekte um die Geschicklichkeit im Umgang mit dem fremden Essgerät zu erproben oder zu präsentieren. Wahre Meisterschaft hat aber erst der erlangt, der sich traut gebratenes Blut und gekochten Fisch mit Stäbchen zu verspeisen. Und das hat Helmut getan.

Nach einem „Irrflug“ von mehr als 30 Stunden sind Änne und Helmut gestern als erste im sommerwarmen Changsha eingetroffen. Und nachdem der erste Reisestaub schnell abgewischt war, ging es schon los durch enge Gassen und dunkle Hinterhöfe zu einer kleinen Garküche und unserer ersten Mahlzeit unter dem südchinesischen Nachthimmel. Frisch zubereitete Gemüse und eben eine Schüssel deftig angebratenem Blutes standen auf dem Speiseplan, die Helmut mit großer Lust und Geschicklichkeit verspeiste.

Nach Änne und Helmut traf am gleichen Tag noch Adrienne als dritte im Bunde der Bremer/innen ein und am darauf folgenden Tag trafen nach und nach die übrigen Teilnehmer ein, sodass wir beim Abendessen vollständig in großer Runde den Tag beschließen konnten.

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Singapur

Radweltreise-Erkundung Indonesien, vom 01.06.2017 bis 30.06.2017

Drei Tage Radfahren in Singapur: Punktuell faszinierend!

Nein, eine Radstadt ist Singapur (noch) nicht. Aber das ist ja auch bei Berlin der Fall.

Der Unterschied: Singapur möchte, aber kann nicht. Berlin könnte, aber macht nicht. Danke, R2G! Als Berliner kann man da eigentlich nur weinen. Apropos: Ich hatte auf meiner Erkundungsradtour für die Radweltreise zwei brenzliche Situationen.

Beide auf dem Weg vom Berliner Flughafen Tegel nach Hause!

Wie auch immer: Singapur wäre gerne Radstadt, hat aber keine Ahnung, wie das geht. Auf der einen Seite ziert ein überbreiter Radweg die Parks entlang der Südküste. Andererseits braucht man viel Intuition, um mit dem Fahrrad aus der Innenstadt dorthin zu gelangen.

Zuweilen auch kräftige Arme, um das Rad über Absperrungen zu heben. Und gute Nerven, um vier Spuren Autobahn zu queren.

Aber der Wille ist da, und eine Halbtagestour entlang des Kallang River hat ebenso ihren Reiz wie die Radautobahn durch den East Coast Park.

Und, ihr werdet es in der Bildergalerie sehen, wann kann man schon einmal auf einer Formel-1-Pister radeln!

Fazit: Singapur mit dem Rad, das geht! Demnächst auch auf der Radweltreise!

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Über die Berge

Radweltreise-Erkundung Indonesien, vom 01.06.2017 bis 30.06.2017

Zwei Etappen und eine Tagesetappe von Solo nach Ponorogo. Bergig und grandios!

Was habe ich mich auf die Berge gefreut! Nein, nicht auf die 20+Prozent-Steigungen, die ich ja zuweilen schon hatte. Ich habe einfach Lust auf dramatische Landschaften, Berge statt Hügel.

Da können die Reisfeldterrassen in Zentral-Java noch so reizvoll sein: Mir steht der Sinn nach Hochgebirge, nach epischen Steigungen, rasanten Abfahrten und atemraubenden Aussichten.

Nun: Auf dem Weg von Solo nach Ponorogo werde ich nicht enttäuscht. Sanft geht es von Solo die Hänge des Lawu hinauf, es wird Reis, Gemüse und ein wenig Tee angebaut. Am Ende des Tages, besser gesagt am frühen Nachmittag habe ich 1.500 Höhenmeter auf 50 Kilometer in den Beinen.

Am nächsten Tag ein Tagesausflug rund am Tawangmangu. Ohne Gepäck radle ich steil aus dem Ort hinaus in Richtung Berggrat, auf dem sich der hinduistische Tempel Candi Sukuh. Kein Angkor Wat, zugegeben, aber allein die Lage mit dem Blick ins Tal in Richtung Solo lohnt den Ausflug.

Der dritte Tag ist dann die absolute Krönung: Gute sechs Stunden lasse ich mir für die 25 Kilometer zur Passhöhe Zeit, fasziniert von der terrassierten Landschaft, von den Ausblicken und ja: auch ein wenig von der Strecke. Richtig steil ist es nicht, aber relativ gleichmäßig ansteigend, immerhin noch weitere 1.000 Höhenmeter. Am Pass pfeifen dann gleich mehrere Garküchen auf den Ramadan und ich gönne mit Sate Kalinci: Karnickelspieße mit Erdnusssoße, serviert auf einem Bananenblatt. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Die Anfahrt hält noch ein paar landschaftliche Grandiositäten (und ein paar giftige Gegensteigungen) bereit, dann bin ich in Ponorogo.

Schön war’s!

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Kleines Solo nach Solo

Radweltreise-Erkundung Indonesien, vom 01.06.2017 bis 30.06.2017

76 km von Yogya nach Solo. Durchwachsenes Wetter

In Solo erhält der Ramadan eine zusätzliche, grundsympathische Note: Zwischen Sonnenaufgang und -untergang wird Auto gefastet.

