Kaffeefahrt

Auf den Spuren der Khmer, vom 17.12.2016 bis 08.01.2017

Von Tad Fane nach Tad Lo – von Wasserfall zu Wasserfall

Heute war Kaffeefahrt für die Gruppe: in Kaffeeplantagen starteten wir schon morgens und dann der erste Stopp bei Mr. Coffee, einem Holländer, der sich hier auf dem Plateau niedergelassen hat und uns nun die Welt des Kaffees erklärt. Grüne Beeren, rote Beeren, schälen, trocknen, rösten. Ein ganz schöner Aufwand. 

Ein Käffchen und noch eines und dann radeln wir weiter. Einen halben Tag lang Abfahrt, ganz sacht, was will man mehr. Aus jedem zweiten Haus schallt eine Begrüßung, manchmal muss man schon suchen, um dann aus irgendeinem Fenster die uns zuwinkende Kinderhand zu sehen. Die Menschen von Laos, alle lächeln und wir lächeln zurück.

Gestern Abend schliefen wir bei einem Wasserfall ein, heute Abend werden wir wieder bei einem einschlafen. An das beruhigende Rauschen kann man sich gut gewöhnen.


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Von Hitze und Kühle

Auf den Spuren der Khmer, vom 17.12.2016 bis 08.01.2017

Von Pakse nach Tad Fan

Erste Radetappe und gleich unsere Gipfeltour: Von der kleinen und doch drittgrößten Stadt von Laos (hach, ist das alles beschaulich hier) geht es auf das Bolaven-Plateau. Nicht mehr als 900 Höhenmeter, aber auf der sonst eher ebenen Tour doch schon beachtlich. Vor allem in der Sonne ist es auch eine Leistung. Wir brüten ein wenig auf der Straße und machen häufig Stopp in Dörfern, wo wir in den Schatten flüchten. Aber das ist auch ganz gut so: Viele Gelegenheiten, mit den Menschen zu plaudern, Bun dolmetscht ganz fleißig. Bei der Ankunft im Ressort-Hotel ist das Aufatmen dann umso größer: Dschungel, ein Wasserfall und kaum sitzen wir unter dem Dach, da platzt auch schon der Regen hervor. Tief einatmen!

Und der Tagesbeitrag von ECKART:

Wenn man etwas ältlich wird, erlaubt sich schon einige Faulheiten. So bin inzwischen ziemlich lustlos, auf vielbefahrenen Straßen zu radeln. Mein Motto: Ich muss doch nicht an jedem Auspuff schnuppern.
Auf der Etappe von Pakse aufs Bulaven Hochland war es wieder so weit. Ich machte es mir nach ca. 18 km im Begleitfahrzeug bequem. Karin meinte zu recht, dass ich ja dann auch den Abgasen ausgesetzt sei. Ich konterte mit: Aber nicht so tief.
Nun war der als Begleitfahrzeug vorgesehene Transporter nicht mehr der Jüngste. Die Orgelei beim Anlassen ließ Böses ahnen. Nach einem Getränke- und Verpflegungshalt, die Gruppe war gerade abgefahren, sprang die Kiste nicht wieder an. War das meine Sache? Nö. Die Straße führte leicht aufwärts. Unser Fahrer Pan ließ den Wagen rückwärts rollen, um so den Motor zu starten. Die Straße war nicht steil genug. Na ja, schiebe ich halt a bisserl. Mindestens 10 x geschoben, dann war ich aus der Puste. Ich deutete ihm, doch mal ein anderes Fahrzeug anzuhalten und um Abschlepphilfe zu erfragen. Ein Einachser (Fahrer sitzt auf dem Hänger und lenkt mit langen Stangen den Motor) ratterte vorbei und hält auch brav. Unser Fahrer findet ein Abschleppseilchen, dick wie ein Mittelfinger. Oh je. Natürlich reißt es. Mit Ratschlägen halte ich mich jetzt doch sehr zurück. Vielmehr genieße ich die Situation und stelle mich weiter weg. Nun soll unser Wagen rückwärts auf den Seitenstreifen gezogen werden. Dabei schieben die Lasteraufbauten den Hänger des anderen zur Seite. Ob was zerstört wird, kann ich nicht erkennen. Nun wird das Bindfadenseil wieder mit dem Hänger verbunden und fällt beim Anfahren schlapp herunter. Nicht richtig verknotet. Ich kann mein Lachen nicht mehr verbeißen. Der andere Fahrer hat die Nase voll und haut ab. Kein Danke, kein Geldschein. Dabei hatte der sich echt bemüht. Aber helfen konnte ich mangels Sprachkenntnissen auch nicht.

