Endlich Frühling!

Südlich der Wolken, 03. bis 24.08.2013

Mit dem Flieger von Beijing nach Kunming und dann zu Fuß durch die Stadt.

Ich bin kein Frühaufsteher. Eher ein Spätzubettgeher. Aber heute führte kein Weg darum herum, wir mussten früh raus um unseren Flieger nach Kunming um 7:25 Uhr zu erreichen.

Kunming wird auch 春城 (Chun Cheng) genannt, also Stadt des Frühlings. Auf fast 2.000 Meter Höhe gelegen herrscht hier das ganze Jahr über ein angenehmes Klima. Naja, ich war mal während der Jahreswende 1988/1989 und im November 2009 hier, da war es schon recht frisch. Aber heute macht die Stadt ihrem Spitznamen alle Ehre und empfängt uns mit angenehmen 25 Grad und einem blauen Himmel, der mit Schäfchenwolken betupft ist. Und klarer, frischer Luft. Was für ein Kontrast zu Beijing!

Außerdem empfängt uns Kunming mit einem ziemlich neuen Flughafen. 2009 war Baubeginn und Eröffnung im Juni 2012. Kleiner Seitenhieb: Spatenstich für den Flughafen Berlin Brandenburg war 2006, Eröffnungsdatum ungewiss…
Keine Frage, in Kunming hat man viel vom Terminal 3 des Flughafens in Beijing abgekupfert und ein wenig südostasiatisches Flair hinzugefügt.

Welcome to the team, Axel and Tobi! Kurz nach unserer Ankunft im Hotel trudeln auch die beiden ein und komplettieren damit unsere Gruppe. Also ab in die Stadt. Erster Programmpunkt: Nahrungsaufnahme. Und damit unsere erste Nudelsuppe auf der Tour. Wir müssen ein wenig laufen, aber in einer kleinen Seitengasse werden wir fündig.

Dann aber los! Zuerst zum Yuantong Tempel. Bei meinem letzten Besuch vor zwei Jahren wurde hier noch im vorderen Bereich fleißig renoviert, nun ist alles hergerichtet und die Anlage sprudelt vor Aktivität. Die meisten Tempel in China werden nicht nur von Touristen besucht, sondern natürlich auch von Gläubigen. Man kommt vorbei um Räucherstäbchen abzubrennen und damit um Segen für eine bestimmte Angelegenheit zu bitten. In den Yuantong Tempel jedoch kommen auch viele Buddhisten um an den Verlesungen von Mantren der dortigen Mönche teilzunehmen. Das sieht man in China eher selten.

Weiter zum Cuihu Park. Auch hier viel Aktivität, es wird musiziert und getanzt. Und natürlich flaniert. Wir machen letzteres und genießen anschließend einen Kaffee in einem der Gastronomiebetriebe dort, weil sich in der Ferne ein Gewitter ankündigt. Aber es bleibt in der Ferne.

Am Abend noch eine Schale Über-die-Brücke-Reisnudeln, dann eine frühe Nachtruhe. Morgen müssen wir (wieder) zeitig raus 🙁


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Die Gasse der toten Fahrräder. Oder: Es lebe die E-Mobilität!

Südlich der Wolken, 03. bis 24.08.2013

Tage in Beijing.

Die Gasse, in der unser Hotel in Beijing liegt, ist ein Fahrradfriedhof geworden! Zunächst hatte ich mich gewundert, als ich die vielen Drahteselskelette alle 10 bis 15 Meter hier sah (siehe Bilder da unten). Und habe innerlich manchmal gewinselt. Aber dann wurde mir schnell klar, warum die ganzen Leichen hier stehen und liegen: Es sind Platzhalter. Sie sollen verhindern, dass jemand sein Auto an dieser Stelle parkt, weil sonst der Bewohner des Hauses, vor dem jetzt die Radruine wacht, keinen Parkplatz findet.

Was für eine Symbolik. Bis vor 20 Jahren war China noch das Königreich der Fahrräder. Sie dominierten ganz klar das Straßenbild, Autos gab es nur vereinzelt und Autos im Privatbesitz so gut wie gar nicht. Heute dominieren Autos das Straßenbild und Fahrräder bzw. Radfahrer sieht man zumindest in den Großstädten nur noch vereinzelt. Also fast schlimmer als in Deutschland. Und mit all den unangenehmen Konsequenzen: Staus ohne Ende und dicke Luft.

