Müd- und Traurigkeit

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Wie viele chinesische Kleinstädte kann man besuchen, ohne irgendwann mental Amok zu laufen?

Wie oft kann man die Fragen “Woher kommst Du? Was machst Du? Sind das Deine Kinder?” beantworten, ohne ein einziges Mal eine sinnvolle Konversation zu haben? Wie oft radelt man durch die chinesischen Vorstädte und hat ein billiges Deja-Vu aus Sachsen-Anhalt: Baumarkt – Supermarkt – Baumarkt – Autowerkstätte – Supermarkt – Möbelhaus – Tankstelle – Puff. In der Endlosschleife.


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Ein (ehemals) liebliches Tal

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Fahrt nach Shangluo, 45 km

Ich bin sehr gespannt. Für heute ist eine Tour geplant, die durch ein liebliches Tal führen soll. Wir setzen uns aufs Rad und fahren bei bestem Wetter los. Die Landschaft, die sich in der Ferne vor unserem Auge eröffnet, verspricht schon einiges. Hochmotiviert treten wir kräftig in die Pedalen und überwinden die letzten Höhenmeter und erwarten gespannt eine idyllische Abfahrt durch ein liebliches Tal. Und es wurde nicht zu viel versprochen: ein kleiner Bachlauf, sanfte grüne Hügel, Vogelgezwitscher, Schmetterlinge und…..eine riesige Baustelle. Die Straße durch das liebliche Tal wird gerade erweitert und über die ganzen Strecke sind Baustellen und aufgerissenen Strassenabschnitte verteilt. Direkt nach der ersten Baustelle hat Mark einen Platten und ich werde später seinem Beispiel folgen.

Nach der ersten Reparatur fahren wir munter weiter und finden alsbald ein Plätzchen ohne Baulärm am Feldrain in der Nähe des sanft plätschernden Baches für unser Picknick. Danach halten Günther und Eckhard ein Nickerchen, Mark fährt voran auf der Jagd nach Vögeln und ich genieße die Sonne.
Irgendwann ist es aber genug des Müßiggangs, wir fahren weiter und hoffen Mark noch einzuholen. Leider müssen wir feststellen, dass uns die Baustellen noch nicht verlassen haben. Wir kehren dem lieblichen Tal an einer Stelle den Rücken, wo sich mehrere hässliche Autobahnbrücken in die Landschaft fressen. Hier treffen wir auch Mark wieder und machen uns an den letzten großen Anstieg des Tages. Oben angekommen erwartet uns eine wirklich phänomenale Aussicht. Mittlerweile sind wir fast sechs Stunden unterwegs auf einer Strecke, für die eigentlich zweieinhalb Stunden eingeplant waren. Die letzten Kilometer geht es aber nur bergab und wir rollen direkt in unser Hotel.

Der laue Abend belohnt uns mit einem leckeren Mahl an der milden Abendluft.

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The Garlic Blues

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

„Have you already been to Tai’er zhuang?” – asks us the owner of the small restaurant where we had dinner in Yaowan. “No? – You should go there, it is much better than here!” “That’s true,” – joins in one of the guests at the neighbouring table, a young local entrepreneur – “They started to develop earlier than us. But in 1-2 years we will catch up with them.” Tai’er zhuang is another ancient water town on the Grand Canal, on the border between Jiangsu and Shandong, and lies on our route. And so it is decided – to Tai’er zhuang we go.


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Falsches Spiel mit Tuzi Luojie (谁陷害了兔子罗杰)

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

“Do you know ‘Who framed Roger Rabbit’?”, fragte uns Mitte 1994 unser indischer Freund Amitava. “China, that’s Toontown!”

Das Reich der Mitte also als Heimat der Toons, der Comicfiguren, mit dem dazugehörigen leicht skurilen Kosmos. Zu Zeiten, als man zuweilen bei der Bestellung einer “Heißen Schokolade” ein in der Mikrowelle aufgewärmtes Stück Zartbitter bekam, ein gar nicht so weit hergeholter Vergleich.

“Und ich meine Eiswürfel!”, schreit die menschliche Hauptrolle, der Detektiv Eddie Valiant, der Bedienung noch hinterher, um dann doch einen “Whisky on the rocks”, auf Steinen zu bekommen.

Und hier sind wir, in China, zwanzig Jahre später – inmitten von Toontown!