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Mit Buddhas Segen beginnt die Reise

Auf den Spuren der Khmer, vom 17.12.2016 bis 08.01.2017
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Eine neue Tour beginnt! Auf den Spuren der Khmer, von Südlaos nach Kambodscha. Zu Savanne, Urwald, in die Geschichte eines der ganz großen Reiche Südostasiens und natürlich zu den wunderbaren Menschen dieser beiden Länder. Ich freue mich sehr darauf, bin auch gespannt.

Karin, Eckart, Hans, Beatrice und John, sowie Bun, unser laotischer lokaler Guide, alle da und los geht’s!

Erster Tag, erster Bericht. Heute von ECKART:

Die buntgemischte Gruppe (Schweiz, Holland und aus allen Gegenden Deutschlands) war auf verschiedensten Wegen in Pakse pünktlich eingetroffen. Zum laotischen Abendessen konnten sich die Gemeinschaft auf Zeit beschnuppern. Ohne zu jammern übernahm Karin die Gemeinschaftskasse. Das hatte bei anderen Touren schon größere Probleme gegeben. Dann war aber schnell ausschlafen bei den Newcommern angesagt.
Am Montag erst „Anprobe“ der Mountainbikes und eine Besichtigung eines Tempels mit Infos über Land, Kultur und Religion. Dann endlich ein paar Kilometer mit den den Rädern zum Buddha auf dem Berg. Der, naja genauer Hügel, wurde zu Fuß erklommen, nicht gerade zur Freude der Beiden mit Radlerschuhen. Eine wunderschöne Fernsicht und auch noch ein Mönch im weiteren Tempel, der uns gegen einen kleinen Obolus Glücksarmbänder an die Handgelenke schnürte, erwarteten uns. Dann hatten die meisten noch nicht genug Tempel gesehen und radelten 6 km zu einem weiteren, nicht ohne unterwegs noch Steinmetze zu besuchen.

Abends dann zur chinesischen Küche. Es schmeckt zu gut, so dass immer die Augen größer sind als der Bedarf (war das deutlich genug fürs Überfressen?). Und einer (ich natürlich) meinte, dass er nun unbedingt noch eine Fußmassage nötig hat. Am Dienstag dann, Abfahrt gleich nach Mitternacht um 8,30. Naja, ziemlich gleich nach Mitternacht.

Schlusslicht

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Stadterkundung in Phnom Penh

Den gestrigen Tag fasse ich kurz mit dem heutigen zusammen, denn der Tag bestand eigentlich nur aus Transfer. Um 06:45 Uhr wurden wir abgeholt, weil das Boot nach Phnom Penh um 07:30 Uhr fahren sollte. Auf dem Boot am Anleger sitzend wunderten wir uns, dass das Boot nicht abfuhr. Die Begründung lautete, dass man noch auf eine Gruppe warte. Das Boot legte dann mit rund einer Stunde Verspätung ab. Da hätten wir ja auch in Ruhe Frühstücken können. Dumm gelaufen.

Das große Boot, mit dem wir eigentlich hätten fahren sollen, konnte wegen des niedrigen Wasserstandes nicht bis nach Siem Reap fahren, weswegen wir mit einem kleinen Seelenverkäufer über den See schipperten. Am Ende des Sees, da wo der Tongle Sap zum Fluss wird, wartete das größere Schiff dann auf uns und wir fuhren noch einmal 3,5 Stunden bis nach Phnom Penh. Mit etwa 1,5 Stunden Verspätung kamen wir an und wurden ins Hotel gebracht. Mittlerweile war es kurz vor 16:00 Uhr so dass wir uns nur noch zusammen mit Jan und seiner Mekong Gruppe zum Abendessen verabredeten.