Doch halt, es gibt einen gravierenden Unterschied zu Deutschland! Nicht alle sind vom Fahrrad aufs Auto umgestiegen, viele sind beim Zweirad geblieben. Aber dieses wird nicht mehr von Muskelkraft angetrieben, sondern von einem leistungsfähigen Elektromotor, gespeist von leistungsfähigen Akkus. 电瓶车 (Übersetzt etwa Elektroflaschenvehikel) heißen diese Geschosse, in Deutschland E-Scooter. Mit bis zu 40 km/h zischen sie über die Wege, die einstmals für Radfahrer angelegt wurden. Und oft an den Autos vorbei, wenn diese gerade mal wieder im dichten Gewühl stehen. Zu Hunderten sieht man sie auf den Straßen, in den südlichen Regionen Chinas mehr noch als in den nördlichen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen, von einfachen wie Fahrräder aussehenden Modellen über Lastendreiräder bis hin zu schweren Rollern, bei denen man eigentlich ein Verbrennungsmotor vermuten würde. Und vergleichsweise billig sind die Scooter, ein einfaches Modell ist schon für unter 200 Euro zu haben. Auch deswegen erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Keine Frage, gut für den Verkehr, gut für die Umwelt.

Moment mal, dies ist doch eigentlich ein Reiseblog. Daher endlich zur Reise! Diese ist Südlich der Wolken, unsere Tour im Nordwesten der Provinz Yunnan und eine unsere Klassiker. Seit 2001 im Programm, immer wieder mal leicht abgeändert. Dazu angetreten sind außer mir als Reise(beg)leiter zunächst Sigrid und Andreas. Später werden wir noch mehr werden, aber dazu später mehr. Jedenfalls haben Sigrid, Andreas und ich den ersten Teil der Reise, nämlich die Besichtigung von Beijing, gemeinsam erlebt.

Am ersten Tag sind wir ein wenig durch die Hutongs, die Gassen der Altstadt, gewandelt, haben hier einen Straßenmarkt gesehen, dort einen Trommel- und Glockenturm und an ein paar anderen Ecken auch erleiden müssen, wie sich Sommerferien in einem Land von 1,3 Milliarden Menschen anfühlen. Nämlich überfüllt.

Gut gefüllt war es auch am zweiten Tag im Himmelstempel und der Verbotenen Stadt. Aber es hielt sich in Grenzen, beide Bauwerke habe ich schon mit mehr Menschen erlebt. Außerdem war uns der Himmel wohl gesonnen, überwiegend blau. Und schön warm. Fast wie der Sommer 2013 in Deutschland.

Gar nicht gefüllt war die Große Mauer am dritten Tag. Darauf begegnete uns lediglich eine Familie aus der Nähe von Beijing. Bei Temperaturen deutlich über 30° C und einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 110% hatten wohl alle anderen ihren geplanten Mauerausflug abgesagt. Wir nicht, wir stapften die steile Mauer nach oben und schwitzten uns die Seele aus dem Leib. Diesig war es auch noch. Aber egal, das Erlebnis war trotzdem einmalig und der gegrillte Fisch im Restaurant am Fuße der Mauer war wieder leckerst. Bestätigen Sigrid und Andreas, denn ich esse ja kein Fisch. Ich wollte Eselfleisch. Esel stand jedoch leider gerade nicht auf der Speisekarte. Auch egal…

Morgen fliegen wir nach Kunming. Dort wird unsere kleine Gruppe etwas größer. Dazu wie gesagt später mehr.

Die westliche Hauptstadt

Entlang der Seidenstraße, 04. bis 29.08.2013

Die Nacht war trotz aller Erschöpfung kurz. Irgendwie habe ich das mit der Zeitumstellung verlernt und die Klimaanlage kam gegen die schwüle Hitze nicht an. Somit musste ich mich wecken lassen, der eine an der Tür, die andere übers Haustelefon. Und das am ersten Tag… Aber das Frühstück war wohl gut, habe ich mir sagen lassen.

Amber hatte gestern nicht zu viel versprochen. Schon um 10:30 war es erdrückend heiß draußen. Erstmal musste aber dringend Geld her. Denn wir wissen ja: „no money, no honey“ und so. Aus dem klimmatisiertem Empfangssaal der Itsi-Bitsi(ICBC) Bank wollte man gar nicht mehr raus. Da kam es gerade gelegen, dass die Geld-Echtheits-Überprüfungs-Maschine einen Geldschein nicht als echt anerkennen wollte. Nach dem 50. Mal aber war er dann aber wohl so abgerieben, dass er doch die Kontrollkriterien erfüllte.

