Die größte Stadt der Welt

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Stadterkundung in Chongqing bei strahlendem Wetter um 30°C

Chongqing ist die größte Stadt der Welt, zumindest auf dem Papier. Im Jahre 1997 wurde Chongqing aus der Provinz Sichuan herausgelöst und zur regierungsunmittelbaren Stadt ernannt. Das bedeutet, dass die Stadt Provinzstatus hat. Dabei wurde Chongqing soviel Umland eingemeindet, dass die Stadt nun auf knapp 30 Millionen Einwohner kommt. Die Fläche ist so groß wie in etwa Österreich. Die Stadt selber hat eigentlich nur knapp 8 Millionen Einwohner. Diese Stadt, die bei uns in Deutschland eigentlich kaum jemand kennt, erkundeten wir heute zu Fuß und mit öffentlichen Bussen.

Als erstes schauten wir uns die „Große Halle“ an. Diese war immer wieder Tagungsstätte der regionalen Regierung und ist heute in erster Linie ein Theater. Anschließend machten wir uns auf die Suche nach Resten von Altstadt. Man schickte uns in ein Gebiet, in dem noch Altstadt vorhanden sein sollte, allerdings waren das alles auf historisch gemachte Touristenstraßen. Eigentlich nur durch Zufall entdeckten wir dann noch ein kleines Viertel mit echter bewohnter Altstadt. Aber vermutlich wird das in einigen Jahren auch nicht mehr da sein und der Modernisierung zum Opfer gefallen sein.

Der Nachmittag war dann zur freien Verfügung und wir trafen uns um 16:00 Uhr im Hotel um mit 3 Taxen zu einem Treffpunkt zu fahren, von dem wir abgeholt werden sollten um zu unserem Schiff für die Yangzi-Kreuzfahrt zu gelangen. Ab Mai wird der Stausee des Drei-Schluchten-Staudammes abgesenkt, um Platz zu schaffen um eventuelle Hochwasser aufzufangen. In dieser Zeit können größere Kreuzfahrtschiffe nicht bis nach Chongqing fahren. Deswegen hatten wir einen 2,5 stündigen Bustransfer nach Fengdu, wo wir an Bord gingen. Auf dem Schiff waren 370 Passagiere und etwa 150 Besatzungsmitglieder. Also schon ein ganz ordentlicher Kahn. Die Nacht verbrachten wir dann an Bord.

Grottengut

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Transfer von Chengdu nach Chongqing mit unserem Begleitbus und Besichtigung der Steinskulpturen von Dazu

Unser Begleitfahrzeug war gerade groß genug dass wir alle hinein passten. So konnten wir gemütlich mit unseren beiden Begleitern nach Chongqing fahren. Gestern Abend hatten uns die beiden noch reichlich mit Tee aus ihrer Heimat beschenkt was eine recht rührende vorgezogene Abschiedszeremonie war. Der Tee war so reichlich, dass er etwas die Kapazitäten unserer Koffer sprengte.

Die Fahrt war angenehm und kurzweilig. Es ging durch schöne Landschaft und je näher wir den Grotten von Dazu kamen, desto schöner wurde sie. Bei den Grotten angekommen, mussten wir feststellen, dass man diese für einen Mega-Ansturm rüstete. Es wurde ein riesen Eingangsbereich gebaut, der noch gar nicht fertig war. Wir fragten, wo der Eingang denn sei und wurden von einem der vielen Fahrzeuge für 5 Yuan pro Person zum etwa 2 km entfernten Eingang gefahren. Wir kauften die Tickets und wanderten in Richtung Grotten. Wir verliefen uns etwas und es dauerte eine Weile bis wir den Eingang fanden. Dort angekommen stellte sich heraus, dass wir gar nicht mit dem Auto hätten fahren müssen, denn der eigentliche Eingang lag nur wenige Meter von dort entfernt wo wir in das Auto eingestiegen waren und bei diesem Eingang konnte man auch Tickets kaufen.

Die Grotten selbst waren schön ruhig und wir konnten sie in Ruhe genießen. Die Ursprünge der Grotten von Dazu gehen bis ins Jahr 650 zurück in die frühe Tang Dynastie. Allerdings wurde über mehrere Jahrhunderte dort an den Grotten gemeißelt. Die schönsten und aufwändigsten Grotten entstanden im 10. Jahrhundert zum Beginn der Song Dynastie. Seit 1999 stehen die Grotten auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe.

