Asphalt Cowboys

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

69 km vom Qingcheng Shan nach Qionglai bei rund 30°C und sonnig bis bedecktem Himmel

Obwohl wir weit abseits einer Stadt wohnten, war die Nacht unruhig. Die Bewohner des Waldes schienen eine Party zu feiern. Die meisten von den Quälgeistern waren Vögel die immer wieder ordentliche Pfeifkonzerte lieferten, so dass wir doch recht unruhig schliefen. Ein Vogel hatte ein Pfeifen wie ein elektrischer Wecker, das mich mehrfach kerzengerade im Bett stehen ließ.

Unser Begleitfahrzeug war heute morgen schon um kurz vor 08:00 Uhr zum Hotel hoch gekommen, da nach 08:00 Uhr die Zufahrt bis 18:30 in das Naturschutzgebiet nicht mehr möglich war. Auch gestern hatten wir schon unsere Koffer erst abends bekommen weil das Begleitfahrzeug nicht zum Hotel gelassen wurde. Unsere Fahrt verlief die gesamten 65 km recht ruhig bis auf ein paar Kilometer Umweg, die wir dank einer riesigen Baustelle machen mussten. Die gesamte Strecke war gut befahrbar aber doch mit recht viel Verkehr und sehr staubig. Den Staub mussten wir dann mit reichlich Schmutzbier, das dieses Mal seinen Namen ehrlich verdiente, runterspülen.

Qionglai, unser Zielort, hat eine kleine Altstadt mit Stadttor, durch die wir am Abend schlenderten auf der Suche nach einem netten Restaurant. Die Auswahl nahm uns heute Petrus ab, denn just als wir noch relativ unentschlossen vor einem Restaurant standen, fing es heftig an zu Regnen. Also setzten wir uns kurzerhand in das Restaurant der Vorsehung und wie sich herausstellte, war es eine gute Wahl. Petrus muss wohl auch schon mal hier gewesen sein.

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Berg und Wasser

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Sonnig aber diesig bei 30°C fuhren wir 17 km und bestiegen einen daoistischen Berg

Berg und Wasser ist der Name unserer ältesten Tour, die dieses Jahr 20 Jahre alt wird. Was der Name dieser Tour verspricht, hatten wir heute an einem einzigen Tag hier in und um Dujiangyan.

Das Stadtbild von Dujiangyan macht einen sehr wohlhabenden Eindruck. Alles ist sehr gepflegt und sieht fast neu aus. Ist es wahrscheinlich auch, denn die Stadt wurde 2008 von dem großen Erdbeben hier in Sichuan fast völlig zerstört. Wir schlenderten an diesem Morgen durch die Stadt in Richtung des historischen Bewässerungssystems wegen dessen die Stadt so berühmt ist. Dieses Wasserwehrsystem am Min-Fluss, das 256-251 v. Chr. von dem Wasserbauingenieur Li Bing und seinem Sohn erbaut wurde, steht seit 2000 auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe. Das vor rund 2300 Jahren erbaute Bewässerungs- und Hochwasserkontrollwerk ist bis heute funktionstüchtig. Hauptsächlich funktioniert es durch einen Deich, der den Fluss in einen inneren und einen äußeren Strom teilt. Der äußere ist der Hauptstrom, der innere ist für die Bewässerung der fruchtbaren Ebene von Chengdu zuständig. In Zeiten niedrigen Wasserstands führt der innere Kanal 60% der gesamten Wassermenge und der äußere Kanal 40%. Bei Hochwasserstand kehrt sich dieses Verhältnis um. Das Prinzip ist einfach aber geschickt und es funktioniert bis heute. Made in China kann also doch länger halten.

Um 12 Uhr machten wir uns dann mit den Rädern auf zu unserer nächsten Station, dem Qingcheng Shan, einem berühmten daoistischen Berg. Nach dem Einchecken in einem Hotel direkt am Fuße des Berges, machten wir uns gleich auf den Weg zu einem der vielen Gipfel des Qingcheng Shan. Oben war ein sehr schmucker daoistischer Tempel, der die Strapazen des Aufstiegs schon Wert war. Gut, dass wir das daoistische Prinzip des „Nicht Handelns“ (Wuwei), das dort auf einer Steintafel stand, nicht wörtlich genommen hatten, sonst wären wir nicht die vielen Treppenstufen hoch gekommen. Hinunter gönnten wir uns dann aber den Luxus einer Seilbahn. Das war ein strammes Programm für stramme Waden. Mal sehen was die Waden morgen dazu sagen.

