Bad Reichenhall

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Tagesausflug in Heijing bei strahlendem Wetter

Erst mal ausschlafen war heute die Devise. Bevor wir uns dann ein Frühstücksrestaurant suchten schmissen wir erst noch eine Waschmaschine an, die das Hotel den Gästen zur Verfügung stellt. Dies war eine altertümliche Maschine wie sie bei uns in den 60er Jahren mal gängig war. Während die Waschmaschine lief, gingen wir frühstücken.

Wir entschieden uns für Nudelsuppe und Ölstange, das sind im Wok ausgebackene Teigstangen. Dazu tranken wir unseren mitgebrachten Instant-Kaffee. Das ganze kostete für vier Personen ganze 33 Yuan, umgerechnet nicht ganz 5 €. Danach war wieder die Wäsche dran. Wir spülten die Wäsche aus, weil das die Maschine nicht selbst machte und schleuderten sie in der integrierten Schleuder.

Nach dem Wäsche aufhängen machten wir uns nun auf den Weg die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Solange es noch nicht so heiß war stiegen wir zum Fei Lai Si, dem herübergeflogenen Tempel, auf denn das waren immerhin über 1350 Stufen hinauf. Der Tempel war sehr überschaubar und gänzlich unrestauriert. Aber gerade das machte seinen Charme aus. Zudem lag er weit über der Stadt, so dass man einen tollen Blick über das gesamte Tal hatte.

Wieder unten in der Stadt ließen wir uns in einem muslimischen Restaurant nieder und aßen gebratenen Reis. Frisch gestärkt ließen wir uns im Eseltaxi (kleine Eselkutsche) zum Salzmuseum fahren. Vor rund 2000 Jahren wurde in Heijing mit dem Abbauen von Salz begonnen und dem Salzabbau verdankte die Stadt ihren Reichtum. Noch heute wird hier Salz abgebaut, wenn auch wenig. Aber noch immer stellt sich Heijing als Salzstadt dar. Quasi das Bad Reichenhall Chinas.echt enttäuscht verließen wir das Salzmuseum und wanderten zurück ins Städtchen. Da wir für das Salzmuseum eine Gesamteintrittskarte für sämtliche Sehenswürdigkeiten Heijings gelöst hatten, schauten wir uns noch die Residenz des Wu-Clans an. Das hat uns dann wieder entschädigt, denn diese historische Residenz aus dem 19. Jahrhundert war wirklich hübsch.

Kurz vor dem Abendessen machten wir noch eine weitere Entdeckung. Im Ort waren Wegweiser zu einem Konfuzius Tempel zu sehen, aber wir hatten ihn bislang noch nicht entdeckt. Schließlich bemerkten wir, dass direkt hinter unserem Hotel eine historisch wirkende Anlage stand und bei näherem Hinschauen entpuppte sie sich als der vermisste Konfuzius Tempel. Manchmal sind die naheliegenden Dinge doch so fern.

Auf ins Salzkammergut

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Heijing, ca 92 km bergig, bei blauem Himmel und 23°C

Unser Frühstück war heute betont schwäbisch. Genau das Richtige für Jörg und Uwe. Wir aßen Maultaschen in einem Frühstücksladen in der Stadt. Frisch gestärkt radelten wir durch die wohltuende Morgenfrische auf einer wenig befahrenen Landstraße in Richtung Guangtong. Nach etwa 20 km wurde dann der Straßenzustand schlechter und der Verkehr mehr. Es gab etliche Baustellen und viel LKW-Verkehr. Wir wurden ziemlich eingestaubt. In einem kleinen Ort erstanden wir dann Staubschutzmasken. Die schützen uns nicht nur vor Staub, sondern sehen auch noch unglaublich cool aus. Wie die glorreichen Vier ritten wir von dannen.

In Guangtong machten wir Mittagspause bei einer Schüssel gebratenem Reis mit Gemüse und Ei. Kinder versuchten uns heimlich zu fotografieren und suchten immer wieder Vorwände sich in unserer Nähe zu tummeln um die Aliens mit den langen Nasen mal aus der Nähe betrachten zu können.

Kurz hinter Guangtong bogen wir auf eine Straße in Richtung Heijing ab. Hier wurde die Landschaft mit einem Mal schöner aber der Baustellenverkehr wurde nicht weniger. Es wird an einer neuen Autobahn gebaut. Wenn die fertig ist, wird die Landstraße ruhiger werden.