Wir spazierten wieder am Glockenturm vorbei zum Südtor, wo unser erstes Set Drahtesel auf uns wartete. Xi’an hat eine der am besterhaltensten (und renovierten) Stadtmauern Chinas. Auf 12 Meter Höhe und Breite lässt es sich gut Fahrradfahren. An jedem Wach- und Eckturm machten wir halt. Allerdings nicht um die Aussicht zu genießen, sondern um für kurze Zeit den winzigen Schatten, den sie spendeten genießen zu können. Geschwitzt hat man nicht. Der Schweiß trat direkt in Gas-Form aus den Poren. Die Shuyuanmen-Gasse bot aber anschließend den nötigen Schatten, sodass man die vielen Kalligraphie-Shops in dem ehemaligen Gelehrtenviertel in Ruhe begutachten konnte. Am Ende dieser wartete auf uns der Stehlenwald… wohl einer der ältesten Bibliotheken der Welt. Besonders eindrucksvoll war eine Steintafel aus dem 5. Jahrhundert, auf welcher die nestorianische Lehre aufgeschrieben wurde. Neben den chinesischen Schriftzeichen waren auch syrische zu sehen. Damit ist die Tafel eines der ersten Dokumente für eine christliche Mission in China.

Etwas macht einem die Hitze ja doch zu schaffen. So ging es dann wieder zurück Richtung Grand Noble Hotel zur Erholungspause mit künstlichen Frühlingstemperaturen. Für das Abendmahl gab es eine Empfehlung von Jan für das Defachang, DIE Adresse für „Jiaozi“ in Xi’an. Und wir wurden nicht enttäuscht. Die Maultäschchen wurden in allen möglichen Variationen geliefert bis wir die Kellnerin um Erbarmen bitten mussten und den letzten Teller Jiaozi mit Chinakohl-Füllung zurück schicken mussten. Der Abend war allerdings noch Jung und ein gemütliches an der Straße hocken mit einem kühlen Bier war doch auch noch drin.

Einmal für den Anfang ganz ans Ende…

Entlang der Seidenstraße, 04. bis 29.08.2013

Nach und nach traf sich die Gruppe ein, bis wir in Peking am Gate uns alle zusammengefunden haben. Die Seidenstraße soll es lang gehen… Mit dem Fahrrad… Wir nehmen allerdings erstmal die Abkürzung mit dem Flugzeug und überfliegen schon mal die gesamte Strecke um dann von Peking wieder nach Xi’an zu fleigen, der östliche End- bzw. Startpunkt der Seidenstraße. Nimmt man den Namen „Seidenstraße“ beim Wort, so war es wohl eher der Startpunkt. Wie dem auch sei… Seide ist hier lang nicht mehr der Exportschlager nach Westen.

Hungrig und müde werden wir von unserem Fahrer mit Fräulein Bernstein – „Amber“ – empfangen und gleich vorgewarnt auf den heißesten Tag im Jahr morgen. 38 Grad sollen es werden. Klingt jetzt nicht so schlimm. Hatten wir in Berlin doch auch schon. Und hier ist doch alles klimatisiert!

Nach einem abendlichen Spaziergang entlang der riesen Baustelle für die neue U-Bahn, die 2016 fertiggestellt werden soll, kamen wir vorbei am Glocken- und Trommelturm, was in jeder anständigen Stadt nicht fehlen darf und erreichten dann das bunte muslimische Viertel voll mit Leuchtreklame und gegrilltem Lammfleisch. Nur ein kühles Bier hätte die Ankunft wohl perfektionieren können. Doch leider war das die falsche Gegend hierfür. Macht nichts! Ein paar Nebengassen weiter und wir hatten unseren Hinterhaus-Mini-Grill-Biergarten gefunden. 0,5 l Bier für 5 Yuan. Das gibt unsere Portokasse gerade noch her, da wir bis hierhin immer noch keine Bank gefunden haben.

Mehr gaben die Kräfte für heute nicht her und uns zog es, nach den Flügen, dann doch wieder in die waagerechte Position.

Sonne im Sommer, Radfahren im Herbst!

PSST! Weitersagen! Da darf auch jeder mithören!

In den letzten Jahren gab es von uns im Sommer immer unseren Anlagetipp.

Natürlich haben wir unsere Touren empfohlen. Bei uns gibt es keine Spekulationsblasen und enttäuschende Renditeentwicklung, sondern Reisespaß und ein einzigartiges Erlebnis!

Daher posten wir auch weiterhin unverschlüsselt: Von tollen Landschaften, faszinierende Kulturen und einem einzigartigen Urlaubserlebnis dürfen auch unsere amerikanischen Kollegen gerne lesen!

Damit Sie sich Ihr Urlaubsvergnügen rechtzeitig sichern können, haben wir als besonderen Service und Entscheidungshilfe hier unsere Touren im Herbst/Winter 2013 zusammengestellt, deren Durchführung bereits gesichert ist.