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Immer geradeaus

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

60 km fast immer geradeaus bei gut 30°C und Sonne.

Die erste richtige Radetappe stand bevor, von Chengdu nach Dujiangyan. Langsam schwammen wir wieder durch den dichten Chengduer Verkehr. Nach rund 15 km kamen wir in die neugebauten Trabantenstädte Chengdus, die allesamt geisterhaft leer waren. Der Verkehr ließ auch deutlich nach so dass wir nun gut vorwärts kamen. Die Strecke hätte leichter nicht sein können, absolut flach und (fast) immer geradeaus. Unterwegs besichtigten wir noch einen Markt mit den breitesten Bandnudeln Sichuans und jeder Menge Schnaps in riesigen Tonkrügen. Zu Mittag aßen wir in einem kleinen Örtchen das meinen Namen trug. Da fühlte ich mich natürlich sehr geehrt. Der Ort hieß Ande Town und schrieb sich sogar mit den gleichen Schriftzeichen wie mein chinesischer Name – Frieden und Tugend. Da schmeckte es gleich doppelt so gut. Das fanden sogar die anderen, obwohl die gar nicht Ande heißen…

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Schwimmen üben

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Einradeln in Chengdu bei etwa 30°C aber bei bewölktem Himmel

Wenn eine 14 Millionen-Einwohner-Stadt in Bewegung kommt, sind die Straßen rasch verstopft und das Vorankommen recht schwierig. Das war die erste Radel-Erfahrung in Chengdu für unsere Drei aus dem beschaulichen Südtirol. Der Verkehr war für uns alle sehr anstrengend, aber immerhin haben ein paar von uns schon Erfahrung mit dem Radeln in solchen Mega-Cities. Für unsere Südtiroler war es heute die erste Erfahrung dieser Art und die war erst einmal ein wenig erschreckend aber schließlich gewöhnten wir uns an die Massen und lernten dass man sich am besten treiben lässt und einfach mitschwimmt.

Unser erstes Ziel war der Wuhou Ci, eine sehr schöne Tempelanlage aus dem 4. Jahrhundert erbaut zur Zeit der Drei Reiche in der Han-Cheng Periode. Der Tempel ist dem Strategen Zhu Geliang gewidmet, der Ende der Han Dynastie Berater und General von Liu Bei wurde, einem der drei Beherrscher Chinas nach dem Zerfall der Han Dynastie. Schließlich wurde er Kanzler des Reiches Shu unter Lui Bei. Vom Volk wurde er verehrt wie ein Gott, weil er volksnah und korruptionsfrei war. Sein Name steht als Synonym für Weisheit für einen genialen Strategen. Die Berichte seiner Kriegszüge gelten in chinesischen Schulen als Pflichtlektüre für klassisches Chinesisch und das Fernsehen ist voll von Historienschinken die sich um seine Schlachten drehen. Die Anlage liegt inmitten eines sehr schönen romantischen Gartens durch den wir gemütlich flanierten.

Unmittelbar neben dem Wuhou Ci liegt ein auf historisch gemachtes Touristenviertel namens Jinli. Dort bummelten wir auch durch, waren aber von dem Trubel dort eher abgeschreckt und ausserdem hatten wir Hunger. Also verließen wir das Viertel nach einer Weile wieder und suchten ein vollkommen untouristisches Nudelrestaurant auf. Das war sicher wesentlich leckerer und auch sehr viel billiger als die Lokale in Jinli.