Heijing machte einen sehr netten und entspannten Eindruck. Es ist eine kleine Altstadt mit Kopfsteinpflaster über das jede Menge Eselkarren rumpeln. Früher war Heijing eine reiche Salzstadt. Heute ist es ein kleines urtümliches Dorf in einem abgelegenen Tal. Wir freuen uns schon darauf den Ort morgen einmal genauer unter die Lupe nehmen zu können, denn morgen haben wir frei.


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Land des Staubs

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Lufeng, ca 81 km leicht bergig und sehr staubig.

Heute sollten wir China von seiner staubigen Seite kennenlernen. Aber erst war es ganz entspannt als wir losfuhren. Wegen der frühen Stunde war es noch relativ frisch draußen und kaum Verkehr. Wir verließen Anning und fuhren auf einer ruhigen Landstraße Richtung Nordwesten. Der Raps stand in Blüte und an einem der Felder war ein ziemlicher Menschenauflauf. Wir fuhren hin um zu schauen was der Grund dafür war. Die Leute stellten sich einfach in das riesige Rapsfeld und machten Selfies von sich weil die leuchtend gelbe Farbe so schön war. Da dachten wir uns, das können wir auch und machten mit. Das erregte natürlich Aufmerksamkeit und schließlich mussten wir mit einer Gruppe Chinesen Gruppenfotos machen. Die Leute waren recht außer sich, fast schon hysterisch, dass Sie zusammen mit ein paar westlichen Aliens auf Fotos festgehalten wurden.

Nachdem wir eine Weile weitergeradelt waren, nahm der Verkehr zu. Meist waren es Baustellenfahrzeuge, denn an allen Ecken und Enden wird ich China gebaut. Wie Xiao Ding uns später erzählte wird an einer Erweiterung der Autobahn gebaut. Daher war überall Lehm und Sand auf der Straße, den die Fahrzeuge aufwirbelten. Nach 40 km kämpften wir uns einen neun Kilometer langen Aufstieg hinauf und freuten uns schon auf die Abfahrt. Doch kaum waren wir über den Pass, war der Asphalt weg und vor uns lag eine Schotterpiste. Das war gemein. Uns so der wohlverdienten schönen Abfahrt zu berauben. Nicht nur, dass es rumpelte und holperte und man sehr vorsichtig fahren musste bei dem Schotter, am schlimmsten waren eigentlich die ganzen LKWs die uns aus beiden Richtungen passierten und uns jedesmal in dichte Staubwolken einhüllten.

Am Fuße der holprigen Abfahrt kehrten wir in einem kleinen Ort in ein kleines Restaurant ein um gebratenen Reis zu essen. Dort waren wir wieder einmal die Sensation, denn Ausländer verschlug es wohl ziemlich selten hierher. Wir wurden mehrfach regelrecht ausgequetscht und mehrfach bedrängt, mit den Einheimischen, die der Yi-Nationalität angehörten, Schnaps zu trinken. Einzig der Hinweis darauf, dass wir ja noch fahren müssten, rettete uns vor einem Besäufnis. Aber lustig war es dort trotzdem. Die Yi tranken reichlich Schnaps, rauchten Wasserpfeife und sangen lautstark ihre traditionellen Volkslieder.

Auch auf der Weiterfahrt bleiben weitere Baustellen nicht aus, so dass der Staub unser stetiger Begleiter wurde. Das Schmutzbier nach der Etappe hatten wir uns heute redlich verdient.


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Säue von Rampen

Radweltreise-Erkundung Thailand, vom 01.02.2017 bis 23.02.2017

Auf der Suche nach der Ökolodge, 135 km Radfahren und 55 km Transfer von Chumpon in den Urwald

„Säue von Rampen!“, murmele ich vor mich hin.

„Das heißt Rampensäue!“, schreit die thailändische Straße zurück.

„Meine Version gefällt mir besser!“, rufe ich zurück.

Weil es nun mal ganze Schweinekogen von Rampen sind, die ich hier versuche, zu erklimmen. Selbst dran schuld schuld, sage ich mir. Hatte ich nicht eine so schöne Route geplottet, die mich direkt zu meinem Ziel, der TCDF-Ecolodge geführt hätte. Nun gut, fast. Das, was ich für eine Straße gehalten habe, war nach 5 Kilometern nur noch eine Dreckspiste. Und davon hatte ich heute schon genug. Nur, dass die Feldwege, die ich bis dahin passiert habe, gut zu befahren waren, ohne große Steigungen und landschaftlich wunderschön. Also Spaß für mich und auch für zukünftige Gruppen.