Auf den Spuren des Drachen
Radtour von Peking zum Gelben Meer
05.09. – 27.09.2013 (Long 131) (Reiseleiter Karl Schlinger)
(Anmeldeschluss 08.08.2013)

Die Oberen Schluchten des Yangzi
Trekkingtour in Yunnan
17.09. – 09.10.2013 (Yang 132) (Reiseleiterin Doro Jokiel)
(Anmeldeschluss 20.08.2013)

Die Drei Schluchten des Yangzi
Radtour von Xi’an zum Yangzi
13.09. – 08.10.2013 (San 132) (Reiseleiter Frank Hilpert, nur noch vier Plätze frei!)
(Anmeldeschluss 13.08.2013)

Chinesische Landpartie
Rad- und Trekkingrundreise
12.09. – 04.10.2013 (Dong 133) (Reiseleiter Martin de Koster)
03.10. – 25.10.2013 (Dong 134) (Reiseleiter Thomas Mittermeier)
(Anmeldeschluss 15.08./05.09.2013)

Auf dem Dach der Welt
Radtour von Lhasa nach Kathmandu
25.09. – 20.10.2013 (Xizang 132) (Reiseleiter Jan Reisch, nur noch vier Plätze frei!)
(!!!Anmeldeschluss vorverlegt auf den 05.08.2013!!!)

Goldenes Dreieck
Radtour im Dreiländereck China, Laos, Thailand
01.11.2013 – 26.11.2013 (Jin 132) (Reiseleiter Thomas Mittermeier)
13.12.2013 – Mi, 07.01.2014 (Jin 133) (Reiseleiter Tom Krech)
(Anmeldeschluss 04.10./15.11.2013)

Entlang der Burmastraße
Rad- und Bahntour durch Burma
09.11.2013 – So, 08.12.2013 (Mian 132) (Reiseleiter Tom Krech, nur noch vier Plätze frei!)
(!!!Anmeldeschluss vorverlegt auf den 21.09.2013!!!)

Tal des Roten Flusses
Radtour von Südwest-China nach Vietnam
12.10. – 03.11.2013 (Hong 133) (Reiseleiter Oliver Gondring)
(Anmeldeschluss 14.09.2013)

Auf den Spuren der Khmer
Radtour durch Laos und Kambodscha
Sa, 29.10.2011 – So, 27.11.2011 (Kam 134) (Reiseleiter Martin de Koster)
(Anmeldeschluss 14.09.2013)

Die Reisen

An den Hängen des Himalayas
Radtour durch Nepal
19.10. – 12.11.2013 (Nepal 132) (Reiseleiter Jan Reisch)

und

Das Blaue China
Rad- und Trekkingreise durch die südchinesischen Küstenprovinzen
19.10. – 10.11.2013 (Lan 132) (Reiseleiter Niti Taechanurug)

sind bereits seit einigen Wochen ausgebucht

Die Termine für das Frühjahr stehen aber bereits fest:

An den Hängen des Himalayas
14.03. – 07.04.2013 (Nepal 141) (Reiseleiter Christof Gebhardt)

Das Blaue China
15.03. – 06.04.2014 (Lan 141)

Auch hier empfiehlt sich eine rechtzeitige Anmeldung

Die neuen Leiden eines jungen Mannes in China (frei nach Jules Verne)

Erkundung in Shanghai und Beijing, 03. bis 20.06.2013

Neuland

Es gibt Momente bei jeder Erkundung, da weiss man, dass es keinen Sinn hat. Das gilt sicher nicht für Radfahren in Shanghai, hier war ich positiv überrascht, was alles möglich ist und habe einige spannende Touren im Gepäck, die es nächstes Jahr dann als kombinierte Städtetour Peking/Shanghai geben wird.

Aber es gab ja noch andere Pläne! Ca. 60 km von Shanghai in Richtung Osten liegt im Yangzi-Delta die drittgrößte Insel Chinas (nach Taiwan und Hainan), Chongming. Nie gehört? Das ist der geschätzte Leser nicht allein. Nach Chongming fährt kaum jemand. Dabei soll es wunderschön und naturbelassen sein. Perfekt, dachte ich mir, und wollte einen Zwei-Tages-Ausflug dorthin machen, um zu sehen, ob Chongming für eine unserer Touren geeignet ist. Nach 10 Kilometern ist mir jedoch klar, warum nach Chongming keiner fährt, zumindest nicht mit dem Rad: Man kommt dort als Radler schlicht und ergreifend nicht hin, jedenfalls nicht ohne Auto! Durchfahrt für Radler verboten, sagt das Schild auf der direkten Verbindung. Durchfahrt für Radler verboten auch bei den nächsten beiden Parallelstraßen. Durchfahrt erlaubt dann auf der anderen Flussseite in Pudong, dort führt der Weg dann aber durch hässliche Werft- Hafen- und Industrieanlagen. Egal, was auf der weiteren Strecke noch kommen würde, Spass würde der Weg nach Chongming mit einer Gruppe nicht machen. Und mit dem Bus nach Chongming und zurück, nur um dann auf der Insel ein wenig zu radeln, das passt nicht so richtig in unser Konzept.