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Nudelsuppe ist nicht Wurscht und zur Not frisst der Teufel Fliegen, aber keine Äpfel

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Fahrt nach Luonan, 88 km, wie immer sonnig

Trotz der langen Wanderung gestern fühlen wir uns heute alle recht frisch und steigen beschwingt aufs Rad. Es geht in das ca. 88 km entfernte Luonan. Auf dieser Strecke ist ein Pass zu bezwingen und rund 32 km Anstieg. Wir haben noch nicht mal die Stadt verlassen, als ich von weitem Eckart in ein Gespräch mit einem Einheimischen verwickelt sehe. Offenbar hat Eckart sein nigelnagelneues Auto gerammt. Es ist zwar nicht der kleinste Kratzer zu erkennen und dennoch macht der Autofahrer ein Theater als wären wir mit einem Bulldozer über sein Auto gefahren. Hier macht sich wieder unser Begleitfahrer nützlich. Nach ewigem Hin und Her, währenddessen Eckart das angeblich beschädigte Auto und seine Bremsspur fotografiert, zückt dieser eine Zigarettenschachtel und raucht mit dem Unfallopfer erstmal eine und regelt so das Problem.

Dann erklimmen wir endlich den Pass. Mark ist wieder meilenweit voran. Wir übrigen drei radeln gemächlich hinterdrein. Nach und nach erreichen auch wir den Gipfel. Mark wartet da schon ziemlich lange und wurde bereits von einem LKW Fahrer zu einem Gläschen Schnaps eingeladen. Eckart trägt sein Rad über den Pass und dann geht es erstmal bergab bis zu der Nudelbude in der wir Mittagessen wollen und die uns Xiao Yang wärmstens empfohlen hat. Als wir da ankommen, müssen wir allerdings feststellen, das die Lokalität nicht mehr existiert. Also geht es weiter in 10 bis 15 km soll es die nächste Mittagsmöglichkeit geben. Eckart will direkt ins Hotel und kommentiert, Nudelsuppe sei ihm wurscht, was natürlich sofort von Mark gekontert wird, denn: Eine Suppe ist nicht wurscht. Wir versorgen uns noch ein bisschen mit Obst aus dem Auto, wobei die etwas faden chinesischen Äpfel bei dieser Gruppe nicht sonderlich ankommen. Aber in der Not frisst der Teufel ja Fliegen, wie Eckart weiterhin bemerkt.

Als wir dann endlich vor unseren dampfenden Nudeln sitzen, ist es bereits nach drei und Eckart entscheidet sich gegen die Nudelsuppe. Er radelt ein Stück weiter um auf einem Stück Wiese zu entspannen. Nachdem Günther, Mark und ich unser Mahl beendet haben geht es auch für uns weiter und wir hoffen auf dem Weg Eckart noch einholen zu können. Nach etwas mehr als 10 km und einer nervigen Baustelle mit entsprechendem Stau wartet das Begleitfahrzeug auf uns. Allerdings: weit und breit kein Eckart in Sicht. Etwas beunruhigt rufe ich ihn an. Und wie sich herausstellt, ist er wohl eingeschlafen und wir sind unbemerkt an ihm vorbeigefahren.

In Shangluo angekommen verursache ich noch einen kleinen Menschenauflauf, als ich mich in meinen verschwitzen Klamotten daran mache, eine defekten Schlauch zu wechseln.
Zum Abendessen sind wie dann alle wieder glücklich vereint und lassen den Tag beim Genuss einer Portion Jiaozi ausklingen.

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Gipfelhopping und Mülltrennung à la Hua Shan

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Wanderung auf den Hua Shan

Heute Morgen geht es früh los. Mit vollen Mägen und ausreichend Proviant ausgerüstet machen wir uns auf zu unserer ersten Gipfelbesteigung. Auf dem Programm steht der Hua Shan, einer der fünf heiligen daoistischen Berge dieses Landes. Unser Ziel ist der Nordgipfel, der auf etwa 1600 m liegt und von dem uns eine Seilbahn zurück in die Ebene bringen soll. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern, was insbesondere Mark sehr freut, der schon mit dem Fernglas bewaffnet die umliegenden Bäume absucht.

Am Eingang des Berges werden diesmal nicht unsere Taschen durchleuchtet, dafür müssen wir unsere Fingerabdrücke abgeben. Dann geht es bergauf. Mark ist mal vorne mal hinten, wir laufen relativ gemächlich und Eckart lässt sich, wie gewohnt mit der einen oder anderen Chinesin ablichten. Mark gelingt eine interessante Beobachtung: Der hiesige Müllmann beginnt schon vor Ort mit der Mülltrennung. Der Plastikmüll wird eingepackt und die Speiseabfälle aus dem Mülleimer geholt und direkt in die Landschaft entsorgt.

Gegen 11 haben wir schon ein gutes Stück geschafft und picknicken auf den Treppenstufen eines Tempelchens. Danach erwarten uns die steileren Passagen, die zu dem auch noch gut gefüllt sind. Lustig wird es bei „Gegenverkehr“, der oft rückwärts erfolgt, da der Blick in die Tiefe wohl etwas beängstigend ist. Aber auch das ist bald geschafft und wir (das heißt Eckart, Günter und ich) stehen noch relativ frisch und munter vor der Ticketbude der Seilbahn und machen uns daran den Nord-Gipfel zu bezwingen. Von Mark haben wir schon länger nichts mehr gesehen, der ist voran gestürmt und wir vermuten ihn schon längst ganz oben. Und weit kann es ja nun auch für uns nicht mehr sein.

