Abschlüsse

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

Jetzt sind wir alle wieder Zuhause, d.h. Daniela ist weiter nach Sydney und Karin zu ihrem Winterschlaf nach Mauritius und Rodrigues. Wir alle blicken mit großem Wohlgefallen auf unsere Reise zurück, da bin ich mir sicher. Kein Funken Stress in der Gruppe. Vielleicht gab es hinter meinem Rücken ja Hauen und Stechen und üble Nachrede, aber das ist eher unwahrscheinlich wir haben diesen Tendenzen ja bereits am Anfang mit der Bestimmung einer Mobbing- Beauftragten den Zahn gezogen. Also: kein Stress in 4 Wochen bei 14 Teilnehmern, 3 Reiseleitern und 1 Fahrer. Die Instanzen haben gut zusammengearbeitet: die Schriftführer (Monika und Daniela), der Schatzmeister (Lutz), der Hirtenhund (Dieter) und das Fußvolk. Vielen lieben Dank dafür, es ist toll, mit euch zu verreisen!

Der Abreisetag war ein typischer Abreisetag, jeder hatte seine eigene kleine Agenda, Einkäufe, Restaurant- oder Museumsbesuche…Singapur bietet die ein oder andere Zerstreuung an. Mittags haben wir uns zusammengefunden und Monika bei ihrem Reisebericht gelauscht, sie schreibt ja stets ihre Eindrücke auf und lässt uns daran teilhaben und wie immer war es ein perfekter Abschluss. Wir hatten für diese Gelegenheit ein kleines Büro in Chinatown aufgetan und erst als wir zwischen wunderbaren Fotografien zusammensaßen bemerkt, dass dies dem Sohn und Nachlassverwalter des großen Fotografen Yip Cheong- Fun gehört, ein feines und würdiges Ambiente. Schließlich, am riesigen und hypermodernen Changi- Airport von Singapur, der erste Gruß aus der Heimat…

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Ich selber hänge meine Reiseleiterschuhe jetzt erstmal an den Nagel bzw. habe sie in den Müll gegeben, nach Jahren vertrauensvoller Zusammenarbeit, die Sandalen hatte ich wirklich immer an und oft flicken lassen. Das war ein symbolischer und trauriger Akt. Jetzt wird sich erstmal anderen Dingen zugewendet. Frohes Reisen, meine Lieben!

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Rainy Days

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

Wie hat es meine Gruppe geschafft, um die Karaoke-Party herumzukommen? Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Ein kleiner Moment der Schwäche und Führungslosigkeit, schon saßen wir im Zug zum Zoo und das Singen war vergessen…dafür haben wir zum Abschluss unserer Tour dann Tiere auf der Night Safari angeschaut, für die Singapur gerühmt wird, war natürlich auch gut. Am besten die Fischotter in der abschließenden Show, welche den Inhalt eines Mülleimers in die entsprechenden Recycling-Behälter trennen konnten. Fotos von der Night Safari gibt es nicht, weil kein Blitz erlaubt und Nacht ist. Das hier sind auch keine echten Zebras.

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Der letzte Tag war verregnet – eigentlich der einzige richtige Regentag unserer Reise. Deshalb mussten wir ein paar Anpassungen vornehmen und sind nicht auf die Insel Pulau Ubin in den Norden gefahren, dort wollten wir ursprünglich noch ein bisschen Radfahren. Den Gang über die stürmischen Dächer den Pinnacle-Komplexes haben wir uns aber nicht erspart, zum Glück nicht! Das größte öffentliche Wohnungsbauprojekt der Welt (fast 1900 Wohnungen) liegt nur einen Steinwurf von unserem Hotel entfernt und wenn man weiß, wie, kann man mit dem Aufzug in den 50sten Stock fahren und über die Dächer von Singapur blicken.

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Dann in die Metro und auf nach Little India, in eine kleine Welt der vielen Farben und Gerüche. Leider auch verregnet.

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Und nachmittags haben wir uns getrennt, ein paar sind in das Asian Civilizations Museum gegangen, die meisten aber rüber in das neu aufgeschüttete Viertel Marina Bay: hier stehen das spektakuläre Sands und weitere futuristische Gebäude.

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Zuflucht vor dem Regen haben wir in den zwei riesigen Gewächshäusern der Gardens of the Bay-Anlage gesucht, leider erwarten dort frostige Temperaturen, schön war es trotzdem.