Das Ding, das sich nun vor mir ausbreitet, nein, eigentlich ausengt: Für Mountainbiker, gerne. Aber nichts für mich und auch nichts für unsere Gruppen. Also: Alternativen suchen!

Die habe ich schnell gefunden, habe allerdings auch schon 90 Kilometer in den Knochen und der Wind bläst auch schon seit Mittag von vorne. Hinzu kommt eben die thailändische Straßenbaukunst. Da wo die Ingenieure aller anderen Länder Trassen im Tal suchen, Einschnitte oder Tunnel planen, sagen die thailändischen Kollegen: Der direkte Weg ist immer der beste!

Also: Kleinen Gang eingelegt und mit Schmackes in den Berg! Bzw. darüber hinweg.

Nur: Was bei einem SUV eine leichte Übung darstellt, ist für ein Fahrrad mit Gepäck ein Graus!

Satt und beständig geht es weit über 10 Prozent die Berge hoch und dann gleich wieder so den Berg runter, dass ich Angst um meine Felgen habe. Und dann wieder von vorne. Aus den 10 Kilometern Luftlinie zum Ort La Un werden so fast 30 Kilometer Berg-und-Talfahrt. Und die Erkenntnis reift in mir, dass das heute nichts mehr wird mit der Ankunft in der Lodge. Jedenfalls nicht auf zwei Rädern. Und da heute Valentinstag ist und Zornica in der Lodge wartet, bestelle ich von dort einen Trasnfer.

Der verpasst mich erst einmal in La Un und so komme ich dann doch noch in den Genuß entspannten Radelns. Bis der Fahrer mich endlich findet, bin ich schon fast in Ranong, der Grenzstadt zu Myanmar.

Pünktlich zum Abendessen schlage ich dann in der Lodge auf, die Romantik des Abends ist gerettet und die Erkenntnis gereift: Die Radweltreise wird von Chunpon nach Ranong führen, das ist gut fahrbar und an der Stadtgrenze warten heiße Quellen. Schade um die Lodge, aber sinnvoll.

Alles andere wären Rampen für die Säue. Oder so…

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Geisterstadt

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Anning, ca. 40 km hügelig, bei anfänglich kühlen 8°C und später 19°C und Sonne

Entspannt begannen wir unseren Tag mit einer Nudelsuppe zum Frühstück. Um 10:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Anning. Die Etappe war eine reine Überbrückungsetappe und deshalb nicht sonderlich romantisch. Aus dem Grund habe ich auch nicht viele Fotos unterwegs gemacht. Einen Großteil der Strecke ging es auf einer autobahnähnlich ausgebauten Landstraße entlang, die einst ein Teil der berühmten Burmastraße war. Nach rund 40 km kamen wir in Anning in unserem Hotel an.

Wir schlenderten ein wenig in der Nähe des Hotels herum und kundschafteten diverse „heiße Quellen-Bäder“ aus die Anning zu einer gewissen Bekanntheit verholfen haben. Diese reichten von einfachem Hallenbad für 30 RMB Eintritt bis hin zum Spaßbad für 179 RMB Eintritt. Wir konnten uns für keines entscheiden und ließen es schließlich ganz bleiben.

Gegen Abend fuhr uns unser Fahrer Xiao Ding nach Anning in den Ort hinein wo wir uns ein wenig umsehen und essen gehen wollten. Anning City ist eine neue Trabantenstadt, die zu einem großen Teil noch leer zu stehen scheint. Es wirkt ein wenig wie eine Geisterstadt. Touristen verirren sich eigentlich nie hier her. Dementsprechend groß war die Aufmerksamkeit die wir hier erregten. Beim Essen bekamen wir noch zusätzliche Gerichte als Geschenke des Hauses. Der Chef kam mehrmals um uns zu Fotografieren. Das Gruppenfoto am Ende war natürlich auch Pflicht. Die Restaurantleute hatten anscheinend großen Spaß einmal ausländische Gäste zu haben und wir bekamen vorzügliches Essen. So kann’s weitergehen.


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Entspannter Trubel

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Kunming-Exkursion bei etwa 18°C und teils bewölktem, teils sonnigem Himmel.

