Peking 8. August

Südlich der Wolken, 06.08. bis 28.08.2011
______________
Hinweis: Die Blogeinträge für diese Tour schreiben die beiden Teilnehmer Erwin und Julie. Veröffentlicht werden sie zunächst in ihrem privaten Blog ritzmann-in-china. Wir danken sehr herzlich und mit Nachdruck für die Erlaubnis zum Abdruck!
______________

Heute stand die grosse Stadtbesichtigung auf dem Program mit dem Besuch
der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Beijing. Schon beim Verlassen des Hotels schwappte uns die schwül warme Luft entgegen und schon nach wenigen hundert Metern zu Fuss klebte das T-shirt am Leib (dies sollte sich bis am Abend nicht mehr ändern). Ein klimatisierter Kleinbus brachte uns zur riesigen Parkanlage des Himmelstempels und die Sonne brannte während des Rundgangs erbarmungslos auf uns nieder. Es folgte ein Spaziergang quer durch die Stadt mit anschliessendem Besuch der verbotenen Stad mit seinen unzähligen Tempelanlagen. Die heissen Temperaturen von über 30 Grad und die hohe Luftfeuchtigkeit liessen literweise Wasser durch unsere Kehlen rinnen.
Das Abendessen mit viel Gemüse und Peking-Ente rundete den Tag ab. Danebst sind so gegen 20 Flaschen Bier geflossen, welche uns die schmerzenden Füsse etwas vergessen liessen …

Having stayed up late, we woke up this morning without jet-lag. Just as well, since we had a marathon sight seeing trip to get through. With the temperature at around 33 and humidity high, we visited the Heavenly Temple, Forbidden City and the …… drinking numerous litres of water along the way. Amazing sights, of which there’ll be photos to show – but whether we can put them in the blog is doubtful

The day was rounded off by a meal of Peking duck and several rounds of beer, which all went down very well!

Xuexi Lei Feng…

…hao bangyang („Lerne von Lei Feng, dem guten Vorbild“). Che und ich kommen gerade von einer kurzen Erkundung aus der Inneren Mongolei zurück, jetzt sind wir wieder in Datong/Shanxi. Das Lied von Lei Feng haben wir des Öfteren gesungen, wir waren schließlich mit Meister Gou von der Lei Feng-Autoflotte unterwegs. Der kleine Yuan, sein 11jähriger Sohn, war auch mit von der Partie.

Meister Gou war ein selbstloser Fahrer, für ihn und seinen Sohn waren es ein paar große Tage. Bis hoch an die mongolische Grenze! Gute Unterhaltung für alle Beteiligten. Wenn es dem Jungen mal langweilig wurde, dann reckten er und sein Vater die Faust und riefen: Jianchi jiu shi shengli („Nur Beharrlichkeit führt zum Erfolg“)! Lei Feng wäre stolz gewesen. In seinem jungen Leben soll er ein Muster an Patriotismus und Selbstlosigkeit gewesen sein, nachdem er mit 22 bei einem dummen Unfall ums Leben kam wurde er zum Poster-Boy des kommunistischen China gemacht.

Wir sind ein paar Strecken für die Gruppe abgefahren, die in Berlin gestartet ist und bald von der Mongolei aus in China einfällt. Ich hoffe sie haben noch nicht genug von der weiten Steppenlandschaft, für uns war das ziemlich besonders. Es wogt und windet. Die wenigen Häuser stemmen ihre fensterlosen Rückwände trotzig dem Norden entgegen. Viel los ist hier nicht, fast wie in Xinjiang, 20 Menschen kommen in der Inneren Mongolei auf den Quadratkilometer. Zu jedem Essen werden Knoblauchzehen gereicht, bei so wenigen Menschen stören die Konsequenzen ja auch niemanden.

Gestartet sind wir von der Gelben Löß-Ebene, hineingekommen sind wir in die Steppe. Das Grenzgebiet der Provinzen Shanxi und der Inneren Mongolei bezeichnet die Schnittstelle zwischen Ackerbau und Nomadentum (man beachte hierzu bitte die feine Symbolik auf dem Foto mit den Kamelen) – also seit jeher die Grenze zwischen gänzlich verschiedenen Lebensweisen. Vieles deutet nach wie vor darauf hin, die Han-Mauer aus Lehm, die Wachtürme, die administrative Bezeichnung der Bezirke als „Banner“. Zur Zeit der Qing-Dynastie wurden die Mongolen von den Mandschus – ebenfalls ein Nomadenvolk, aus dem Nordosten – in deren Banner-System integriert. Oben an der Grenze haben wir erstmal Bundesliga-Konferenz gehört, da geht einem doch immer wieder das Herz auf.