Schlusslicht

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Stadterkundung in Phnom Penh

Den gestrigen Tag fasse ich kurz mit dem heutigen zusammen, denn der Tag bestand eigentlich nur aus Transfer. Um 06:45 Uhr wurden wir abgeholt, weil das Boot nach Phnom Penh um 07:30 Uhr fahren sollte. Auf dem Boot am Anleger sitzend wunderten wir uns, dass das Boot nicht abfuhr. Die Begründung lautete, dass man noch auf eine Gruppe warte. Das Boot legte dann mit rund einer Stunde Verspätung ab. Da hätten wir ja auch in Ruhe Frühstücken können. Dumm gelaufen.

Das große Boot, mit dem wir eigentlich hätten fahren sollen, konnte wegen des niedrigen Wasserstandes nicht bis nach Siem Reap fahren, weswegen wir mit einem kleinen Seelenverkäufer über den See schipperten. Am Ende des Sees, da wo der Tongle Sap zum Fluss wird, wartete das größere Schiff dann auf uns und wir fuhren noch einmal 3,5 Stunden bis nach Phnom Penh. Mit etwa 1,5 Stunden Verspätung kamen wir an und wurden ins Hotel gebracht. Mittlerweile war es kurz vor 16:00 Uhr so dass wir uns nur noch zusammen mit Jan und seiner Mekong Gruppe zum Abendessen verabredeten.

Heute morgen ging’s dann zuallererst in den Königspalast, denn der macht um 11:00 Uhr schon zu. So ein König braucht halt auch seine Ruhe. Wir hörten, dass er außer beten kaum etwas tat. Das schien sich mit den Aussagen unseres Guides Wanna zu decken, der mal erwähnte, dass der König kein rechtes Interesse an Politik habe. Ganz anders als sein verstorbener Vater, der zu Beginn sogar abdankte um Regierungschef sein zu können.

Das Nationalmuseum liegt gleich neben dem Königspalast, so dass wir einfach kurz hinüber schlenderten. Das Museum zeigt in erster Linie Skulpturen und steinerne Ornamente aus diversen Khmer-Tempeln von denen wir bereits einige auf der Reise besucht hatten. So konnten wir die dort fehlenden Artefakte dann nochmal im Original bewundern.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Pause im Hotel fuhren wir zum ehemaligen Foltergefängnis Tuol Sleng der Roten Khmer. Wir bekamen eine Führung und lernten einen der 7 Überlebenden kennen, der noch als Kind in den letzten Tagen der Roten Khmer dort eingekerkert war. Von etwa 20.000 Häftlingen in 4 Jahren haben nur 7 überlebt. Dieses Genozid-Museum zu besichtigen war schon enorm bedrückend. Es ist einfach unfassbar was sich Menschen gegenseitig antun und auch noch dem eigenen Volk. Hätten wir nicht noch die Bootsfahrt zum Sonnenuntergang auf dem Tonl Sap Fluß gemacht, wäre unser letztes Abendessen in Kambodscha wohl ziemlich günstig geworden. Wir stellten alle fest, dass wir nach Tuol Sleng wohl alle nichts hätten essen können. Durch die Bootsfahrt dazwischen bei wunderschönem Licht in der Abenddämmerung ging es denn aber doch mit dem Appetit, und der Abend wurde doch noch ein schöner Ausklang unserer Reise. Morgen steht der Tag dann zur freien Verfügung und am Abend fliegen wir wieder alle zurück nach Hause.

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Ein Kommentar:

  1. Danke für den Bericht!
    Es kommt mir alles so bekannt vor – ich bin doch eben erst 20 Tage zurück von Phnom Penh.
    Gute Heimreise, 欢迎回家。
    Thomas

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