Nudelsuppe zum Frühstück ist nicht jedermanns Sache, das weiß ich von meinen bisherigen Gruppen, aber meine Gruppe hat sie ohne Probleme gegessen. Eine gute Grundlage für einen guten Start in den Tag. Anschließend suchten wir erst einmal den Radladen auf, in dem unsere Räder gelagert sind. Wir stellten die Räder ein und brachten sie ins Hotel. Dann machten wir uns zu Fuß auf den Weg um Kunming zu erkunden.

Erste Station war der Yuantong Tempel, ein buddhistischer Tempel nicht weit von unserem Hotel entfernt. Man läuft etwa 10 Minuten. Er ist der älteste Tempel der Stadt und geht auf die Tang-Dynastie (609-918) zurück. Zur Mingzeit wurde er restauriert und gleichzeitig erweitert und nahm zu dieser Zeit seine heute Form an. Er ist architektonisch einzigartig in China, denn er ist vom Eingang her abschüssig und die Gebäude sind zum Teil von Wasser umgeben. Die traditionelle Tempelstruktur folgt meist einer geraden Achse auf der die wichtigsten Hallen des Tempels angelegt sind vom Eingang her aufsteigend, so dass die wichtigste Halle am höchsten Punkt des Geländes steht. Beim Yuantong Tempel ist dies umgekehrt.

Vom Yuantong Tempel schlenderten wir in Richtung Cuihu Park („Grüner See Park“). Wir waren erstaunt wie entspannt Kunming für eine Asiatische Großstadt ist. Immerhin hat Kunming rund 8 Millionen Einwohner. Unterwegs machten wir Halt in einem Café, das von zwei Schweizern betrieben wird und labten uns an Kaffee und Kuchen. Diesen Luxus wollten wir uns gönnen solange wir ihn noch haben. Im Cuihu-Park angekommen stellten wir fest, dass Kunming doch noch mehr Bevölkerung hat. Die waren alle im Park. Dieser Park wurde bereits im 17 Jahrhundert angelegt und besteht aus vier kleineren Seen, die mittels Brücken miteinander verbunden sind. Früher war der See einmal das Wasserreservoire der Stadt, heute ist der Park ein öffentlicher Park zum Spazieren oder zur Freizeitgestaltung. Jeder der ein Instrument spielen oder singen kann (oder auch nicht) findet sich hier ein um mit Gleichgesinnten zu musizieren. Wichtig ist vor allem lauter zu sein als die Nachbar-„Band“ ein paar Meter weiter. Wer will kann auch dazu tanzen. Chinesen haben diesbezüglich keine Scheu und präsentieren sich gerne in der Öffentlichkeit. Wir Europäer sind da in der Regel genanter. Die Bands konnten unterschiedlicher nicht sein. Vom solistischen Gesang über traditionelle Volksmusik und eine Brassband die versuchte europäisch zu klingen war alles vorhanden. Mehrere Gruppen Omas machten Aerobic auf chinesische Schlagmusik. Das ist schon sehr faszinierend anzuschauen.

Als wir von dem Trubel genug hatten, wanderten wir in die Altstadt weiter oder das was noch davon übrig ist. In den letzten verbliebenen Altstadtstraßenzügen befindet sich der Vogel und Blumenmarkt der aber eigentlich alles verkauft was das Herz begehrt. Unsere Herzen begehrten Mao-Mützen. Deshalb kauften wir uns jeder eine grüne Mao-Mütze mit rotem Stern drauf. Sau schick!

Einige Ecken der Altstadt wurden bereits sehr aufwändig saniert und dort befinden sich schicke Cafés und Boutiquen. Wir wanderten ein wenig in den Gassen umher und gingen dann in ein sehr rustikales chinesisches Restaurant im historischen Stil, dem „Lao Fangzi“, essen. Das Essen war ausgezeichnet und das Ambiente wirklich schön und wesentlich billiger als ich erwartet hatte. Fast schon schade, dass wir nicht länger in Kunming sind.

Atemlos in die Nacht

Radweltreise-Erkundung Thailand, vom 01.02.2017 bis 23.02.2017

Langer Weg nach Süden von Hua Hin nach Chumpon

Zuweilen singe ich auf dem Rad. Wenn es besonders gut läuft. Der Wind angenehm bläst. Oder wenn es zäh geht.

Die gute Nachricht: So zäh kann es gar nicht gehen, als dass ich Helene Fischer singen würde.

Die schlechte: Ich habe verdammt viel gesungen die letzten drei Tage!