Nach etwa 40 Minuten stetigem Treppaufsteigens werde ich langsam skeptisch und nach weiteren 30 Minuten ohne Gipfel in Sicht, ahne ich langsam, dass hier etwas nicht stimmt. In dem Moment funkt mich auch schon Mark an (ja, wir sind hier perfekt ausgerüstet, ich habe so vielen technischen Krimskrams, das zwei Hände dafür nicht mehr reichen) der wissen will, wo wir denn so lange bleiben. Offensichtlich sitzt er schon eine ganze Weile auf dem Berg und harrt unserer Ankunft. Ich weiß mittlerweile, das wir auf dem Weg zum Westgipfel sind, der ein paar hundert Meter höher liegt. Mark will nachkommen. Wahrscheinlich willkommenes Ausdauertraining für den angehenden Triathleten.

In der Zwischenzeit haben wir allerdings jetzt auch Eckart verloren, der kräftig voran marschiert ist. Bleiben also nur noch Günther und ich. Wir wandern eine gefühlte Ewigkeit und ich verspüre eine leichte Unzufriedenheit von hinten, wo Günther hinter mir herläuft. Wir sind kurz unschlüssig, ob wir nicht lieber umkehren sollen, zum Glück entscheiden wir uns dagegen, denn hinter der nächsten Wegbiegung wartet Eckart und von da ist es nicht mehr weit zum Westgipfel. Als Mark dann auch etwas später zu uns stößt, machen wir uns erstmal über unsere Vorräte her und gehen dann die restlichen Meter zur Spitze und werden mit einem spektakulären Blick für unserer Anstrengung belohnt. Ganz oben machen wir noch eine Gruppe chinesischer Studentinnen glücklich, mit denen wir uns alle vier ablichten lassen. Günter ist so groß, dass er nur liegend ins Bild passt.

Dann geht es wirklich zurück. Günther und Eckart fahren mit mir in der Seilbahn nach unten, während sich Mark entschließt zu laufen.

Und jetzt werden wir uns hoffentlich alle bei einem leckeren Abendessen wieder sehen.

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Biking on the Non-Existing

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Before arriving in China I was bewildered by modern navigation systems and Google maps that could predetermine every road and every turn in our journey, leaving no room for spontanity and the unexpected. Reality proved me wrong. I am still unsettled by the fact that all those narrow village and field lanes we bike along in Jiangsu are displayed on our navigation system. It has, however, also lead us along newly built streets – so new, that the brick walls at the end of them had not yet been removed. It has directed us towards bridges, which were still under construction. We headed to hotels, shown on the Jiangsu road atlas, only to find out that the future hotels are still a hole in the ground. We have crossed or even biked along perfect broad roads, which, according to all navigations and maps, are non-existing. Like the new six-lane road below, which our field lane (narrow but existing!!!) crosses.


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Zum heiligen Berg des Westens

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Von Lintong zum Huashan, 102 km

Noch gestern Abend auf unserem Rückweg vom Abendessen hatte es leicht zu regnen begonnen. Und auch als ich am heutigen Morgen aus dem Fenster blicke regnet es und hat sich merklich abgekühlt. Mark und Xiao Yang bemühen fleißig ihre Wetter-apps und versprechen wunderbares Wetter mit Sonnenschein für diesen Tag. In einer halben Stunde soll es losgehen, das mit dem Sonnenschein. Ich schaue aus dem Fenster und bin eher skeptisch und auch Eckart, scheint mir, hat seine Zweifel.

In der Tat hat es sich, als wir losfahren wollen, etwas aufgeklart und nur wenig später bricht die Sonne durch. Bei bestem Wetter radeln wir los. Wir verlassen die letzte Ruhestätte des letzten Kaisers und fahren durch ländliche Gegenden in Richtung Huashan. Satte Getreidefelder säumen unseren Weg, hie und da eine kleine Ortschaft, der eine oder andere Müllabladeplatz. In einem dieser kleinen Dörfer werden wir Zeuge von Trauerfeierlichkeiten. Mit Feuerwerkskörpern werden die bösen Geister vertrieben, Papiergeld und Papierauto werden den Verstorbenen in das Reich der Toten begleiten. Die ländliche Idylle wird aber immer wieder durch sehr verkehrsreiche Abschnitte gestört. Irgendwann ist es so schlimm, dass Mark und Eckart in das Begleitfahrzeug steigen. Bis zum Mittagessen radeln Günther und ich alleine.