Heute morgen ging’s dann zuallererst in den Königspalast, denn der macht um 11:00 Uhr schon zu. So ein König braucht halt auch seine Ruhe. Wir hörten, dass er außer beten kaum etwas tat. Das schien sich mit den Aussagen unseres Guides Wanna zu decken, der mal erwähnte, dass der König kein rechtes Interesse an Politik habe. Ganz anders als sein verstorbener Vater, der zu Beginn sogar abdankte um Regierungschef sein zu können.

Das Nationalmuseum liegt gleich neben dem Königspalast, so dass wir einfach kurz hinüber schlenderten. Das Museum zeigt in erster Linie Skulpturen und steinerne Ornamente aus diversen Khmer-Tempeln von denen wir bereits einige auf der Reise besucht hatten. So konnten wir die dort fehlenden Artefakte dann nochmal im Original bewundern.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Pause im Hotel fuhren wir zum ehemaligen Foltergefängnis Tuol Sleng der Roten Khmer. Wir bekamen eine Führung und lernten einen der 7 Überlebenden kennen, der noch als Kind in den letzten Tagen der Roten Khmer dort eingekerkert war. Von etwa 20.000 Häftlingen in 4 Jahren haben nur 7 überlebt. Dieses Genozid-Museum zu besichtigen war schon enorm bedrückend. Es ist einfach unfassbar was sich Menschen gegenseitig antun und auch noch dem eigenen Volk. Hätten wir nicht noch die Bootsfahrt zum Sonnenuntergang auf dem Tonl Sap Fluß gemacht, wäre unser letztes Abendessen in Kambodscha wohl ziemlich günstig geworden. Wir stellten alle fest, dass wir nach Tuol Sleng wohl alle nichts hätten essen können. Durch die Bootsfahrt dazwischen bei wunderschönem Licht in der Abenddämmerung ging es denn aber doch mit dem Appetit, und der Abend wurde doch noch ein schöner Ausklang unserer Reise. Morgen steht der Tag dann zur freien Verfügung und am Abend fliegen wir wieder alle zurück nach Hause.

Dröhnung

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug mit dem Bus zu den Tempeln Angkor Thom, Ta Phrom und Angkor Wat

Die Fahrräder ließen wir heute zu Hause. Wir wollten uns heute ausschließlich den Tempeln widmen, also die volle kulturelle Dröhnung geben. Dass uns der Kopf am Abend tatsächlich dröhnte lag aber vermutlich eher am schlechten Deutsch des Tempelguides den wir gebucht hatten. Es war recht anstrengend ihm zuzuhören und ständig zu überlegen was genau er gemeint haben mochte.

Aber die Tempel waren heute allesamt sehr beeindruckend und die schwachen Deutschkenntnisse unseres kambodschanischen Guides konnten den Genuss nicht schmälern. Angkor Thom stand als erster auf unserer Liste. Jeder Guide erwähnt stolz, dass hier am Tor von Angkor Thom und im Tempel Ta Phrom Szenen aus „Tomb Raider“ mit Angelina Jolie gedreht wurde. Angkor Thom ist der erste buddhistisch geprägte Tempel der unter Jayavarman dem VII. gebaut wurde. Wahrscheinlich hat schon jeder einmal Bilder von diesem prägnanten Tempel gesehen,dessen Türme alle mit 4 Gesichtern geschmückt ist. Auf dem Weg zur Elefantenterrasse kamen wir noch am alten Königspalast vorbei. Da es keine schriftlichen Aufzeichnungen der Khmer mehr gibt außer ein paar Inschriften an den Tempeln, wird bis heute gemutmaßt wofür die Elefantenterrasse so alles genutzt wurde. Ebenso die Türme, die gegenüber der Terrasse stehen. Die Terrasse soll eine Art Bühne oder Tribüne gewesen sein auf der alle möglichen Zeremonien stattfanden oder von der aus man Sportereignisse betrachten konnte. Die Türme, vermutet man, waren wohl eine Art Arrestzellen.