Nach einer kurzen Radstrecke von etwa einer halben Stunde kamen wir zu unserem Nachmittagsziel, dem Wenshu Yuan. Dieser aus der Tangzeit (618-906) stammende Tempel ist Sitz der buddhistischen Gesellschaft Sichuans und zählt zu den bedeutendsten Tempeln Sichuans. Auch dieser Tempel ist von einer sehr schönen Parkanlage umgeben. Wir waren ein wenig spät dran, denn noch während wir durch den Tempel streiften, wurde Halle um Halle geschlossen. Wir ließen uns also sanft hinaustreiben und verhalfen vor den Toren des Tempels noch ein paar Obsthändlern zum letzen Feierabendgeschäft. Wir probierten Jackfruit und Durian, die als Stinkfrucht bekannt ist. Beim essen stinkt sie allerdings nicht, sondern nur beim Öffnen. Zu guter letzt, füllten wir unseren Energiespeicher noch mit ein paar Bechern frisch gepressten Zuckerrohrsafts auf so dass keine Gefahr bestand, dass wir noch vor Erreichen des Hotels schlapp machten.
Da wir morgen Chengdu Richtung Dujiangyan verlassen, dachten wir müssten wir unbedingt noch die Gelegenheit ergreifen einen Feuertopf (chinesisches Fondue) zu essen. Schließlich ist jedes zweite Restaurant hier ein Feuertopf-Restaurant. Wir suchten uns das vollste Restaurant aus, weil wir annahmen, dass es besonders gut sein müsse. War es auch. Es war so voll, dass man sogar ein paar Leute umsetzen musste, damit wir alle an einem Tisch Platz hatten. Was für eine Ehre.


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Fünf mal Ankunft ohne alles

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Ankunft in Chengdu aus verschiedensten Richtungen. Das Wetter ist angenehm warm, aber subtropisch feucht und bedeckt.

So nach und nach tröpfeln die Teilnehmer unserer Gruppe in Chengdu ein. Als erstes kam gestern Vormittag ich an, dann am gestrigen Abend die Drei aus Südtirol, und schließlich am nächsten Morgen die Beiden aus Süddeutschland.-Was die gesamte Gruppe außer mir gemeinsam hat ist, dass ihr Gepäck nicht angekommen ist. Wir hoffen nun, dass es im Laufe des heutigen Tages noch geliefert wird. Wir werden sehen.

Nach einer kurzen Pause im Hotel machten wir uns erst zu einem kleinen Spaziergang auf und flanierten durch den 100 Blumen-Park. Dies ist ein sehr schön angelegter Park mit Teichen und Teehäusern. Wo die hundert Blumen gewesen sind ist mir zwar verborgen geblieben, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein.
Da wandern hungrig macht, steuerten wir ein kleines Restaurant in der Nähe des Parks an, um uns das erste Mal von der berühmten Sichuan-Küche verwöhnen zu lassen. Doch wir waren zu spät dran. Das Restaurant machte bereits Mittagspause. Wir fanden kurze Zeit später ein kleines Nudelrestaurant und aßen Maultaschen (Jiaozi) und gebratene Nudel, die sogar unseren drei Italienern schmeckten und die sind ziemlich kritisch, was Nudeln angeht….

Am späten Nachmittag kamen unsere Räder an. Die wurden von unserem Begleitfahrzeugteam Xiao Luo und Xiao Ding von Kunming über 1100 km bis hier her gebracht. Wir luden die Räder aus und stellten sie auf unsere Bedürfnisse ein. Anschließend wollten wir Xiao Luo und Xiao Ding gerne auf ein Getränk einladen, aber keine Chance. Sofort sprang Xiao Luo auf und kam mit einer riesigen Tüte mit Getränken zurück. So saßen wir noch eine Weile zusammen, unterhielten uns tranken mit dem netten chinesischen Ehepaar eine Kleinigkeit und stellten uns gegenseitig neugierige Fragen.

Das Abendessen wollten wir nicht so spät machen, da die beiden Neuankömmlinge heute natürlich recht gerädert waren. Also verabredeten wir uns für 19:00 Uhr. Allerdings gingen wir schließlich nur zu dritt in einem kleinen Restaurant um die Ecke essen weil die anderen keinen Hunger hatten und zu müde waren. Dort genossen wir dann das erste authentische Sichuan-Essen. Das war auch ordentlich scharf, wie man es erwartet, hart an der Schmerzgrenze. Das nächste Mal werde ich wohl doch um etwas Milde bitten.