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Im Flower Dome hat man mit weihnachtlichen Anspielungen nicht gespart, morgen fliegen wir nach Hause, aber mehr als Kunstschnee ist dort auch nicht zu erwarten, wie man so hört.

Park & Ride

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

„Ende gut alles gut“ und man denkt sich noch: lobe den Tag nicht vor dem Abend, mein Lieber. Denn gleich heute sind alle Pläne durcheinandergewürftelt worden…allerdings, ohne unsere Lebensqualität ernsthaft in Frage zu stellen, in sofern: alles gut.

Um neun waren wir am verschlafenen Bahnhof von Kluang, der Zug sollte eine Dreiviertelstunde später gehen. Erstaunlich: Malaysia scheint das Bahnzeitalter übersprungen zu haben bzw. scheint hier in der britischen Kolonialzeit stehengeblieben zu sein. Schmalspurbahn, eingleisig, nur auf den paar Bahnhöfen im Land zweigleisig, dort müssen die sich entgegenkommenden Züge entsprechend getaktet werden. Auf dem Bahnsteig wird deshalb zur Eile gemahnt.

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Das hieß heute wie wahrscheinlich an den meisten Tagen: zwei Stunden Verspätung (geplante Fahrtdauer nach Singapur: zwei Stunden). Wir sind dann noch ein paarmal in der Pampa für lange Zeit stehengeblieben. Der Zug war aber nett, samt Belegschaft und den anderen Reisegästen. In Singapur Woodlands, nach der Grenzkontrolle, ganz im Norden des Stadtstaates, stand dann natürlich trotzdem kein Fahrer mehr, der uns hätte abholen sollen. Wir mussten uns dann mit Öffentlichen, zur Rushhour, durchlagen. Bus, Bahn, zu Fuß mit komplettem Gepäck, hat nochmal 90 Minuten gedauert. War aber lustig! Und gleich das moderne Kontrastprogramm.

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Mit dem Tag war nichts mehr anzufangen, aber zum Glück residieren wir mitten in Chinatown und hier tobt der Bär. Das Abendessen, man muss es mal wieder sagen, war großartig und atmosphärisch. Samt Black Pepper Crab für eine bestimmt Person.

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ende gut alles gut

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

Stopp: wir sind noch nicht fertig, nur mit unserer Radtour sind wir fertig. Aber die lief mal wieder rund wie nichts: knapp 1500km, knapp 11000 Höhenmeter, kleinere Pannen wurden sofort behoben von Tommy und Toto. Wir sind in der Kleinstadt Kluang und nach Singapur fahren wir morgen mit dem Zug, nach etwa 2 Stunden werden wir dort sein. Ohne unser Begleitteam, von dem wir gerade Abschied genommen haben, gut waren sie, unsere Männer aus Bangkok und Penang! Wir feierten an einem Abend, an dem ständig nach dem Tiger gegriffen wurde.

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Die letzten Kilometer heute waren wechselhaft, am Anfang ruhig und fluffig, später verkehrsreich. Johor Bahru, die Großstadt am anderen Ufer Singapurs, lassen wir aus, der Verkehr würde dort nochmal zunehmen. Insgesamt war es aber eine flüssige Etappe, der Himmel bedeckt, ein leichtes Lüftechen, wir sind jetzt fast am Äquator aber es lässt sich gut fahren. Wenn wir heute von einer Sache träumen, dann sind es wohl Ölpalmen: das Bundesland (das Sultanat) Johor ist komplett mit den Plantagen zugestellt, sofern wir das erfahren haben. Sieht eigentlich nett aus. Die Nachfrage nach Palmöl ist in letzter Zeit gesunken und so sind manche Plantagen auch nicht mehr rentabel und wachsen vor sich hin. Dazwischen sind noch Teile Urwald. Von der Kultivierung am Wegesrand darf man sich ohnehin nicht täuschen lassen, Roadkill heute: große Phytons, ein Affe, der frisch erlegt wurde. Außerdem Verkehrsschilder, die vor dem Überqueren von Tapiren warnen.

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Für uns aber war besonders wertvoll: der geheime Waldmensch. In freier Wildbahn eigentlich unmöglich anzutreffen, erwischten wir heute ein Exemplar nahe der Straße. Was für ein großes Glück. Der geheime Waldmensch stößt in regelmäßiger Abfolge weißen Rauch aus: ein possierliches Exemplar!