Ta Phrom ist ein Tempel von dem wahrscheinlich auch jeder schon mal Bilder gesehen hat. Es ist dieser wildromantische Tempel der von Urwaldriesen überwachsen ist und deren Wurzeln Mauern und gar ganze Gebäude im Würgegriff halten. Das sieht echt irre aus. Ta Phrom ist definitiv mein Lieblingstempel.

Wenn man Angkor Wat sieht kann man sich überhaupt nicht vorstellen, dass die ganzen Angkor Tempel bis Mitte des 19. Jahrhunderts im Urwald verschollen waren und durch Zufall von Franzosen 1860 im Wald gefunden wurden. Angkor Wat ist eine so große Tempelanlage und der Zentralturm erhebt sich über 60 m über den Boden, dass man meinen sollte, dass man sie schon von weitem sehen kann. Angkor Wat ist der berühmteste der vielen Tempel hier und der am besten erhaltene. Mit ein wenig Renovierung könnte man dort eigentlich gleich wieder einziehen. Diese Anlage ist schon wirklich gigantisch in ihrem gesamten Umfang und in der kunstvollen Gestaltung der Reliefs in den Galerien.

Beim Abendessen kam wieder Pierre von Biking Cambodia vorbei, spendierte uns einen Drink und verabschiedete sich von uns.

Trilogie

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug von rund 65 km zu den Tempeln der Roluos-Gruppe, nachmittags Bootsfahrt auf dem Tonle Sap

Die Roluos-Gruppe besteht aus den Tempeln Preah Koh, Bakong und Lolei. Diese Tempelgruppe trägt ihren Namen aufgrund der Nähe zu dem Dorf Roluos. Unsere erste Station war der kleinste der drei Tempel Lolei aus dem Jahre 893. Dieser lag früher inmitten eines künstlich angelegten Sees von 3800 m Länge und 800 m Breite. Der See ist aber leider schon ausgetrocknet. Direkt neben der Anlage steht ein kleines buddhistisches Kloster in dem die Mönche Wahrsagen. Vom Tempel ist zur Zeit eigentlich nichts zu sehen, denn er ist komplett eingerüstet.

Unterwegs machten wir bei einer Bauernfamilie Halt die Körbe flocht und Palmensaft erntete. Eitel und Wanna unser Guide demonstrierten uns todesmutig wie der Saft von den Palmen abgezapft wird.

Der Bakong aus dem Jahre 881 war nun ein stattlicherer Tempel. Er gilt als der erste Khmer-Tempel, der auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel gebaut wurde. Die späteren Tempel wurden dann nach dessen Vorbild alle so gebaut.

Die Anleger für die Bootsfahrt lagen wegen des niedrigen Wasserstandes auf dem Trockenen. So mussten wir noch ein paar Kilometer weiter raus radeln bis die Fahrrinne des kleinen Flüsschens auf dem die Boote Richtung See fahren tief genug wurde. Das war schon interessant zu sehen, welche Auswirkungen der niedrige Wasserstand auf das Leben der Leute hat, die sonst in Dörfern mitten im Wasser leben. Das einzig Gute an der Situation ist vielleicht, dass die Kinder nun Fahrradfahren lernen können, sofern sie eines haben.

Am Abend gönnten wir uns noch einen Tempel, einen Apsara- Vergnügungstempel. Die Apsara sind legendäre Tempeltänzerinnen, die in vielen der Khmer-Tempel abgebildet sind. Zu der Show gab es ein Buffett und man konnte vor und während der Show essen. Sehr touristisch war die Veranstaltung, aber weil sehr farbenfroh gut für die Kameras.

Again

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug von rund 65 km zu den Tempeln Bantei Srei, Neak Prean, Preah Kan, Ta Nei und Preah Rup.

Und schon wieder habe ich meine Kamera vergessen. Fotografieren ist irgendwie nicht mein Ding. Weder mache ich gute Bilder, noch habe ich eine gute Kamera, noch denke ich daran meine Kamera mitzunehmen. Mit dem Pulitzer-Preis wird das so nix.