Nachdem wir die Grotten verlassen hatten und auf dem Rückweg zu unserem Bus waren, stolperten wir in einem kleinen Dorf noch in eine Dorfhochzeit. Wir wurden eingeladen mitzufeiern, aber leider hatten wir keine Zeit, denn wir mussten ja noch weiter nach Chongqing. Am Abend gegen 20:00 Uhr erreichten wir dann unser Hotel.

Wo ist Kungfu Panda?

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Besuch der Panda-Forschungsstation bei bestem Sonnenschein und ein entspannter freier Nachmittag

Am heutigen Tag stand eigentlich nichts auf dem Programm, aber alle hatte Lust, wenn man schon mal in Sichuan ist, sich die größte Panda Forschungsstation der Welt anzusehen. Der Panda, Chinas Nationaltier, ist ja recht selten zu sehen, da er leider vom Aussterben bedroht ist. Es leben angeblich weniger als 10 Pandas außerhalb Chinas. So fuhren wir mit dem öffentlichen Bus in die recht außerhalb liegende Panda-Station. Schon die 45 minütige Busfahrt war ein Erlebnis.

Die Panda Forschungsstation ist ein weitläufiges Gelände mit zahlreichen Gehegen und Häusern, in denen Pandas aller Altersstufen gehalten werden. Insgesamt sind es über 80 Tiere. Wir konnten sie beim Spielen, Fressen oder Schlafen beobachten, aber Kungfu konnte keiner. Die Pandas waren eher ziemlich relaxt, ließen sich nicht stören von all dem Rummel und kauten gemütlich ihre Bambusschösslinge. Was ich bislang nicht wusste war, dass es auch rote Pandas gibt. Die sehen eher wie Katzen aus als wie Bären, gehören aber auch zur Familie der Pandas.

Der Nachmittag war dann wie im Programm angekündigt zur freien Verfügung. Die meisten von uns setzte sich in ein Teehaus in einem der Parks in der Nähe des Hotels und entspannten, oder ließen sich Massieren oder gar die Ohren ausputzen.

Der Alte an der Grenze verliert sein Pferd

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Erneute Gipfelbesichtigung bei strahlender Sonne und anschließende Fahrt mit dem Begleitbus zurück nach Chengdu.

塞翁失马 (Sai Weng Shi Ma)“ (Der Alte an der Grenze verliert sein Pferd) ist ein altes chinesisches Chengyu (Sprichwort) und bedeutet sinngemäß übersetzt „Wer weiß, wozu es gut ist„. Dazu gibt es natürlich eine Geschichte, die von einem alten Bauern handelt, der nahe der Grenze im Norden wohnte. Eines Tages lief ihm sein einziges Pferd weg. Die Leute aus dem Nachbardorf kamen alle herbei und bemitleideten ihn. Er sagte aber nur: „Wer weiß wozu das gut ist?“. Einige Tage später kam das Pferd mit einem zweiten zurück. Der Sohn des Bauern machte sich sofort daran es einzureiten. Dabei fiel er vom Pferd und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Leute herbei und bemitleideten ihn. Und wieder sagte er nur: „Wer weiß wozu es gut ist?“. Eine Woche später kam ein Herold in die Gegend und verkündete, dass Krieg ausgebrochen sei und alle wehrfähigen jungen Männer sich melden müssten. Der Sohn mit dem gebrochenen Bein war natürlich aus dem Schneider.

Das passte heute hervorragend zu unserem Vormittag. Eigentlich wollten wir nach dem Auschecken gleich mit der Gondel und dem Bus wieder hinunter fahren, wo wir abgeholt werden sollten. Die Rezeptionistin sagte aber, dass die Seilbahn direkt neben dem Hotel heute nicht fährt, sondern nur die oben auf dem Gipfel. Also kämpften wir uns die Treppen hinauf, nur um festzustellen, dass die obere Seilbahn defekt war und nun doch die untere fuhr. Erst wollte ich mich darüber aufregen, doch dann meinten die anderen, es sei nach dem Regen heute Nacht so schönes Wetter, dass man doch noch etwas hier oben bleiben könne um die Fotos zu machen, die gestern nicht gemacht werden konnten. So war es dann tatsächlich Glück im Unglück, dass man uns falsch geschickt hatte.