Also Planänderung, auf durch Pudong in Richtung Hangzhou. Das war die weitere Erkundung auf dem Zettel: Eine Route von Shanghai nach Hangzhou suchen, um sie eventuell in den Folgejahren in eine Tour einzubauen. Leider auch hier das Fazit: Auch wenn Zwischenabschnitte schön sind und interessant, geht die Route (und alle möglichen Alternativen) immer wieder durch Industriegebiete oder durch Dutzende Quadratkilometer ewiggleicher Wohnblocks. Zumindest zwischendrin schnuppere ich ein wenig Meeresluft und lande am zweiten Tag unverhofft in einer hundertfach vergrößerter Version des Hotel California (bzw. dem Haus auf dem Cover der LP), einer abstrusen, aus den Fugen geratenen pseudo-mediterianen Multifunktionsanlage, die so surreal ist, dass sie fast schon wieder Charme hat.

Am letzten Tag schickt der Himmel dann wieder Wasser vom Himmel und ich schenke mir ein Stück des Weges und lasse mich von einem Pick-up an die Stadtgrenze von Hangzhou bringen. Hier schaffe ich es auch beim siebten Anlauf nicht, brauchbare Fotos von Hangzhou zu schießen, da auch Hangzhou Schleier trägt. Heute, am 15.06. dann ein Anflug von Sonnenschein, gerade rechtzeitig zum Abschied. Immerhin, das Essen war gut! (siehe Fotos!)

Nun bringt mich der chinesische ICE (der hier CRH heißt) mit stabilen 300 km/h nach Peking. Dort soll schönes Wetter sein. Glaube ich erst, wenn ich es sehe!


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Schnapsideen (Nachgereichtes)

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

Die Reise liegt bereits mehr als fünf Wochen zurück, hat jedoch ein Nachspiel. Zwei sogar!

Meine Schnapsidee:
Am letzten Abend in Shanghai saßen wir noch in der Bar des Hotels zusammen. Manöverkritik. Was hat an der Reise gefallen, was weniger und was könnte man besser machen. Viel Lobhudelei seitens der Teilnehmer über die Reise, viel Lobhudelei seitens der der Reiseleitung über die Teilnehmer. Aber auch Anregungen. Zum Beispiel wurde angeregt einen weiteren Ruhetag irgendwo einzubauen. Das werden wir (also China By Bike) im nächsten Jahr auch machen. Die Reise wird deswegen nicht länger, aber der halbe Tag in Wuhan wird dafür gestrichen.

Irgendwann im Laufe des Abends (war es noch bei der ersten Flasche Schnaps oder schon bei der zweiten?) kam ich auf die Idee die Teilnehmer um ein kleines Statement mit der Überschrift „Was bei mir zurück geblieben ist“ zu bitten mit dem Hintergedanken, diese hier im Blog zu veröffentlichen. Selbstredend auf freiwilliger Basis!

Nun, hier sind sie (in ungeordneter Reihenfolge).

Von Brigitte und Wolfgang:

Zimmerservice
Nach dem wohlschmeckenden Schmutzbier, nach den doch teilweise sehr anstrengenden Touren, sorgte Christof immer wieder fürsorglich für uns. Kaum eingecheckt, klopfte es an der Zimmertür: „Zimmerservice“ Christof versorgte uns mit einem Tütchen Nescafe .

Hägen Dazs
Ja wirklich ein sehr genussvolles, leckeres Eis. Gierig nach etwas Süßem musste es einfach mal etwas Besonderes sein. Doch der Preis haute uns schier vom Hocker. Bezahlten wir doch umgerechnet 7,50 € für den Genuss, das war viel mehr als die Kosten für ein komplettes Abendessen. „Na ja man gönnt sich ja sonst nichts“.

Windschatten fahren
Die letzten Kilometer von jeder Tagesetappe sollten einfach gestrichen werden. „Bine, da bin ich ganz deiner Meinung.“ Gut, dass uns Wolfgang meistens im Pulk zum Hotel peitschte. Das Fahren im Windschatten in der Gruppe machte großen Spaß. Und so waren auch die letzten Kilometer gut zu schaffen.

Von Sabine:

„Unglaublich“ das ist das Wort, was ich am meisten benutzt habe und was in Beschreibungen am häufigsten vorkommt: unglaublich sind die Baustellen, die Skyline von Shanghai und dem „letzten Nest“, die Geschwindigkeit, das permanente Hupen, die Müll“entsorgung“, die Freundlichkeit und die Neugier der Leute, die uns begegnet sind.

Von Franz:

Ich, der sehr viel Wert auf die richtige Radkleidung legt, wurde zum Glück auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Einige Mitradler konnten mir beweisen (sicher unbewußt), dass eine relativ anspruchsvolle Radtour auch mit „normaler“ Bekleidung zu bewältigen ist. Schön, dass man sich nicht nur von der Werbung beeinflussen lässt. Deshalb kam ich mir manchmal overdressed vor.