Schließlich kam dann auch der erlösende Anruf, dass auch das letzte vermisste Gepäck eingetroffen sei und noch im Laufe des Abends ausgeliefert würde. Das waren auf alle Fälle erfreuliche Nachrichten. Es kamen dann noch weitere Anrufe vom Flughafenpersonal die die Auslieferung immer weiter nach hinten verschoben. Ich werde mich wohl auf eine lange Nacht einstellen müssen.

Nasser Abschied von Hongkong

Das Blaue China, 18.10. bis 09.11.2014

Lantau, letzter Tag bei Regen. Besuch des großen Buddhas von Lantau und anschließend Transfer zum Flughafen.

Der Himmel ist trüb,
der Regen sprüht fein,
Volker muss in Hongkong sein.

Das uns das ausgerechnet am letzten Tag noch ereilen musste…. Es hatte den Anschein, dass unser firmeneigener Regenmacher Volker heimlich nach Hongkong gereist war. Der Regen war zwar nicht sehr stark, aber beharrlich. Trotzdem machten sich 4 wackere Reisende auf, dem großen Buddha von Lantau zu huldigen. Wir fuhren mit dem öffentlichen Bus Nr. 2 von Mui Wo zum großen Buddha. Der war trotz seiner Größe gar nicht leicht zu entdecken, denn er versteckte sich in den Wolken. Chinesen finden sowas ja immer sehr romantisch aber ich persönlich kann auf solch feuchte Romantik gut verzichten. Ich hab’s lieber unromantisch sonnig. Da der Regen mittlerweile zugenommen hatte, trieben wir uns nicht lange bei dem im Freien sitzenden Riesen-Buddha herum, sondern schauten uns den dazugehörigen Tempel von innen an.

Eine kurze Weile nachdem wir mit dem Bus Nr. 2 wieder zurück in Mui Wo waren mussten wir denn auch schon die bestellten Taxis zum Flughafen besteigen. Beinahe wären die Taxen ohne mich abgefahren, da ich meinen Koffer aus platztechnischen Gründen im zweiten Taxi unterbringen musste. Als mein Koffer gerade verstaut war sah ich, dass das erste Taxi in dem ich sitzen sollte gerade losfuhr. Ich rannte hinter dem Taxi her und erreichte es gerade noch an einem Verkehrskreisel. Das morgendliche Duschen war damit schon wieder für die Katz.

Wir erreichten den Flughafen eigentlich sehr zeitig und dennoch war der Flug angeblich schon voll. Eine Umbuchungsoption auf einen Direktflug nach Frankfurt wurde angeboten für den Fall, dass im ursprünglich gebuchten Flugzeug tatsächlich keine Plätze mehr zu bekommen waren, doch wie es ausging konnte ich leider nicht mehr verfolgen, da ich nicht mit nach Deutschland zurück flog, sondern weiter nach Taiwan. Ich hoffe sehr, dass unsere prima Truppe noch gut heim gekommen ist und der letzte Eindruck dieser schönen Reise nicht noch getrübt wurde.

Lantau

Das Blaue China, 18.10. bis 09.11.2014

Umzug nach Lantau und Wanderung im südlichsten Zipfel er Insel.

Der Frühstücksladen war der gleiche wie gestern aber die Bedienung war eine andere. Die Zeiten, dass Hongkonger alle passabel Englisch sprechen sind definitiv vorbei wie wir am eigenen Leib feststellen mussten. Unsere heutige Bedienung stocherte in ihrem englischen Phrasenschatz herum und wir hatten schon den Eindruck, dass sie verstanden hatte was wir essen wollen. Als dann aber von 6 Personen nur eine das bekam was sie auch bestellt hatte, mussten wir unseren Eindruck revidieren.

Das Frühstück war an diesem Morgen aber nicht das einzige was nicht klappte. Nach dem Auschecken wollten wir mit dem Taxi zum Fähranleger nach Central rüber fahren. Aber kein Taxi wollte uns nach Central auf Hongkong Island rüberfahren. Alle Taxifahrer sagten „Kowloon only“. Einer tat sogar, als wisse er nicht wo Central liegt. Schließlich fuhren wir mit der U-Bahn. Es blieb uns ja auch nichts anderes übrig. Die Fährfahrt dauerte auch wieder nur 20 Minuten und dann waren wir auf Lantau und checkten im Silvermine Beach Hotel ein.