Die Fahrt nach Chengdu am Nachmittag verlief fast reibungslos. Das einzig nervige war, dass wir für die Stadteinfahrt wegen des Feierabendverkehrs und eigentlich permanentem Staus über zwei Stunden brauchten.

Gipfelstürmer

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Wanderung von rund 1000 auf 2500 Höhenmeter bei bedecktem Himmel und etwa 28°C

Unsere Gipfelstürmertruppe war dahin geschmolzen. Von uns sechsen waren nur noch zwei übrig geblieben, die auf Wanderschaft gehen wollten. Die anderen vier zogen es vor, mit dem Bus nach oben zur oberen Gondelbahn zu fahren.

Also machten wir uns zu zweit früh morgens um 07:00 Uhr auf mit der Seilbahn zum Wannian Si. Von dort wanderten wir los und wollten dann irgendwo unterwegs frühstücken. Nur waren wir leider zu früh dran und die ganzen kleinen Imbisse die es gab hatten alle noch geschlossen. Gegen 09:00 Uhr erreichten wir einen kleinen Tempel, bei dem wir zwar nichts essen konnten, aber wenigstens Snickers kaufen konnten um unsere Energiereserven ein wenig aufzufüllen.

Mittlerweile kamen uns bereits vereinzelt die ersten chinesischen Wanderer entgegen. Die Wanderung war für uns Europäer etwas ungewohnt. Denn es ging nur auf Treppen und ausgebauten Steinwegen hinauf. Das ist ganz schön anstrengend, immer nur Treppenstufen steigen zu müssen. Abgesehen von chinesischen Wanderern begegneten wir nur Affen auf den ersten Kilometern. Die waren aber nicht sonderlich an uns interessiert. Man sah uns anscheinend an, dass wir nichts Essbares mit uns führten. Ab der Hälfte der Wanderung wurde es auf der Strecke lebhafter. Es begegneten uns nun immer mehr andere Wandergruppen, sogar auch ein paar Ausländer.

Gemein war, dass wir mehrfach wieder ganz ordentliche Stücke bergab mussten. Die hart erkämpften Höhenmeter waren dann wieder dahin und man musste sie von neuem erklimmen. Auf diese Weise mussten wir rund 300 Höhenmeter zusätzlich bewältigen. Gegen Mittag konnten wir dann den ständig angebotenen Nudeln nicht mehr widerstehen. Das gab uns die Kraft für die letzten Höhenmeter.

Kaum an der oberen Seilbahn angekommen trafen wir zufällig unsere restlichen vier Mitstreiter, so dass wir uns gemeinsam auf zum Hotel am Gipfel machten. Dort eingecheckt, erkundigten wir nun den Gipfel selbst. Es steht dort oben ein kleiner Tempel sowie eine riesige Buddahstatue mit mehreren Köpfen. Leider hingen heute Nachmittag die Wolken so tief, dass wir nur wenig sehen konnten. So ist das leider manchmal mit dem Wetter in den Bergen.

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Buddhafahrt

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Tempelbesichtigungen bei strahlender Sonne und rund 28°C

Der Baoguo Si ist das Zentrum der buddhistischen Aktivitäten am Emeishan. Der Tempel ist ruhig gelegen und sehr hübsch und beherbergt Relikte aus verschieden Epochen, insbesondere der letzten beiden Dynastien. Noch ruhiger war es dann im Fuhu Si der noch etwas weiter oben liegt. Hierher verirrten sich seltsamerweise nur wenige Touristen, obwohl auch dieser Tempel recht hübsch ist. Besonders beeindruckend war hier die Halle der 500 Lohans, das sind buddhistische weise Männer, die den Menschen als Vorbilder und Lehrer dienen wollen.

Nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Bus in Richtung Wannian Si, wo wir ein anderes Hotel bezogen, direkt am Eingang des Bergareals. Wir checkten zuerst ein in dem kleinen, sympathischen Hotel und machten uns dann auf den Weg zum Wannian Tempel. Der Aufstieg dauerte etwa eine Stunde und auch etwa eine Stunde wieder zurück. Dies war ein guter Testlauf, denn morgen standen rund 1500 Höhenmeter Wanderung bevor. Mit der Wanderung zum Wannian Si konnte jeder nochmal überprüfen, ob er fit genug für die Wanderung morgen ist. Es kamen erste Zweifel auf…

Abschied von den Rädern

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Besichtigung des großen Buddha von Leshan, anschließend 41 km Radtour von Leshan nach Emeishan bei angenehmen 24°C und bewölktem Himmel.