Doch von vorne:
Wie geschrieben war für den 10.02. die Königsetappe angekündigt, irgendetwas um die 130 Kilometer. Also 130 Kilometer in knapp zwei Jahren auf der Radweltreise. Auf so einer Erkundung weiß man aber nicht immer, welcher Weg der richtige ist, fährt mal hier in eine Sackgasse, mal dort in einen Hinterhof und dreht dabei die eine oder andere Runde. 156 Kilometer wurden es so, und am Ende war es schon verdammt dunkel und ich habe mich mit „Creamer“ ins Ziel gerettet. Kennt ihr nicht? Könnt ihr auch nicht, das ist die allmorgendliche Version von Supertramps „Dreamer“, immer als Mem in Stellung, wenn ich mir einen 3in1 Instantkaffee aufbrühe. Kaffee, Zucker und – aha – „Creamer“! Ich weiß, man wird zuweilen schrullig, wenn man täglich durchschnittlich 120 Kilometer allein auf dem Fahrrad sitzt!

Deshalb kommt heute auch Zornica, meine Frau, nach Thailand, um mich den Rest der Erkundung zu begleiten. An dieser Stelle einen lieben Gruß nach Berlin an meine Eltern, die so lieb waren, sich zwei Wochen um unsere Kinder zu kümmern!

Zornica muss sich dann auch erst einmal etwas gedulden, bis ich schließlich in unserer Bunglowanlage einrolle. Selten hat ein Schmutzbier so gut geschmeckt!

Die nächsten zwei Tage lasse ich es dann gemächlich angehen. Strandhopping ist angesagt auf dem Weg nach Chumpon. So wird das auch rund für die Gruppe. Gemächliches Radeln teils an der Küste entlang, teils im ländlichen Hinterland. Entspannung pur nach den langen Etappen. Und jetzt, endlich, kommt der Wind auch aus der richtigen Richtung!

Strecke 10.02.2017

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Strecke 11.02.2017

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Strecke 13.02.2017

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Flughafengeflüster

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Ankunft in Kunming, alle sind geschafft aber glücklich da zu sein.

Das Warten am Kunminger Flughafen ist durchaus kurzweilig. Hier gibt’s jede Menge Restaurants, Cafés und Geschäfte. Der Flughafen hat im Juni 2012 nach nur 3 jähriger Bauzeit eröffnet, ist quasi noch neu und ziemlich groß. Schaut her aus Berlin, so geht Flughafen…

Ganz so kurzweilig wurde das Warten dann allerdings doch nicht, denn meine drei Mitradler landeten mit etwas über 7 Stunden Verspätung abends um acht Uhr. Mit unserem Begleitfahrzeugfahrer Xiao Ding saß ich am Flughafen, trank einen Kaffee nach dem anderen und wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Als die Drei dann angekommen waren ging es gleich auf zum Hotel. Der neue Flughafen liegt weit außerhalb der Stadt so dass wir eine gute Dreiviertelstunde zum Hotel brauchten. Eigentlich hätten wir noch ein Teilnehmer mehr sein sollen, aber unser vierter Mann liegt leider gerade im Krankenhaus. Aber es besteht noch Hoffnung, dass er nachkommt.

Nach dem Einchecken suchten wir noch ein Restaurant, was nicht so einfach war da es schon kurz vor elf war, was für die meisten chinesischen Restaurants eigentlich schon zu spät ist. Aber wir fanden trotzdem noch einen Laden der uns was zu essen und ein Bier servierte.

Hin nach Hua Hin

Radweltreise-Erkundung Thailand, vom 01.02.2017 bis 23.02.2017

Gegen die Naturgesetze in Richtung Süden, von Amphawa nach Hua Hin in zwei Etappen

Wenn in einer Region warme Luftmassen stehen, und in der anderen kalte, dann gleicht sich das mit der Zeit aus, habe ich in der Schule gelernt. Die warmen Luftmassen steigen anch oben, die kalten strömen nach, und es entsteht Wind. Von kalt nach warm, um es vereinfacht auszudrücken.

So auch der Wintermonsun. In Nordostasien ist es kalt, in Südostasien warm, das gleicht sich aus und so entsteht der Wintermonsun, der Luftmassen von Nord nach Süd bewegt. Nun gut, da sind noch ein paar Berge dazwischen, darunter ein paar eher hohe wie der Himalaya, die das Ganze natürlich auch beeinflussen und für das eine oder andere Mikroklima sorgen. Aber im Großen und Ganzen bedeutet das Nordwind. Also Wind aus Norden, spricht RÜCKENWIND!