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Muar stinkt

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

…aber nur symbolisch, denn eigentlich ist die kleine Stadt Muar ganz reizvoll und lebendig und riecht auch gesund. Muar, das wir heute mit unserer Anwesenheit beehren, ist u.a. bekannt für den Durian-Export. Da schlägt Martins Herz höher! Durian, die Stinkefrucht, ist nur etwas für Menschen, die damit aufgewachsen sind, oder für ganz besonders hartgesottene Gourmets – und wenn diese Beschreibung nicht auf Martin zutrifft, auf wen sonst? In Hotels und Verkehrsmitteln ist die Frucht verboten, Martin hat wiederholt versucht, sie in unsere Begleitfahrzeuge zu schmuggeln. Wurde aber immer entdeckt, was eigentlich zwangsläufig ist, und draussen an die Fahrzeuge gehängt.

Apropos Martin: nachdem ihm letztes Jahr in Nepal ein kleiner Elefant die Lenkertasche geklaut hat (konnte aber vom Mahout wiedererobert werden) ist ihm heute die Kameratasche von Affen geraubt worden. Das Duell mit dem Oberaffen hat Martin verloren. Die Tasche ist auf Nimmerwiedersehen bei der Affenbande verblieben. Diese Affenbande hier ist übrigens nicht gemeint, auch wenn man sich ganz gerne laust…

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Zum Tag: war äußerst entspannt. Den Morgen hat jeder für sich in Melaka verbracht, dann hieß es Goodbye Hotel Puri und der lustigen Belegschaft, und erstmal durch das Gewühl der Stadt.

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Die Strecke war heute recht kurz, der Himmel barmherzig bedeckt. Die Straße ging nicht direkt am Meer entlang, wie eigentlich gedacht, sondern einen halben Kilometer landeinwärts: grün und durch viele kleine Ortschaften.

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Einen Abstecher ans Meer haben wir natürlich trotzdem gemacht, zu einer kleinen sumpfigen Sackgasse, wo die Ordnungshüter vor sich hingammeln und träge auf das Meer schielen, und wo manchmal, selten, Fischerboote ihren Fang einbringen und direkt vor Ort verkaufen. Und wer wurde dort gesichtet? Heinz-Dieter, der Rote Pirat, in seiner privaten Bucht, in seinem hart erkämpften kleinen Reich!

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Dann weiter nach Muar, wo unseren Rädern der Teppich ausgelegt wurde und uns heidnische christliche Bräuche in Empfang nahmen. Das letzte Foto muss meistens das Abendessen sein, Entschuldigung dafür, aber heute war es wieder gut, laut und günstig: von einer kleinen chinesischen Garküche, die schon fast an das gute alte China erinnerte. In einer dieser großen Esshallen Malaysias, wo jeder tut, was ihm beliebt.

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Kurs auf Malakka

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

Wieder ein heißer Tag für die Piraten, die verwegen die Küste von Malakka entlangradelten. Dieter, ich spreche jetzt von unserem Heinz-Dieter, sieht ja wirklich aus wie ein Piratenkapitän mit Bart und Kopftuch. Heiß meine ich im temperatürlichen Sinn, ansonsten ruhige Gewässer. Schöne, meistens kleine Straßen, durch kleine Dörfer, oft mit Meerblick. Gehalten wird für Obst: Mangos, Bananen, Ananas, Jackfrucht.

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Einen Umweg mussten wir machen, plötzlich tauchte da ein militärisches Sperrgebiet vor uns auf und auch wenn wir uns normalerweise durch alles durchlavieren können, vor den Militärs mussten wir den Schwanz einziehen und einen anderen Weg nach Malakka suchen.

Malakka, Melaka, Malacca oder wie immer das nun geschrieben wird ist ein sagenumwobener Ort der sieben Weltmeere. Es war eine der wichtigsten Stationen auf dem Seeweg von West nach Ost, von Indien nach China, dementsprechend vielfältig sind die Einflüsse, die Kaufleute und Seefahrer aus allen Ländern an diesen Ort gebracht haben. Das lässt sich schon bei der Einfahrt sehen: alte Moscheen neben Gospel-Kirchen, chinesische Shophouses, viel Trubel. Die älteste Moschee (1728) haben wir uns angeschaut, die Damen mussten sich dafür verhüllen und sahen aus wie die sieben Zwerge.