Von Silvia:

Da ich nicht zu der Kategorie mutiger Mensch gehöre, war manches auf der Reise eine besondere Herrausforderung. Wie das radeln in den nicht so großen Städten (vielleicht nur 2 oder 3 Mio), die Abfahrten oder das fahren, wenn ein LKW nach dem anderen uns überholte. Eine besondere Anforderung war die einzige Wanderung der Reise. Gut im Blog beschrieben (auf den Hua Shan). Beim Begehen der 1000 Stufen (eine Leiter senkrecht nach oben) hätte ich mir Saugnäpfe an den Händen gewünscht, Schwerkraft, damit man sich immer wieder weiter nach vorne beugt oder einfach nur, dass die Hände nicht so schwitzen. Damit man sich am Geländer festheben kann. Ich habe es aber geschafft. War dann mächtig stolz auf mich. Ich war aber auch froh, dass ich nicht die einzige mit dieser Höhenangst war und dass ich von nicht allein gelassen worden bin.
Fazit: die Reise hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass ich etwas mutiger gewordern bin.

Von Renate und Werner:

Besonders amüsant war unser erster Eindruck nach Ankunft in Beijing:
Wir haben uns ja – wie bereits berichtet aufgrund der Fotos auf der Homepage – sehr auf das wirklich „chinesische“ Hotel gefreut; wir mußten aber einige Runden in Beijing mit dem Taxi drehen, da wie angekündigt, der Taxifahrer das Hotel lange nicht gefunden und schließlich nach DREI Telefonaten zumindest die richtige Straße entdeckt hat;
Dann führte laut Taxifahrer nur diese Einbahnstraße zum Hotel, also haben wir das erste Mal auf dieser Reise unser Gepäck so richtig lange Zeit die Straße hinein gezogen und geschoben. Aber die Mühe hat sich gelohnt: unser Hotel war wie`s wir uns vorgestellt hatten!

(Anmerkung von Old Cover: Renate und Werner sind eigenständig von Österreich nach Beijing angereist und dort schon vor der Gruppe eingetroffen. Daher die selbstorganisierte Fahrt vom Flughafen ins Hotel)

Eine bleibende Erinnerung wird für uns auch unser Wandertag (- oder Bergtag?) auf den Hua Shan sein:
Nach den Angaben unseres Christof waren an jenem besagten Tag 1.600 Höhenmeter zurückzulegen, was die „Älpler“ jedenfalls wörtlich nahmen und auf alle Fälle umzusetzen gedachten; laut Christof wären diese 1.600 hm bereits am Nordgipfel erledigt und dann mit der Seilbahn auf der östlichen Seite wieder ins Tal;
Nachdem unser Höhenmesser am erreichten Nordgipfel jedoch „nur“ 1.300 Höhenmeter anzeigte und der dritte vorauseilende „Älpler“ aus der Schweiz auch nicht mehr zu sehen war, entdeckten wir mit Hilfe einiger chinesischer und glücklicherweise etwas englischsprechender Studenten und deren Karte, dass die 1.600 Höhenmeter erst am Westgipfel zu erreichen sind. Also haben die pflichtbewussten Tiroler ihren Aufstieg bis zum Westgipfel fortgesetzt und tatsächlich die 1.600 hm geschafft.
Im Nachhinein „Gottseidank“, denn der weitere Aufstieg war landschaftlich noch einmal eine Steigerung und zudem war die Seilbahn vom Westgipfel ins Tal eine der spektakulärsten, mit der wir je gefahren sind. Ein von der Talstation halbstündlich abfahrender Shuttlebus hat uns nach 1-stündiger Fahrt zurück nach Hua Shan gebracht und direkt vor unserem Hotel abgesetzt.
Außerdem war für uns die gesamte Bergtour etwas besonderes, da wir in unserem Leben noch nie 1.600 Höhenmeter über Stufen (!!) zurückgelegt haben.

Ihre Schnapsidee:
Ich war mental noch gar nicht wieder in Deutschland angekommen, da trudelten plötzlich CARE-Pakete für mich im Büro ein. Von der Gruppe, sieben an der Zahl (wir waren mit vier Paaren und drei Einzelreisenden unterwegs). Jedes Paket war gefüllt mit überwiegend nahrhaften Spezialitäten der jeweiligen Heimatregionen. Da war Lesefutter aus Bremen dabei, Süßwaren und Käse aus der Schweiz, Skatblätter aus dem Altenburger Land, Wurst und Schinken öko-biologischer Herkunft aus Tirol sowie viel Festes und Flüssiges aus Baden Baden Baden und Münster.