Nach dem Mittagessen machten wir uns auf zum Busterminal. Wir warteten auf Bus Nr. 1, der uns auf einer knapp 30 minütigen Fahrt zum Shek Pik Stausee brachte. Dort begannen wir unweit eines Hochsicherheitsgefängnisses zu wandern. Auch hier war es wieder absolut grün und absolut ruhig. Wir hatten eigentlich vor, vom Stausee nach Tai O zu wandern. Da wir leider relativ spät mit der Wanderung begonnen hatten, waren wir um 16:00 Uhr noch nicht mal bis zur Hälfte vorgedrungen. Und da es hier um 18:00 Uhr schon dunkel ist, hatten wir arge Bedenken, dass wir Tai O noch bei Helligkeit erreichen. Also machten wir kehrt und wanderten zurück zum Stausee.

Als wir uns um 19:00 Uhr zum Abendessen trafen, regnete es recht heftig. Bequemerweise entschieden wir uns an unserem letzten gemeinsamen Abend im Hotelrestaurant zu essen. Wir haben sicher schon besser gegessen auf dieser Reise, aber dafür wurden wir nicht nass.


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Hongkongs grüne Seite

Das Blaue China, 18.10. bis 09.11.2014

Wanderung über Lamma Island und von Aberdeen hoch zum Victoria Peak.

Die verschiedenen Verkehrsmittel Hongkongs hatte wir schon gestern ausprobiert. Von der U-Bahn über die Star Ferry bis hin zur doppelstöckigen Straßenbahn. Heute war dann die U-Bahnfahrt schon reine Routine. Wir fuhren zu den Fähranlegern zu den Outlying Islands. Eine rund 20 minütige Bootsfahrt brachte uns nach Lamma Island, eine der größeren zu Hongkong gehörenden Inseln. Dort wanderten wir auf dem Family-Trail von Yong Shue Wan nach Sok Kwu Wan. Lamma Island ist enorm grün und sehr entspannend. In einem Aussichtspavillion machte wir Rast und eine Obstpause und genossen sowohl Aussicht als auch eine Pomelo, die Anke schon seit Tagen für einen besonderen Anlass im Rucksack beförderte. In Sok Kwu Wan aßen wir zu Mittag, immer den Fähranleger im Auge, denn die Fähre fuhr hier nur alle 2 Stunden. Die wollten wir nicht verpassen. Als die Fähre dann anlegte, wurden schnell noch ein paar Bissen herunter geschluckt und es ging los auf die Fähre.

Von Aberdeen wanderten wir dann stetig bergan anfangs über einen Friedhof und schließlich durch wild wucherndes Grün, von dem die meisten Menschen nicht annehmen, dass es sowas in Hongkong überhaupt gibt, zum Victoria Peak hinauf. Der Peak ist die höchste Erhebung Hongkongs und hat eine Tramstation, die neben einer umfangreichen Shopping Mall auch mehrere Aussichtsplattformen beherbergt. In einem Café warteten wir die Dämmerung ab und fanden uns dann um 18:00 Uhr auf der höchsten Plattform ein. Der Blick fasziniert mich jedes Mal wieder, obwohl es heute leider recht bewölkt war und die Sicht daher nicht ganz ungetrübt.

Mit der Peak-Tram fuhren wir dann hinunter und dann mit der U-Bahn hinüber aufs Festland nach Yaumatei. Dort speisten wir in einem typischen hongkonger Restaurant. Ein ziemlich großer Laden, der ständig die Tischplatten austauschte je nachdem wie groß eine Gesellschaft war. Die Tischplatten wurden wie Wagenräder durch das Restaurant gerollt und dann auf das Tischgestell gelegt. Das war ein ganz schönes Hin- und Hergerolle, denn der Laden brummte ganz ordentlich. Den Abend beschlossen wir dann relativ früh, denn morgen müssen wir ja umziehen nach Lantau.