Die letzte Radetappe stand heute an. Wir fuhren erst etwa 5,5 km bis zum großen Buddha von Leshan und kämpften uns durch die Massen die Treppen hinab um den Buddha in voller Lebensgröße zu sehen. Der ist insgesamt 71 m groß und ist der größte in Stein gehauene Buddha der Welt. Alleine der Kopf ist über 14 m groß. Ist schon ein gigantisches Kerlchen, dieser Buddha. 90 Jahre haben sie an ihm gemeißelt von 713 bis 803. Und er steht noch immer, hat alle Wirren der Zeit überstanden, selbst die Kulturrevolution und wacht nun noch immer über die drei Flüsse, die zu seinen Füßen zusammenfließen.

Da wir nicht in den teuren Touristenrestaurants beim großen Buddha essen wollten, fuhren wir erst einmal in die Stadt und suchten uns ein nettes kleines Nudelrestaurant. Die Nudeln und die Jiaozi waren hervorragend, so dass wir uns frisch gestärkt auf den Weg zum heutigen Etappenziel, dem Emeishan, machen konnten. Dazu mussten wir uns erst einmal quer durch die Stadt Leshan kämpfen, aber mittlerweile sind wir ja alte Hasen, was das Ausfahrt aus einer Stadt mit dem Rad angeht. Anschließend ging es dann auf der Landstraße rund 30 km bis Emeishan, der Stadt am Fuße des gleichnamigen Berges.

Wir verabschiedeten uns nun von unseren Rädern, die uns so treu gedient hatten. Nicht einen einzigen Platten hatten wir, das ist schon außergewöhnlich.

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Fahrt nach Leshan

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

81 km von Meishan nach Leshan bei angenehmen 26°C. Der Himmel war teils bedeckt, teils sonnig.

Den gestrigen Tag spare ich mal aus, denn der war zur freien Verfügung und jeder machte was er wollte. Eigentlich hätte der Park zu Ehren der drei Dichter Su Shi, Su Xun und Xu Che angeschaut werden sollen, doch der war wegen Renovierung geschlossen. Wie lange er noch geschlossen sein wird, darüber herrschte Uneinigkeit aber mindestens ein Jahr, so wurde vermutet. Am Abend schauten wir uns noch gemeinsam ein Wasserfontänen Show mit Musikuntermalung an.

Am heutigen Tag stand unsere zweitlängste Etappe auf dem Programm von Meishan nach Leshan. Die Stadtausfahrt ging diesmal ziemlich rasch. Anscheinend lag unser Hotel am Stadtrand. Recht bald also waren wir auf einer ruhigen kleinen Strecke durch ein paar kleine Dörfer. Nach etwa 9 km mussten wir dann wieder auf eine größere Landstraße und hier hatten wir das Pech, dass in der Nähe an einer Eisenbahnstrecke gebaut wurde. LKW reihte sich an LKW in beiden Richtungen und wir wurden in dichte Staubwolken eingehüllt, dass man teils die Hand vor Augen nicht sehen konnte.

Glücklicherweise war die Baustelle nach rund 10 km passiert und von da an die Strecke ruhig und landschaftlich sehr schön. Es ging durch kleine Dörfer, vorbei an Feldern und häufig an einem kleinen Fluss entlang. In einem der Dörfer aßen wir zu Mittag Nudeln und Jiaozi (Maultaschen). Die Strecke heute war sanft hügelig und insgesamt angenehm zu fahren, so dass wir um halb sechs nach gemütlicher Fahrt Leshan erreichten.

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Ein bisschen wie zuhause

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89 km von Pingle nach Meishan bei strahlendem Wetter um die 30°C

Pingle ist ein historisches Örtchen und entsprechend wird so manches auch auf historische Weise verrichtet. Es ist ein bisschen wie eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit, denn vieles von dem was man hier bestaunen kann, wurde bei uns in Europa vor gar nicht allzu langer Zeit auch nicht viel anders gemacht. Heute morgen lieferte das Frühstück solch ein Beispiel. Wir gingen in einen Nudelladen und aßen Nudelsuppe, Jiaozi und Baozi. Alles hier war natürlich Handarbeit und ganz frisch zubereitet. Die Nudeln wurden in einer großen hölzernen Presse aus frischem Teig frisch ins Kochwasser gepresst. Das gefiel natürlich besonders unseren drei Italienern (im strengen Sinne Südtiroler).