Da bin ich als Radfahrer fein raus und habe zusätzlich auch ein grandioses Frühstück mit in den Fastentag genommen!

Ansonsten erwartet mich heute die wohl anspruchsloseste Etappe der Erkundungstour. 75 km flach sind geplottet, und das kommt auch fast auf den Punkt genau hin. Und das, obwohl mich HereMaps, dass mich schon in Yogya in militärisches Sperrgebiet gelotst hat (der MP exkortierte mich bis zum Ausgang und verabschiedete sich dann mit „High Five“) vor einem Flußlauf ohne Brücke, inmitten eines kleinen Dorfes etwas ratlos zurücklässt.

Mit einem kleinen Umweg und den ersten fünf Kilometern Hauptstraße seit langem kam das dann aber auch hin.

Mit Solo geht es mir umgekehrt wie mit Yogya. Unbedingt hin sollte ich da, hieß es im Vorfeld. Da hatte ich mich aber schon in ein kleines Resort am Stadtrand verliebt und es gebucht. Noch auf dem Weg dorthin hadere ich damit, bin dann aber doch recht froh, etwas außerhalb von Solo zu wohnen. Die Innenstadt ist schön, ohne Frage, und meine Garderobe habe ich auch ein wenig mit Batikhemden anfüllen können (Solo ist eine der Batikhauptstädte Indonesiens!). Aber im Vergleich zu Yogya war es mir zu laut und zu hektisch.

Dann lieber im streng christlich geführten Resort am Stadtrand! Nein, kein YMCA! Streng christlich heißt in dem Fall: Es gibt Bier und Schweinefleisch, vor allem auf der Einweihungsfete für die neue Residenz der Hotelbesitzerin am zweiten Abend, die von einem Gottesdienst umrahmt wird. Allah schickt zur Strafe einen Platzregen vom Himmel, direkt auf die Schweinefilets auf dem Grill.

Nur gut, dass ich nicht gläubig bin. Der Schweinefleischspieß lag mir aber noch drei Tage im Magen!

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Der schöne Weg nach Yogyakarta

Radweltreise-Erkundung Indonesien, vom 01.06.2017 bis 30.06.2017

Von Borobudur nach Yogyakarta. Dort dann zwei Besichtigung- und Ruhetage. Schönes Sommerwetter mit Schauern

Der eine oder andere hatte mich vor Yogyakarta gewarnt. Vor allem die Stadtein – und -ausfahrt! Ein Horror, erzählt man sich.

Wenn man auf den Ausfallstraßen nach Yogyajarta radelt, ist dies sicherlich kein Vergnügen! Aber es gibt ja auch noch Schleichtwege, und die fallen von Borobudur nach Yogya, wie die Stadt eigentlich im täglichen Sprachgebrauch heißt, besonders nett und idyllisch aus.

So radle ich fast autofrei bis vor meinen Homestay, der leider nur zwei Zimmer bietet und damit für unsere Gruppen unglücklicherweise nicht in Frage kommt. Perfekt gelegen, ruhig, komfortabel und Nonie, die Besitzerin ist eine Seele von Mensch und eine ausgezeichnete Köchin! Noch nie hat mir indonesischen Frühstück so gut geschmeckt, und es wird wohl schwer werden, dies auf der Reise zu toppen!

Aber in der Gegend gibt es noch weitere Unterkünfte und vor allem einige ausgezeichnete Restaurant, so dass ich nach Zeiten des relativen Darbens (zu Essen hab es, aber auf dem Land nicht sehr abwechslungsreich und ausgefeilt) die drei Abende, die ich in Yogya bleibe, in die Vollen gehe und mich kulinarisch einmal von Sumatra nach Bali futtere.

Besichtigungen stehen auch noch an, wenn auch gut dosiert. Der Hindu-Tempel Pranbanan, das Wasserschloss und der ehemalige Sultanpalast stehen auf dem Programm. Den Palast kann man sich eigentlich auch schenken, der Rest ist höchst sehenswert!

Und es macht einfach Spaß, durch die (Neben-)straßen von Yogya zu radeln.

Ich freue mich schon auf das nächste Mal!

Lust auf Indonesien?
Hier geht es zur Ausschreibung der
Radweltreise – Teiletappe Indonesien

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Ein Bilderbuch aus Borobudur

Radweltreise-Erkundung Indonesien, vom 01.06.2017 bis 30.06.2017

Langjährige Leser unseres Blogs wissen ja: Bei alten buddhistischen Tempeln, vor allem bei Fresken und Reliefs, bekomme ich feuchte Augen und ein nervöses Zucken im Auslösefinger.

Entsprechend bin ich in Borobudur in meinem Element.

Ein Bilderbuch:

Lust auf Indonesien?
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Radweltreise – Teiletappe Indonesien

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Umwege sind das Zen des Radfahrers

Radweltreise-Erkundung Indonesien, vom 01.06.2017 bis 30.06.2017

Über die Felder von Pangandaran nach Borobudur. Weiterhin heiß und sonnig, leider Ostwind, die falsche Richtung!

