Kaiser Qins Tonfiguren-Kabinett

Entlang der Seidenstraße, 24.07. bis 17.08.2015

Besichtigung der berühmten Terrakotta-Armee bei Sonne und 36°C, nachmittags Besuch der „Großen Wildganspagode“ mit ordentlichem Regenschauer.

Größenwahnsinnig war er ja schon, der Qinshi Huangdi, der erste Kaiser Chinas. Aber ob er sich hat Träumen lassen, dass er über 2.000 Jahre nach seinem Tod ein Weltstar sein würde mit seiner Terrakotta-Armee? Wir machten jedenfalls diesem Kaiser bzw. seiner tönernen Armee unsere Aufwartung. Sich diesen Gigantismus einmal aus der Nähe anschauen zu können ist schon imposant, auch wenn bislang nur ein bescheidener Teil der Anlage richtig frei gelegt wurde. Eine solche Sisyphusarbeit braucht halt seine Zeit. Von den geschätzten rund 8.000 Terrakotta-Soldaten sind erst etwas über 1.000 ausgegraben und zusammengesetzt worden. Auch wenn man dabei sehr vorsichtig vorging, konnte man dennoch nicht verhindern, dass bei den meisten Soldaten die Farben zerfielen als sie mit Sauerstoff in Kontakt kamen. Um ähnliches zu vermeiden, hat man beschlossen, den eigentlichen Grabhügel erst zu öffnen, wenn man die notwendige Technologie hat um die Schätze auch ordnungsgemäß erhalten zu können. Sehr vernünftig!

Am Nachmittag besichtigten wir die große Wildganspagode, einen buddhistischen Tempel aus dem Jahre 647 mit einer großen siebenstöckigen Pagode. Hier lebte der berühmte Mönch Xuanzang, der nach Indien gepilgert war um dort den Buddhismus zu studieren. Die vielen Schriften, die er aus Indien mitbrachte, wurden in der Pagode gelagert. Ihren Namen verdankt die Pagode einer Legende, der zufolge die Mönche des Klosters einst an Hunger litten, weil alle Vorräte aufgebraucht waren. Als die Mönche lautstark darüber klagten, fiel eine Wildgans aus einem Schwarm, der gerade über das Kloster flog, tot herab. Die Mönche, die sehr darüber erschraken, glaubten, dass Buddha sich selbst geopfert habe und errichteten ihm zu Ehren die Pagode mit dem Namen „Wildganspagode“.

Während wir den Tempel besichtigten wurden wir von Regen überrascht, obwohl es den ganzen Tag sonnig und unheimlich heiß war. Vielleicht sollte man die Pagode nun in „Große Regenpagode“ umbenennen.

Zu Abend gönnten wir uns dann zum Abschied von Xi’an noch etwas Besonderes. Wir genehmigten uns ein Spezialitätenessen, ein Maultaschen-Bankett. Es wurden 24 verschiedene Sorten Maultaschen aufgetischt. Teils gedämpft und in hübsche Formen gebracht und teils gekocht. Eines hatten sie alle gemeinsam, sie waren lecker.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentare sind geschlossen.