Von den Nudeln frisch gestärkt konnte es nun los gehen auf unsere Königsetappe. Wir hatten 89 km vor uns mit einigen Höhenmetern inklusive. Die Strecke war wirklich landschaftlich sehr schön und sehr ländlich geprägt. Ein bisschen wie zuhause in Italien, meinten unsere drei Südtiroler. Nach unserem größten Anstieg von rund 250 Höhenmetern am Stück und der dazugehörigen Abfahrt, machten wir in einem kleinen Örtchen eine Teepause. In dem Dorf schienen zuvor noch nie Ausländer durchgekommen zu sein. Auf jeden Fall waren die Leute anfangs überrascht, dann neugierig und schließlich hoch erfreut, dass sie mal richtige Ausländer zum Anfassen in ihrer Dorfwirtschaft hatten. Nachdem sich alle gegenseitig fotografiert hatten, verabschiedeten wir uns und machten uns auf die zweite Hälfte unserer Etappe. Am frühen Abend erreichten wir dann Meishan, unseren Zielort.

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Jubel, Trubel, Heiterkeit

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Kurze Etappe von 23 km von Qionglai nach Pingle bei strahlendem Sonnenschein um die 30°C

Den heutigen Tag konnten wir etwas ruhiger angehen, denn wir hatten nur etwa 23 km zu fahren. Auf der Suche nach einer Bank, trafen wir am historischen Stadttor von Qionglai auf eine größere Radgruppe. Wie sich herausstellte, war es ein Rentner-Radclub aus der Nähe von Chengdu. Die waren so hocherfreut uns zu treffen, dass natürlich nach den obligatorischen Fragen von wo wir kommen und was wir hier machen und von wo nach wo wir fahren, erstmal eine große Foto-Session abgehalten werden musste. Als dann jeder jeden fotografiert hatte, wollten die alten Herrschaften uns unbedingt jedem eine Keramikvase schenken, was wir nur durch extreme Hartnäckigkeit und den

Die erste Hälfte der Strecke fuhren wir auf einem Radweg entlang einer Landstraße und bogen dann auf eine ruhigere Landstraße mit schöner Landschaft in Richtung Pingle ab. Ruhig blieb es allerdings nur bis etwa 3 km vor Pingle. Hier mündete eine Autobahnausfahrt ín die Landstraße und hier wurden wir abrupt daran erinnert, dass heute der 1. Mai ist. Von hier ab war nun 3 km Stau bis nach Pingle hinein. Tag der Arbeit an dem ganz China frei hat. In Pingle ließ sich kein Hotel vorbuchen, so dass wir uns noch eines suchen mussten. Bei diesem Andrang wurde doch etwas mulmig. Ob wir da eine Herberge finden würden? Unsere Begleitfahrzeug-Managerin Xiao Luo hatte schon prophezeit, dass es sehr teuer werden würde hier heute ein Hotel zu finden.

Nach erfreulich kurzer Suche fanden wir dann eine passable kleine Herberge, die noch 4 Zimmer frei hatte. Und gemäß der Voraussage von Xiao Luo war es wirklich verdammt teuer, obwohl sie mich beim Verhandeln tatkräftig unterstützte. Gleich um die Ecke aßen wir zu Mittag wo wir als Langnasen sofort auffielen und immer wieder angesprochen wurden wo wir denn herkämen und ob wir die scharfe Sichuan-Küche vertragen würden. Tatsächlich schienen wir trotz all dieses Trubels die einzigen Ausländer zu sein. Vom Trubel stand heute Pingle anderen touristischen Hochburgen wie Lijiang oder Yangshuo in nichts nach und so wälzten wir uns dann gemeinsam mit den Massen langsam durch die Stadt. Pingle ist ein historisches Dorf mit Holzarchitektur romantisch an einem Fluss gelegen. Romantisch, wenn es nicht aufgrund von Feiertagen wie diesem zur Millionenstadt wird. Chinesische Touristen beim Feiern, Shoppen und Zocken zu beobachten ist aber auch sehr unterhaltsam und so haben wir den Nachmittag im Trubel durchaus genießen können.

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