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Auch im schönen Hotel, das hat uns besonders gefreut, Anspielungen auf das ferne Christentum: Weihnachtsdekoration, Schneedekoration, runtergekühlte Aircondition (damit wir nicht vergessen, was uns bald wieder erwartet).

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Gegessen haben wir auf Peranakan-Art, d.h. eine Mischform aus Chinesisch und Malayisch, empfehlenswert v.a.: das Rendang-Curry!

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In aller Freundschaft

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

Ach je, Ede, Volker und Ute verlassen uns morgen, jetzt müssen wir uns ohne die 3 durchschlagen, wie soll das nur gehen? Wir haben sie mit einem fröhlichen Abendessen verabschiedet, im Goldenen Dreieck von Kuala Lumpur. Dabei wurden Geschenke verteilt, zur Lastenersparniss gleich an alle, und alle waren vor Freude ganz außer sich: eine Selfie-Stange, für das Handy oder für den Fotoapparat! Jetzt kann jeder von uns in Deutschland spazieren und unentwegt Fotos von sich und der Welt machen. Ede konnte jedenfalls nicht mehr aufhören, sich zu fotografieren. In der Fressmeile bieten die Händler ständig diese überflüssigen Sachen an, an unserem Tisch kam zuvor ein wackerer Inder mit ähnlichen Dingern, mindestens drei mal hat er uns damit belästigt und beim vierten mal hatten plötzlich alle eine dieser Stangen in der Hand und haben damit rumgespielt (die hatte ich schon in Tanah Rata besorgt gehabt). Da war er verständlicherweise beleidigt. Er hat im nächsten Augenblick wild-leuchtende Flummis angeschleppt, Monika hat ihm ein paar abgekauft, die Flummis haben unsere drei Abreisenden bekommen und konnten sich nach dem Abendessen noch mal richtig schön austoben.

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Der Tag Kuala Lumpur war klassisches Sightseeing und vor allem Essen: morgens Buffet im 4-Sterne-Hotel, mittags Buffet auf dem KL-Tower, abends Essen in einer der Kaschemmen der Jalan Alur, und als ob der ganze Konsum noch nicht genug wäre: gerade beim Gang zum Fahrstuhl habe ich ein paar unserer Grazien gesichtet, wie sie sich Drinks in der Lobby-Bar bringen ließen, zur Live-Musik des Duos „D’Dual Hearts“ (der Name ist wie die Musik des D’Duos, nach ein paar Getränken macht es vielleicht Sinn).
Fotos wurden voneinander heute einige geschossen, das von Monika, Martin und Hermine soll ich explizit Albin und Jutta widmen, wir denken an euch 🙂

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Erst Orchideengarten – es gibt übrigens über 800 Arten davon. Nationalblume von Malaysia ist trotzdem der Hibiskus, weil: Nationalblume von Thailand, die Orchidee, Nationalblume von Singapur, die Orchidee, wird irgendwann langweilig. Der Hibiskus ist allerdings nicht mal heimisch in Malaysia und wurde aus Indien importiert, die Symbolik hat wohl eher was mit der Blütenform und -zahl zu tun. Dann Moschee und Islamic Arts Museum, sehr beeindruckend. Dann der Turm und der Blick runter. Ansonsten: essen essen essen und dazwischen chauffiert werden.

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Abends haben mir Oberschwester Hermine und Schwester Daniela in aller Freundschaft die Fäden gezogen, mit Taschenlampe und Nagelschere. Dieses Kapitel ist jetzt hoffentlich beendet! In aller Freundschaft, die ZDF oder ARD-Arztserie…eine Anspielung, die hoffentlich die wenigsten kapieren.

Kommt gut heim nach Bad Köstritz und Essen, ihr drei!

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Red Red Wain

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

Pünktlich zur Ankunft kommt der Regen. In Taiping – wie wir inzwischen wissen ist das die regenreichste Stadt Malaysias – wetten die alten Chinesen auf dem Markt, wann und wo genau der tägliche Regen anfängt. Für diese Jahreszeit regnet es viel in diesem Jahr, aber selten, wenn wir auf dem Rad sind, wir haben bisher großes Glück. Heute war wieder so ein schöner Tag.

Der Vormittag auf dem Fraser’s Hill, frühlingshaft! Man nahm seinen Kaffee auf der Veranda ein und spazierte dann durch Nadelwälder. Einige Wege sollte man aber besser nicht einschlagen!

