Malerische Mauer und Rüstige Rentner

Südlich der Wolken, vom 16.04. bis 07.05.2016

Sonniger Ausflug zur Mauer und Stadtbesichtigung in Beijing

Sammel-Blog-Eintrag für den Beijing-Teil unserer Reise. Zuerst -nachgereicht- Raimers Bericht für die ersten beiden Tage in der Hauptstadt. Und anschließend noch mein Beitrag für unseren Besichtigungstag, an dem wir die kaiserliche Zentralachse Beijings von Süden nach Norden abgewandert sind.

Raimer schreibt:
17.04.2016. Bis ca. 12.30 Uhr trafen wir alle beim Hotel ein. Dieses liegt zentrumsnah in Peking. Zu Fuß kann man schon richtig „eintauchen“ in der chinesischen Hauptstadt. Dies taten wir am Nachmittag auch. Ein ca. 3 stündiger Spaziergang zeigte uns einen ersten Eindruck der Stadt. Wir hatten als Highlight den Besuch des Trommelturms der als Teil der alten Stadtmauer einen Einblick in die chinesische Geschichte bietet. Über steile Treppen gelangt man bis unter das Dach. Ein toller Ausblick bietet sich. Im Abstand von 1 Stunde wird dann mit mehreren großen und lauten Trommeln gezeigt wie man früher anstatt der Glocken mit Trommelschlägen die Uhrzeit anzeigte.

Karl , unser Reiseleiter, zeigte uns dann die Feinheiten der chinesischen Küche. Unsere Gruppe mit 2 Frauen und 4 Männer ist überschaubar, wir gehen in der Regel Mittags und Abends in die Restaurants. Karl lässt sich dann beim Essen bestellen immer wieder etwas besonderes einfallen, was wir beim letzten Mal noch nicht probiert haben. Wir genießen es und jeder findet seine Lieblingsessen, die verschiedene Speise-Platten wandern durch „Drehen der Tischplatte“, die überschaubare „Truppe“ ist dabei natürlich von Vorteil.

18.04.2016. Der zweite Tag führte uns dann zur Großen Mauer . Karl hat uns eine ruhige Stelle versprochen. Tatsächlich hat dieser Teil der Mauer fast keinen Tourismus. Wir fuhren zunächst ca. 80 km in Richtung Norden. Von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr waren wir fast allein auf dem Mauerabschnitt. Wir konnten dieses Weltkulturerbe wahrlich genießen. Die Mauer ist wirklich beeindruckend. Wenn man sich die Länge von fast 6000 km vorstellt wahr es eine echte Meisterleistung der Erbauer und noch heut konnten wir dank der Ruhe den „Geist“ der alten Zeit spüren.

Zum Abschluss hatten wir direkt bei der Mauer, mit dieser sagenhaften Aussicht, ein Essen u.a. mit einer frisch gegrillten Forelle und weiterer Leckereien.

Auf der Heimfahrt waren wir noch zu Besuch beim Olympiagelände mit dem beeindruckenden Stadion, dem „Vogelnest“.

Was fiel uns auf: China ist, zumindest was wir bislang erlebten, lange nicht sooo hektisch und laut wie erwartet, im Gegenteil ich denke dass hier sogar mehr Rücksicht auf einander genommen wird wie daheim. Eine kurze Verständigung mittels Hupe oder Zeichen, dann erst wird weitergefahren. Zumindest als Fußgänger fühlt man sich nicht bedrängt, wie das in wenigen Tagen mit dem Rad aussieht darüber machen wir uns noch keine Gedanken. Zu interessant ist die Stadt. Ich persönlich finde sie nicht als beengt. Die Gebäude sind eher locker verteilt.

Das Wetter macht es uns leicht, Sonne mit etwas Wind. Hoffentlich erleben wir das auch im Westen wenn die eigentliche Radtour startete auch so.

Karl schreibt:
19.04.2016. Was gibt es schöneres an einem Vormittag in Beijing zu tun, als dem Himmelstempels einen Besuch abzustatten? Die Anlage lockt mit ihren beeindruckenden Gebäuden und Kultstätten, an denen der Kaiser den Himmel um ausreichend Regen und eine gute Ernte für das gesamte Reich bat.

Doch mindestens so viel Zeit, wie man für die Besichtigung dieser Bauten aufbringt, sollte man noch einmal für einen Bummel durch den umliegenden Park einplanen. Wir hatten dort jedenfalls eine Menge Spaß beim beobachten des bunten Treibens! Beijings Rüstige Rentner treffen sich hier zum Turnen, Dehnen, Kicken, Tanzen, Spielen, Stricken, Singen und Musizieren und hauchen dem geschichtsträchtigem Park ordentlich Leben ein. Auf dem „Rentnerspielplatz“ mit Trimm-Dich-Turngeräten, wie sie auch in Europa immer häufiger zu finden sind, war der Teufel los – und wir mitten drin. So gesellig und ungeniert möchte man gerne alt werden!

Wir verbringen so viel Zeit mit dem Streunen durch den Park, dass uns am Ende beim Besichtigen des Kaiserpalastes ein wenig die Zeit wegläuft. Mindestens 12 km haben wir nach unserer Rückkehr ins Hotel schon in den Beinen, den Weg bis zum Restaurant in der Guijie nehmen wir trotzdem noch auf uns, schließlich erwartet uns dort tolles Ambiente und ein Peking-Enten-Schmaus!