Um etwas mehr Zeit bei den Tempeln zu haben, ließen wir uns ein Stück in das Areal von Angkor hineinfahren, denn der Tempel Bantei Srei liegt ziemlich weit im Norden des Areals. Wir radelten dennoch rund 30 km dorthin. Bantei Srei gilt als der kunstvollste der Angkor-Tempel, mit feinen Figuren und Reliefs in rötlichen Sandstein gemeißelt und noch erstaunlich gut erhalten wenn man bedenkt, dass der Tempel bereits im Jahre 967 eingeweiht wurde. Das gesamte Areal von Angkor ist UNESCO Weltkulturerbe und verschiedene Nationen haben die Patenschaft über diverse Tempel übernommen. Bantei Srei wird von der Schweiz gepflegt und restauriert.

Neak Prean war nur sehr klein und außer dem Zentralturm umgeben von 4 Wasserbassins nicht mehr viel übrig. Dafür war Preah Kan umso größer. Jayavarman der VII. hatte diesen Tempel seinem Vater gewidmet und dort dessen Schwert hinein gebettet. Daher heißt der Tempel übersetzt auch soviel wir Tempel des mystischen oder geheimen Schwertes.

Ta Nei wiederum war sehr klein und verfallen und lag mitten im Dschungel. Die Fahrt von dort weg war recht spannend, denn es ging über kleine Trampelpfade durch den Wald und über eine alte französische Staustufe. Wir fuhren auf Preah Rup zu, wo wir den Sonnenuntergang sehen wollten. Wirgaben Gas zu gut es ging und sprangen sogar auf die letzten Kilometer noch in den Bus um ja pünktlich zum Sonnenuntergang zu sein. Als wir den Preah Rup dann schließlich erklettert hatten, war die Sonne noch kurz zu sehen und dann verschwand sie hinter Wolken und wart nie wieder gesehen. Das war’s dann mit Sonnenuntergang. Und dafür die Hetzerei.

Trubel

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kampong Thom nach Sambor Prei Kuk, rund 30 km, anschließend Transfer nach Siem Reap.

Die Fahrt war kurz, schlappe 30 km. Das sitzen wir mittlerweile auf einer Backe ab. Manche von uns auch notgedrungen, weil sie sich auf der langen Etappe nach Kampong Cham wundgeritten haben. Also keine große Herausforderung heute. Wenn nur die Hitze nicht wäre, denn die macht ja doch jeden Schritt und jeden Tritt ins Pedal zur Schwerstarbeit. Wir haben wieder knackige 35°C.

Unser radlerisches Ziel heute ist der alte Khmer-Tempel Sambor Prei Kuk, der bereits vor den Angkor Tempeln entstanden ist und sozusagen Pate gestanden hat. Die Anlage ist nicht gerade klein, denn ursprünglich 293 Gebäude brauchen ja Platz. Heute sind aber nur noch 47 Ruinen zu finden, die weitläufig im Wald verstreut liegen. Dass nur noch so wenig übrig geblieben ist, verdanken wir einerseits der Natur, die sich Ihren Platz zurückerobert hat, andererseits aber auch unseren amerikanischen Freunden, die während des Vietnamkrieges hier kräftig bombardiert haben, weil sich hier gerne mal Vietkong Soldaten tummelten. Man kann heute noch die Bombenkrater sehen. Eingeweiht wurde der Tempel 615 und war das Herz der damaligen Hauptstadt Isanapurna des Reiches Chenla. Wir ließen uns von einem Tempelguide durch die Anlage führen und fuhren anschließend mit dem Bus nach Siem Reap, dem Startpunkt aller Angkor-Unternehmungen.

Was hat sich Siem Reap in den letzten 5 Jahren verändert. Vor 5 Jahren war auch schon eine Menge los, aber nicht ein solcher Rummel. Man kommt sich hier fast schon vor wie auf Mallorca. Jedes Haus ist entweder Souvenirshop, Restaurant, Bar oder Disco. Ein partywütiges Jungvolk strömt durch die Straßen und macht die Nacht zum Tage. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass diese Jugendlichen auch zu den Angkor-Tempeln fahren und Kulturprogramm absolvieren. Holger und Eitel, die vor 8 Jahren schon einmal hier waren, fragten wehmütig wo ihr verschlafenes Siem Reap hin ist.