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Schwer von hier loszukommen und wieder in die überhitzen Niederungen hinabzusteigen. Die Abfahrt lief über 30 großartige, gut asphaltierte und kaum befahrene Kilometer, dann gab es erstmal ein leckeres Mittagessen beim Tamilen am Straßenrand, und zum Schluss eine turbulente Einfahrt nach Rawang, eine Vorstadt von Kuala Lumpur. Im Restaurant um die Ecke stapelten sich ausnahmsweise mal nicht die Bierflaschen sondern die Fruitshakes, Alkohol wird im Land nur beim Chinesen oder Inder serviert. Und im Supermarkt gegenüber hatte die Wain-Abteilung geschlossen. Ein enthaltsamer Abend!

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High Performance

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

Eine reife Leistung! Am Ende des Tages konnten fast 2000 Höhenmeter verbucht werden, auf etwa 85km Streckenlänge. Fast alle sind durchgefahren, der Rest ist ab und an ins Auto gestiegen und hat angefeuert. Der Rhythmus stimmt, jeder kennt seine Grenzen und sein Tempo, unsere Gruppe funktioniert wie eine gut geölte Maschine. Alle waren schon mehrmals auf CBB-Touren dabei und wir kennen uns zumTeil auch schon sehr lange. Dazu hat das Wetter gepasst, ein kurzer Regen erst kurz vor Zieleinfahrt, davor war es wohltuend bedeckt.

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Ich persönlich saß im Auto, zur Schonung, das tat weh (jetzt rein psychologisch)! Aus dem Begleitfahrzeug sieht alles so leicht aus, unsere Fahrer ahnen gar nicht, welche Leistung hier auf den Asphalt gezaubert wird. Man schleicht vor der Gruppe her, macht ein paar Fotos voneinander (unten: unsere Guide Munies) und kauft Baumhonig am Straßenrand. Und schon ist die Gruppe wieder aufgefahren.

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Die Strecke war schön hier hoch, viel ursprünglicher Wald um uns rum, wilde Orchideen, Farne, Warane auf der Straße. Man könnte es auch wie Karin ausdrücken: „Immer nur Gegend.“ Etwas befahrener als sonst (Samstag + Schulferien), aber im Rahmen. Hier oben kommt es uns kühl vor, nur 20 Grad. Wir sind in den Cameron Highlands, welche die Briten zu Kolonialzeiten als Sommerfrische nutzten.

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CBB Tobacco Club

Die Straße von Malakka, 22.11. bis 21.12.2014

President: Ernst B.
Vice President: Marut K. (aka Tommy)
Running Manager: Toto

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Doch dem Club schwinden die Mitglieder, vor ein paar Jahren noch sah man sie nach Mahlzeiten dicht gedrängt vor den Garküchen Asiens stehen, mittlerweile drängt sich nur noch der Vorstand zusammen, das ist leider kümmerlich. Große Nachwuchssorgen! Aber auch große Solidarität. Ernst schält sich, Tommy schält sich: „If the president peels, the vice-president peels.“ Und wenn der President mal nicht hinschaut, macht das Fußvolk Faxen.

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Die heutige Etappe war lang und schön, viel schöner und ruhiger als die gestrige. Auch länger: etwa 115km. Wir haben uns für eine Alternativroute entschlossen, nachdem die Straße No 1 Butterworth – Ipoh recht befahren ist, die Entscheidung war gut, ein Auf- und Ab durch ländliche Gegend.

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Heiß und trocken! Wir haben uns Schatten gesucht, wo wir ihn finden konnten, vor Moscheen oder kleinen Erntehäuschen. Und uns nass-spritzen lassen, wo das möglich war.

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Das Abendessen bei einem riesigen, vollgestopften Chinesen war phänomenal und phänomenal laut. Danach bin ich leider vor einen Motorroller gerannt, nur fair, dass mir das auch mal passiert, nachdem ich schon oft mit Teilnehmern im Krankenhaus war. Am Kopf musste genäht werden, sonst eher kleinere Blessuren, hätte schlimmer kommen können. Deshalb sitze ich jetzt etwas zerrupft und lädiert im Hotelzimmer, während meine Gruppe Ipoh unsicher macht. Gut, dass es das freundliche French Hotel ist, in dem man sogar Geschenkkörbe auf das Zimmer geliefert bekommt 🙂

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