Warum hält sich die Natur nicht daran? Vor allem, wenn ich auf dem Fahrrad sitzen und mit Gepäck in Richtung Süden fahre?

Nun, eigentlich leicht erklärt: Im Großraum Bangkok (=Norden) ist es ungewöhnlich heiß, sprich um die 40 Grad, wie ich ja gestern erfahren musste. Im Süden Thailands eher frisch (also so um die 30 Grad). Da tauschen sich die Luftmassen natürlich aus (s. oben) und der stramme Gegenwind pfeift an beiden Tagen über meinen nicht vorhandenen Scheitel.

Daher radel ich auch nicht, wie ursprünglich geplant an einem Tag nach Hua Hin, sondern lasse es nach gut 90 Kilometern Tagesleistung gut sein. Ein paar Ehrenrunden hatte ich auch gedreht, da es ja auf einer Erkundung auch heißt, nicht die schnellste, sondern die schönste Route zu finden. Was glücklicherweise auch gelungen ist, aber noch ein paar Kilometer auf meinen gegenwindgeplagten Buckel draufgepackt hat.

Dafür aber, wie schon an den Vortagen, Radeln auf wunderbaren Nebenstraßen und Wirtschaftswegen, kaum Verkehr und meist ziemlich schön.

Und bei einem Schmutzbier der Marke Leo auf einem Balkon mit Seeblick zu sitzen, hat auch seine schönen Seiten.

Morgen ist dann Königsetappe angesagt. Etwa 140 Kilometer von Hua Hin in Richtung Süden.

Mal sehen, was der Wind dazu meint!

 

Strecke 08.02.2017

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Strecke 09.02.2017

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Tour mit Pfiff

Radweltreise-Erkundung Thailand, vom 01.02.2017 bis 23.02.2017

120 km mit Pfiff von Kanchanaburi nach Amphawa, Sonne, vor allem Gegenwind

Am Morgen wache ich mit einer Melodie auf den Lippen auf. Möchte gerne pfeifen, so wie damals David Niven. Obwohl, der stand ja eher Spalier, als seine Soldaten den Japanern die Brücke, ja genau, die Brücke am Kwai bauten.

Und da überlagert eine Kindheitserinnerung den tollen Film, ich schmeiße den Computer an und finde auf Youtube ein aktuelles Remake der alten Werbung (leider nicht das Original!):

https://www.youtube.com/watch?v=3N65p4hv9j8

Was Jägermeister kann, denkt sich wohl auch Underberg und versucht einen jugendlichen Relaunch.

Wann wird Eierlikör wieder ein Kultgetränk? Slogan: „Lieber Eier trinken als auf den Sack gehen?“

Wir waren aber in Thailand, und auf Radtour.

Was soll ich sagen: Grün war es, und verkehrsarm, dazu verdammt heiß! Positiv überrascht bin ich über die leeren Nebenstraßen und die rücksichtsvolle Fahrweise der Thailänder. Besonders LKWs machen einen großen Bogen um Radfahrer, keiner hupt und auch ansonsten geht es relativ rücksichtsvoll auf den Straßen zu.

Bis zu 40 Grad soll es heute haben, und ich bin geneigt, das zu unterschreiben. Nachdem ich die ersten 40 Kilometer an Flüssen und Kanälen entlang noch relativ schattig geradelt bin, öffnet sich ausgerechnet um die heiße Mittagszeit die Landschaft und ich fahre durch Reisfelder und Bananenplantagen. Hat auch seinen Reiz, aber eben auch seine Temperatur!

Gegen Ende der Etappe zeigt das GPS dann fast 120 Kilometer an, die letzten paar davon waren ausnehmend schön, eine geschwungene Strecke durch Sekundärwälder, immer wieder unterbrochen von kleinen Kanälen, die von hier bis Bangkok reichen.

Mein Etappenziel, Amphawa, ist berühmt für einen der größten Schwimmenden Märkte des Landes, leider nur an Wochenenden aktiv, was ich dann doch bedauere, auch wenn ich den Markt schon einmal besucht habe.

Ich checke in meinen Homestay ein und gönne mir zum Abend gegrillten Tintenfisch mit Blick auf den Fluss, dazu Songtam, den sündhaft scharfen Salat aus unreifer Papaya.

Und schon pfeife ich wieder…

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Und hier noch die Bildergalerie und der Track vom 05.02.2017

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