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Imaginär

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kampong Cham nach Kampong Thmar, rund 70 km, dann Transfer nach Kampong Thom.

Wir waren kaum losgefahren, da merkte ich, dass ich meinen Fotoapparat nicht dabei hatte. Der lag gut verstaut in meinem Koffer und der war, weil er der größte Koffer der Gruppe ist, im Gepäckbus der aller unterste. Heute gibt es also keine Fotos. Schade, gell? Die Impressionen müsst Ihr Euch diesmal dann selbst vorstellen, sozusagen ein imaginärer Blog.

Als Überraschungsgast erschien heute Pierre beim Frühstück. Pierre ist Schweizer und betreibt die Reiseagetur Biking Cambodia. Er ist unser lokaler Buchungspartner hier in Kambodscha. Insbesondere zur Freude der Damen hatte Pierre als Willkommensgeschenke traditionelle Khmer-Tücher dabei. Unser Guide Wanna betätigte sich als Model und führte die verschieden Arten des Tuchumbindens vor.

Nach rund 11 km erreichten wir einen kleinen Tempel namens Wat Nokor. Um diesen kleinen Tempel im Khmer-Stil rankt sich eine nette Legende. Und zwar soll sich hier entschieden haben wer bei wem um die Hand anhalten muss. Es wurde ein Wettstreit begonnen und Aufgabe war es den größtmöglichen Hügel aufzuschütten. Zwei Teams, ein Männerteam und ein Frauenteam sollten bis zum Erscheinen des Morgensterns jeweils einen Hügel aufschütten. Die Frauen ersannen eine List und bastelten einen Morgenstern, den sie vorzeitig aufhängten. Die Männer ließen sich davon blenden und gingen siegessicher nach Hause. Die Frauen arbeiteten fleißig weiter und als am nächsten Morgen bei Tageslicht die Bewertung kam, hatten die Frauen bei weitem den höheren Hügel. Aus diesem Grund müsse seit damals die Männer um die Hand der Frauen anhalten.

Wir setzten die Fahrt fort bis Kampong Thmar, von wo wir dann einen Transfer nach Kampong Thom hatten.
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Rastlos

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kratie über Chlong nach Kampong Cham. 125 km größtenteils Sandpiste

„Früh los“ war heute die Devise, denn wir hatten 125 km vor uns von denen weite Strecken über nicht asphaltierte Piste ging. Unserem Vorsatz machte setzte aber unser Hotel Grenzen, denn die boten erst ab 07:00 Uhr Frühstück an, so dass sich unsere Abfahrt auf 08:00 Uhr terminierte. So früh am morgen ist es noch nicht so heiß, aber doch schon mollig warm, denn nachts kühlt es nicht richtig ab wie bei uns zuhause.

Die Strecke gestaltete sich sehr abwechslungsreich, denn wir fuhren durch ein gemischtes Gebiet von buddhistischen Khmer und moslemischen Cham. Es ging durch kleine Dörfer, vorbei an Tempeln und Moscheen sowie durch den ehemaligen Kolonialort Chlong. Insgesamt eine sehr interessante Strecke.

Einzig das Mittagessen war leider ein Wermutstropfen, denn es fiel quasi aus. Zu spät erfuhr ich von unserem Guide Wanna, dass die einzige Mittagsmöglichkeit bei Kilometer 90 sei. Das war definitiv zu spät. Wir behalfen uns mit Obst, das die Fahrer auf den lokalen Märkten kauften. Nach 89 km kamen wir an eine Fähre, die allerdings auf der anderen Seite wartete bis sie voll besetzt war. Als sie auf unserer Seite angekommen war wartete sie wieder bis sie vollbesetzt war bevor sie abfuhr. Das kostete uns 45 Minuten Wartezeit. An ein Mittagessen oder eine gemütliche Rast mit Kaffee auf der anderen Flussseite war nun gar nicht mehr zu denken, also fuhren wir durch bis nach Kampong Cham und freuten uns in Gedanken schon wahnsinnig auf unser Abendessen.


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