Wirtschaftswunderland

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.09. bis 05.10.2014

Eine der Vorteile eines Reiseleiters ist es, dass man ab und zu ein Aha-Erlebnis der besonderen Art hat. Zum Beispiel, wenn man eine Tour sieben Jahre nicht mehr gemacht hat, den nächsten Zielort der Gruppe als ein Drecksloch beschreibt und dann auf frisch geteerten breiten Ausfallstraßen in eine hübsch herausgeputzte Stadt fährt.

So ging es mir heute mit Shanyang, das in meiner Erinnerung eigentlich nur grau und dreckig war. Schon bei der Einfahrt wundere ich mich über den kleinen Bergtempel mit der mehr als 1.000 Jahre alten Pagode aus der Tang-Dynastie, der vor sieben Jahren noch außerhalb der Stadt lag und heute fast hinter großen Wohngebäuden verschwindet. Shanyang hat nun eine schöne Uferpromenda, wo damals noch Reisfelder waren und es gibt sogar mehr als das eine Hotel und das eine, kleine Restaurant!

Die rasante Entwicklung hatte sich schon auf der Etappe angekündigt, als wir in schneller Bergabfahrt auf Flüsterasphalt durch ein enges Tal saußten, direkt neben der aufgeständerten Autobahn, die vor sieben Jahren noch im Bau war. Imposante Viadukte begleiten unsere Fahrt, die das Landschaftserlebnis glücklicherweise nicht allzu sehr schmälern. Die Sonne brannte den ganzen Tag vom Himmel, die Hirsefelder der letzten Tage sind nun Reisterrassen gewichen.

Südchina ist nur eine Bergkette entfernt!
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