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Hongkong, der Hafen der immer noch duftet

Das Blaue China, 18.10. bis 09.11.2014

Mit dem Schnellboot nach Hongkong und dort eine erste Runde durch die Stadt zum Kennenlernen.

Kein Taxi wollte uns die 1,5 Stunden bis zum Fähranleger bringen. Man habe dann eine zu lange Leerfahrt wieder zurück. Also hatte ich über das Hotel einen Minivan bestellt. Der war dann doch ein wenig eng und die anderthalb Stunden Fahrt gestalteten sich ziemlich kuschelig. Die Fähre nach Hongkong war ein Schnellschiff, das nur 2,5 Stunden bis nach Hongkong brauchte.

Was mir als erstes auffiel, war dieser typische Geruch, den die Stadt ausströmt. Ich fand schon immer, dass die Luft in Hongkong einen ganz eigenen Duft hat. Das passt natürlich zum Namen der Stadt, der „Duftender Hafen“ bedeutet. Im Fährterminal warteten wir dann auf den Fahrer, der uns ins Hotel fahren sollte. Der kam aber nicht, also fuhren wir mit dem Taxi. In China klappten die Transfers immer gut und ausgerechnet in Hongkong kam keiner.

Und prompt stolperten wir auch noch ins falsche Hotel. Dort erklärte man uns hier sei das Casa Hotel und wir hätten das Casa Deluxe gebucht. Das war einfach nur ein Haus nebenan. Wer kann das auch ahnen.

Am Nachmittag machten wir eine kleine Runde von Kowloon rüber nach Hongkong Island und wieder zurück nach Kowloon, wo wir in der Tempelstreet essen gingen. Der erste Tag machte schon mal Lust auf mehr von Hongkong. Schon seit meinem ersten Hongkong Besuch 1991 fand ich diese Stadt äußerst faszinierend und freue mich schon auf den morgigen Tag, der uns Hongkong in den verschiedensten Facetten zeigen wird.

Nicht abwarten, Tee trinken

Das Blaue China, 18.10. bis 09.11.2014

Guangzhou zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmittel.

Die Nacht war nicht wirklich erholsam. Wir wurden ganz schön durchgerüttelt und von etwas gröberen Stößen wurden wir alle immer mal wieder wach. Entsprechend gerädert kamen wir in Guangzhou an.

Die Fahrt ins Hotel auf der ehemaligen Kolonial-Insel Shamien Island dauerte etwa 45 Minuten. Da wir schon um 07:00 Uhr morgens ankamen waren natürlich noch nicht alle Zimmer gemacht, also gingen wir erst einmal in der Nähe des Hotels Frühstücken. Natürlich gab es Dim Sum. Das erste Mal auf der Reise wurden wir als erstes gefragt ob wir Tee trinken wollen. Ich dachte mittlerweile schon, was denn mit China los sei, dass man nirgends mehr Tee angeboten bekommt. In manchen Restaurants gab nicht mal auf Nachfrage welchen. Nicht so in Guangzhou. Das freute uns.

Nach dem Frühstück ging es dann ins Hotel zurück und erst mal duschen und Klamotten wechseln. Danach fühlten wir uns wie neu geboren und gingen auf den berühmten Qingping-Markt, der nördlich der Insel liegt auf der wir wohnen. Besonders beeindruckend ist hier die Vielzahl an chinesischen Heilkräutern und sonstigen Dingen, die die traditionelle chinesische Medizin so nutzt.
Den Nachmittag verbrachten wir im Ahnentempel der Familie Chen. Dieser Ahnentempel wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut mit dem vorrangigen Ziel, den Nachwuchs des Chen Clans auf die kaiserliche Beamtenprüfung vorzubereiten. Es war also eigentlich eine Privatschule für die Familie Chen. Der Tempel ist sehr kunstvoll verziert und von daher auch wie geschaffen für die dort befindliche Ausstellung chinesischen Kunsthandwerks.

Den Rest des Nachmittags schlenderten wir durch die Altstadt Guangzhous und durch die Fußgängerzone, da einige von uns noch ein paar Einkäufe erledigen wollten bevor es nach Hongkong ging.