Überhaupt mehr Flüssiges als Festes, siehe Bild unten. Das zeigt nur die Spitze des Schnapsberges, die ganzen Bierflaschen, die sich ebenso reichlich in den Paketen lümmelten, musste ich inzwischen entsorgen. Aus Haltbarkeitsgründen. Der Inhalt wurde oral entsorgt, die Verpackung am Automaten.

Mir war die ganze Sache mit den Paketen etwas peinlich, denn da sie bis auf eine Ausnahme alle an das Büro geschickt wurden bekamen meine Mitarbeiter die Aktion natürlich direkt mit. Sie munkelten, dass ich mich während der Tour als armer Schlucker ausgegeben habe. Einer, der weder etwas zu beißen, noch zu schlucken noch zu lesen hat. Wenn die nur wüssten 😉
An die Gruppe: Danke, danke, danke!

Soweit die Schnapsideen. Und jetzt doch noch schnell Statistisches:

  • Geradelte Kilometer: 1.088,8
  • Nach oben: 11.793 m
  • Nach unten: 11.980 m

Vor dieser Tour muss sich also wahrlich niemand fürchten, es geht schließlich mehr runter als hoch! 🙂


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Shanghai-Paris und retour

Erkundung in Shanghai und Beijing, 03. bis 20.06.2013

20 km durch das koloniale und traditionelle Shanghai

Heute dann endlich die Französische Konzession! Nicht, dass das Wetter wesentlich besser wäre, aber immerhin, es regnet nicht/kaum und die Temperaturen sind endlich wieder oberhalb von 20 Grad. Nur Sicht auf die Skyline habe ich auch heute nicht, Pudong kann ich mir folglich schenken. Dort steht die Route seit unserer Yangzi-Radtour 2010 schon, viel erkunden muss ich dort also nicht. Aber ein paar Fotos „Rad vor Skyline“ wären schön gewesen. Fast geht es mir mit Shanghai so wie Obelix bei den Schweizern. So wie er, immer wenn er Berge sehen könnte, schläft oder besoffen ist und auf die Frage von Miraculix, wie das Land der Schweizer denn so wäre, „flach!“ antwortet. „Keine Hochhäuser!“ könnte ich also postulieren. Was weder am Alkohol noch an der Müdigkeit liegt, sondern schlicht und einfach an der dicken Nebeldecke, die die eigentlich recht spektakuläre Skyline von Shanghai regelrecht verschluckt. Aber ich weiss ja, dass die Häuser da sind und habe sie immerhin am ersten Abend gesehen (siehe Blogfotos).
Heute also von China nach Frankreich und zurück. Obwohl: Soviel Frankreich ist da nicht. Vielmehr eine angenehme Mischung aus kolonialer Architektur, chinesischer Lebenskunst und glitzernder Realität. Dort wo die chinesische Modernität auf die historische Substanz trifft (sei es nun chinesische oder westliche), hat das Charme. Meine Route führt heute vom Hotel über den Suzhou Creek zur chinesischen Altstadt mit den Resten der alten Shikumen-Bebauung. Von dort durch wunderschöne und fast verkehrsfreie Alleen in Richtung Hengshan Lu. Die ehemalige Avenue Petain (!) ist die Hauptstraße der ehemaligen Konzession und deutlich zu befahren und im südlichen Teil für Radfahrer ohnehin gesperrt. Daher drehe ich in Richtung Osten ab und radle zum Tianzifang, ein gut erhaltener Block von traditionellen Shikumen-Häusern aus dem 1930er. Eigentlich 2006 zum Abriss vorgesehen, schaffte es eine Künstlerinitiative, Tianzifang vor Zerstörung zu bewahren. Nachdem in den ersten zwei Jahren vor allen Künstlerateliers und Galerien hier ihren Platz hatten, erlangte Tianzifang erst lokale, dann internationale Berühmtheit als ein (in Shanghai extrem seltenes) Beispiel für die Erhaltung historischer Bausubstanz, ohne dies charmelos kaputtzusanieren (sprich Abriss und Neubau im im „alten“ Stil). In den letzten Jahren ist Tianzifang ein wenig zu berühmt geworden und heute eine beliebte Touristenattraktion. Dennoch: Mit seinen stilvollen Cafés und Restaurants in engen, schattigen Gassen eine angenehme Oase in der Stadt.

Nach der Mittagspause führt mich der Weg dann nach Xintiandi, das schicke, etwas zu geleckte Pendant zu Tianzifang. Dort gibt es dann einen Espresso zur Stärkung und dann ist die Runde durch die koloniale Herrlichkeit schon wieder vorbei.