„Wie habt ihr denn DIE Strecke gefunden?“, heißt es oft auf unseren Touren, wenn wir mal wieder auf Schleichwegen durch Dörfer kurven.

„Mit dem Finger auf der Landkarte“, antworten wir zuweilen, wenn uns der Schalk im Zenit über dem Nacken sitzt.

„Durch viele ungewollte Umwege“ wäre die ehrlichere Antwort.

Obwohl – unsere ersten Touren, vor immerhin mehr als 20 Jahren haben wir tatsächlich mit dem Finger auf der Landkarte geplant. Einfach, weil es damals noch kein Google Maps, Here Maps, Komoot, Open Cycle Maps und Baidu Maps gab. Heute entsteht eine neue Tour mit einer Grundidee, die meist auf gewisser Landeserfahrung fußt, und dann intensiver Recherche in den entsprechenden Kartenportalen. Routen werden geplottet und wieder verworfen, Höhenprofile über GPS Visualizer abgerufen und dann steht die Tour auf dem Papier.

Und wird dann bei der Erkundung meist doch wieder umgeschmissen, nicht als Ganzes, aber im Detail. Denn Nichts ersetzt die eigene Erkundung in der Tourplanung.

Nun gut, deswegen bin ich nun also in Indonesien. Weil Indonesien Teil der Radweltreise ist.

Und weil wir eine eigenständige Radtour durch Indonesien planen.

Und deswegen fahre ich hier zuweilen umsonst, aber nicht sinnlos steile Anstiege durch Reisfelder hoch, nur um dann zu merken, dass der Weg doch im nächsten Dorf endet. Dabei sah der Weganfang so gut aus! Asphaltiert, ohne Verkehr, nette Leute, die mir zuwinken. Immerhin, das indonesische Wort für Sackgasse habe ich schon aufgeschnappt. Klingt wie das chinesische „Hundun“, Chaos.

Kommt hin.

Aber ich will nicht meckern, nicht über die Monstersteigungen, die teils unbefestigten Feldwege und die Hitze. Nicht über den Ramadan, mit dem ich mich inzwischen gut arrangiert habe (inzwischen weiß ich auch, dass die Supermärkte und Garküchen nur im Ramadan kein Bier anbieten (dürfen). Falls der eine oder andere Leser Indonesien gedanklich schon von der Reiseliste gestrichen hat: Schmutzbier ist auch hier gesichert!).

Die Fahrt ging erst von Pangandaran durch recht dichten Wald nach Cilacap. Von hier wollte ich eingentlich weiter bis Kebumen brausen, sammle an diesem Tag aber besonders viele Umwege und schaue mir lieber diese doch recht interessante Hafenstadt an. Dann geht es weitgehend am Meer entlang bis kurz vor Kebumen und gerade rechtzeitig vor dem allabendlichen Regenguss ins Hotel. Die Strecke nach Kebumen ist grandios, gute 20 Kilometer geht es durch ein steiles Küstengebirge hoch und runter, mit dichter Vegetation, malerischen Dörfern und teilweise atemberaubenden Ausblicken aufs Meer.

Und auch die Strecke von Kebumen nach Borobodur lohnt sich. Die ersten 15 und die letzten 10 Kilometer führen auf der Hauptstraße, die restlichen knapp 60 Kilometer geht es durch Reisfelder und Sekundärwälder teils herausfordernd steil bergauf und ebenso herausfordernd bergab durch die ländliche Idylle. Was mir auffällt ist der relative Wohlstand hier auf dem Land. Die indonesischen Städte erinnern mich ja an China vor etwa 20 Jahren. Die Dörfer sind alles andere als reich, aber strahlen eine gewisse Situiertheit aus. Kein Dreck entlang der Straße. Keine halb eingefallenen, windschiefen Häuser. Keine Kinder in zerrissenen Kleidern, denen der Dreck bis zum Hals steht. Bescheidener Wohlstand und anscheinend gut funktionierende Dorfstrukturen. Das mag in anderen Teilen Indonesiens anders sein, in Zentraljava scheint es den Leute auf jeden Fall gut zu gehen. Und zuweilen weht mir dann auch gegen Mittag der Duft von Essen herüber, ein Zeichen dafür, dass es nicht alle Dorfbewohner so ernst mit dem Fasten nehmen.

Was mir auch auffällt: Es gibt kaum Hunde auf Java! Und die wenigen Exemplare blinzeln nur kurz müde in die Sonne, wenn ein Radfahrer vorbeifährt. Was für eine Erholung im Vergleich zu Thailand vor vier Monaten!

In Borobudur blicke ich nun von meinem Zimmer über die Reisfelder und freue mich darauf, dass es die nächsten Tage nun ein wenig ruhiger zugeht. Morgen Besichtigung und Fahrt nach Yogyakarta. Dort dann zwei Ruhetage und dann weiter gemächlich in Richtung Osten.

Aber dann warten die Berge auf mich.

Ich bin gespannt!

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Radweltreise – Teiletappe Indonesien

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