Auf einer belebten Kreuzung treffen wir uns wieder und stärken uns mit unserer ersten Nudelsuppe in China. Weiter geht es immer der Nase nach durch Alleen duftender blaublühender Bäume. Auf einem größeren Platz treffen wir auf zwei konkurrierende Rentnergangs, die im Schatten musizieren. Pekingoper a la Buena Vista Social Club, wie Mark treffend bemerkt.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Mark ist weiterhin auf der Jagd nach kulinarischen Köstlichkeiten und heimischen Vögeln und Eckart knüpft weiterhin fleißig Kontakte mit den Einheimischen – das heißt: Alles ist beim alten. Oder bei der Alten: Heute wurde ich das erste Mal älter geschätzt als ich bin. So um die 50 sei ich wohl, resümierte einer der Hotelangestellten. Das sähe man wegen der Falten…Muss man es denn wirklich noch schlimmer machen?

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Zhou oder Zhou ist das Leben

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Der alte Mann mit dem Mao-Anzug schaut mich gleichzeitig erwartungsfroh und skeptisch an.

“Das ist die Ehrenhalle für unseren Premier Zhou Enlai!”, erklärt der Mann, ohne unsere Antwort abzuwarten.

Ich hatte ein Bild für die Galerie gemacht.

Zhou Enlai, neben Mao Zedong während der 1950er und 1960er Jahre das Gesicht der Volksrepublik China, erster Ministerpräsident, Außenminister, sprachkundig, jovial. Der Mann, wie viele Kenner Chinas glauben zu wissen, der hinter der mächtigen Gestalt Maos die Fäden zog. Der die Annäherung an die USA und die Aufnahme in die UNO in den 1970er Jahren maßgeblich vorbereitete. Dem Truman den Händeschlag verweigerte, weil er im Wahlkampf nicht händelschüttelnd mit einem Kommunisten fotographiert werden wollte.


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Für Naturfreunde

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Zur Terrakotta-Armee, 60 km, bei Sonnenschein und Autolärm

Naturfreunden ist diese Strecke wahrlich nicht zu empfehlen. Wir kämpfen uns durch den vormittäglichen Straßenverkehr und bekommen einen leibhaftigen Eindruck chinesischer Fahrkunst. Die Straße ist groß und breit und der Duft von Zweitakter Abgasen erinnert mich an meine Kindheit in der DDR. Wer schon immer mal mit dem Fahrrad auf der Autobahn fahren wollte (oder zumindest das Gefühl haben wollte als ob), der ist hier genau richtig. Auf unserem Weg passieren wir einen kleinen Straßenmarkt, der sich auf dem Radweg breit gemacht hat. Wir decken uns mit allerlei Snacks ein bevor es weitergeht. Etwas benommen vom eingeatmeten Auspuffgas erreichen wir unser Hotel.

Nach einer längeren Verschnaufpause geht es weiter. Die Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers wartet auf uns. Unglaublich was dessen Grabbau an Ressourcen verschlungen haben muss. Dabei ist die Beigabe von Tonfiguren durchaus als Fortschritt zu betrachten, löste sie doch das im alten China übliche Totengeleit ab. Im Gegensatz zum ersten Teil unserer Tour ist diese Strecke, ruhig und kaum befahren. wir umrunden den noch ungeöffneten Grabhügel des ersten Kaisers und fahren durch scheinbar verlassene Dörfer. Erst auf unserem Rückweg am Abend werden wir erfahren, dass es sich hier nicht um Geisterdörfer handelt. Dann werden Leute vor den Häusern sitzen, essen, arbeiten und plaudern und uns etwas ungläubig hinterherschauen. Ab und an ertönt ein verhaltenes „lao wai“ (Ausländer).

Zurück zu Terrakotta-Armee. Der Andrang an Besuchern ist enorm. Dabei sind weder Ferien, Wochenende noch irgendein Feiertag. Beim Einlass geschieht mir noch ein Missgeschick. Ich verliere beim „Durchleuchtungsband“ das USB-Kabel, das mein GPS mit Strom versorgt und kann nur noch in Erfahrung bringen, dass irgendjemand anderes es mitgenommen hat. Ich ärgere mich und befürchte, meine Pechsträhne ist zurück. Glücklicherweise haben wir unseren Fahrer Xiao Yang, der justament diese Art Kabel zur Hand hat.

Nach unserem Ausflug in die chinesische Vergangenheit – Eckart hat darüber hinaus die Zeit genutzt und erneut fleißig Kontakt mit den Einheimischen geknüpft, wie die Beweisfotos zeigen – geht es auf qualmendem Gummi zurück ins Hotel. Die Strecke heute war eher kurz und einfach, daher ist es wohl kein Wunder, dass Mark noch nicht ganz ausgelastet ist und noch eine Runde laufen geht.
Der Rest des abends im Schnelldurchlauf: Essen, Trinken, Massage, Bett.

Gute Nacht!

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