Am Abend regnet es sich dann wieder ein und ich gebe meinen Plan auf, noch einmal bei Nacht in das Viertel zu radeln, auf. A Wen, ein befreundeter Musiker lädt in ein koreanisches Grillrestaurant, also nehme ich die Metro, die direkt vom Hotel dort hin führt und habe einen kulinarischen Abend, bei dem die Feuchtigkeit ausnahmsweise mal nicht von außen kommt. Koreanischer Bambusschnaps ist tatsächlich eine Entdeckung!


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Stadt der Kontraste

Erkundung in Shanghai und Beijing, 03. bis 20.06.2013

20 km durch Hongkou, ehemaliges jüdisches Viertel. Viele Kontraste und immer noch „für die Jahreszeit zu kalt“!

„Leben feucht und haarig – Regen in Shanghai“: fast summe ich das Lied von Heinz-Rudolf Kunze vor mich her, als ich mich gegen 10 Uhr früh aus dem Bett quäle und immer noch in die neblig-feuchte Suppe blicke. Eigentlich habe ich von meinem Hotelzimmer den Blick auf die Skyline Pudongs, jene berühmte Sonderwirtschaftszone jenseits des Huangpu-Flusses, deren Hochhäuser an schönen Tagen vielfarbig in der Sonne glitzern.

Die Farbe heute: Grau, grau und dann ein strahlendes Mausgrau. Also wieder Nebelsuppe mit Regengraupen. Daher heute nur der Stadtteil Hongkou und keine französische Konzession. Grau und dunkel unter Alleebäumen kommt nicht gut, da ist der ehemalige (und aktuelle) Arme-Leute-Stadtteil Hongkou schon die bessere Kulisse. Während des Dritten Reiches fanden hier viele deutsche Juden eine letzte Zuflucht, nachdem sich die meisten Länder weigerten, sie aufzunehmen. Als ich das erste Mal 1990 in Shanghai war, zeugten noch gelegentliche, verblasste Ladenschilder auf Deutsch von dem ehemaligen jüdischen Getto in Shanghai, heute ist auch diese Gegend vornehmlich der Abrissbirne zum Opfer gefallen. Einzig einige Häuser entlang der Zhoushan Lu und die ehemalige Synagoge, heute Sitz einer Museums, erinnern noch an die jüdische Vergangenheit des Viertels. Insgeheim hatte ich gehofft, dass es hier inzwischen ein schickes jüdisches Café mit Bagels gibt. Schade!

So muss ein kleines Fladenbrot mit Frühlingszwiebeln als Wegzehrung dienen, die mich dann immerhin, trotz einsetzenden Regens, 20 km durch Hongkou bringt. Von der Synagoge über den protzigen Sitz der Vereinigung der Tabakinsdustrie, durch versiffte Abrissviertel, in denen der Müll in hohen Haufen auf die Trennung und Aufbereitung wartet, vorbei an riesigen Bettenburgen, die an Berlin Marzahn erinnern, in Schlangenlinien durch Straßenmärkte.

Shanghai wie ich es liebe, eine Stadt der Kontraste!

Am Abend sind dann auch die Bus-Weltreisenden in Shanghai angekommen und wir gönnen uns ein Abendessen dort, wo auch schon Marlene Dietrich speiste: Im Restaurant des Astor Hotels, alten China-Reisenden noch als Pujiang Hotel bekannt. Noch älteren (jenseits der 80!) dann wieder als Astor Hotel. 😉

Ein Schmutzbier vor dem Hotel schließt den Tag ab. Morgen geht es dann nach Pudong und schlussendlich in die Französische Konzession.


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Pflaumenregen

Erkundung in Shanghai und Beijing, 03. bis 20.06.2013

Es regnet Katzen und Hunde. Poetisch heisst das „Plaumenregen“. Kalt und unangenehm

Wenn es denn Plaumen regnen würde! Stattdessen pladdert es seit gestern abend eiskalte Hunde und Katzen, als stünde die Sintflut auf der Agenda. Die gibt es in der ostasiatischen Mythologie aber nicht, deshalb ist es wohl nur ein Wolkenbruch über 24 Stunden, der mir heute die Erkundung versaut.

Schade, heute wäre noch einmal die Französische Konzession auf dem Plan gewesen. Für morgen ist immerhin nur noch leichter Regen angesagt, dann werde ich die Französische Konzession mit dem ehemaligen jüdischen Viertel in Hongkou verbinden und das heute Versäumte nachholen.

Immerhin: Das Abendessen in der China-By-Bike-Stammkneipe (Fengbo Zhuang 风波庄) um die Ecke war mal wieder ausgezeichnet. Ein paar Bilder zum Appetitanregen (es gab mit viel Chilli frittierte Garnelen und Tintenfisch auf heißer Platte!). Und damit meine Kinder mich nicht so vermissen, ein Bild von mir im passenden Outfit für das Kongfu-Restaurant, das uns immer den Shanghai-Aufenthalt kulinarisch verschönert!